Basel II davor wird mir richtig schlecht

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preisfuchs:

Basel II davor wird mir richtig schlecht

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08.07.02 09:37
Ein Dutzend international tätiger Großbanken steht kurz vor der Gründung einer Gesellschaft, die Daten zu operativen Risiken sammeln und auswerten soll. Die neuen Eigenkapitalrichtlinien (Basel II) lassen eine Zusammenarbeit sinnvoll erscheinen.

Zu dem Kreis, der sich an dem neuen Dienstleister mit Sitz in der Schweiz beteiligt, gehört nach Informationen aus Branchenkreisen auch die Deutsche Bank. Das Geldhaus kommentierte das Vorhaben auf Anfrage nicht.

Unter operativen Risiken verstehen Banken jene Risiken, die sich aus dem Geschäftsbetrieb ergeben. Beispiele sind betrügerische Aktionen von Mitarbeitern wie die Geschäfte des ING-Baring-Händlers Nick Leeson, der Terroranschlag vom 11. September, Naturkatastrophen oder Zerstörung durch Feuer. Die neuen Baseler Eigenkapitalrichtlinien, kurz Basel II, sehen vor, dass Banken in Zukunft neben Kredit- und Marktrisiken auch für das operative Risiko Kapital vorhalten müssen.


Bisher liegen jedoch kaum Daten zu diesen Fällen und den daraus entstehenden Verlusten vor. Die Regulatoren haben daher schon im zweiten Konsultationspapier zu Basel II festgehalten, dass sie "die Industrie drängen, an kodifizierten und zentralisierten Datenbanken zum operationellen Risiko zu arbeiten". Dabei sollten einheitliche Regeln zu Verlustarten, Risikokategorien und Geschäftssparten verwendet werden. Sowohl für die Aufsicht als auch die Kreditwirtschaft würde sich ein solcher Datenpool hilfreich erweisen.

Leichter Informationen sammeln


Die Institute haben auch ein eigenes Interesse an besseren Daten. Ähnlich wie bei der bankinternen Bewertung der Bonität eines Schuldners, die für das Kreditrisiko entscheidend ist, können die Institute auch bei der Kapitalunterlegung operativer Risiken zwischen verschiedenen Ansätzen wählen. Der weitreichendste dieser Ansätze verspricht Kapitalabschläge - dafür müssen aber Daten über mehr als drei Jahre vorliegen. Wie viel Kapital die Banken unter Basel II genau für operative Risiken vorhalten müssen, steht bis heute noch nicht fest.


Ein Zusammenschluss der Banken könnte die Informationssammlung erleichtern. Laut Bankenkreisen ist daran gedacht, die Aufbereitung der Daten an einen Dienstleister abzugeben, der auch für ihre Anonymisierung zuständig ist. Denn operative Risiken sind ein sensibles Thema. Bis heute gehen deutsche Institute intern sehr verschlossen mit der Information um, in großen Betrugsfällen geht es um Summen, die auf Vorstandsebene behandelt werden.


Bis zur Einführung der Regeln zu operativen Risiken bestehe noch viel Lernbedarf, sagt ein deutscher Banker. Noch immer sei das Verständnis dieser Risiken auch in Großbanken ungenügend. Als Beweis führt er eine Studie des Baseler Ausschusses bei großen Instituten vom Jahresanfang an. Demnach verstecken sich die größten operativen Risiken im Massengeschäft mit Privatkunden. "Das liegt nur daran, weil lediglich im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierabwicklung schon jetzt regelmäßig Daten erfasst werden", sagt er.

da bin ich froh, dass mein unternehmen keine schulden hat aber besorgt über meine weiteren geschäftsfelder. wie schnell jetzt kunden die bestehenden kredite gekündigt werden kann man sich denken. d.h. wohl dem, der sein geld hat, bevor er ware liefert, den wenn er liefert, und der kunde nicht bezahlt ist der lieferand stehts der depp nach unserer beschissenen gesetzgebung die meist immer gut für den endverbraucher ist.

