Steht online leider nicht mehr drin, mit wem das Interview geführt wurde. Naja, war irgendein Fuzzy aus dem Management.
Gruß
EXPRO
Gewinn aus der Entwicklung von Arznei
Die schweizerische Beteiligungsgesellschaft BB Biotech, die auch am Neuen Markt und am Nuovo Mercato notiert ist, hält Anteile an bis zu 30 Biotech-Unternehmen. Die Mehrzahl dieser Unternehmen stammt aus den USA und forscht nach Medikamenten.
In Kürze wird es mit Ihrer Alleinstellung vorbei sein, und Sie bekommen Konkurrenz durch andere Beteiligungsgesellschaften. Wie grenzen Sie sich gegenüber der HBM Bio-Ventures AG und der Adamant Biomedical Investments AG ab?
Wir sind mit Beteiligungen im Wert von ca. 2,7 Milliarden Euro weltweit einer der größten Biotech-Investoren. Momentan sind etwa 98 Prozent unserer Beteiligungen an der Börse notiert. Das bietet dem Anleger maximale Transparenz. Außerdem verfügen wir über ein hervorragendes Netzwerk: Unsere drei Standorte in Zug, Cambridge und Pasadena erlauben uns, alle wichtigen Biotechnologie-Unternehmen genau zu beobachten. Wir beteiligen uns vor allem an relativ reifen Unternehmen, deren Produkte sich bereits in fortgeschrittenen Phasen der klinischen Entwicklung befinden. Das begrenzt das Risiko, das mit neuen Technologien einhergeht. Deswegen stehen wir nicht in direkter Konkurrenz zu typischen Venture-Capitalists, die bevorzugt in Unternehmen investieren, die sich noch in einer sehr frühen Phase befinden. Wir konzentrieren uns auf Biotech-Unternehmen, die Arzneimittel entwickeln, und investieren nicht in Pharma- oder Medizinaltechnikwerte.
Wieso sollten Anleger BB-Biotech-Aktien kaufen statt Anteile an einem Biotech-Fonds?
Beteiligungsgesellschaften wie BB Biotech sind für den Anleger kostengünstig, da die Aktien ohne Ausgabekommission einfach über die Börse ge- und verkauft werden können. Darüber hinaus können wir auf Grund unseres fokussierten Ansatzes langfristig eine hohe Rendite erzielen, da wir uns auf relativ wenige viel versprechende Beteiligungen konzentrieren. Seit der Gründung der BB Biotech im Herbst 1993 haben wir eine durchschnittliche jährliche Rendite von 27 Prozent erzielt.
Wie viele Millionen schwer ist Ihre größte Beteiligung ?
Unsere wertmäßig größte Beteiligung ist momentan die US-Firma Med Immune. Per 31. März 2001 hielten wir 5,4 Prozent an dem Unternehmen, was etwa 460 Millionen Euro entsprach.
Wie lange halten Sie durchschnittlich Ihre Beteiligungen?
Etwa drei Jahre. Bevor wir uns an neuen Unternehmen beteiligen, prüfen wir eingehend die Qualität der Produkte, die Position im Markt, die Qualität des Managements sowie die Finanzen des Unternehmens. Das machen wir auch über externe Spezialisten, wie Patentanwälte. Grundsätzlich streben wir bei unseren Beteiligungen einen Anteil von fünf bis zehn Prozent am Unternehmen an. Die Geldmittel sollten dem Unternehmen den Weg in die Profitabilität ermöglichen. Einen Verkauf der Beteiligung ziehen wir erst in Betracht, wenn der Aktienkurs der Firma das Potenzial der Produkte gemäß unserem Modell widerspiegelt.
Von welchen Beteiligungen haben Sie sich kürzlich getrennt und warum?
Im ersten Quartal haben wir uns von Biogen getrennt, da wir kaum noch Potenzial für weitere Kurssteigerungen gesehen haben. Das Umfeld für die beiden Hauptprodukte Avonex und das wichtigste Produkt in der Pipeline, Amevive, wird zunehmend kompetitiver. Bei der Gesellschaft Synsorb hatte der klinische Fortschritt enttäuscht. Und Celera Genomics haben wir verkauft, weil wir für den Kurs kaum noch Platz nach oben gesehen haben.
Wieso hat sich Ihre Aktie in diesem Jahr bisher schlechter entwickelt als der Nasdaq-Biotech-Index ?
