Die stille Rückkehr von "Mister Dausend"
von Angela Göpfert
Das Börsenguru-Comeback des Jahres ist eines durch die Hintertür: Bernd Förtsch hat das "100-Prozent-Projekt" gestartet. Unterstützung erhält er dabei von einem BWL-Studienabbrecher. Man darf gespannt sein, wie viele Ahnungslose diesmal seinen Aktientipps Glauben schenken werden.
Man muss sich Bernd Förtsch als einen glücklichen Menschen vorstellen. Sisyphusgleich versucht der einstige Gebrauchtwagenhändler immer wieder aufs Neue, auch Privatinvestoren an seinem "exklusiven Börsenwissen" teilhaben zu lassen. Legendär ist Förtschs Aktientipp in der "3satbörse", als er das Kursziel für die Morphosys-Aktie, auf 1000 Euro anhob. Dank seiner Empfehlung wurde der Morphosys-Kurs für kurze Zeit in luftige Höhen getrieben, dann aber kam der rapide Absturz bis zum historischen Tiefstkurs von 4,77 Euro. Zuletzt lag der Titel bei rund 37 Euro.
"Scalping"-Vorwürfe nie bewiesen
Seit dieser vollmundigen, im breitesten Fränkisch vorgetragenen Empfehlung als "Mister Dausend" verspottet, agierte Förtsch zunehmend im Hintergrund: Der breit investierte Unternehmer mit Sitz in Kulmbach gibt unter anderem die Anlegerzeitschrift "Der Aktionär" heraus, berät den Vermögensaufbaufonds HAIG, startete im April den Online-Broker Flatex und ging im August mit seinem eigenen Internet-Sender, dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF), auf Sendung.
Immer wieder monierten Kritiker, dass Förtsch bestimmte Aktien empfiehlt, um die Performance seiner Fonds zu verbessern, oder gar um Kurse unzulässig zu manipulieren ("Scalping"). Nachweisen konnte man ihm das allerdings nicht.
Mehr zum Top-Thema
* "Wir wollen keine marktengen Werte hochjubeln"
So bescheiden? Diesmal "nur" 100 Prozent Rendite
Nun wagt sich Förtsch mit seiner Börsenmedien AG erneut mit einer revolutionären Geschäftsidee aus der Deckung: dem "100-Prozent-Projekt". Für schlappe 1000 Euro werden die Teilnehmer per Mail und SMS "über wichtige Veränderungen und aktuelle Chancen im Aktienmarkt" informiert. Vor allem aber können sie im "virtuellen Aktienclub" die Entwicklung eines "Echtgelddepots" nachvollziehen, das innerhalb von zwei Jahren eine Rendite von 100 Prozent verspricht.
Obwohl auf der gleichnamigen Website noch ein Start "in Kürze" angekündigt wird, wurde das Echtgelddepot bereits im Mai aufgelegt, wie boerse.ARD.de im Gespräch mit dem Depotführer Florian Söllner erfahren konnte.
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auf unserem Planeten gibt es nur Propheten
von Angela Göpfert
Das Börsenguru-Comeback des Jahres ist eines durch die Hintertür: Bernd Förtsch hat das "100-Prozent-Projekt" gestartet. Unterstützung erhält er dabei von einem BWL-Studienabbrecher. Man darf gespannt sein, wie viele Ahnungslose diesmal seinen Aktientipps Glauben schenken werden.
Man muss sich Bernd Förtsch als einen glücklichen Menschen vorstellen. Sisyphusgleich versucht der einstige Gebrauchtwagenhändler immer wieder aufs Neue, auch Privatinvestoren an seinem "exklusiven Börsenwissen" teilhaben zu lassen. Legendär ist Förtschs Aktientipp in der "3satbörse", als er das Kursziel für die Morphosys-Aktie, auf 1000 Euro anhob. Dank seiner Empfehlung wurde der Morphosys-Kurs für kurze Zeit in luftige Höhen getrieben, dann aber kam der rapide Absturz bis zum historischen Tiefstkurs von 4,77 Euro. Zuletzt lag der Titel bei rund 37 Euro.
"Scalping"-Vorwürfe nie bewiesen
Seit dieser vollmundigen, im breitesten Fränkisch vorgetragenen Empfehlung als "Mister Dausend" verspottet, agierte Förtsch zunehmend im Hintergrund: Der breit investierte Unternehmer mit Sitz in Kulmbach gibt unter anderem die Anlegerzeitschrift "Der Aktionär" heraus, berät den Vermögensaufbaufonds HAIG, startete im April den Online-Broker Flatex und ging im August mit seinem eigenen Internet-Sender, dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF), auf Sendung.
Immer wieder monierten Kritiker, dass Förtsch bestimmte Aktien empfiehlt, um die Performance seiner Fonds zu verbessern, oder gar um Kurse unzulässig zu manipulieren ("Scalping"). Nachweisen konnte man ihm das allerdings nicht.
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Obwohl auf der gleichnamigen Website noch ein Start "in Kürze" angekündigt wird, wurde das Echtgelddepot bereits im Mai aufgelegt, wie boerse.ARD.de im Gespräch mit dem Depotführer Florian Söllner erfahren konnte.
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