BÖRSE am MITTAG

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BÖRSE am MITTAG

 
23.01.02 12:19

Katerstimmung bei Infineon


Trotz guter Zahlen von SAP rutscht der Dax im Minus. Die Gewinne bei Siemens schwinden. Auch der Neue Markt tendiert trotz guter Konjunkturvorgaben unentschlossen.

Frankfurt am Main - Der Softwarehersteller SAP hat mit seinen Zahlen die Anleger überzeugt, während sich in die zunächst positiv aufgenommene Bilanz von Siemens  erste Zweifel mischen. Die Warnung des Investmenthauses Merrill Lynch, im Hightechsektor drohe eine erneute Überbewertung, führt nun zu gezieltem Stockpicking.
SAP baute seine Gewinne am Vormittag auf 2,5 Prozent und 160 Euro aus, nachdem der größte europäische Softwarekonzern seine Umsatz- und Ergebniszahlen für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2001 übertroffen hatte. Im vierten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, im Gesamtjahr 2001 steigerte SAP den Umsatz um 17 Prozent.

Leise Zweifel bei Siemens

Bei Siemens  bleiben Investoren unentschlossen. Der Elektronikkonzern gab am Vormittag seine deutlichen Anfangsgewinne wieder ab. Der Konzern hat das Ergebnis im Vergleich zum Vorquartal kräftig gesteigert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Vor allem in der Netzwerksparte hätten viele ein schlechteres Ergebnis erwartet, hieß es bei den Experten. Das Sorgenkind ICN habe denVerlust verringert, teilte Siemens mit. Allerdings sei der Umsatz in diesem Berichtszeitraum signifikant gesunken.

Goldman Sachs stützt Schering

Der Pharmakonzern Schering  war mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent am Vormittag bester Titel im Dax. Die Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie auf "Outperformer" heraufgestuft und ein Kursziel von 75 Euro gesetzt. Auch Fresenius  profitierte von der freundlichen Stimmung im Pharmasektor. Weiterhin kletterte der Pharma- und Chemiekonzern Bayer  um 1,1 Prozent: Bayer will mit einer neuen Konzernstruktur Kosten in dreistelliger Millionenhöhe sparen, sagte der Finanzvorstand und designierte Vorstandsvorsitzende Werner Wenning. Im Laufe des Tages meldet der US-Pharmariese Pfizer Ergebnisse.

Dax und Nemax unentschlossen

Der Dax tendierte trotz guter Nachrichten von Konjunktur- und Unternehmensseite geringfügig im Minus. Die Wachstumswerte im Nemax 50 pendelten zuletzt um den Vortagesschluss, obwohl die konjunkturellen Frühindikatoren für die USA im Dezember mit 1,2 Prozent deutlich stärker gestiegen sind als von Volkswirten erwartet. Analysten hatten nur mit einem Anstieg von 0,7 Prozent gerechnet.

Sparkurs bei Preussag, Katerstimmung bei Infineon
Die rote Laterne im Dax übernahm Preussag  mit einem Verlust von 2,6 Prozent: Der Tourismus-Konzern mit den Marken TUI, Hapag-Lloyd und Airtours bereitet sich nach einem Bericht des "Handelsblatt" auf einen markanten Einbruch des Reisemarktes vor und will angeblich bis zu 2000 Stellen sparen. Auch der Chiphersteller Infineon  geriet einen Tag nach der Hauptversammlung unter Druck: Infineon-Chef Ulrich Schumacher hatte Analysten nicht widersprochen, die für das laufende Jahr mit einem Milliardenverlust des Chipherstellers rechnen.

Neuer Markt: Spiel mit Highlight geht weiter

Trotz der positiven US-Konjunkturdaten konnte sich der Nemax 50 noch nicht von den schwachen Vorgaben der Nasdaq lösen. Die Aktie des Filmrechtehändlers Highlight  gab zuletzt knapp 14 Prozent nach: Das Spiel der Zocker vor der Entscheidung der UEFA über die Vergabe der Rechte an der Fußball Champions League geht weiter. "Das ist eine Wette, die am Donnerstag um 12.15 Uhr entschieden wird", sagte ein Händler.

Die Aktie von SAP SI  profitierte von den guten SAP-Zahlen. Das Papier legte bei geringen Umsätzen um 1,63 Prozent auf 23,64 Euro zu. Die Papiere der Telefonauskunft Telegate  stiegen, nachdem das Unternehmen den Rechtsstreit mit dem Automobilhersteller BMW um die Werbung auf den Formel Eins Fahrzeugen beigelegt hat. Bester Titel im Nemax 50 war am Vormittag der Online-Broker ConSors  mit einem Gewinn von mehr als fünf Prozent.

Ertragssaison: Motorola mit bescheidenem Ausblick

Die skeptischen Worte der Merrill-Lynch-Analysten hatten gestern ausgereicht, um die Technologiewerte in den Keller zu schicken. Die Banker hatten vor einer Überbewertung des Sektors gewarnt, da die Unternehmensgewinne mit der Erholung der Kurse nicht mithalten können. Die Nasdaq schloss gestern 2,5 Prozent schwächer, der Dow Jones gab 0,6 Prozent nach.

Die US- Ergebnissaison ist weiterhin durchwachsen. Sollten US-Schwergewichte wie Amgen, Boeing, Broadcom, Exxon sowie der Pharmariese Pfizer die Erwartungen erüllen, könnte es nach den Verlusten gestern wieder eine Gegenbewegung geben.

Der Mobilfunk- und Chiphersteller Motorola hat gestern nach US-Börsenschluss für das vierte Quartal einen Verlust gemeldet, der jedoch geringer als erwartet war. Der Konzern wies einen Verlust von 4 Cent je Aktie aus dem laufenden Geschäft aus. Analysten hatten jedoch mit einem Verlust von 5 Cent je Anteilsschein gerechnet. Im Jahr zuvor hatte Motorola noch einen Gewinn von 16 Cent je Papier erwirtschaftet. Motorola rechnet für das zweite Halbjahr des Jahres 2002 mit der Rückkehr zur Profitabilität. Im ersten und zweiten Quartal des laufenden Jahres werde dagegen noch ein Verlust anfallen.
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