Wenn es um den Kurs von BB Biotech geht, muss das Verhältnis des Net-Asset-Values, der Summe unserer Vermögenswerte, zum Aktienkurs beachtet werden. Liegt der Aktienkurs über dem Net-Asset-Value, so spricht man von einer Prämie, liegt er darunter, spricht man von einem Discount. Zu Beginn des Jahres wurde unsere Aktie mit einer Prämie von zehn Prozent gehandelt, heute beträgt der Discount etwa fünf Prozent. Seit Gründung der BB Biotech entwickelte sich unsere Aktie ähnlich gut oder sogar besser als die Biotech-Indizes. Die gegenwärtige Discount-Phase bietet Anlegern eine günstige Gelegenheit zum Einstieg, weil sie für ihr Geld mehr an Vermögenswerten erhalten, als sie bezahlen.
Haben Sie in die falschen Unternehmen investiert?
Die gute Performance des Nasdaq-Biotech-Index geht vor allem auf die gute Performance der Genomics-Technologiewerte, wie zum Beispiel Human Genome Science, zurück. Von diesen Unternehmen sind wir aber nach wie vor nicht überzeugt, beziehungsweise wir halten sie für zu teuer. Zum Zweiten gab es zu Jahresbeginn bei größeren Beteiligungen in unserem Portfolio Nachrichten, die belastend gewirkt haben: CV Therapeutics musste die Anzahl der Patienten bei einer großen Studie erweitern, was den Abschluss der Studie etwa ein halbes Jahr verzögerte. Bei Alexion konnten die Ergebnisse von klinischen Studien die Erwartungen nicht voll erfüllen. Mittlerweile holen wir gegenüber den Indizes aber wieder deutlich auf.
Ist es nicht sehr risikoreich, ausschließlich in Biotech-Unternehmen zu investieren, die nach Medikamenten forschen?
Gerade die Unternehmen , die es schaffen, wissenschaftliche Entdeckungen in neue Medikamente zu verwandeln, erzielen die größte Wertschöpfung in der Gesundheitsbranche. Viele Entdeckungen halten jedoch in der klinischen Praxis nicht, was sie in der Theorie versprechen. Der Weg zum Medikament ist langwierig und riskant. Das Risiko lässt sich nur durch eine sorgfältige Auswahl und genaue Beobachtung der Unternehmen begrenzen. Diese Dienstleistung erbringt BB Biotech für seine Aktionäre.
Die Fragen stellten Siegfried Hofmann und Petra Schwarz.
HANDELSBLATT, Freitag, 22. Juni 2001
Gruß
EXPRO
Gewinn aus der Entwicklung von Arznei
Die schweizerische Beteiligungsgesellschaft BB Biotech, die auch am Neuen Markt und am Nuovo Mercato notiert ist, hält Anteile an bis zu 30 Biotech-Unternehmen. Die Mehrzahl dieser Unternehmen stammt aus den USA und forscht nach Medikamenten.
In Kürze wird es mit Ihrer Alleinstellung vorbei sein, und Sie bekommen Konkurrenz durch andere Beteiligungsgesellschaften. Wie grenzen Sie sich gegenüber der HBM Bio-Ventures AG und der Adamant Biomedical Investments AG ab?
Wir sind mit Beteiligungen im Wert von ca. 2,7 Milliarden Euro weltweit einer der größten Biotech-Investoren. Momentan sind etwa 98 Prozent unserer Beteiligungen an der Börse notiert. Das bietet dem Anleger maximale Transparenz. Außerdem verfügen wir über ein hervorragendes Netzwerk: Unsere drei Standorte in Zug, Cambridge und Pasadena erlauben uns, alle wichtigen Biotechnologie-Unternehmen genau zu beobachten. Wir beteiligen uns vor allem an relativ reifen Unternehmen, deren Produkte sich bereits in fortgeschrittenen Phasen der klinischen Entwicklung befinden. Das begrenzt das Risiko, das mit neuen Technologien einhergeht. Deswegen stehen wir nicht in direkter Konkurrenz zu typischen Venture-Capitalists, die bevorzugt in Unternehmen investieren, die sich noch in einer sehr frühen Phase befinden. Wir konzentrieren uns auf Biotech-Unternehmen, die Arzneimittel entwickeln, und investieren nicht in Pharma- oder Medizinaltechnikwerte.
Wieso sollten Anleger BB-Biotech-Aktien kaufen statt Anteile an einem Biotech-Fonds?
Beteiligungsgesellschaften wie BB Biotech sind für den Anleger kostengünstig, da die Aktien ohne Ausgabekommission einfach über die Börse ge- und verkauft werden können. Darüber hinaus können wir auf Grund unseres fokussierten Ansatzes langfristig eine hohe Rendite erzielen, da wir uns auf relativ wenige viel versprechende Beteiligungen konzentrieren. Seit der Gründung der BB Biotech im Herbst 1993 haben wir eine durchschnittliche jährliche Rendite von 27 Prozent erzielt.
