4. NEMAX BIOTECHNOLOGY - Konsolidierung bringt Sicherheit
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Die deutsche und europaeische Biotechbranche, vorwiegend vertre-
ten im Neuen Markt, weist weiterhin attraktive Zukunftschancen
auf. Obwohl sich der Sektor im letzten Jahr im Vergleich zu ande-
ren Branchen sehr gut entwickeln konnte, kehrt auch hier der Rea-
lismus ein. Waehrend die US-Branche, deren Spitzenvertreter den
deutschen Unternehmen gegenueber einen Entwicklungsvorsprung von
rund 10 Jahren aufweisen, nunmehr auf Konzentrationskurs geht
(Beispiel Immunex-Uebernahme durch Amgen), suchen die deutschen
Unternehmen ihr Heil verstaerkt in Kooperationen mit bedeutenden
Pharmaherstellern.
Die Pharmahersteller kooperierten bereits seit laengerem mit den
kleineren Biotechunternehmen, die sowohl die erforderlichen Tech-
nologieplattformen zur effizienten Wirkstoffsuche als auch das
notwendige Know-how in der biopharmazeutischen Medikamentenent-
wicklung in die Kooperation mit einbrachten. Nachdem viele dieser
Partnerschaften sehr schnell zu beeindruckenden Erfolgen fuehr-
ten, und die Pharmahersteller hinsichtlich der Entwicklungspipe-
line deutlich unter Druck stehen, gingen die Pharmaunternehmen
dazu ueber, die Partnerschaft auch durch eine Kapitalunterlegung
zu festigen, um die Gefahr, dass ein Konkurrent in die Partner-
schaft eindringt, zu verringern.
Auch im naechsten Jahr wird der Konzentrationsprozess in den USA
anhalten, ebenso wie sich die staerkere Verknuepfung von Pharma-
herstellern und kleineren Biotechs in Deutschland bzw. Europa
fortsetzen wird. Gerade bei den am Neuen Markt notierten bio-
pharmazeutischen Medikamentenherstellern und Biotechnologieun-
ternehmen verringert der Trend hin zu Kooperationen mit groesse-
ren Pharmaherstellern das Amortisations- und Liquiditaetsrisiko.
Im Jahr 2001 gab es so viele Neuzulassungen wie noch nie zuvor.
Derzeit befinden sich in den USA mehr als 100 Produkte im Zulas-
sungsverfahren und knapp 350 in fortgeschrittenen Phasen der
klinischen Entwicklung. Die neuen Produkte, die 2001 und in den
folgenden Jahren auf den Markt kommen, werden es auch immer mehr
Biotechfirmen der zweiten Reihe ermoeglichen, aus der Verlustzo-
ne in die schwarzen Zahlen zu kommen. Gerade aus dem MidCap-Be-
reich stehen viele Biotech-Firmen kurz vor der Ernte ihrer jah-
relangen und kostenintensiven Forschung. Nach wie vor ueber-
schlagen sich die Forschungsergebnisse in der Biotechnologie.
Tagtaeglich werden neue Substanzen in verschiedenen Kombinatio-
nen und Varianten entdeckt.
Herz- und Krebskrankheiten verschlingen im Gesundheitsapparat
jaehrlich MRD-Betraege. Die konventionellen, bisher zur Praeven-
tion und Behandlung von Krebs- und Herzleiden eingesetzten Medi-
kamente verfuegen lediglich ueber ein aeusserst begrenztes Wir-
kungsspektrum und weisen zum Teil erhebliche Nebenwirkungen auf.
Zudem lindern die meisten dieser Medikamente lediglich die Krank-
heitssymptome, waehrend die Krankheitsursachen kaum bekaempft
werden koennen. Die Erforschung und Entwicklung innovativer, ef-
fizienter und besser vertraeglicher Arzneimittel zur Behandlung
von Zivilisationskrankheiten zaehlt somit zu den wichtigsten He-
rausforderungen des Gesundheitswesens der Industriestaaten. So
verschlang die Behandlung von Krebs in den Industriestaaten in
2001 voraussichtlich 37 MRD USD und die Therapierung von Herz-
und Kreislaufleiden wird im Jahr 2003 mehr als 57 MRD USD aufzeh-
ren. Eine aehnliche Entwicklung sehen wir auch im Bereich HIV, so
dass auch hier lediglich auf Basis der Biotechnologie Abhlife ge-
schaffen werden kann.
Biotech-Medikamente sind erst seit wenigen Jahren auf dem Markt.
Trotzdem gehoeren einige Biotech-Produkte bereits zu den umsatz-
staerksten Medikamenten. Im Gegensatz zu typischen Pharmaproduk-
ten liegt der Patentauslauf in allen Faellen noch in weiter Fer-
ne. Zwar sind die Bewertungen im prosperierenden Biotechsektor
hoch, die Branche zaehlt jedoch zu den wenigen Bereichen, bei de-
nen der ambitionierten Bewertung realwirtschaftlich ein fundamen-
taler Hintergrund gegenuebersteht. Wir sehen aufgrund der stets
schneller voranschreitenden Erfolge auf Wirtschafts- und For-
schungsebene auch in 2002 ueberdurchschnittliches Kurspotential
fuer den Biotech-Sektor.
Der Nemax Biotechnology umfasst:
BB Biotech, Biotissue, co.don, Curasan, CyBio, Eurofins S., Evo-
tec, GeneScan Europe, Genmab, Girindus, GPC Biotech, LION Biosci-
ence, Macropore, Medigene, Morphosys, MWG-Biotech, November AG,
Plasmaselect, Qiagen, Rhein Biotech, Sanochemia
Von den im Nemax Biotechnology-Index aufgefuehrten Unternehmen
halten wir
BB Biotech
Evotec
Medigene
Qiagen
Rhein Biotech
fuer die aussichtsreichsten Werte des Sektors.