Aktionärsschützer haben Bankkunden vor Falschinformationen beim Wertpapierkauf gewarnt: Weil sich einige Kreditinstitute auf Kosten der Konkurrenz Wettbewerbsvorteile verschaffen wollten, würden sie ihre Kunden bewusst in die Irre führen, erklärte Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf.
So stufe etwa die Deutsche-Bank-Tochter Maxblue die zunehmend nachgefragten Indexzertifikate in unterschiedliche Risikoklassen ein. Die eigenen Produkte kämen dabei in eine relativ moderate Klasse, während nahezu identische Papiere der Konkurrenz als deutlich riskanter eingestuft würden, erläuterte Hocker: "Welcher Kunde würde da nicht zu dem vermeintlich weniger riskanten Produkt greifen?"
Indexzertifikate bilden die Wertentwicklung beispielsweise des Deutschen Aktienindex' (DAX) oder anderer Börsenindizes ab, so dass die Besitzer solcher Wertpapiere an der Entwicklung teilnehmen, ohne die im Index enthaltenen Aktien kaufen zu müssen. Wenn aber verschiedene Zertifikate denselben Index abbildeten, sei die Einstufung in unterschiedliche Risikoklassen nicht gerechtfertigt, betonte Hocker.
Dennoch stufe Maxblue Zertifikate der Deutschen Bank in der kundenfreundlichen Risikoklasse drei ein, während das gleiche Produkte des Schweizer Konkurrenten UBS in der deutlich riskanteren Klasse fünf lande. "Hier wird der Konsument bewusst falsch informiert", erklärte der DSW-Chef.
Gruß Pichel