preisfuchs:

Das besagt Basel II

 
08.07.02 09:43
Basel II – Risikoadäquate Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute



Hinter dem Kürzel „Basel II“ verbirgt sich die Neuordnung der Eigenkapitalgrundsätze, die Kreditinstitute bei der Kreditvergabe zu berücksichtigen haben. Auf dem Prüfstand stehen die bislang gültigen Eigenkapitalregeln, die mit Basel I im Jahr 1988 erstmalig international einheitlich für große, internationale tätige Kreditinstitute umgesetzt wurden. Basel I hat sich aber rasch als weltweit anerkannter Kapitalstandard für Banken entwickelt und wird mittlerweile in über 100 Ländern angewandt. In Deutschland haben die Regelungen Eingang ins Kreditwesengesetz gefunden und sind daher für alle Banken verpflichtend. Nach Basel I ist jeder Euro Kredit mit einheitlich 8 Cent Eigenkapital zu unterlegen. Stark vereinfacht formuliert ist das grundlegende Ziel von Basel II nun, die Eigenkapitalunterlegung nach der Bonität des Kreditnehmers zu differenzieren. Riskante Ausleihungen sind dann mit mehr, weniger riskante Ausleihungen mit weniger als 8 % Eigenkapital zu unterlegen.



Weitreichende Auswirkungen auf die Finanzierungsbedingungen der Volkswirtschaft

Auch Basel II zielt wieder in erster Linie auf große, international tätige Kreditinstitute ab. Die teilnehmenden Staaten haben aber ihre Absicht erklärt, die getroffenen Entscheidungen in nationales Recht umzusetzen. In Europa wird die EU das Baseler Verhandlungsergebnis in eine Richtlinie umsetzen. Daraus ergibt sich die unmittelbare Bedeutung von Basel II für die deutsche Kreditwirtschaft und die deutschen Unternehmen. Die Regelungen betreffen zwar direkt nur die Banken, werden aber weitreichenden Einfluss auf deren Geschäftspolitik und Kreditvergabe haben. Damit ergibt sich mittelbar ein ganz erheblicher Einfluss auf die Finanzierungsbedingungen der gesamten Volkswirtschaft.



Probleme für mittelständische Unternehmen

Mit Basel II erhält die Bonitätsbeurteilung bei der Kreditvergabe ein überragendes Gewicht. Jedes Unternehmen wird in Zukunft vor der Kreditvergabe durch ein „Rating“ noch stärker als bisher auf Herz und Nieren geprüft. Die Kreditvergabekonditionen werden sich in der Folge deutlicher als bisher nach der Bonitätseinstufung des Kreditnehmers aufspreizen. Dies ist im Grunde zu begrüßen, da die Kapitalzuteilung in der Wirtschaft verbessert und die Stabilität des Finanzsystems erhöht wird. Es ist jedoch darauf zu achten, dass das neue Aufsichtsregime nationale Besonderheiten in der Banken-, Unternehmens- und Wirtschaftsstruktur ausreichend berücksichtigt. Die Chancengleichheit im Wettbewerb zwischen nationalen und international tätigen Kreditinstituten sowie zwischen Kreditinstituten verschiedener Institutsgruppen in Deutschland muss auch unter Basel II aufrechterhalten werden. Insbesondere ist eine einseitige Benachteiligung und Belastung für die mittelständische Wirtschaft zu vermeiden.

Dies war durch die Anfang 2001 im Zweiten Baseler Konsultationspapier vorgesehenen Regelungen nicht gewährleistet. Durch ihre traditionell niedrige Eigenkapitalquote laufen die mittelständischen Unternehmen in einem vorwiegend standardisierten Rating-Verfahren Gefahr, eine unangemessen schlechte Bonität bescheinigt zu bekommen, die eine entsprechende Verteuerung der Finanzierung nach sich ziehen würde. Weiterhin waren unangemessen hohe Risikozuschläge für langfristige Kredite vorgesehen. Sollten diese umgesetzt werden, wäre dies ein schwerer Schlag für die hierzulande vorherrschende langfristige Finanzierungskultur, die gerade mittelständischen Unternehmen eine verlässliche und planbare Finanzierung gestattet. Weiterhin bestand die Gefahr, dass durch die risikotechnische Behandlung des Beteiligungsbesitzes von Banken die Eigenkapitalfinanzierung über die Maßen erschwert wird. Unter Berücksichtigung der strukturellen Besonderheiten des Mittelstandes kommt aber insbesondere der Beteiligungsfinanzierung, nicht zuletzt in der Finanzierung von Existenzgründungen, eine zentrale Rolle zu.

