Börsenausblick

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BRAD PIT:

Börsenausblick

 
15.07.02 09:51
BÖRSENAUSBLICK

Ärger bei der Deutschen Bank

Die Aktienmärkte in Frankfurt müssen am Montag schwache Vorgaben der Wall Street verkraften. Titel der Deutschen Bank könnten nach Berichten über mögliche Abschreibungen in Milliardenhöhe unter Druck geraten. Im Fokus der Anleger stehen ebenso die Telekom und Deutsche Post.

Hamburg - Vor einer Flut an Quartalszahlen in dieser Woche müssen die deutschen Aktienmärkte am Montag zunächst die schwache Tendenz der US-Börsen im späten Freitagsgeschäft verarbeiten. Der Dow Jones hatte mit einem Verlust von 1,3 Prozent auf 8684 Zähler geschlossen. Die US-Technologiebörse Nasdaq hatte ihre Zugewinne abgegeben und war mit 0,1 Prozent auf 1373 Punkte ins Minus gedreht.
Wenig erfreulich sind auch neueste Nachrichten von dem vor der Pleite stehenden US-Telekom-Konzerns WorldCom  . Die Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen des angeschlagenen Unternehmens reichen nach Angaben eines US-Abgeordneten offenbar bis in das Jahr 2000 zurück, ein Jahr weiter, als bisher angenommen.

 
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Dokumente, die inzwischen kistenweise bei dem Unternehmen sicher gestellt wurden, enthielten Hinweise darauf, sagte der mit der Untersuchung der WorldCom-Affäre in den USA beauftragte US-Abgeordnete Billy Tauzin dem Fernsehsender ABC. Aus den bisher untersuchten Akten gehe hervor, dass der damalige oberste Worldcom-Finanzmanager Scott Sullivan von mindestens zwei damaligen Angestellten darauf hingewiesen wurde, dass Unternehmensangaben zu den Profiten künstlich aufgebläht würden. Diese Vorgänge reichten bis zum April 2000 zurück.

An der Frankfurter Wertpapierbörse könnten am Montag die Papiere der Deutsche Bank  unter Druck geraten. Der Finanzkonzern muss nach einem britischen Pressebericht möglicherweise Goodwill-Abschreibungen von bis zu neun Milliarden Euro im Zusammenhang mit der Akquisition von Bankers Trust und Scudder Asset Management vornehmen. Das berichtete das Blatt "Business" am Sonntag unter Berufung auf nicht näher spezifizierte Informanten. Eine Erklärung der Bank dazu sei zum 1. August zu erwarten, wenn das Institut seine Zweitquartalszahlen vorstelle.

   
mm.de


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Die Deutsche Telekom  kommt nicht aus den Schlagzeilen. Einem Zeitungsbericht zufolge gibt es scharfen Widerstand gegen eine Berufung von Technik-Vorstand Gerd Tenzer zum Nachfolger des angeschlagenen Telekom-Chefs Ron Sommer. "Es gibt eine Front gegen ihn" zitierte die FTD aus Vorstandskreisen. Mehrere Vorstände hätten sich gegen die Berufung Tenzers gewandt, der nach Angaben aus informierten Kreisen mit Unterstützung des Bundes als Großaktionär bei einer Aufsichtsratssitzung am Dienstag zum Nachfolger Sommers gemacht werden soll. Der Widerstand im Vorstand erschwere dieses Vorhaben der Bundesregierung, hieß es in der Zeitung. Allerdings entscheiden allein die 20 Mitglieder des Aufsichtsrates über die Berufung von Vorstandsmitgliedern.

Nach einem Bericht der "Bild" erwägen indes US-Aktionäre der Telekom eine Klage gegen die Bundesregierung. Der Bund als Großaktionär habe "unbotmäßigen" Einfluss auf den Aufsichtsrat des Konzerns im Zusammenhang mit der möglichen Ablösung Ron Sommers als Vorstandschef ausgeübt.

Spannend dürfte auch der Handelsauftakt für die Papiere des Energiekonzerns Eon  werden. In einer Eilentscheidung stoppt ein Gericht die umstrittene Ruhrgas-Übernahme. Wegen gravierender Verfahrensfehler ist die Sondererlaubnis des Wirtschaftsministeriums möglicherweise nichtig.

Neues Ungemach auf die Deutsche Post  zu. Der Konzern muss sich nach SPIEGEL-Informationen auf mögliche Rückzahlungen in Milliardenhöhe einstellen. Wie das Magazin heute berichtet, sei die Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller aus dem Jahr 2000, das Briefmonopol für weitere zwei Jahre zu verlängern, möglicherweise rechtswidrig. Dies gehe aus einem vertraulichen Vermerk, seines Ministeriums hervor, der jetzt während eines Verfahrens vor dem Berliner Landgericht öffentlich geworden sei.

Am Neuen Markt wird der Logistikkonzern Thiel Logistik  nähere Details über die Gewinnwarnung des vergangenen Freitag bekannt geben. Der Aktienkurs des Unternehmens war daraufhin um mehr als die Hälfte eingebrochen. Analysten befürchten indes, dass die Hiobsbotschaft aus Luxemburg vielleicht nur die Spitze des Eisberges gewesen ist.

Die asiatische Leitbörse in Tokio gab kurz vor Handelsschluss tief im Minus. Der Nikkei gab 2,1 Prozent auf 10.375 Zähler ab.

Der Kurs des Euro ist am Montag wieder über die Marke von 0,99 US-Dollar gestiegen. Die Stimmung am Markt sei gegen den Dollar gerichtet, sagten Händler in Tokio. Die Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 99,46 US-Cent.



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