Der Index steht am Wendepunkt / Dow Jones unter 10 000
Für die Chart-Techniker - die Börsenexperten, die ihre Analysen ausschließlich aus den Kursverläufen der Aktien ableiten - entscheidet sich an diesem Montag alles. Entweder verabschieden sich die Börsen endgültig vom Abwärtstrend der letzten zwei Jahre und bilden auf hohem Niveau einen Boden. Oder die Anleger stehen wieder vor einem Abgrund, der ihnen Tiefstkurse wie nach dem 11. September beschert. Die mittelfristige Abwärtstrendlinie (siehe Grafik) ist seit dem Allzeithoch vor zwei Jahren nie überschritten wurde - bis Ende Februar eine Kurs-Rallye einen Durchbruch nach oben schaffte.
Der Abwärtstrend ist gebrochen, sagten die Charttechniker damals. Doch seit Freitag, als der Dax bei 5000,38 Zählern schloss, ist wieder alles offen. Der Index hat die Abwärtslinie wieder nach unten durchbrochen, wenn auch nicht ausreichend deutlich, um schon ein Verkaufssignal auszulösen. Sollte er an diesem Montag weiter bei hohen Umsätzen deutlich unter 4950 Punkte fallen, käme es zu einem Verkaufssignal.
Aber es ist auch ein anderes Szenario denkbar, das die Charttechniker elektrisiert: Es wäre ein klassisches Muster, dass ein Index, nachdem er einen Abwärtstrend nach oben durchbrochen hat, noch einmal an die Linie zurückfällt, um sich von ihr kräftig nach oben abzustoßen. Sollte der Dax also - bei hohen Umsätzen - kräftig steigen, dann steht der Index vor einer kleinen Rallye, die den Dax schnell bis 5400 und dann weiter bis 5800 Punkte führen könnte. Steigt der Dax aber nur bei schwachen Umsätzen, wäre dies nur eine technische Korrektur, nach der er erneut die Abwärtstrendlinie von oben in Angriff nehmen würde. Anleger sollten deshalb vorsichtig sein.
Ebenfalls eine wichtige Unterstützungslinie hat am Freitag der Dow-Jones-Index an der New Yorker Wall Street nach unten durchbrochen. Positive Konjunktur-Meldungen reichten nicht aus, um den Markt zu stützen: Trotz des robusten Wirtschaftswachstums im ersten Quartal schloss der Dow Jones für 30 Standardwerte mit einem Minus von 124,34 Punkten oder 1,2 Prozent auf 9910,72 und damit erstmals seit dem 2. Februar unter der Marke 10 000. Anhaltende Probleme im Technologiesektor drückten zugleich den Nasdaq-Index um 49,81 Punkte oder 2,9 Prozent auf 1663,89. Damit haben die Nasdaq-Werte seit Anfang des Jahres 14,69 Prozent verloren und liegen um 19,2 Prozent unter ihrem Januar-Hoch. "Der ,Bärenmarkt' (minus 20 Prozent) liegt in greifbarer Nähe", schreibt das Wochenblatt Barron's. Aus Wochensicht haben die BlueChips 3,4 Prozent und die Nasdaq 7,4 Prozent eingebüßt. Für beide Indizes war es der größte Wochenrückschlag seit dem 11. September. Viele Anleger zweifeln nach dem Enron-Skandal am finanziellen Gesundheitszustand der Unternehmen und befürchten weitere Bilanzskandale.
http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2002/04/28/ak-wi-un-4419888.html
Gruß
Happy End
Für die Chart-Techniker - die Börsenexperten, die ihre Analysen ausschließlich aus den Kursverläufen der Aktien ableiten - entscheidet sich an diesem Montag alles. Entweder verabschieden sich die Börsen endgültig vom Abwärtstrend der letzten zwei Jahre und bilden auf hohem Niveau einen Boden. Oder die Anleger stehen wieder vor einem Abgrund, der ihnen Tiefstkurse wie nach dem 11. September beschert. Die mittelfristige Abwärtstrendlinie (siehe Grafik) ist seit dem Allzeithoch vor zwei Jahren nie überschritten wurde - bis Ende Februar eine Kurs-Rallye einen Durchbruch nach oben schaffte.
Der Abwärtstrend ist gebrochen, sagten die Charttechniker damals. Doch seit Freitag, als der Dax bei 5000,38 Zählern schloss, ist wieder alles offen. Der Index hat die Abwärtslinie wieder nach unten durchbrochen, wenn auch nicht ausreichend deutlich, um schon ein Verkaufssignal auszulösen. Sollte er an diesem Montag weiter bei hohen Umsätzen deutlich unter 4950 Punkte fallen, käme es zu einem Verkaufssignal.
Aber es ist auch ein anderes Szenario denkbar, das die Charttechniker elektrisiert: Es wäre ein klassisches Muster, dass ein Index, nachdem er einen Abwärtstrend nach oben durchbrochen hat, noch einmal an die Linie zurückfällt, um sich von ihr kräftig nach oben abzustoßen. Sollte der Dax also - bei hohen Umsätzen - kräftig steigen, dann steht der Index vor einer kleinen Rallye, die den Dax schnell bis 5400 und dann weiter bis 5800 Punkte führen könnte. Steigt der Dax aber nur bei schwachen Umsätzen, wäre dies nur eine technische Korrektur, nach der er erneut die Abwärtstrendlinie von oben in Angriff nehmen würde. Anleger sollten deshalb vorsichtig sein.
Ebenfalls eine wichtige Unterstützungslinie hat am Freitag der Dow-Jones-Index an der New Yorker Wall Street nach unten durchbrochen. Positive Konjunktur-Meldungen reichten nicht aus, um den Markt zu stützen: Trotz des robusten Wirtschaftswachstums im ersten Quartal schloss der Dow Jones für 30 Standardwerte mit einem Minus von 124,34 Punkten oder 1,2 Prozent auf 9910,72 und damit erstmals seit dem 2. Februar unter der Marke 10 000. Anhaltende Probleme im Technologiesektor drückten zugleich den Nasdaq-Index um 49,81 Punkte oder 2,9 Prozent auf 1663,89. Damit haben die Nasdaq-Werte seit Anfang des Jahres 14,69 Prozent verloren und liegen um 19,2 Prozent unter ihrem Januar-Hoch. "Der ,Bärenmarkt' (minus 20 Prozent) liegt in greifbarer Nähe", schreibt das Wochenblatt Barron's. Aus Wochensicht haben die BlueChips 3,4 Prozent und die Nasdaq 7,4 Prozent eingebüßt. Für beide Indizes war es der größte Wochenrückschlag seit dem 11. September. Viele Anleger zweifeln nach dem Enron-Skandal am finanziellen Gesundheitszustand der Unternehmen und befürchten weitere Bilanzskandale.
http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2002/04/28/ak-wi-un-4419888.html
Gruß
Happy End