Proberechnungen bestätigten Ende letzten Jahres die Vermutung, dass es durch diese Regelungen für die deutschen Banken zu einer generellen Steigerung der Eigenkapitalbelastung und für die Wirtschaft damit zu einer generellen Verteuerung der Kreditfinanzierung gekommen wäre.



Frühzeitige Initiative der Union sichert Einfluss auf die Verhandlungen

Angesichts der erwarteten Probleme hat die Unionsfraktion bereits Mitte Mai 2001 einen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht (Drs. 14/6049), der die wichtigsten Forderungen für ein mittelstandsfreundliches Basel II enthält. Wäre es nach der Bundesregierung gegangen, wäre der Deutsche Bundestag erst am 30. Mai 2001, einen Tag vor der endgültigen Abgabe der deutschen Stellungnahme zu den Regelungen, informiert worden und hätte so keine Möglichkeit mehr gehabt, noch Einfluss auf die Verhandlungen in Basel zu nehmen. Durch unsere frühzeitige Initiative konnte aber am 31. Mai 2001 eine interfraktionelle Entschließung im Bundestag gefasst werden (Drs. 14/6196), in die unsere wesentlichen Forderungen eingeflossen sind.



Die Forderungen

-         Firmenkredite dürfen nicht generell verteuert werden, insbesondere ist der Mittelstand fair zu behandeln.

-         Banken und Wirtschaft muss ausreichend Zeit gegeben werden, um sich auf das neue Aufsichtsregime einzustellen.

-         Die in Deutschland bewährte Finanzierung über langfristige Kredite darf nicht unangemessen benachteiligt werden.

-         Bewährte Kreditsicherheiten des Mittelstandes wie etwa Grundpfandrechte, Sachsicherheiten oder Lebensversicherungen müssen risikomindernd anerkannt werden.

-         Beteiligungsbesitz von Banken an anderen Unternehmen darf nicht als ein deutlich höheres Risiko als ein entsprechender Kredit an das Unternehmen eingestuft werden



Aktueller Verhandlungsstand

Nach aktuellem Stand soll das abschließende Konsultationspapier in der ersten Hälfte des Jahres 2003 verabschiedet werden. Ab Herbst 2003 beginnt dann die Umsetzung auf EU Ebene. Die Regelungen sollen dann ab Anfang 2006 parallel zu den alten Regeln getestet werden, bevor sie Ende 2006 endgültig der alleinige Aufsichtsmaßstab werden. Die deutschen Verhandlungsführer warnen allerdings mittlerweile davor, dass der Verhandlungsprozess in Basel an Dynamik verliert. Sollte Basel II bis Ende des Jahres nicht abgeschlossen sein und Anfang 2003 in einem abschließenden Papier veröffentlicht werden bestünde die Gefahr, dass die Verhandlungen im Sande verlaufen.

Das Verhandlungsziel, das durch Bundestagsresolution vorgegeben wurde, ist noch nicht erreicht. Die Verhandlungen wurden aber durch die Entschließung auf die richtige Spur gesetzt. Mit der parlamentarischen Initiative wurde den deutschen Verhandlungsführern in Basel sichtlich der Rücken gestärkt. Bei der Mittelstandsproblematik hat Deutschland in Spanien und Italien zuletzt wichtige Verbündete gefunden. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass zwar in den Verhandlungen die im Folgenden aufgeführten Erfolge erzielt wurden, diese jedoch noch nicht im abschließenden Papier fixiert sind. Für uns bedeutet dies: wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen und müssen weiterhin höchst wachsam bleiben um sicherzustellen, dass Basel II mittelstandsfreundlich ausgestaltet wird.



