KinderÄRTZEN !!!
Mitarbeiter sammelten perverse Fotos aus dem Internet. Polizei beschlagnahmte Computer. Auch ein Kinderarzt steht unter Verdacht.
Kinder-Pornos in der Uni-Klinik
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Düsseldorf (dpa/dto). In eine Affäre um Kinderpornografie an der Düsseldorfer Universitätsklinik hat sich am Mittwoch die Polizei eingeschaltet. Acht Computer seien von Beamten sichergestellt worden, berichtete ein Polizeisprecher. Die Polizei kritisierte das Verhalten der Universitätsleitung: Diese habe nicht die Polizei informiert, als sie von den Vorwürfen erfahren habe.
Klinik-Mitarbeiter sollen kinderpornografische Dateien aus dem Internet heruntergeladen haben. Auch der Computer eines Kinderarztes soll betroffen sein. Die Beamten erfuhren zu ihrem Ärger erst aus einer Zeitung davon, obwohl bereits der Besitz von Kinderpornografie strafbar ist.
Universitätssprecher Rolf Willhardt sagte, die Vorwürfe stammten von Anfang Juni. Der Klinik-Vorstand habe nun am Mittwoch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Da es sich nun um "ein laufendes Verfahren" handele, wolle man sich nicht weiter zu dem Fall äußern.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen aufgrund des Zeitungsberichtes am Morgen aufgenommen. Kurz darauf wurde sie auch von dem ärztlichen Direktor, Prof. Rolf Ackermann, informiert. Er sagte der Staatsanwaltschaft Hilfe zur Aufklärung zu. Noch am Vormittag waren Beamte an der Uni-Klinik und bekamen acht Computer ausgehändigt, auf denen die Kinderpornografien heruntergeladen wurden.
Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, da die betroffenen Computer mehreren Personen zugänglich waren. Anhand von Dienstplänen wird nun ermittelt, wer zu den fraglichen Zeiten im Internet war, um mögliche Beschuldigte vernehmen zu können.
Eine Tageszeitung hatte am Mittwoch berichtet, dass Klinik-Mitarbeiter Dateien mit Kinderpornografie aus dem Internet heruntergeladen hätten. Zwei Mitarbeiter seien freigestellt, einer gekündigt worden. Die Universität habe eine interne Untersuchung angestrengt und dabei angeblich keine kinderpornografischen Inhalte entdeckt. Zwei Klinik-Mitarbeiter hätten aber das Gegenteil bezeugt.