Liebe Leserinnen und Leser,
MARKTBERICHT
die US-Maerkte gaben sich zum Wochenauftakt am Montag nach dem
befreienden Gerichtsentscheid im Kartellrechtsprozess gegen MI-
CROSOFT und durch Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine weitere
Zinssenkung auf der Notenbank-Sitzung zum Mittwoch zunaechst in
bester Rallye-Laune. So lag der DJIA zeitweise 3% und die NASDAQ
deutlich ueber 4% im Plus.
Dann jedoch, etwa eineinhalb Stunden vor Handelsschluss an der
Wall Street, sorgte die Aussage des US-Verteidigungsministers
Rumsfeld, wonach eine kurzfristige Militaeraktion gegen den Irak
nicht ausgeschlossen werden koenne, fuer ein jaehes Ende der Ral-
lye.
Anschliessend sahen sich die Maerkte wieder erhoehten geopoliti-
schen Unsicherheitsfaktoren bzw. Kriegsangst ausgesetzt. Dennoch
konnte die NASDAQ am Montag 2,6% ihrer Gewinne zum Handelsende
verteidigen, dem Standardwerteindex DJIA verblieben 0,6%.
CHARTTECHNIK
Ungeachtet des spaeten Ruecksetzers an den US-Boersen vom Montag
hat der DJIA auf Schlusskursbasis den mittelfristigen Abwaerts-
trend, der seit Mai 2002 vorhielt, ueberwunden. Sollte er sich
nachhaltig ueber der Marke von 8.500 behaupten, verbessern sich
die Aussichten fuer die mittelfristige Disposition schlagartig.
Noch ist es jedoch nicht soweit.
So haben die US-Maerkte am Montag mit einem heftigen GAP (Kurs-
luecke zum vorangegangenen Handelstag) eroeffnet. Somit erscheint
wahrscheinlich, dass dieses GAP erst mal geschlossen wird, was
zunaechst eine Konsolidierung impliziert. Weiterhin bleibt der
Markt technisch jedoch sehr stark, so zeigt er sich negativen
Nachrichten gegenueber noch stets sehr widerstandsfaehig. Diese
technische Staerke ist auf einige psychologische Faktoren zu-
rueckzufuehren, die nachfolgend dokumentiert werden:
MARKTSENTIMENT & KURZ-/MITTELFRISTIGER AUSBLICK
Kurzfristig, also bis Jahresende, beurteilen wir die Lage weiter-
hin technisch positiv: Kurzfristig hat verkauft, der verkaufen
wollte oder musste, insbesondere die Institutionellen wie die
Versicherungen. Der kurzfristig groesste Verkaufsdruck ist also
aus dem Markt. Kurzfristig ist der Markt folglich technisch sehr
stark.
Gut ist dies daran zu erkennen, dass insbesondere die zahlreichen
Negativ-Nachrichten auf konjunktureller Ebene an der Boerse in
der letzten Woche keine Kursrutsche mehr verursachten, diese Ten-
denz koennte sich in den naechsten Wochen bzw. bis zum Jahresende
fortsetzen.
Hier hilft auch die Saisonal-Statistik, zum Jahresende sind meis-
tens hoehere Kurse zu verzeichnen. Zudem stehen die Fondsmanager
extremst unter Performance-Druck, je laenger sich der Markt einer
erneuten Abwaertsbewegung entzieht, desto staerker werden Fonds-
manager zum Kauf gezwungen (Performance-Kaeufe).
Hinzu kommt der an Dynamik schnell zunehmende Asset-Swap, hierbei
schichten Anleger auf dem schwachen Rendite-Niveau von Anleihen
zunehmend in die langfristig attraktiveren Aktien um - zumal Ak-
tien derzeit historisch guenstig sind.
Der wichtigste Tag der Woche wird nicht der Mittwoch sein, an dem
die Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt gibt, sondern der
Freitag, an dem der UN-Sicherheitsrat tagt und ueber eine neue
Resolution den Irak betreffend zu entscheiden hat. Da nun auch
Russland und die Franzosen Kompromissbereitschaft gezeigt haben,
gehen wir davon aus, dass die Amerikaner ihre Forderung nach ei-
ner beinharten Resulution durchsetzen koennen.
Diese international geschlossen unterstuetzte Resolution wiederum
wuerde den Druck auf Hussein extrem erhoehen. Da wir Hussein als
Despoten, der zwar gerne hoch pokert - und das bislang schliess-
lich auch erfolgreich, nicht aber als Selbstmoerder erachten,
wird sich der Irak diesem internationalen Druck beugen.
Dies wiederum sollte die Aktienmaerkte von einem geruettelt Mass
Kriegsangst - mit allen negativen Folgen fuer die Konjunktur
(Oelpreis) - weiter entlasten. Auch vor diesem Hintergrund koen-
nen wir uns ein laengeres Andauern der Erholungsbewegung an den
Aktienmaerkten gut vorstellen.