Zu den Punkten der Bundestagsresolution im Einzelnen:



1.      Keine generelle Verteuerung von Firmenkrediten und faire Behandlung des Mittelstandes



Die neue Risikogewichtungskurve verläuft im Vergleich zu der Risikogewichtungskurve aus dem zweiten Konsultationspapier deutlich flacher. Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank bewirkt die neue Risikogewichtungs­funktion eine deutliche Absenkung der regulatorischen Komponente der Kredit­zinsen bei Darlehen an typische Kleinunternehmen, was eine Kreditkostenentlastung um etwa 0,4%-Punkte nach sich zieht. Weiterhin werden Kredite an Unternehmen bis zu einer gewissen Höhe (wahrscheinlich bis 1 Million Euro) wie Kredite an Private behandelt und damit als weniger riskant eingestuft („Retailportfolio“). Solche Kredite müssten in Zukunft nur noch mit 6% gegenüber aktuell 8% Eigenkapital unterlegt werden. Für Kredite, die nicht in dieses Retail-Portfolio fallen, soll dann die Unternehmensgröße bei der Risikoberechnung zugunsten kleinerer und mittlerer Unternehmen berücksichtigt werden.



2.      Angemessene Übergangsfristen

Durch die Verschiebung des Inkrafttretens der neuen Regelungen auf Ende 2006 dürfte der Einstieg in das interne Rating auch kleineren und mittleren Banken erleichtert werden. Damit können sich auch deren Kunden besser auf die neuen Regeln vorbereiten. Allerdings ist anzumerken, dass natürlich nun auch die endgültigen Regeln erst später festliegen, so dass auch erst später mit der Implementierung in den Banken begonnen werden kann.



3.      Keine unangemessene Benachteiligung langfristiger Kredite

Mit der Forderung, ganz auf eine Berücksichtigung der Restlaufzeit bei den Eigenkapital­anforderungen zu verzichten, ist die deutsche Delegation im Baseler Ausschuss isoliert. Gar keine Benachteiligung langfristiger Kredite ist kaum durchsetzbar. Allerdings liegt ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch: Dieser zielt auf ein Wahlrecht für die Kreditinstitute ab. Entweder legen diese bei der Festlegung der Risikogewichte die genauen Restlaufzeiten zu Grunde, oder einen von der Aufsicht vorgegebenen Einheitswert. Dieser wurde jüngst nochmals von drei Jahren auf 2 1/2 Jahre gesenkt.



4. Anerkennung bewährter Kreditsicherheiten des Mittelstandes

Der Umfang der anerkennungsfähigen Sicherheiten ist gegenüber dem zweiten Konsulta­tionspapier weiter ausgedehnt und damit deutlich verbessert worden. Einbezogen werden nun unter bestimmten Bedingungen auch abgetretene Forderungen aus Liefe­rungen und Leistungen, Sachsicherheiten, Lebensversicherungen, Aktien und Gold. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Anerkennungsbedingungen durch die Aufsicht nicht so restriktiv ausfallen, dass letzten Endes die Anerkennung unmöglich gemacht wird.



5.      Keine Einstufung des Besitzes von Aktien und Beteiligungen von Banken an anderen Unternehmen als ein deutlich höheres Risiko als ein entsprechender Kredit an das Unternehmen bei Anwendung der auf bankinternen Ratings gestützten Ansätze



Die deutsche Seite tritt dafür ein, dass die Eigenkapitalunterlegung von Aktien und Beteili­gungen nach den für Kredite maßgeblichen Prinzipien ermittelt wird (sog. PD-LGD-Ansatz). Hingegen wird bei der alternativen marktwertbasierten Methode, die von den USA und anderen Delegationen bevorzugt wird, das Risiko einer Beteiligung anhand von Marktwertschwankungen ermittelt. Dies setzt allerdings voraus, dass die Beteiligungen einen Marktwert besitzen, z.B. in Form eines Aktienkurses. Auf Basler Ebene wird derzeit eine Kompromisslösung diskutiert, wonach der PD-LGD-Ansatz nach nationalem Ermessen für das gesamte Aktien-/Beteiligungsportfolio zugelassen werden kann.