Wie viele Millionen schwer ist Ihre größte Beteiligung ?
Unsere wertmäßig größte Beteiligung ist momentan die US-Firma Med Immune. Per 31. März 2001 hielten wir 5,4 Prozent an dem Unternehmen, was etwa 460 Millionen Euro entsprach.
Wie lange halten Sie durchschnittlich Ihre Beteiligungen?
Etwa drei Jahre. Bevor wir uns an neuen Unternehmen beteiligen, prüfen wir eingehend die Qualität der Produkte, die Position im Markt, die Qualität des Managements sowie die Finanzen des Unternehmens. Das machen wir auch über externe Spezialisten, wie Patentanwälte. Grundsätzlich streben wir bei unseren Beteiligungen einen Anteil von fünf bis zehn Prozent am Unternehmen an. Die Geldmittel sollten dem Unternehmen den Weg in die Profitabilität ermöglichen. Einen Verkauf der Beteiligung ziehen wir erst in Betracht, wenn der Aktienkurs der Firma das Potenzial der Produkte gemäß unserem Modell widerspiegelt.
Von welchen Beteiligungen haben Sie sich kürzlich getrennt und warum?
Im ersten Quartal haben wir uns von Biogen getrennt, da wir kaum noch Potenzial für weitere Kurssteigerungen gesehen haben. Das Umfeld für die beiden Hauptprodukte Avonex und das wichtigste Produkt in der Pipeline, Amevive, wird zunehmend kompetitiver. Bei der Gesellschaft Synsorb hatte der klinische Fortschritt enttäuscht. Und Celera Genomics haben wir verkauft, weil wir für den Kurs kaum noch Platz nach oben gesehen haben.
Wieso hat sich Ihre Aktie in diesem Jahr bisher schlechter entwickelt als der Nasdaq-Biotech-Index ?
Wenn es um den Kurs von BB Biotech geht, muss das Verhältnis des Net-Asset-Values, der Summe unserer Vermögenswerte, zum Aktienkurs beachtet werden. Liegt der Aktienkurs über dem Net-Asset-Value, so spricht man von einer Prämie, liegt er darunter, spricht man von einem Discount. Zu Beginn des Jahres wurde unsere Aktie mit einer Prämie von zehn Prozent gehandelt, heute beträgt der Discount etwa fünf Prozent. Seit Gründung der BB Biotech entwickelte sich unsere Aktie ähnlich gut oder sogar besser als die Biotech-Indizes. Die gegenwärtige Discount-Phase bietet Anlegern eine günstige Gelegenheit zum Einstieg, weil sie für ihr Geld mehr an Vermögenswerten erhalten, als sie bezahlen.
Haben Sie in die falschen Unternehmen investiert?
Die gute Performance des Nasdaq-Biotech-Index geht vor allem auf die gute Performance der Genomics-Technologiewerte, wie zum Beispiel Human Genome Science, zurück. Von diesen Unternehmen sind wir aber nach wie vor nicht überzeugt, beziehungsweise wir halten sie für zu teuer. Zum Zweiten gab es zu Jahresbeginn bei größeren Beteiligungen in unserem Portfolio Nachrichten, die belastend gewirkt haben: CV Therapeutics musste die Anzahl der Patienten bei einer großen Studie erweitern, was den Abschluss der Studie etwa ein halbes Jahr verzögerte. Bei Alexion konnten die Ergebnisse von klinischen Studien die Erwartungen nicht voll erfüllen. Mittlerweile holen wir gegenüber den Indizes aber wieder deutlich auf.
Ist es nicht sehr risikoreich, ausschließlich in Biotech-Unternehmen zu investieren, die nach Medikamenten forschen?
Gerade die Unternehmen , die es schaffen, wissenschaftliche Entdeckungen in neue Medikamente zu verwandeln, erzielen die größte Wertschöpfung in der Gesundheitsbranche. Viele Entdeckungen halten jedoch in der klinischen Praxis nicht, was sie in der Theorie versprechen. Der Weg zum Medikament ist langwierig und riskant. Das Risiko lässt sich nur durch eine sorgfältige Auswahl und genaue Beobachtung der Unternehmen begrenzen. Diese Dienstleistung erbringt BB Biotech für seine Aktionäre.
Die Fragen stellten Siegfried Hofmann und Petra Schwarz.
HANDELSBLATT, Freitag, 22. Juni 2001