BASEL II für Anfänger

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BASEL II für Anfänger

 
02.06.03 17:02
das ist ein Thema....das viele betrifft...

GRUSS

Der Begriff Basel II steht für neue Kreditrichtlinien der Banken. Künftig müssen die Banken die Bonität, also die Kreditwürdigkeit der Firmenkunden, wesentlich stärker als bislang berücksichtigen. Dadurch soll vor allen eine Stabilisierung des Bankensystems erreicht werden. Die neuen Regeln sollen nach mehrfachen Verschiebungen voraussichtlich Ende 2006 weltweit in mehr als 100 Staaten in Kraft treten.
Um sich für Kreditausfällen abzusichern, mussten Banken und Sparkassen ANZEIGE
 
jeden Firmenkredit bisher einheitlich mit acht Prozent Eigenkapital unterlegen. Dieser Prozentsatz wird künftig je nach Kreditwürdigkeit der Kunden stark variieren. Bei einer schlechten Bonität muss mehr Eigenkapital reserviert werden, bei einer guten Zahlungsfähigkeit reicht auch weniger als bisher.

RATING VOR KREDIT

Die Prüfung der Bonität geschieht durch ein Rating, bei dem die Firmen unter anderem anhand ihrer Geschäftszahlen wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung und Liquidität bewertet werden. Je schlechter die Note, desto mehr Eigenkapital benötigen die Banken zur Absicherung des Kredits. Dies schlägt sich für den Kunden in höheren Kreditzinsen nieder. Gerade im Mittelstand fürchten viele Firmen, ein schlechtes Rating zu erhalten und künftig deutlich höhere Zinsen zahlen zu müssen. Dagegen können finanzstarke Konzern mit geringeren Kreditkosten rechnen.

Ihren Namen verdanken die neuen Kreditrichtlinien dem Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, der sich aus Vertretern der Zentralbanken und der nationalen Bankenaufsichtsbehörden der zehn führenden Industrieländern zusammensetzt. Auch die derzeit geltenden Eigenkapitalregeln basieren auf der Eigenmittelempfehlung des Baseler Ausschusses aus dem Jahre 1988 (Baseler Akkord).

VERÄNDERUNGEN VOR ALLEM FÜR KLEINE FIRMEN

Um einen Kredit zu erhalten, müssen die Firmen der Bank künftig wesentlich mehr Informationen zur Verfügung stellen als bisher. Neben Geschäftszahlen verlangen die Banken auch Angaben über die langfristige Geschäftsplanung oder die Qualifikation des Managements. Bei familiengeführten Betrieben mit älteren Chefs sollten die Firmen einen potenziellen Nachfolger benennen können.

Um ein gutes Rating zu erhalten, ist auch die zügige Erstellung der Bilanzen erforderlich. Bei Verzögerungen von mehr als drei Monaten nach dem Ende des Geschäftsjahres drohen Herabstufungen.

Von einer bestimmten Größe an müssen die Firmen einen detaillierten Geschäftsbericht vorlegen. Auch von Betrieben, die bislang nur eine verkürzte Bilanz erstellt haben, werden Banken künftig eine gegliederte Bilanz verlangen, die den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs entspricht./dw/DP
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