Wall Street stützt den Dax
Nach einer freundlichen Eröffnung der US-Börsen haben Dax und Nemax ihre Gewinne ausgebaut. Der EZB-Zinsentscheid hat die Märkte kaum beeinflusst. Händler erwarten weitere Kurssteigerungen.
Frankfurt am Main - Bei niedrigen Umsätzen haben die deutschen Aktienmärkte weiter zugelegt. Der Dax kletterte bis 16.15 Uhr um 1,5 Prozent auf 5243 Punkte. Am Neuen Markt gewann der Nemax 50 knapp 6,7 Prozent auf 1244 Zähler hinzu.
In den USA präsentierte sich der Dow Jones nach 45 Handelsminuten rund 0,3 Prozent fester auf 10.105 Punkten. Die Nasdaq notierte bei 2017 Zählern, ein Plus von 1,9 Prozent.
Wie von den meisten Börsianern erwartet hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) während seiner ersten Sitzung im Jahr 2002 den Leitzins von 3,25 Prozent unverändert gelassen. Erst am nächsten Treffen Anfang Februar könne mit einer Senkung gerechnet werden, hieß es auf dem Parkett.
Das Geschäft verlief angesichts der verkürzten Börsenwoche bei dünnen Umsätzen lustlos. Ein positiver Faktor sei jedoch der traditionelle Zufluss von frischem Kapital zum Jahresbeginn, sagte Fondsmanager Trudbert Merkel von Deka Investment. Händler Knut Hochwald von der Hamburger Sparkasse ergänzte: "Viele große Anleger sind noch nicht ausreichend im Markt." Dieser positive Effekt werde kommende Woche deutlicher hervortreten, wenn alle Anleger aus dem Urlaub zurück seien. Bis März könnte der Dax mit kleineren Konsolidierungsphasen auf 5600 bis 5800 Punkte steigen, fügte er hinzu.
Infineon führt den Dax an
Wie schon am Vortag führte auch am Donnerstag die Infineon-Aktie den Dax an. Das Papier verteuerte sich um 5,8 Prozent auf 26,14 Euro. Am Mittwoch gingen die Anteilsscheine bereits mit einem Plus von mehr als sieben Prozent aus dem Handel. Börsianer erklärten den Kursaufschwung mit einer deutlichen Entspannung auf dem Halbleitermarkt. Der Münchener Halbleiter-Hersteller will nun dem Beispiel seines südkoreanischen Konkurrenten Hynix folgen und ebenfalls die Speicherchip-Preise für Großkunden erhöhen. Der weltweit drittgrößte Speicherchip-Hersteller Hynix Semiconductor hatte zuvor angekündigt, die Preise um durchschnittlich 30 Prozent anzuheben.
Im Sog von Infineon präsentierten sich auch die Aktien der Konzernmutter Siemens (plus 3,8 Prozent auf 76,94 Euro) und Epcos (plus drei Prozent auf 57,90 Euro) sehr fest. SAP-Titel gewannen rund ein Prozent auf 144,55 Euro. Am Vortag stand die Walldorfer Softwareschmiede wegen Stellenstreichungen beim US-Rivalen Oracle unter Druck.
Doch auch Werte der Old Economy wie MAN und Preussag waren mit Aufschlägen von annähernd fünf Prozent in der Spitzengruppe des Dax zu finden.
Die Aktien der Deutsche Lufthansa kletterte um 2,7 Prozent auf 15,80 Euro. Die Airline will einem Pressebericht zufolge den Börsengang der Catering-Tochter LSG Sky Chefs in den USA um ein Jahr verschieben.
Unter Druck gerieten die Versorgerwerte. Die Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Gewinnschätzungen für Eon gesenkt. Die Schwäche des Öl- und Chemiesektors sowie der Verkauf der Beteiligung am Siliziumwafer-Produzenten MEMC würden sich im laufenden Geschäftsjahr negativ auf den Nettogewinn auswirken, so die Analysten. Auch RWE gaben leicht nach. Zwar will der Energiekonzern verstärkt in Russland einsteigen, diese positive Nachricht habe sich bislang aber nicht begünstigend auf die Aktie auswirken können, sagte ein Händler.
Ebenfalls leicht im Minus notierten Schering-Titel mit einem Abschlag von 0,7 Prozent auf 58,80 Euro. Zuvor war bekannt geworden, dass der Pharmakonzern die restlichen 40 Prozent an der französischen CIS Bio International von Areva kaufen will.
Neuer Markt: Fondsmanager kaufen ein
Bei geringen Umsätzen kletterte der Neue Markt wie schon am Vortag weiter nach oben. "Die Liquidität ist dennoch da, und es wird gekauft", sagte ein Händler. Offenbar sehen Investoren bei der Internet-Agentur Pixelpark die Zeit zum Einstieg gekommen: Die Aktie der Bertelsmann-Tochter legte ohne fundamentale neue Nachrichten um 23,7 Prozent auf 6,68 Euro zu.