Dennoch werden im Vergleich zu der gegenwärtigen Behandlung die neuen Anrech­nungsprinzipien zu einem Anstieg der Eigenkapitalanforderungen führen. Dies ist nach Auffassung Basels materiell gerechtfertigt, weil Aktien und Beteiligungen gegenüber Krediten ein deutlich erhöhtes Risiko aufweisen. Den Instituten soll der Übergang in die neue Regelung jedoch durch eine Be­standsschutz-Regelung von zehn Jahren sowie durch eine Ausnahmeregelung für kleine Beteiligungsportfolios erleichtert werden.
mob1:

Basel II

 
08.07.02 09:44
wird einschneidende Wirkungen haben auf alle Wirtschaftsbereiche,
die Kredite erhalten, welche sich "nicht rechnen" ( z.B. Bauwesen ),
die Banken werden versuchen sich aus solchen Bereichen komplett
zu verabschieden und das dürfte zumindest unseren Baumarkt nochmals
stark unter Druck bringen.
Man hat da Angst vor Basel II.

Gruesse
MOB
preisfuchs:

das sollten unternehmer beachten

 
08.07.02 09:47

Baseler Rating II (4) - Was ist zu beachten

Was sollte das Unternehmen bzw. der Unternehmer beachten ?

Das Thema Basel II ist nicht ohne Brisanz. Es ist aber auch nicht von der bedrohlichen Art, die in manchen Gesprächen vermittelt wird.

Es ist sicherlich richtig, sich auf Basel II vorzubereiten. Dabei sollte Folgendes geklärt werden:



Wann sollen in Zukunft Kreditunterlagen erstellt werden ?
Welche Informationen über den Jahresabschluss müssen gegeben werden, um nicht von vornherein negative Wirkungen zu erzeugen ?
Wie sieht die Bank das Unternehmen mit den bankinternen Kennzahlen ?
Lohnt es sich, statt der Steuerbilanz eine Handelsbilanz zu erstellen, um diese den Kreditunterlagen zu Grunde zu legen ?
Auf welche kritischen Fragen zu den Themen Management, Markt, Sortimente, Beschaffung, Verkauf etc. muss man sich einstellen ?
Wo kann das Unternehmen eine art "Vorrating" erhalten, um zu sehen, wie es im Rating liegt ?
Benötigt das Unternehmen Planungsunterlagen und wer hilft ihm, sie zu erstellen ?
Wo kann der Unternehmer Informationen über seine Branche erhalten, damit er weiß, wie die Branche selbst eingeschätzt wird ?
Kann der Unternehmer das Rating für sich selbst und seine Stärken-/ Schwächenanalyse nutzen ?

Das Rating Basel II ist eine Auseinandersetzung/Bewertung der Vergangenheits-Zahlen. Im Rating werden diese Zahlen aufbereitet und auf die Zukunft übertragen.

Es wird dem Fachhandel nicht gelingen, per Knopfdruck zum Termin diese Ratingwerte zu korrigieren. Dieser Prozess muss heute beginnen, damit Erfolge reifen können. Eins bis zwei Jahre benötigen Sie um diesen Erfolg zu erarbeiten. Dann sind Sie auch Rating Basel II fit.


preisfuchs:

euch wird schon auch noch schlecht werden *g* o.T.

