Beige Book zementiert die Ausgangslage

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das Zentrum d.:

Beige Book zementiert die Ausgangslage

 
29.11.01 08:38
29. Nov. 2001 Es bleibt also alles beim Alten. Nach der Vorlage des Beige Book ist jedenfalls endgültig klar, dass der Aufschwung in den USA auf sich warten lässt. Ebenfalls unverändert bleibt damit die Ausgangslage für die Finanzmärkte. Sie müssen sich weiter in einem Spannungsfeld zwischen lahmender Konjunktur, Zinssenkungshoffnungen und Liquiditätshausse zurechtfinden.

An der lahmenden Konjunktur wird sich so schnell anscheinend nichts ändern. Diesen Eindruck vermittelt zumindest der am Mittwoch von der US-Notenbank vorgelegte Konjunkturbericht, auch Beige Book genannt. Dem zufolge gab es bis Mitte November kaum Anzeichen für eine konjunkturelle Besserung in den USA. Vielmehr waren sogar weniger Investitionen und zusätzliche Arbeitsplatzstreichungen zu verzeichnen.

Kurskonsolidierung tut not

Für die Finanzmärkte und speziell die Aktienmärkte bedeutet dies folgendes. Sie sind ein weiteres Mal der Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung beraubt. Dieses zuletzt kursstützende Element fällt damit zunächst erst einmal weg. Die Ernüchterung darüber dürfte die auch ohne diesen Faktor registrierbaren Konsolidierungszwänge noch verstärken. Nach den zuvor gesehenen Gewinnen ist eine Verschnaufpause aber wünschenswert und kann auch ruhig einige Wochen dauern.

Gleichzeitig geht bei dieser konjunkturellen Konstellation aber weiterhin Entlastung von der Zinsseite aus. Nach bereits zehn Zinssenkungen in den USA in diesem Jahr wird hier der Spielraum noch unten natürlich geringer. Doch zumindest bleibt die Zinssenkungsfantasie am köcheln. In Reaktion auf das Beige Book keimten mit Blick auf die nächste Sitzung der US-Notenbank am 11. Dezember jedenfalls sofort wieder neue Erwartungen hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung auf. Zumal sich laut Beige Book die Preise zuletzt stabil entwickelten und sich die Inflation in allen Fed-Distrikten eingedämmt zeigte.

Liquiditätsschwemme bleibt erhalten

Zusammen mit der schwachen Konjunktur spricht dies für ein anhaltend niedriges Renditeniveau. Für die Aktienmärkte ist dies natürlich günstig, bleiben Anleihen damit als konkurrierendes Anlageprodukt doch relativ unattraktiv. Da die Liquiditätsschwemme aber nach Anlagealternativen sucht, dürfte dies den auf Konsolidierungskurs eingeschwenkten Aktienmärkten mittelfristig auch wieder auf die Beine helfen.

Bevor es wieder aufwärts geht, muss der inzwischen wieder gestiegene Optimismus aber vermutlich erst wieder etwas eingedämmt werden. Denn zuviel Optimisten unter den Anlegern sind als Kontrainidikator für die weitere Kursentwicklung zu werten. Als der Pessimismus unter den Finanzdienstleistern nach dem 11. September mit einem Wert  von 42,7 auf ein Dreijahreshoch gestiegen war, ging es kurz danach bekanntlich massiv nach oben mit den Kursen. Doch nachdem der Pessimismus in den vergangenen vier Wochen auf einen Wert von nur noch 27,0 zurückgefallen ist, kommt der Schuss vor den Bug vermutlich gerade recht.

Gruenspan:

Nochmal

 
29.11.01 08:58
In einer Analyse der OECD ist mit einem deutlichen Wirtchaftsaufschwung erst in 03 zu rechnen.
Im Jahr 2002 wird nur eine Steigerungsrate von 0,7% für möglich gehalten.
Mit einer Arbeitslosenrate im Q1/Q2 in 02 von 6,25% - 6,5%
im Hoch rechnen die Analysten von OECD.
Das dürfte dann aber die Spitze sein, und im Q4 dürfte es schon besser aussehen.
In 2003 rechnet man dann mit einem Wirtschaftsaufschwung von bis zu 3,5%.
Zur Zeit bremsen einfach trotz enormer Geldmengen die Ängste vor Arbeitsplatzverlusten die US-Bürger, und somit die Konsumfreude selbiger.
Dies ist nach dem ÖL aber das wichtigste Standbein der amerikanischen Wirtschaft.
Jüngstes Beispiel dafür sind die 1000 Jobkürzungen bei
"big-blue" IBM.
Weitere dürften noch folgen, was obige These Recht geben würde.
Ausnahmen bei konjunkturunabhänigen Firmen dürften die Ausnahme bleiben.
Somit dürfte die Geldmengenbörse den Markt zwar stützen, aber fundamental nicht unbedingt tragen.
Die Fed wird weiterhin versuchen die Wirtschaft mit noch niedrigen Zinsen zum Aufschwung zu führen, doch die Hausaufgaben müssen die Unternehmen nun selber machen.
Q-Bloomberg
Gruenspan:

!!!

 
29.11.01 09:46
Heute schaut man auf:

14:30 MEZ  Zahlen für langlebige Güter Oktober
          zuletzt - 8,5%  /  Schätzung 2,5%

14:30 MEZ  Wöchentliche Anträge auf Arbeitslosenhilfe
          zuletzt 427.000

16:00 MEZ  Verkäufe Eigenheime Oktober
          zuletzt 864.000  /  Schätzung 860.000
         
Gruenspan:

Heute Analystenkonferenz bei CSFB!!

 
29.11.01 14:30
09:00 AM  SAP
09:30 AM  Hewlett P.
10:00 AM  EDS
11:00 AM  Xilinx
11:30 AM  Broadcom
12:00 AM  AMAT
12:30 AM  Siebel

Dürfte auch für Spannung sorgen.

Q CNBC
furby:

Beige Book Reaktion ist Quatsch

 
29.11.01 15:42
es war doch in vornhinein klar, daß auch für die USA der Tiefpunkt der US Wirtschaft erst im vierten Quartal erreicht wird.

Die Herbstralley basierte auf der Hoffnung das es in 6 Monaten besser aussieht. Wenn das zutiefst irrationale Aktienfolk nun überrascht reagiert, weil die im Beige Book veröffentlichten Zahlen eine Verschlechterung der Situation rückblickend für November signalisieren, dann verstehe das wer will, denn eigentlich war das doch einst so prognostiziert. Keiner der bei der Herbstralley fleißig einkaufte, konnte ernsthaft einen Wirtschaftsaufschwung für November erwarten und Dezember wird's vermutlich mit den Zahlen noch mal runter gehen. Bin gespannt was die kluge Analysiererzunft dann verzapft: endlich haben wir den Tiefpunkt oder kein Ende in Sicht....

Gruß furby
Tatanka-Yotan.:

Genau, Furby

 
29.11.01 16:03
Wenn die Börse ein Jahr vorausschaut hätten wir jetzt Mitte 2002 und noch ein halbes Jahr Zeit, Anlauf für steigende Kurse zu nehmen. Insofern erwarteen die die jetzt kaufen den Aufschwung ab Mitte 2002. Paßt doch
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