Bin Laden bietet CNN Interview an
Der mutmaßliche Terroristenchef Osama Bin Laden will dem amerikanischen Nachrichtensender CNN offenbar ein "Interview" geben. Ein Mann, der sich als Vertreter des Terrornetzwerks al-Qaida ausgab, habe CNN und dem arabischen Sender al-Dschasira angeboten, Fragen zu formulieren, die Bin Laden per Video beantworten werde, teilte der US-Nachrichtensender mit.
AFP/DPA
Al-Dschasira strahlte am 7. Oktober ein Video von Bin Laden aus
Washington - CNN veröffentlichte auf seiner Website umgehend sechs Fragen: Wie rechtfertigt Bin Laden den Tod unschuldiger Menschen? Welche Rolle spielte Bin Laden und die Terrororganisation al-Qaida bei den Terroranschlägen in den USA und bei den jüngsten Anthrax-Fällen? War eine andere Regierung an den Terroranschlägen beteiligt? Besitzt Bin Laden oder das Netzwerk von al-Qaida Massenvernichtungswaffen und wenn ja, sollen welche eingesetzt werden? Wie steht Bin Laden zu Muslimen, die seinen "Heiligen Krieg" anprangern? Dem Sender zufolge ist noch unklar, wie die Fragen Bin Laden erreichen sollen.
CNN hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob eine Antwort Bin Ladens gesendet würde. Im Falle einer Ausstrahlung werde das Material auch allen anderen Fernsehsendern zur Verfügung gestellt, sagte CNN-Chef Walter Isaacson. "Sollte Bin Laden jedoch nur versuchen, Propaganda zu streuen, gibt es keinen Anlass, das Video zu senden. Wir werden es nur ausstrahlen, wenn darin eine Nachricht enthalten ist." Bislang ist noch nicht bekannt, ob CNN die Regierung in Washington über sein Vorhaben informiert hat.
Ende vergangener Woche hat laut CNN ein Vertreter von al-Qaida dem Fernsehsender al-Dschasira das Angebot eines "Interviews" übermittelt. CNN hat mit dem kleinen Sender aus dem Golfemirat Katar einen Kooperationsvertrag und könnte daher ebenfalls das Interview ausstrahlen. Der Mann wolle das Videoband an al-Dschasira liefern, hieß es weiter. Bereits nach dem ersten US-Luftangriff auf Afghanistan hatte al-Dschasira ein Video von Bin Laden ausgestrahlt, in dem der mutmaßliche Terrorchef den Vergeltungsschlag der USA verurteilte.
Das Weiße Haus in Washington befürchtet, dass die Ausstrahlung eines Bin Laden-Videos zu Gewalt anstacheln könnte. Außerdem könnten sich in dem Video verschlüsselte Nachrichten an Terroristenzellen außerhalb Afghanistans verbergen. Erst am vergangenen Mittwoch hatte die nationale US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice an alle amerikanischen Fernsehanstalten appelliert, keine Videos der Terrororganisation al-Qaida mehr zu senden.
URL: www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,162772,00.html
Der mutmaßliche Terroristenchef Osama Bin Laden will dem amerikanischen Nachrichtensender CNN offenbar ein "Interview" geben. Ein Mann, der sich als Vertreter des Terrornetzwerks al-Qaida ausgab, habe CNN und dem arabischen Sender al-Dschasira angeboten, Fragen zu formulieren, die Bin Laden per Video beantworten werde, teilte der US-Nachrichtensender mit.
AFP/DPA
Al-Dschasira strahlte am 7. Oktober ein Video von Bin Laden aus
Washington - CNN veröffentlichte auf seiner Website umgehend sechs Fragen: Wie rechtfertigt Bin Laden den Tod unschuldiger Menschen? Welche Rolle spielte Bin Laden und die Terrororganisation al-Qaida bei den Terroranschlägen in den USA und bei den jüngsten Anthrax-Fällen? War eine andere Regierung an den Terroranschlägen beteiligt? Besitzt Bin Laden oder das Netzwerk von al-Qaida Massenvernichtungswaffen und wenn ja, sollen welche eingesetzt werden? Wie steht Bin Laden zu Muslimen, die seinen "Heiligen Krieg" anprangern? Dem Sender zufolge ist noch unklar, wie die Fragen Bin Laden erreichen sollen.
CNN hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob eine Antwort Bin Ladens gesendet würde. Im Falle einer Ausstrahlung werde das Material auch allen anderen Fernsehsendern zur Verfügung gestellt, sagte CNN-Chef Walter Isaacson. "Sollte Bin Laden jedoch nur versuchen, Propaganda zu streuen, gibt es keinen Anlass, das Video zu senden. Wir werden es nur ausstrahlen, wenn darin eine Nachricht enthalten ist." Bislang ist noch nicht bekannt, ob CNN die Regierung in Washington über sein Vorhaben informiert hat.
Ende vergangener Woche hat laut CNN ein Vertreter von al-Qaida dem Fernsehsender al-Dschasira das Angebot eines "Interviews" übermittelt. CNN hat mit dem kleinen Sender aus dem Golfemirat Katar einen Kooperationsvertrag und könnte daher ebenfalls das Interview ausstrahlen. Der Mann wolle das Videoband an al-Dschasira liefern, hieß es weiter. Bereits nach dem ersten US-Luftangriff auf Afghanistan hatte al-Dschasira ein Video von Bin Laden ausgestrahlt, in dem der mutmaßliche Terrorchef den Vergeltungsschlag der USA verurteilte.
Das Weiße Haus in Washington befürchtet, dass die Ausstrahlung eines Bin Laden-Videos zu Gewalt anstacheln könnte. Außerdem könnten sich in dem Video verschlüsselte Nachrichten an Terroristenzellen außerhalb Afghanistans verbergen. Erst am vergangenen Mittwoch hatte die nationale US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice an alle amerikanischen Fernsehanstalten appelliert, keine Videos der Terrororganisation al-Qaida mehr zu senden.
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