Kurzfristig beurteilen wir den Markt also positiv, mittel-/lang-
fristig sehen wir jedoch weiter erhebliche Risiken:
KONJUNKTUR & LANGFRISTIGER AUSBLICK
Bis zum Jahresende sehen wir wie aufgefuehrt eine Fortsetzung der
Erholung. In 2003 sehen wir makrooekonomisch bedingt jedoch wie-
der Abwaertstendenzen, da die Gewinnentwicklung der Unternehmen
schlecht ist, wir eine niedrige Inflation haben und sogar defla-
tionaere Tendenzen, ferner beunruhigt insbesondere der historisch
hohe Verschuldungsgrad von Unternehmen und Verbrauchern.
Letzter Punkt ist ein massgebliches Kriterium zur Abschaetzung
des Zeitpunkts von konjunkturellen Turnarounds, da mit das wich-
tigste Merkmal von bereinigenden Rezessionen in der Schlussphase
die verringerte Verschuldung von Unternehmen und Verbrauchern
ist. Aktuell ist genau das Gegenteil der Fall, was dafuer
spricht, dass wir zumindest fuer die naechsten 1-2 Jahre noch
keine massgebliche Konjunkturerholung sehen werden.
Fuer 2003 sehen wir die Maerkte unter fundamentalen Gesichtspunk-
ten also skeptisch, da die eben aufgefuehrten makrooekonomischen
Verhaeltnisse doch sehr stark der 1929ger Krise aehneln, obwohl
diese natuerlich nicht per se mit der heutigen verglichen werden
kann. Die Goldpreisbindung besteht heute nicht mehr und die No-
tenbanken sind erheblich flexibler geworden.
Aber im Rahmen der 1929ger-Krise gab es schnelle Erholungsphasen
von bis zu 35%, da Marktteilnehmer periodisch vorschnell auf ei-
nen Boden von Markt und Konjunktur hofften. Diese Phase sehen wir
derzeit auch an den heutigen Maerkten. Hierbei kann es durchaus
mal 40% nach oben gehen.
IN EIGENER SACHE: Unserer Meinung nach befinden wir uns in den
naechsten Jahren in einem Trading-Markt. Aktien muessen also ge-
handelt werden und nicht gehalten. Die Buy-and-Hold-Strategie
wird sich auch in den kommenden 2-4 Jahren als verlustbringend
erweisen. Grundsaetzlich ist in Tradingmaerkten die Charttechnik
extrem wichtig. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unseren
neuen Boersenbrief ( www.dercharttrader.de ), von dem wir glau-
ben, dass er Anlegern helfen wird, die Herausforderungen des
Marktes in den naechsten Jahren erfolgreich zu meistern.
Herzlichst,
Ihre Aktienservice.de-Redaktion
MARKTBERICHT
die US-Maerkte gaben sich zum Wochenauftakt am Montag nach dem
befreienden Gerichtsentscheid im Kartellrechtsprozess gegen MI-
CROSOFT und durch Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine weitere
Zinssenkung auf der Notenbank-Sitzung zum Mittwoch zunaechst in
bester Rallye-Laune. So lag der DJIA zeitweise 3% und die NASDAQ
deutlich ueber 4% im Plus.
Dann jedoch, etwa eineinhalb Stunden vor Handelsschluss an der
Wall Street, sorgte die Aussage des US-Verteidigungsministers
Rumsfeld, wonach eine kurzfristige Militaeraktion gegen den Irak
nicht ausgeschlossen werden koenne, fuer ein jaehes Ende der Ral-
lye.
Anschliessend sahen sich die Maerkte wieder erhoehten geopoliti-
schen Unsicherheitsfaktoren bzw. Kriegsangst ausgesetzt. Dennoch
konnte die NASDAQ am Montag 2,6% ihrer Gewinne zum Handelsende
verteidigen, dem Standardwerteindex DJIA verblieben 0,6%.
CHARTTECHNIK
Ungeachtet des spaeten Ruecksetzers an den US-Boersen vom Montag
hat der DJIA auf Schlusskursbasis den mittelfristigen Abwaerts-
trend, der seit Mai 2002 vorhielt, ueberwunden. Sollte er sich
nachhaltig ueber der Marke von 8.500 behaupten, verbessern sich
die Aussichten fuer die mittelfristige Disposition schlagartig.
Noch ist es jedoch nicht soweit.
So haben die US-Maerkte am Montag mit einem heftigen GAP (Kurs-
luecke zum vorangegangenen Handelstag) eroeffnet. Somit erscheint
wahrscheinlich, dass dieses GAP erst mal geschlossen wird, was
zunaechst eine Konsolidierung impliziert. Weiterhin bleibt der
Markt technisch jedoch sehr stark, so zeigt er sich negativen
Nachrichten gegenueber noch stets sehr widerstandsfaehig. Diese
technische Staerke ist auf einige psychologische Faktoren zu-
rueckzufuehren, die nachfolgend dokumentiert werden:
MARKTSENTIMENT & KURZ-/MITTELFRISTIGER AUSBLICK
Kurzfristig, also bis Jahresende, beurteilen wir die Lage weiter-
hin technisch positiv: Kurzfristig hat verkauft, der verkaufen
wollte oder musste, insbesondere die Institutionellen wie die
Versicherungen. Der kurzfristig groesste Verkaufsdruck ist also
aus dem Markt. Kurzfristig ist der Markt folglich technisch sehr
stark.
