Beitrittskandidaten: Lage "deutlich verschlechtert"
Die Wirtschaftsprognose der EU erwartet vor allem in Polen einen deutlichen Wachstumseinbruch.
BRÜSSEL (wb). Für die EU-Kandidatenländer hat sich nach Ansicht der EU-Wirtschaftsexperten "das weltwirtschaftliche Umfeld beträchtlich verschlechtert". Dies werde vor allem zu einer steigenden Arbeitslosigkeit führen. Hauptbetroffen ist Polen, dessen Strukturreform ins Stocken geraten ist. Insgesamt wird die Arbeitslosigkeit laut EU-Prognose in den zehn mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern von 12,1 Prozent im Jahr 2000 auf 13,2 Prozent im Jahr 2002 ansteigen.
In Polen wird die Arbeitslosigkeit laut EU-Berechnungen im kommenden Jahr eine Rekordhöhe von 19,3 Prozent erreichen. Sie ist damit die höchste aller Kandidatenländer. Dennoch wird insgesamt in den Beitrittsländern nicht mit einem dramatischen Konjunktureinbruch gerechnet. Die EU erwartet einen Rückgang von 4,1 auf 3,1 Prozent. Durch die verschlechterte internationale Wirtschaftslage kommt es allerdings zu einem deutlichen Einbruch im Exportwachstum.
Lag das Plus bei den Ausfuhren unter den zehn mittel- und osteuropäischen Kandidaten im Jahr 2000 noch bei zwölf Prozent, wird es sich auf rund vier Prozent in den Jahren 2001 und 2002 abschwächen. Für das Gesamtwachstum der Wirtschaft wird sich das nicht so dramatisch auswirken, weil die Inlandsnachfrage weiter zunimmt
Inflation rückläufig
Weiterhin rückläufig dürfte sich die Inflation in diesen Ländern entwickeln. Der erwartete Rückgang der durchschnittlichen Teuerungsrate von 9,2 Prozent im Jahr 2001 auf nur noch 5,2 Prozent im Jahr 2003 ist vor allem der erwarteten Senkung der rumänischen Inflationsrate auf einstellige Zahlen zu verdanken.
Während sich die Sorgen über die Wirtschaftsentwicklung in Mittel- und Osteuropa in Grenzen halten, wird der Türkei von der EU-Kommission ein dramatisch schlechtes Zeugnis ausgestellt. "In der Türkei ist der Konjunkturabschwung nach den beiden Finanzkrisen erheblich steiler als zunächst erwartet", heißt es in der Zusammenfassung des Wirtschaftsberichts. Hingegen werden die Wachstumsaussichten für Rußland trotz einer Abwärtskorrektur von den EU-Experten als nach wie vor gut eingeschätzt.
Die Wirtschaftsprognose der EU erwartet vor allem in Polen einen deutlichen Wachstumseinbruch.
BRÜSSEL (wb). Für die EU-Kandidatenländer hat sich nach Ansicht der EU-Wirtschaftsexperten "das weltwirtschaftliche Umfeld beträchtlich verschlechtert". Dies werde vor allem zu einer steigenden Arbeitslosigkeit führen. Hauptbetroffen ist Polen, dessen Strukturreform ins Stocken geraten ist. Insgesamt wird die Arbeitslosigkeit laut EU-Prognose in den zehn mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern von 12,1 Prozent im Jahr 2000 auf 13,2 Prozent im Jahr 2002 ansteigen.
In Polen wird die Arbeitslosigkeit laut EU-Berechnungen im kommenden Jahr eine Rekordhöhe von 19,3 Prozent erreichen. Sie ist damit die höchste aller Kandidatenländer. Dennoch wird insgesamt in den Beitrittsländern nicht mit einem dramatischen Konjunktureinbruch gerechnet. Die EU erwartet einen Rückgang von 4,1 auf 3,1 Prozent. Durch die verschlechterte internationale Wirtschaftslage kommt es allerdings zu einem deutlichen Einbruch im Exportwachstum.
Lag das Plus bei den Ausfuhren unter den zehn mittel- und osteuropäischen Kandidaten im Jahr 2000 noch bei zwölf Prozent, wird es sich auf rund vier Prozent in den Jahren 2001 und 2002 abschwächen. Für das Gesamtwachstum der Wirtschaft wird sich das nicht so dramatisch auswirken, weil die Inlandsnachfrage weiter zunimmt
Inflation rückläufig
Weiterhin rückläufig dürfte sich die Inflation in diesen Ländern entwickeln. Der erwartete Rückgang der durchschnittlichen Teuerungsrate von 9,2 Prozent im Jahr 2001 auf nur noch 5,2 Prozent im Jahr 2003 ist vor allem der erwarteten Senkung der rumänischen Inflationsrate auf einstellige Zahlen zu verdanken.
Während sich die Sorgen über die Wirtschaftsentwicklung in Mittel- und Osteuropa in Grenzen halten, wird der Türkei von der EU-Kommission ein dramatisch schlechtes Zeugnis ausgestellt. "In der Türkei ist der Konjunkturabschwung nach den beiden Finanzkrisen erheblich steiler als zunächst erwartet", heißt es in der Zusammenfassung des Wirtschaftsberichts. Hingegen werden die Wachstumsaussichten für Rußland trotz einer Abwärtskorrektur von den EU-Experten als nach wie vor gut eingeschätzt.