...und wenn´s kein Unfall war, war´s trotzdem einer!
22:31 Uhr: Meinung von Thomas Hoch
Flugzeugabsturz lässt Börsen erschaudern
Den ersten Schock über den Flugzeugabsturz in New York haben die US-Börsen verdaut. Nachdem die Aktienmärkte nach Bekanntwerden des Unglücks direkt zum Handelsstart in Amerika eingebrochen waren, haben sie sich im späteren Verlauf wieder erholt. Der Absturz eines Passagierflugzeug von American Airlines mit 255 Menschen an Bord in ein New Yorker Wohngebiet hatte neue Terrorbefürchtungen geweckt. Da es bisher aber keine Hinweise auf ein Attentat als Absturzursache gibt, haben sich die Börsen wieder beruhigt. Thomas Hoch
Foto: Reuters
Eigentlich hatten alle mit einem ruhigen Feiertagshandel gerechnet. Doch dann schockte kurz vor Handelsstart ein Flugzeugabsturz mitten in ein New Yorker Wohngebiet die USA. Fast auf den Tag genau zwei Monate nach der Terrorserie mit Flugzeuganschlägen auf das World Trade Center und das Verteidigungsministerium schien es zunächst, als ob der Terror nach Amerika zurückgekehrt sei. Die Börsen reagierten dementsprechend mit deutlichen Kursverlusten.
Zwar fingen sich die Kurse im Tagesverlauf wieder, doch die Stimmung blieb nervös. Erst die Beteuerung von der nationalen Verkehrsbehörde der USA, dass es keinerlei Anzeichen für ein Attentat als Absturzursache gäbe, beruhigte die Märkte etwas. Bis zum Schluss waren es vor allem die Fluggesellschaften, die unter Druck blieben. Dagegen konnten sich die Touristikunternehmen im Handelsverlauf wieder von ihren deutlichen Kursverlusten erholen.
Nasdaq gelingt der Turnaround
Der Technologiebörse Nasdaq gelang es sogar ins Plus zu drehen, sie konnte bis zum Schluss fast ein Prozent gegenüber dem Freitags-Schluss gewinnen. Das gelang dem Dow Jones-Index nicht. Die Blue Chips schlossen mit einem Minus von 0,6 Prozent.
Einer der großen Tagesgewinner war der Technologiekonzern Ciena, der rund 13,5 Prozent zulegen konnte. Kein Wunder: Ciena will die Markterwartungen mit seinen Quartalszahlen übertreffen, das hört man in diesen Tagen nicht eben häufig. Ein anderer Technologiewerte konnte ebenfalls zulegen. Cisco-Chef John Chambers sieht sein Unternehmen mit mehr Marktanteilen und mehr Geld in der Tasche aus der Krise gehen. Eine Ankündigung, die von den Anlegern honoriert wurde.
Automobilindustrie leidet unter schwachen Renditen
In der Automobilindustrie wird derweil der Kampf um den Kunden weiter auf Kosten der Margen geführt. General Motors hat angekündigt, dass die Kunden sich nun bis zum zweiten Januar 2002 über zinsfreie Darlehen beim Neuwagenkauf freuen können. Was die Käufer freut, belastet die gesamte Automobilindustrie. Das Ringen um Marktanteile zieht die Gewinne der Hersteller in den Keller.
Auf eine lange Durststrecke muss sich die Flugzeugindustrie einstellen. Boeing-Chef Phil Condit rechnet mit 28 bis 42 Monaten, bis die Luftfahrt sich von den Folgen der Terroranschläge vom 11. September wieder erholt hat. Für die Boeing-Aktie heißt das: Die Kursaussichten sind auf absehbare Zeit traurig.
Die US-Börsen haben sich vom ersten Schock nach dem heutigen Flugzeugabsturz in New York erstaunlich schnell erholt. Solange sich nicht der Absturz nicht doch noch als Folge eines Attentats entpuppt, sollte sich die Kurse wieder stabilisieren. Die Auswirkungen auf die Konsumgewohnheiten der US-Bürger angesichts der erneuten Schreckensmeldung sind indes noch nicht absehbar.
