Bin Ladens Versteck soll gestürmt werden

Beitrag: 1
Zugriffe: 246 / Heute: 1
vega2000:

Bin Ladens Versteck soll gestürmt werden

 
04.12.01 17:41

Kämpfer der Allianz: Angriff auf Tora Bora geplant


Bin Ladens Versteck soll gestürmt werden 498910static.spiegel.de/img/0,1020,149869,00.jpg" style="max-width:560px" >

Tora Bora vor dem großen Sturm


Kämpfer der Anti-Taliban-Allianz planen offenbar einen Großangriff auf das vermutliche Versteck des Terroristenführers Bin Laden. Auch ohne Hilfe von US-Einheiten soll die Höhlenfestung Tora Bora gestürmt werden. Bin Laden bittet die afghanischen Stammesführer offenbar, ihn nicht anzugreifen.

Dschalalabad - Mit einem weit verzweigten Netz von Höhlen, Gängen und Tunneln kommt der vermeintliche Zufluchtsort des saudischen Terroristenchefs Osama Bin Laden 56 Kilometer südwestlich von Dschalalabad einer regelrechten Festung gleich. Tora Bora gilt als schwer zugänglich, erst recht als schwer zu erobern.
Dennoch scheint Bin Laden nervös. Nach Berichten des US-Fernsehsenders CNN will er offenbar verhindern, dass afghanische Anti-Taliban-Einheiten die Höhlen und Tunnelanlagen bei der Bergfestung angreifen. Er habe eine solche Bitte in einer Botschaft an afghanische Stammesführer gerichtet, berichtete CNN am Dienstag unter Berufung auf Anti-Taliban-Einheiten.

Die Befürchtungen Bin Ladens sind nicht unbegründet. US-Flugzeuge bombardierten auch am Dienstag die Höhlen um Tora Bora im Osten des Landes. US-Militärs vermuten, dass sich Bin Laden und weitere al-Qaida-Terroristen dort verstecken. Mehrere Quellen hatten in den vergangenen Wochen immer wieder berichtet, Bin Laden in der Festung gesehen zu haben - keiner dieser Berichte wurde jedoch bislang bestätigt.

Entgegen der Darstellungen des Pentagon, wonach lediglich militärische Ziele unter Beschuss liegen, berichten Augenzeugen jedoch von zahlreichen Verletzten und Toten in den umliegenden Krankenhäusern - die meisten sollen Zivilisten aus der Umgebung der Festung sein.

Innerhalb von 48 Stunden

 
Offenbar steht der Großangriff der Anti-Taliban-Einheiten auf Tora Bora mit etwa tausend Kämpfern unmittelbar bevor. Darauf lassen zahlreiche Äußerungen aus der Region schließen. Man werde nicht auf die amerikanischen Bodentruppen warten, zitiert die "Washington Post" zum Beispiel den Sicherheitschef der regionalen Gouverneursverwaltung in Dschalalabad. Hazrat Ali kündigte an, der Sturm werde innerhalb von zwei Tagen beginnen. Die Einheiten würden weder von US-Truppen unterstützt, noch gebe es irgendwelche Absprachen mit ihnen. Und auch Kommandeur Mohammed Zaman Ghun Scharif zeigt sich kampfbereit. "Wir haben inzwischen viele Truppen, um gegen den Terrorismus und Osama zu kämpfen."

Trotz der demonstrativen Ankündigung der bevorstehenden Offensive laufen die Verhandlungen mit Einheiten der al-Qaida-Kämpfer - deren Stärke regionale Vertreter auf mehrere hundert Mann schätzen - weiter. Auch habe man versucht, über einen Mittelsmann Kontakt zu Bin Laden aufzunehmen, um Verhandlungen zu beginnen, berichtet Zaman Ghun Scharif. Einige Tage zuvor habe er Bin Laden eine schriftliche Mitteilung zukommen lassen. Die Antwort habe jedoch kein Ergebnis gebracht.

Hilfe aus Pakistan

 
Unterdessen sucht die CIA technische Unterstützung bei der Suche nach Bin Laden - und zwar in Pakistan. Der Chef der CIA, George Tenet, traf in Islamabad mit Präsident Pervez Musharraf und Vertretern des pakistanischen Geheimdienstes zusammen, meldet die New York Times.

Die CIA plant offenbar, weitere Geheimdienstleute ins südliche Afghanistan zu entsenden. Nach Angaben eines hohen pakistanischen Beamten will Washington dabei von Pakistan offenbar Hilfe bei der genauen Ausarbeitung von Plänen, um Ausgänge aus der Region um Tora Bora zu blockieren und Informationen darüber, wie man das Labyrinth von Höhlen und Tunneln erreichen kann.

Wie Pakistans Staatschef auf diese konkreten Anfragen reagierte, ist nicht klar. Allerdings wiesen pakistanische Quellen darauf hin, dass Islamabad sich gegenüber der Anti-Terror-Allianz bislang generell hilfsbereit gezeigt habe, wenn diese Art der Unterstützung gefragt gewesen sei.

Bei dem Treffen soll Tenet Musharraf darüber hinaus gedrängt haben, im Land weiter gegen religiöse Extremisten vorzugehen und pro-Taliban-Aktivitäten innerhalb und außerhalb Pakistans zu beobachten.

Quelle: Der Spiegel
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--