Der Chipbroker ACG profitierte wie Infineon von dem Preisanstieg in der Halbleiterbranche und war mit einem Plus von knapp zwanzig Prozent zweitbester Wert im Index.
Die Aktien des Münchener Medienkonzerns EM.TV zeigten sich unbeeindruckt davon, dass CEO Werner Klatten nach Informationen der "Financial Times Deutschland" nicht wie angekündigt zum Jahreswechsel als Großaktionär eingestiegen ist. EM.TV-Titel stiegen um 18,2 Prozent auf 1,95 Euro. Das Unternehmen erklärte unterdessen, Klatten werde im Laufe das Januars bei dem Medienunternehmen einsteigen. "Mir ist der Kursanstieg ein Rätsel", sagte ein Börsianer. Der Titel sei überwiegend für Zocker interessant, sagte ein weiterer Marktteilnehmer. Merck Finck & Co. bekräftigte unterdessen seine Anlageempfehlung "Verkaufen".
Ebenfalls auf Klettertour waren die Aktien von T-Online , die sich um 9,6 Prozent auf 12,16 Euro verbesserten. "T-Online muss man haben", sagte ein Händler. "Da kommt man als Fondsmanager gar nicht darum herum, auch wenn man sagt, die Aktie sei zu teuer." Auch die Aktien des Spezialmaschinenbauers Aixtron legten mehr als sechs Prozent auf 27,70 Euro zu. Die Papiere des Biotechnologie-Unternehmens Qiagen stiegen 3,8 Prozent auf 22,05 Euro. Beide Titel gelten als "Fondswerte".
Euro bleibt über 90 Cent
Die Einführung des Euro-Bargelds hat gestern für einen Schub der Gemeinschaftswährung gesorgt. Der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, hat allerdings von der europäischen Wirtschaft "mehr stimulierende Impulse" für die Weltwirtschaft angemahnt. Die Euro-Einführung erweise sich zwar als "Erfolgsgeschichte", sagte Köhler. Diese drohe aber ohne weitere Strukturreformen in Europa zu verpuffen.
Am Donnerstag musste die Gemeinschaftswährung leichte Einbußen hinnehmen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,9036 (Mittwoch: 0,9038) Dollar fest. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6254 (0,6262) Pfund, 119,02 (119,53) Yen und 1,4856 (1,4833) Schweizer Franken fest.
Nach einer freundlichen Eröffnung der US-Börsen haben Dax und Nemax ihre Gewinne ausgebaut. Der EZB-Zinsentscheid hat die Märkte kaum beeinflusst. Händler erwarten weitere Kurssteigerungen.
Frankfurt am Main - Bei niedrigen Umsätzen haben die deutschen Aktienmärkte weiter zugelegt. Der Dax kletterte bis 16.15 Uhr um 1,5 Prozent auf 5243 Punkte. Am Neuen Markt gewann der Nemax 50 knapp 6,7 Prozent auf 1244 Zähler hinzu.
In den USA präsentierte sich der Dow Jones nach 45 Handelsminuten rund 0,3 Prozent fester auf 10.105 Punkten. Die Nasdaq notierte bei 2017 Zählern, ein Plus von 1,9 Prozent.
Wie von den meisten Börsianern erwartet hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) während seiner ersten Sitzung im Jahr 2002 den Leitzins von 3,25 Prozent unverändert gelassen. Erst am nächsten Treffen Anfang Februar könne mit einer Senkung gerechnet werden, hieß es auf dem Parkett.
Das Geschäft verlief angesichts der verkürzten Börsenwoche bei dünnen Umsätzen lustlos. Ein positiver Faktor sei jedoch der traditionelle Zufluss von frischem Kapital zum Jahresbeginn, sagte Fondsmanager Trudbert Merkel von Deka Investment. Händler Knut Hochwald von der Hamburger Sparkasse ergänzte: "Viele große Anleger sind noch nicht ausreichend im Markt." Dieser positive Effekt werde kommende Woche deutlicher hervortreten, wenn alle Anleger aus dem Urlaub zurück seien. Bis März könnte der Dax mit kleineren Konsolidierungsphasen auf 5600 bis 5800 Punkte steigen, fügte er hinzu.
Infineon führt den Dax an
Wie schon am Vortag führte auch am Donnerstag die Infineon-Aktie den Dax an. Das Papier verteuerte sich um 5,8 Prozent auf 26,14 Euro. Am Mittwoch gingen die Anteilsscheine bereits mit einem Plus von mehr als sieben Prozent aus dem Handel. Börsianer erklärten den Kursaufschwung mit einer deutlichen Entspannung auf dem Halbleitermarkt. Der Münchener Halbleiter-Hersteller will nun dem Beispiel seines südkoreanischen Konkurrenten Hynix folgen und ebenfalls die Speicherchip-Preise für Großkunden erhöhen. Der weltweit drittgrößte Speicherchip-Hersteller Hynix Semiconductor hatte zuvor angekündigt, die Preise um durchschnittlich 30 Prozent anzuheben.