 
08.07.02 10:38
Ramses II:

mir ist von dem bankengehabe der letzten

 
08.07.02 10:46
jahre im finanzierungsbereich (existenzgründungen, aufbaufinanzierungen etc.) sowieso schon kotzübel.

leute wacht auf. die banken gehen lieber mal mit einer milliarde den bach runter als in anderen bereichen häufiger kleinere verluste zu erleiden.

ihr glaubt gar nicht wie die sich winden, wenn sie bei einem existenzgründer mit beispielsweise 6.000 € restrisiko (entspricht 20 % haftungsrisko für die hausbank, 80 % deutsche ausgleichsbank)leben sollen. die machen sich in die  hosen.

grüße
loge:

So sieht es aus:

 
08.07.02 10:59
Basel II ist ein Schritt in die richtige Richtung, geht aber nicht weit genug und baut weiterhin auf einen falschen Grundansatz. Das alles ist nicht so einfach zu verstehen.
Ein paar Punkte:
Die Kapitalunterlegung von operativen Risiken hat erstmal keinerlei Auswirkung auf Kreditnehmer. Die Gesamtkapitalquote soll unveraendert bleiben.
Die Abstufung der Kapitalunterlegung von Krediten orientiert am Ausfallrisiko ist gut, denn bisher wurden sowohl gute als auch schlechte Kredite gleich unterlegt, und Marktrisiko ueberhaupt nicht. Das machte intern in den Banken das Kreditgeschaeft unrentabel verglichen mit dem Marktrisikogeschaeft und auch eine Optimierung des Kreditportfolios schwieriger. Eigentlich muesste es also auch fuer die Kreditnehmer besser werden. Aber nun kommt der falsche Grundansatz ins Spiel: Kapitalunterlegung sowohl des erwarteten als auch des unerwarteten Verlustes. Richtigerweise muesste nur der unerwartete Verlust unterlegt werden, waehrend der erwartete Verlust in der Kreditmarge enthalten ist (ein Kunde mit geringerer Bonitaet zahlt hoehere Zinsen). Resultat ist, dass Kredite mit hoeherem Ausfallrisiko ueberproportional teurer werden. Davor hat natuerlich die Branche Angst (z.B. Baugewerbe).
Levke:

up - sehr interessant o.T.

 
10.07.02 13:05
preisfuchs:

Basel II bringt uns viele Arbeitslose, wetten ! o.T.

 
16.07.02 11:19
loge:

Stimme nicht zu.

 
16.07.02 11:30

In der letzten Woche wurden ein paar Beschluesse gefasst, die Basel II inbesondere fuer den dt. Mittelstand entschaerfen. Das geschah uebrigens auf Druck der dt. Banken.

Zur Info ein Artikel aus der FTD vom 4.7 (Inzwischen so beschlossen). Mehr Artikel auch in der FTD nach dem 10.7. (Beschluss) und direkt bei Basel (www.bis.org).

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Deutschland drückt Mittelstands-Interessen bei Basel II durch
Von Birgit Marschall, Berlin

Deutschland hat bei den Verhandlungen für die neuen internationalen Eigenkapitalregeln der Banken alle seine Forderungen zu Gunsten mittelständischer Unternehmen durchsetzen können.

"Nach dem, was sich abzeichnet, wird es gerade nicht zu einer generellen Kreditverteuerung für den Mittelstand kommen", sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Mittwoch in Berlin.

"In Basel ist für Deutschland der große Durchbruch erreicht worden", sagte der Präsident der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht, Jochen Sanio. Bislang müssen Banken mindestens acht Prozent ihres Kreditvolumens als Eigenkapital vorhalten. Mit dem Basel-II-Akkord, der derzeit am Schweizer Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) verhandelt wird, sollen Banken vom 31. Dezember 2006 an stärker nach individuellen Ausfallrisiken ihrer Kreditnehmer unterscheiden können. Für Kredite mit höheren Risiken müssten dann mehr Zinsen gezahlt werden als für solche mit geringeren. Viele Mittelständler befürchten, in Folge von Basel II höheren Risikoklassen zugeordnet zu werden. Dadurch könnten ihre Kreditkosten steigen.


