Börse Tokio schließt im Sog der Wall Street schwächer
Ein regelrechter Ausverkauf von großen Standardwerten am japanischen Aktienmarkt hat den Leitindex Nikkei am Mittwoch erstmals seit dem 10. Oktober zum Handelsschluss unter die Marke von 10 000 Zählern geschickt.
rtr TOKIO. Im Sog der zuvor ebenso schwächeren Wall Street stießen Investoren Händlern zufolge so genannte Blue-Chip-Aktien wie Toyota Motor ab, die allein mehr als drei Prozent verloren. Der 225 Werte umfassende Nikkei sank bis zum Börsenschluss um 1,06 % auf 9 919,48 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index ging mit minus 1,43 % bei 964,75 Punkten aus dem Handel.
Die Entlassung der umstrittenen japanischen Außenministerin Makiko Tanaka verunsicherte Analysten zufolge die Märkte nicht nachhaltig. Aber inzwischen setze sich die Erkenntnis durch, dass seit Amtsantritt von Ministerpräsident Junichiro Koizumi bislang keine Fortschritte bei den Strukturreformen erzielt worden seien, sagten Analysten.
Bei mittleren Handelsumsätzen gaben vor allem die unter Kreditproblemen leidenden japanischen Großbanken nach. Die Aktien der Bankengruppe Mizuho Holdings verloren 5,39 %. Toshiba brachen um 4,1 % ein und notierten damit nur knapp über dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Fujitsu markierten ein Sechs-Jahres-Tief und beendeten den Handel mit einem Minus von 4,28 %.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 30. Januar 2002, 07:35 Uhr