Im Sog von Infineon präsentierten sich auch die Aktien der Konzernmutter Siemens (plus 3,8 Prozent auf 76,94 Euro) und Epcos (plus drei Prozent auf 57,90 Euro) sehr fest. SAP-Titel gewannen rund ein Prozent auf 144,55 Euro. Am Vortag stand die Walldorfer Softwareschmiede wegen Stellenstreichungen beim US-Rivalen Oracle unter Druck.
Doch auch Werte der Old Economy wie MAN und Preussag waren mit Aufschlägen von annähernd fünf Prozent in der Spitzengruppe des Dax zu finden.
Die Aktien der Deutsche Lufthansa kletterte um 2,7 Prozent auf 15,80 Euro. Die Airline will einem Pressebericht zufolge den Börsengang der Catering-Tochter LSG Sky Chefs in den USA um ein Jahr verschieben.
Unter Druck gerieten die Versorgerwerte. Die Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Gewinnschätzungen für Eon gesenkt. Die Schwäche des Öl- und Chemiesektors sowie der Verkauf der Beteiligung am Siliziumwafer-Produzenten MEMC würden sich im laufenden Geschäftsjahr negativ auf den Nettogewinn auswirken, so die Analysten. Auch RWE gaben leicht nach. Zwar will der Energiekonzern verstärkt in Russland einsteigen, diese positive Nachricht habe sich bislang aber nicht begünstigend auf die Aktie auswirken können, sagte ein Händler.
Ebenfalls leicht im Minus notierten Schering-Titel mit einem Abschlag von 0,7 Prozent auf 58,80 Euro. Zuvor war bekannt geworden, dass der Pharmakonzern die restlichen 40 Prozent an der französischen CIS Bio International von Areva kaufen will.
Neuer Markt: Fondsmanager kaufen ein
Bei geringen Umsätzen kletterte der Neue Markt wie schon am Vortag weiter nach oben. "Die Liquidität ist dennoch da, und es wird gekauft", sagte ein Händler. Offenbar sehen Investoren bei der Internet-Agentur Pixelpark die Zeit zum Einstieg gekommen: Die Aktie der Bertelsmann-Tochter legte ohne fundamentale neue Nachrichten um 23,7 Prozent auf 6,68 Euro zu.
Der Chipbroker ACG profitierte wie Infineon von dem Preisanstieg in der Halbleiterbranche und war mit einem Plus von knapp zwanzig Prozent zweitbester Wert im Index.
Die Aktien des Münchener Medienkonzerns EM.TV zeigten sich unbeeindruckt davon, dass CEO Werner Klatten nach Informationen der "Financial Times Deutschland" nicht wie angekündigt zum Jahreswechsel als Großaktionär eingestiegen ist. EM.TV-Titel stiegen um 18,2 Prozent auf 1,95 Euro. Das Unternehmen erklärte unterdessen, Klatten werde im Laufe das Januars bei dem Medienunternehmen einsteigen. "Mir ist der Kursanstieg ein Rätsel", sagte ein Börsianer. Der Titel sei überwiegend für Zocker interessant, sagte ein weiterer Marktteilnehmer. Merck Finck & Co. bekräftigte unterdessen seine Anlageempfehlung "Verkaufen".
Ebenfalls auf Klettertour waren die Aktien von T-Online , die sich um 9,6 Prozent auf 12,16 Euro verbesserten. "T-Online muss man haben", sagte ein Händler. "Da kommt man als Fondsmanager gar nicht darum herum, auch wenn man sagt, die Aktie sei zu teuer." Auch die Aktien des Spezialmaschinenbauers Aixtron legten mehr als sechs Prozent auf 27,70 Euro zu. Die Papiere des Biotechnologie-Unternehmens Qiagen stiegen 3,8 Prozent auf 22,05 Euro. Beide Titel gelten als "Fondswerte".
Euro bleibt über 90 Cent
Die Einführung des Euro-Bargelds hat gestern für einen Schub der Gemeinschaftswährung gesorgt. Der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, hat allerdings von der europäischen Wirtschaft "mehr stimulierende Impulse" für die Weltwirtschaft angemahnt. Die Euro-Einführung erweise sich zwar als "Erfolgsgeschichte", sagte Köhler. Diese drohe aber ohne weitere Strukturreformen in Europa zu verpuffen.
Am Donnerstag musste die Gemeinschaftswährung leichte Einbußen hinnehmen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,9036 (Mittwoch: 0,9038) Dollar fest. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6254 (0,6262) Pfund, 119,02 (119,53) Yen und 1,4856 (1,4833) Schweizer Franken fest.