Diese Befürchtungen seien jetzt nicht mehr gerechtfertigt, sagte Sanio. Ein entscheidender Fortschritt sei bei den in Deutschland üblichen Langfristkrediten erzielt worden. Staaten sollen demnach ein nationales Wahlrecht erhalten, Firmen von Laufzeitzuschlägen für Langfristkredite freizustellen. Das betreffe Unternehmen, deren Bilanzsumme und Jahresumsatz 500 Mio. Euro unterschritten. "Deutschland wird dieses Wahlrecht nutzen", sagte Sanio.

Billigere Darlehen

Kleinere Mittelständler mit einem Kreditvolumen bis 1 Mio. Euro würden der so genannten Retail-Klasse zugeordnet, die bisher nur für Privatkunden gelte. Für diese Kredite müssten die Institute nach Basel II nicht mehr acht Prozent Eigenkapital, sondern nur noch 5,7 Prozent vorhalten. Dadurch verbilligten sich die meisten dieser Darlehen. Auch mittlere Unternehmen mit Jahresumsätzen bis 50 Mio. Euro könnten mit Erleichterungen bei der Kreditrisikogewichtung rechnen.

Die Verhandlungsergebnisse sind Bestandteile eines Papiers, das der entscheidende Baseler Ausschuss kommenden Mittwoch beschließen soll.
 
das Zentrum d.:

loge hast recht o.T.

 
16.07.02 11:37
chartgranate:

mensch Zentrum,das ist ja genau Dein thread :-) o.T.

 
16.07.02 12:01
das Zentrum d.:

nee meiner ist das hier

 
16.07.02 12:07
blau.ariva.de/board/...00&showthread=1&nr=110377&jump=625114&0
preisfuchs:

news zu basel II

 
08.10.02 20:50
08.10.2002 - 19:33 Uhr
Basel II soll für Retail-Portfolios keine Einschränkung vorsehen
Brüssel (vwd) - Kredite bis zu einer Mio EUR sollen nach den künftigen Eigenkapitalregelungen für Banken ohne jegliche Einschränkung wie Privatkundenkredite behandelt werden. Das sagte der Vorsitzende des Baseler Bankenausschusses, William McDonough, am Dienstag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Die von einigen geforderte Auflage, dies könne nur dann gelten, wenn damit nicht 0,2 Prozent des gesamten Kreditportfolios überschritten werde, soll nach seinen Angaben nach mehrheitlicher Auffassung des Baseler Ausschusses gestrichen werden.

McDonough bestätigte im Frühjahr eine konsolidierte Fassung des Basel II-Abkommens vorlegen zu wollen. Die neuen Vereinbarungen sollen ab 2007 gelten. Alexander Radwan, Berichterstatter des EP zu Basel II, kündigte seinen Bericht für Anfang des kommenden Jahres an. Die Kommission will Ende November vorschlagen, wie die neuen Vorschriften in die EU-Gesetzgebung übernommen werden sollen. Wieviel Flexibilität die Europäer dabei wollten müssten sie selbst entscheiden, sagte McDonough, der auch der Federal Reserve Bank of New York als President vorsteht.

Grundsätzlich solle es den Banken überlassen bleiben zu entscheiden, mit welchem Ansatz sie arbeiten wollen. Dies müssten sie aber in Absprache mit den Aufsichtsbehörden tun. Eine unterschiedliche Anwendung von Basel II dürfe nicht auf eine unterschiedliche Vorgehensweise der Regulierer zurückzuführen sein, sondern sollte sich mit den unterschiedlichen Finanzsystemen erklären lassen.

Mit Basel II soll die Stabilität des internationalen Finanzsystems erhöht werden und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden. Dazu sollen die Risiken im Kreditgeschäft besser erfasst und die Eigenkapitalvorsorge der Banken risikogerechter ausgestaltet werden. Je höher das Risiko des Kreditnehmers ist, umso mehr Eigenkapital sollen die Kreditinstitute vorhalten. Künftig werden Kredite nicht mehr nach Einheitskonditionen vergeben, sondern die Bonität der Kunden spielt die ausschlaggebende Rolle Zum Schutz des Mittelstands treffen die Vereinbarungen aber erst Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 50 Mio EUR in vollem Umfang.

