Die Idee kam erstmals mit der Suche nach Außerirdischen auf. Jetzt wird sie in den Dienst von sehr erdverbundenen Aufgaben gestellt. Millionen von privaten PCs arbeiten gemeinsam an einem Mittel gegen Milzbrand.
Ein spezieller Bildschirmschoner stellt die überschüssige Rechenleistung eines PCs in den Dienst der guten Sache. Wenn der Rechner gerade nichts zu tun hat, zieht er sich über das Internet die Daten. Wenn der PC die Daten bearbeitet hat, werden zurück überspielt. Der PC-Nutzer merkt davon nichts.
Das Projekt wird von Universität Oxford geleitet. Die technische Abwicklung übernehmen Intel und das US-Unternehmen United Devices. In dem so genannten „Philantropic Peer-to-Peer Program“ hat der Halbleiterhersteller schon Erfahrung beim verteilten Rechnen („distributed computing“) gesammelt. An einem Projekt zur Krebs Forschung haben 1,3 Millionen Computerbesitzer teilgenommen, die es auf insgesamt 700 Millionen Stunden Rechenzeit - rund 80.000 Jahre - gebracht haben.
Mit dieser brachialen Computerleistung können die Oxforder Forscher Berechnungen anstellen, die auf konventionellen Großcomputern unmöglich oder zumindest unbezahlbar wäre. Der virtuelle Großrechner leistet so viel die zehn größten Supercomputer der Welt zusammen. „Gerade Bedrohungen durch Bioterror ist die Geschwindigkeit entscheidend. Ohne diese Technik wäre diese enorme Aufgabe nicht zu lösen“, sagte Graham Richards von der Universität Oxford gegenüber der Zeitschrift New Scientist.
Mit dem Rechner-Heer wollen sie ein Protein ermitteln, das das vom Anthrax-Bakterium abgesonderten Gift bindet und ihm so den Weg durch die Zellwand versperrt. Dafür müssen Milliarden von Varianten durchgerechnet werden.
Die bisherige Forschung versucht, mittels Antibiotika die Milzbrand-Erreger selbst auszuschalten. Diese Methode gerät an ihre Grenzen, wenn das Medikament zu spät eingesetzt wird oder sich resistente Stämme gebildet haben. Die Ergebnisse der Forschung sollen den Regierungen der USA und Großbritanniens kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Den Anfang dieses gemeinsamen Rechnens machte das Projekt Seti@Home. Dabei werden die Daten von Radioteleskopen von freiwilligen Teilnehmern nach Zeichen von außerirdischer Intelligenz durchkämmt. Obwohl seit Mai 1999 bereits 3,5 Millionen Nutzer fast 870.000 Jahre Rechnerleistung zur Verfügung gestellt haben, sind sie noch immer nicht auf außerirdische Signale gestoßen. Die Anthrax-Forscher hoffen, dass Seti in dieser Hinsicht kein Vorbild bleibt.
Quelle: wiwo/HON
Ein spezieller Bildschirmschoner stellt die überschüssige Rechenleistung eines PCs in den Dienst der guten Sache. Wenn der Rechner gerade nichts zu tun hat, zieht er sich über das Internet die Daten. Wenn der PC die Daten bearbeitet hat, werden zurück überspielt. Der PC-Nutzer merkt davon nichts.
Das Projekt wird von Universität Oxford geleitet. Die technische Abwicklung übernehmen Intel und das US-Unternehmen United Devices. In dem so genannten „Philantropic Peer-to-Peer Program“ hat der Halbleiterhersteller schon Erfahrung beim verteilten Rechnen („distributed computing“) gesammelt. An einem Projekt zur Krebs Forschung haben 1,3 Millionen Computerbesitzer teilgenommen, die es auf insgesamt 700 Millionen Stunden Rechenzeit - rund 80.000 Jahre - gebracht haben.
Mit dieser brachialen Computerleistung können die Oxforder Forscher Berechnungen anstellen, die auf konventionellen Großcomputern unmöglich oder zumindest unbezahlbar wäre. Der virtuelle Großrechner leistet so viel die zehn größten Supercomputer der Welt zusammen. „Gerade Bedrohungen durch Bioterror ist die Geschwindigkeit entscheidend. Ohne diese Technik wäre diese enorme Aufgabe nicht zu lösen“, sagte Graham Richards von der Universität Oxford gegenüber der Zeitschrift New Scientist.
Mit dem Rechner-Heer wollen sie ein Protein ermitteln, das das vom Anthrax-Bakterium abgesonderten Gift bindet und ihm so den Weg durch die Zellwand versperrt. Dafür müssen Milliarden von Varianten durchgerechnet werden.
Die bisherige Forschung versucht, mittels Antibiotika die Milzbrand-Erreger selbst auszuschalten. Diese Methode gerät an ihre Grenzen, wenn das Medikament zu spät eingesetzt wird oder sich resistente Stämme gebildet haben. Die Ergebnisse der Forschung sollen den Regierungen der USA und Großbritanniens kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Den Anfang dieses gemeinsamen Rechnens machte das Projekt Seti@Home. Dabei werden die Daten von Radioteleskopen von freiwilligen Teilnehmern nach Zeichen von außerirdischer Intelligenz durchkämmt. Obwohl seit Mai 1999 bereits 3,5 Millionen Nutzer fast 870.000 Jahre Rechnerleistung zur Verfügung gestellt haben, sind sie noch immer nicht auf außerirdische Signale gestoßen. Die Anthrax-Forscher hoffen, dass Seti in dieser Hinsicht kein Vorbild bleibt.
Quelle: wiwo/HON