Gut ist dies daran zu erkennen, dass insbesondere die zahlreichen
Negativ-Nachrichten auf konjunktureller Ebene an der Boerse in
der letzten Woche keine Kursrutsche mehr verursachten, diese Ten-
denz koennte sich in den naechsten Wochen bzw. bis zum Jahresende
fortsetzen.
Hier hilft auch die Saisonal-Statistik, zum Jahresende sind meis-
tens hoehere Kurse zu verzeichnen. Zudem stehen die Fondsmanager
extremst unter Performance-Druck, je laenger sich der Markt einer
erneuten Abwaertsbewegung entzieht, desto staerker werden Fonds-
manager zum Kauf gezwungen (Performance-Kaeufe).
Hinzu kommt der an Dynamik schnell zunehmende Asset-Swap, hierbei
schichten Anleger auf dem schwachen Rendite-Niveau von Anleihen
zunehmend in die langfristig attraktiveren Aktien um - zumal Ak-
tien derzeit historisch guenstig sind.
Der wichtigste Tag der Woche wird nicht der Mittwoch sein, an dem
die Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt gibt, sondern der
Freitag, an dem der UN-Sicherheitsrat tagt und ueber eine neue
Resolution den Irak betreffend zu entscheiden hat. Da nun auch
Russland und die Franzosen Kompromissbereitschaft gezeigt haben,
gehen wir davon aus, dass die Amerikaner ihre Forderung nach ei-
ner beinharten Resulution durchsetzen koennen.
Diese international geschlossen unterstuetzte Resolution wiederum
wuerde den Druck auf Hussein extrem erhoehen. Da wir Hussein als
Despoten, der zwar gerne hoch pokert - und das bislang schliess-
lich auch erfolgreich, nicht aber als Selbstmoerder erachten,
wird sich der Irak diesem internationalen Druck beugen.
Dies wiederum sollte die Aktienmaerkte von einem geruettelt Mass
Kriegsangst - mit allen negativen Folgen fuer die Konjunktur
(Oelpreis) - weiter entlasten. Auch vor diesem Hintergrund koen-
nen wir uns ein laengeres Andauern der Erholungsbewegung an den
Aktienmaerkten gut vorstellen.
Kurzfristig beurteilen wir den Markt also positiv, mittel-/lang-
fristig sehen wir jedoch weiter erhebliche Risiken:
KONJUNKTUR & LANGFRISTIGER AUSBLICK
Bis zum Jahresende sehen wir wie aufgefuehrt eine Fortsetzung der
Erholung. In 2003 sehen wir makrooekonomisch bedingt jedoch wie-
der Abwaertstendenzen, da die Gewinnentwicklung der Unternehmen
schlecht ist, wir eine niedrige Inflation haben und sogar defla-
tionaere Tendenzen, ferner beunruhigt insbesondere der historisch
hohe Verschuldungsgrad von Unternehmen und Verbrauchern.
Letzter Punkt ist ein massgebliches Kriterium zur Abschaetzung
des Zeitpunkts von konjunkturellen Turnarounds, da mit das wich-
tigste Merkmal von bereinigenden Rezessionen in der Schlussphase
die verringerte Verschuldung von Unternehmen und Verbrauchern
ist. Aktuell ist genau das Gegenteil der Fall, was dafuer
spricht, dass wir zumindest fuer die naechsten 1-2 Jahre noch
keine massgebliche Konjunkturerholung sehen werden.
Fuer 2003 sehen wir die Maerkte unter fundamentalen Gesichtspunk-
ten also skeptisch, da die eben aufgefuehrten makrooekonomischen
Verhaeltnisse doch sehr stark der 1929ger Krise aehneln, obwohl
diese natuerlich nicht per se mit der heutigen verglichen werden
kann. Die Goldpreisbindung besteht heute nicht mehr und die No-
tenbanken sind erheblich flexibler geworden.
Aber im Rahmen der 1929ger-Krise gab es schnelle Erholungsphasen
von bis zu 35%, da Marktteilnehmer periodisch vorschnell auf ei-
nen Boden von Markt und Konjunktur hofften. Diese Phase sehen wir
derzeit auch an den heutigen Maerkten. Hierbei kann es durchaus
mal 40% nach oben gehen.
IN EIGENER SACHE: Unserer Meinung nach befinden wir uns in den
naechsten Jahren in einem Trading-Markt. Aktien muessen also ge-
handelt werden und nicht gehalten. Die Buy-and-Hold-Strategie
wird sich auch in den kommenden 2-4 Jahren als verlustbringend
erweisen. Grundsaetzlich ist in Tradingmaerkten die Charttechnik
extrem wichtig. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unseren
neuen Boersenbrief ( www.dercharttrader.de ), von dem wir glau-
ben, dass er Anlegern helfen wird, die Herausforderungen des
Marktes in den naechsten Jahren erfolgreich zu meistern.
Herzlichst,
Ihre Aktienservice.de-Redaktion