"Spekulationen über "Bilanzkosmetik" bei Jenoptik
Die Aktien des von Lothar Späth (CDU) gemanagten Technologiekonzerns Jenoptik geraten seit Bekanntgabe der Halbjahresbilanz Ende August unter Druck. Seit Anfang September stürzten die Papiere Unternehmens, das zu den 100 wichtigsten Börsenwerten in Frankfurt gehört, von über 16 Euro auf unter 10 Euro ab. Aktionärsschützer sehen den Grund für den Kursverfall -- am Mittwoch wurde mit 9,44 Euro im Computerhandel Xetra ein neues Tief markiert -- nicht nur in der allgemeinen Börsenschwäche. Malte Diesselhorst, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in den neuen Ländern, nennt als Grund auch, dass der Eindruck von Bilanzkosmetik entstanden ist.
Jenoptik habe seine tatsächliche wirtschaftliche Situation in den ersten sechs Monaten 2002 nach außen nicht transparent genug dargestellt, kritisiert der Aktionärsschützer. Durch die rückwirkende Übertragung von 43,5 Prozent der Anteile der Beteiligungstochter DEWB AG an einen Jenoptik-Pensionsverein sei das Halbjahresergebnis geschönt worden. Ohne die Sondererträge hätte der Konzern ein negatives Betriebsergebnis von 14,1 Millionen Euro ausweisen müssen.
Das Unternehmen habe "einen Ertrag kreiert, der zu den Prognosen passt. Das hat einen Nachgeschmack". Diesselhorst: "Ich sehe aber nicht, dass das rechtswidrig ist." Rechtlich sei der Jenoptik Pension Trust e.V. nicht mit dem Konzern verbunden. "Ob das ein richtiger Verkauf war, darüber kann man trefflich streiten."
Finanzvorstand Alexander von Witzleben hatte den Vorwurf einer geschönten Bilanz zurückgewiesen. Im Geschäftsbericht sei kein Geheimnis daraus gemacht worden, dass Jenoptik ohne den Verkauf von DEWB-Anteilen in die roten Zahlen gerutscht wäre. Er hatte jedoch eingeräumt, dass der Zeitpunkt möglicherweise nicht gut gewählt wurde. Späth hatte bereits vor Monaten angekündigt, dass sich Jenoptik von der Mehrheit seiner Beteiligungstochter trennen will.
Nach Ansicht von Diesselhorst kann Jenoptik seine Umsatz- und Ertragsprognose für 2002 nur durch die Firmenkäufe in diesem Jahr und die Trennung von den DEWB-Anteilen einhalten. Der Konzern hat im Sommer die bayerische EADS-Tochter D.I.B. und Teile der Krantz-Gruppe vom insolventen Babcock Borsig Konzern übernommen. Nach den Prognosen soll sich der Jenoptik-Umsatz 2002 auf dem Vorjahresniveau von zwei Milliarden Euro bewegen. Beim Jahresüberschuss gehen Analysten nach bereinigten 69 Millionen Euro im Vorjahr von 60 bis 65 Millionen Euro für 2002 aus. (dpa) / (tol/c't) "
quelle: www.heise.de
in diesem sinne
Die Aktien des von Lothar Späth (CDU) gemanagten Technologiekonzerns Jenoptik geraten seit Bekanntgabe der Halbjahresbilanz Ende August unter Druck. Seit Anfang September stürzten die Papiere Unternehmens, das zu den 100 wichtigsten Börsenwerten in Frankfurt gehört, von über 16 Euro auf unter 10 Euro ab. Aktionärsschützer sehen den Grund für den Kursverfall -- am Mittwoch wurde mit 9,44 Euro im Computerhandel Xetra ein neues Tief markiert -- nicht nur in der allgemeinen Börsenschwäche. Malte Diesselhorst, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in den neuen Ländern, nennt als Grund auch, dass der Eindruck von Bilanzkosmetik entstanden ist.
Jenoptik habe seine tatsächliche wirtschaftliche Situation in den ersten sechs Monaten 2002 nach außen nicht transparent genug dargestellt, kritisiert der Aktionärsschützer. Durch die rückwirkende Übertragung von 43,5 Prozent der Anteile der Beteiligungstochter DEWB AG an einen Jenoptik-Pensionsverein sei das Halbjahresergebnis geschönt worden. Ohne die Sondererträge hätte der Konzern ein negatives Betriebsergebnis von 14,1 Millionen Euro ausweisen müssen.
Das Unternehmen habe "einen Ertrag kreiert, der zu den Prognosen passt. Das hat einen Nachgeschmack". Diesselhorst: "Ich sehe aber nicht, dass das rechtswidrig ist." Rechtlich sei der Jenoptik Pension Trust e.V. nicht mit dem Konzern verbunden. "Ob das ein richtiger Verkauf war, darüber kann man trefflich streiten."
Finanzvorstand Alexander von Witzleben hatte den Vorwurf einer geschönten Bilanz zurückgewiesen. Im Geschäftsbericht sei kein Geheimnis daraus gemacht worden, dass Jenoptik ohne den Verkauf von DEWB-Anteilen in die roten Zahlen gerutscht wäre. Er hatte jedoch eingeräumt, dass der Zeitpunkt möglicherweise nicht gut gewählt wurde. Späth hatte bereits vor Monaten angekündigt, dass sich Jenoptik von der Mehrheit seiner Beteiligungstochter trennen will.
Nach Ansicht von Diesselhorst kann Jenoptik seine Umsatz- und Ertragsprognose für 2002 nur durch die Firmenkäufe in diesem Jahr und die Trennung von den DEWB-Anteilen einhalten. Der Konzern hat im Sommer die bayerische EADS-Tochter D.I.B. und Teile der Krantz-Gruppe vom insolventen Babcock Borsig Konzern übernommen. Nach den Prognosen soll sich der Jenoptik-Umsatz 2002 auf dem Vorjahresniveau von zwei Milliarden Euro bewegen. Beim Jahresüberschuss gehen Analysten nach bereinigten 69 Millionen Euro im Vorjahr von 60 bis 65 Millionen Euro für 2002 aus. (dpa) / (tol/c't) "
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