Börse leitet Sanktionsverfahren gegen Firmen am Neuen Markt ein
18. April 2002 Die Deutsche Börse hat gegen 14 Firmen des Neuen Marktes wegen verspäteter Vorlage der Geschäftszahlen ein Sanktionsverfahren eingeleitet.
Die betroffenen Unternehmen hätten den fälligen Jahresabschluss und Lagebericht für das zum 31. Dezember 2001 endende Geschäftsjahr der Börse bis einschließlich 16. April noch nicht in elektronischer Form übermittelt, teilte die Börse am späten Mittwochabend auf ihrer Internetseite mit.
Metabox und H5B5 scheiden zum 30. April aus
Wie die Börse weiter mitteilte, hätten zwei der betroffenen Firmen, Metabox und H5B5, beantragt, die Zulassung der Aktien zum Neuen Markt zu beenden. Das Delisting werde mit Ablauf des 30. April wirksam. Die Zulassung der Aktien zum Geregelten Markt bleibe hiervon unberührt.
Neben Metabox und H5B5 haben nach Börsenangaben weitere zwölf Firmen ihre Geschäftszahlen noch nicht übermittelt. Dabei handelt es sich um Ebookers, AmaTech, Biodata, Easy Software, Ceyoniq, Comroad, E.multi Digitale Dienste, WWL Internet, TelesensKSCL , Softmatic, Mühl Product & Service, Gedys Internet Products sowie Group Technologies.
Viele Verspätungen wegen grundlegender Probleme
Einige dieser Firmen sind in finanziellen Schwierigkeiten oder haben Probleme mit ihren Bilanzen. Der Telematikanbieter Comroad steht im Visier der Staatsanwaltschaft, weil die Firma für 2001 offenbar vollkommen überhöhte Umsätze ausgewiesen hatte. Gegen die beiden Vorstände des vor der Insolvenz stehenden Software-Herstellers Ceyoniq wurde wegen Betrugsverdacht Haftbefehl erlassen. Die Firma soll gar nicht vorhandene Lizenzverträge an eine Bank verkauft haben. Bei E.multi lehnte die Börse nach Firmenangaben einen Antrag auf Fristverlängerung zur Abgabe des Jahresabschlusses ab. Softmatic musste wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag stellen. Wegen Liquiditätsproblemen trat auch der Baudienstleister Mühl den Gang zum Amtsgericht an.
Das Frankfurter Medienunternehmen In-Motion rief nach eigenen Angaben am Dienstag das Primary Markets Arbitration Panel, das bei der Börse angesiedelte Schiedsgericht, an. Ihm droht der Ausschluss vom Neuen Markt zum 28. April, weil es den Geschäftsbericht verspätet veröffentlichte. Ein Sprecher der Deutschen Börse sagte, an den Verstößen gegen die Pflichten aus dem Regelwerk des Neuen Marktes habe sich nichts geändert. In-Motion habe sowohl seine Jahreszahlen 2000/2001 wie auch die Zahlen zum vierten Quartal 2001 verspätet vorgelegt. Deshalb halte die Börse an dem Delisting zum 28. April fest.
Text: Reuters
18. April 2002 Die Deutsche Börse hat gegen 14 Firmen des Neuen Marktes wegen verspäteter Vorlage der Geschäftszahlen ein Sanktionsverfahren eingeleitet.
Die betroffenen Unternehmen hätten den fälligen Jahresabschluss und Lagebericht für das zum 31. Dezember 2001 endende Geschäftsjahr der Börse bis einschließlich 16. April noch nicht in elektronischer Form übermittelt, teilte die Börse am späten Mittwochabend auf ihrer Internetseite mit.
Metabox und H5B5 scheiden zum 30. April aus
Wie die Börse weiter mitteilte, hätten zwei der betroffenen Firmen, Metabox und H5B5, beantragt, die Zulassung der Aktien zum Neuen Markt zu beenden. Das Delisting werde mit Ablauf des 30. April wirksam. Die Zulassung der Aktien zum Geregelten Markt bleibe hiervon unberührt.
Neben Metabox und H5B5 haben nach Börsenangaben weitere zwölf Firmen ihre Geschäftszahlen noch nicht übermittelt. Dabei handelt es sich um Ebookers, AmaTech, Biodata, Easy Software, Ceyoniq, Comroad, E.multi Digitale Dienste, WWL Internet, TelesensKSCL , Softmatic, Mühl Product & Service, Gedys Internet Products sowie Group Technologies.
Viele Verspätungen wegen grundlegender Probleme
Einige dieser Firmen sind in finanziellen Schwierigkeiten oder haben Probleme mit ihren Bilanzen. Der Telematikanbieter Comroad steht im Visier der Staatsanwaltschaft, weil die Firma für 2001 offenbar vollkommen überhöhte Umsätze ausgewiesen hatte. Gegen die beiden Vorstände des vor der Insolvenz stehenden Software-Herstellers Ceyoniq wurde wegen Betrugsverdacht Haftbefehl erlassen. Die Firma soll gar nicht vorhandene Lizenzverträge an eine Bank verkauft haben. Bei E.multi lehnte die Börse nach Firmenangaben einen Antrag auf Fristverlängerung zur Abgabe des Jahresabschlusses ab. Softmatic musste wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag stellen. Wegen Liquiditätsproblemen trat auch der Baudienstleister Mühl den Gang zum Amtsgericht an.
Das Frankfurter Medienunternehmen In-Motion rief nach eigenen Angaben am Dienstag das Primary Markets Arbitration Panel, das bei der Börse angesiedelte Schiedsgericht, an. Ihm droht der Ausschluss vom Neuen Markt zum 28. April, weil es den Geschäftsbericht verspätet veröffentlichte. Ein Sprecher der Deutschen Börse sagte, an den Verstößen gegen die Pflichten aus dem Regelwerk des Neuen Marktes habe sich nichts geändert. In-Motion habe sowohl seine Jahreszahlen 2000/2001 wie auch die Zahlen zum vierten Quartal 2001 verspätet vorgelegt. Deshalb halte die Börse an dem Delisting zum 28. April fest.
Text: Reuters