© 2001 sharper.de
Schmuggler
22:31 Uhr: Meinung von Thomas Hoch
Flugzeugabsturz lässt Börsen erschaudern
Den ersten Schock über den Flugzeugabsturz in New York haben die US-Börsen verdaut. Nachdem die Aktienmärkte nach Bekanntwerden des Unglücks direkt zum Handelsstart in Amerika eingebrochen waren, haben sie sich im späteren Verlauf wieder erholt. Der Absturz eines Passagierflugzeug von American Airlines mit 255 Menschen an Bord in ein New Yorker Wohngebiet hatte neue Terrorbefürchtungen geweckt. Da es bisher aber keine Hinweise auf ein Attentat als Absturzursache gibt, haben sich die Börsen wieder beruhigt. Thomas Hoch
Foto: Reuters
Eigentlich hatten alle mit einem ruhigen Feiertagshandel gerechnet. Doch dann schockte kurz vor Handelsstart ein Flugzeugabsturz mitten in ein New Yorker Wohngebiet die USA. Fast auf den Tag genau zwei Monate nach der Terrorserie mit Flugzeuganschlägen auf das World Trade Center und das Verteidigungsministerium schien es zunächst, als ob der Terror nach Amerika zurückgekehrt sei. Die Börsen reagierten dementsprechend mit deutlichen Kursverlusten.
Zwar fingen sich die Kurse im Tagesverlauf wieder, doch die Stimmung blieb nervös. Erst die Beteuerung von der nationalen Verkehrsbehörde der USA, dass es keinerlei Anzeichen für ein Attentat als Absturzursache gäbe, beruhigte die Märkte etwas. Bis zum Schluss waren es vor allem die Fluggesellschaften, die unter Druck blieben. Dagegen konnten sich die Touristikunternehmen im Handelsverlauf wieder von ihren deutlichen Kursverlusten erholen.
Nasdaq gelingt der Turnaround
Der Technologiebörse Nasdaq gelang es sogar ins Plus zu drehen, sie konnte bis zum Schluss fast ein Prozent gegenüber dem Freitags-Schluss gewinnen. Das gelang dem Dow Jones-Index nicht. Die Blue Chips schlossen mit einem Minus von 0,6 Prozent.
Einer der großen Tagesgewinner war der Technologiekonzern Ciena, der rund 13,5 Prozent zulegen konnte. Kein Wunder: Ciena will die Markterwartungen mit seinen Quartalszahlen übertreffen, das hört man in diesen Tagen nicht eben häufig. Ein anderer Technologiewerte konnte ebenfalls zulegen. Cisco-Chef John Chambers sieht sein Unternehmen mit mehr Marktanteilen und mehr Geld in der Tasche aus der Krise gehen. Eine Ankündigung, die von den Anlegern honoriert wurde.
Automobilindustrie leidet unter schwachen Renditen
In der Automobilindustrie wird derweil der Kampf um den Kunden weiter auf Kosten der Margen geführt. General Motors hat angekündigt, dass die Kunden sich nun bis zum zweiten Januar 2002 über zinsfreie Darlehen beim Neuwagenkauf freuen können. Was die Käufer freut, belastet die gesamte Automobilindustrie. Das Ringen um Marktanteile zieht die Gewinne der Hersteller in den Keller.
Auf eine lange Durststrecke muss sich die Flugzeugindustrie einstellen. Boeing-Chef Phil Condit rechnet mit 28 bis 42 Monaten, bis die Luftfahrt sich von den Folgen der Terroranschläge vom 11. September wieder erholt hat. Für die Boeing-Aktie heißt das: Die Kursaussichten sind auf absehbare Zeit traurig.
Die US-Börsen haben sich vom ersten Schock nach dem heutigen Flugzeugabsturz in New York erstaunlich schnell erholt. Solange sich nicht der Absturz nicht doch noch als Folge eines Attentats entpuppt, sollte sich die Kurse wieder stabilisieren. Die Auswirkungen auf die Konsumgewohnheiten der US-Bürger angesichts der erneuten Schreckensmeldung sind indes noch nicht absehbar.
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