Für Darlehen bis zu eine Mio EUR könne mit Basel II mit einer Verminderung der Kapitalanforderungen zwischen 40 und 50 Prozent gerechnet werden, hieß es im Ausschuss. Bei einem Umsatz unter 50 Mio EUR werde die Anforderung um rund 20 Prozent geringer ausfallen als heute. Grundsätzlich sollen langfristige Kredite als risikobehafteter eingestuft werden als kurzfristige. Für Verluste müsse den Kreditgebern auch ein angemessener Preis bezahlt werden, sagte McDonough und verwies darauf, dass es nicht unbedingt die kleinen Kunden seien, die Verluste herbeiführten.

Die geplanten Eigenkapitalvereinbarungen werden in einer Studie, an der über 300 Banken beteiligt sind, getestet. Basel II soll für alle internationalen Banken und "bedeutsame" andere Kreditinstitute gelten. Dies zu entscheiden stehe im Ermessen der nationalen Bankenaufsicht, sagte McDonough. In den USA sei zum Beispiel noch nicht klar, ob auch lokale Banken die Vereinbarungen befolgen müssten.
vwd/8.10.2002/ang/apo

 
callput:

die idioten (banken)haben leider nicht erkannt,

 
08.10.02 21:06
wie ramses richtig bemerkt hat, das im mittelstand das geschäft liegt und nicht
im sog. berater, investor... auf diese weise macht man den kapitalismus kaputt
und holt leute wie erich wieder aus dem grab. brecht hatte recht!!! die ganze scheiße funktioniert nur wenn alle partizipieren können. ich wollte vor dreißig jahren auch mal ein existenzgründerkredit, könnt ihr euch ja vorstellen. heute
wollen sie mein geld, die verbrecher, als anlageberater, denen haben sie ja mit verlaub.... ins hirn geschi......
bauwi:

'nen Grünen! War interessant zu lesen!

 
08.10.02 21:08
Danke!

MfG bauwi
ribald:

Äußerst niedrige Investitionsneigung bei den

 
08.10.02 21:10
HANDELSBLATT, Dienstag, 08. Oktober 2002

Äußerst niedrige Investitionsneigung

Dem Mittelstand geht das Geld aus

Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland investieren nach einer Untersuchung des Wirtschaftsdienstleisters Creditreform immer weniger und bauen Arbeitsplätze ab.


Reuters MÜNCHEN. "Dem Mittelstand geht das Geld aus", sagte Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Vereine Creditreform am Dienstag in München. Seit 1979 befragt Creditreform zwei Mal im Jahr kleine und mittelständische Unternehmen nach ihren Geschäftserwartungen.

Noch nie seit 1979 hätten sich die Firmen so negativ zu ihrer Investitionsbereitschaft geäußert, sagte Rödl. 73,5 Prozent der Befragten seien nicht zu Investitionen bereit, verglichen mit 56,3 Prozent ein Jahr zuvor.

Die Umsatz- und Ertragsaussichten sind der Studie zufolge deutlich düsterer als noch vor Jahresfrist. Gesunken sei auch die Bereitschaft, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nur noch 16,3 (Vorjahr 22,3) Prozent der befragten Firmen hätten im vergangenen halben Jahr neue Arbeitsplätze geschaffen, 32,4 (24,5) Prozent hätten dagegen Stellen abgebaut. Nur noch 7,6 (11,2) Prozent der Firmen wollten im kommenden halben Jahr neue Stellen schaffen. Der Mittelstand, zu dem die Creditreform Firmen mit bis zu 500 Beschäftigten und bis zu 50 Millionen Euro Umsatz zählt, beschäftigt den Angaben zufolge rund 60 Prozent aller Erwerbstätigen.


callput:

@ribald, sach ich doch, die sind so fett,

 
08.10.02 21:19
das sie nicht mal kapieren, wieso der dax so am krachen ist, muß in rom ähnlich gewesen sein
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