Kaum hat der Dax sein Jahreshoch erreicht, tauchen Zweifel am weiteren Kursanstieg auf. Geht es bald schon wieder abwärts?
Seit seinem Tief Anfang März legte der Dax mehr als 50 Prozent zu, nahm zwischenzeitlich sogar die 5600er-Marke und erklomm ein Jahreshoch. Wenn es nach Börsenprofi Gianni Hirschmüller von Cognitrend geht, hat der deutsche Leitindex noch Luft nach oben. „Wir haben dem Dax schon vor Monaten zugetraut, die Marke von 5700 Punkten zu erreichen. Da ist durchaus noch etwas drin.“
Mit seiner Meinung steht Hirschmüller allerdings fast alleine da. Zurzeit überwiegen nach Beobachtung von Cognitrend noch die Bären; das Lager der Pessimisten ist größer als das der Optimisten. Verwunderlich ist das nicht, schließlich wurden die Anleger monatelang mit Hiobsbotschaften malträtiert. Da werden irgendwann selbst die größten Optimisten mürbe. Sich dann aus dieser depressiven Verstimmung zu befreien, ist eben nicht ganz einfach.
„Man traut dem Braten nicht“
Weil selbst institutionelle Investoren wie Banken, Fonds und Versicherungen nicht so recht an eine Hausse glaubten, hielten sie sich zurück – und verpassten somit die besten Chancen. „Jetzt sind sie gezwungen, beim Dax mitzuhalten“, beschreibt Hirschmüller die gegenwärtige Situation. Das heißt, der Druck auf die Institutionellen, sich mit Aktien einzudecken, wächst. Schließlich wollen die Privatanleger, die ihr Geld Börsenprofis anvertrauten, auch Ergebnisse in Form höherer Renditen sehen. Einige hoffen indes noch auf günstigere Einstiegskurse, die jedoch offensichtlich nicht kommen – eine konfuse Lage.
Manfred Hübner von der Sentix GmbH, in gewisser Weise Kollege von Hirschmüller, empfindet die gegenwärtige Stimmungslage unter Börsianern ähnlich. „Man traut dem Braten nicht.“ Anders als Hirschmüller erwartet er jedoch eine Konsolidierung, sprich fallende Kurse. Er ist davon überzeugt, dass die Erholung an der Börse von einer kurzen Talfahrt unterbrochen wird.
Anlegegelder auf der Suche
Auch wenn er für September eher skeptisch ist, so rechnet Hübner doch für das vierte Quartal mit eher steigenden Kursen, schließlich gebe es einen Liquiditätsüberhang, sprich Anleger wollen sich nicht länger mit den niedrigen Zinsen abspeisen lassen, die Banken für Tages- und Festgeld zahlen. Da es an attraktiven Alternativen fehle, kämen sie doch wieder in die Aktienmärkte zurück.
Börsenprofi Hirschmüller lässt sich auch von steigenden Goldnotierungen nicht aus der Ruhe bringen, seinen Optimismus können auch Kurse über 1000 Dollar pro Feinunze nicht eintrüben: „Gold ist keine wirkliche Alternative.“ Das Edelmetall eigne sich lediglich als Depotbeimischung. Das gleiche gilt für den Indikator Insiderverkäufe: Im August verloren Manager des Frankfurter Analysehauses 2iQ die Lust an Aktien ihres eigenen Unternehmens und hielten sich mit Käufen zurück. Dieser Index ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn die Insider hatten sich in der Vergangenheit schon mehrmals geirrt.
Die Meinungen über die weitere Entwicklung der Börsen gehen weit auseinander, was allein schon die Äußerungen von Hirschmüller und Hübner belegen. Anleger, deren Depots ein kleines Plus ausweisen, ist zurzeit eigentlich nur zu raten, Reißleinen in Form von Stop-loss-Limits einzubauen. Damit sind sie auf der richtigen Seite, falls es doch zu einer Zwischenbaisse kommen sollte. Vermögenserhalt ist oberstes Gebot.
q: focus.de
Seit seinem Tief Anfang März legte der Dax mehr als 50 Prozent zu, nahm zwischenzeitlich sogar die 5600er-Marke und erklomm ein Jahreshoch. Wenn es nach Börsenprofi Gianni Hirschmüller von Cognitrend geht, hat der deutsche Leitindex noch Luft nach oben. „Wir haben dem Dax schon vor Monaten zugetraut, die Marke von 5700 Punkten zu erreichen. Da ist durchaus noch etwas drin.“
Mit seiner Meinung steht Hirschmüller allerdings fast alleine da. Zurzeit überwiegen nach Beobachtung von Cognitrend noch die Bären; das Lager der Pessimisten ist größer als das der Optimisten. Verwunderlich ist das nicht, schließlich wurden die Anleger monatelang mit Hiobsbotschaften malträtiert. Da werden irgendwann selbst die größten Optimisten mürbe. Sich dann aus dieser depressiven Verstimmung zu befreien, ist eben nicht ganz einfach.
„Man traut dem Braten nicht“
Weil selbst institutionelle Investoren wie Banken, Fonds und Versicherungen nicht so recht an eine Hausse glaubten, hielten sie sich zurück – und verpassten somit die besten Chancen. „Jetzt sind sie gezwungen, beim Dax mitzuhalten“, beschreibt Hirschmüller die gegenwärtige Situation. Das heißt, der Druck auf die Institutionellen, sich mit Aktien einzudecken, wächst. Schließlich wollen die Privatanleger, die ihr Geld Börsenprofis anvertrauten, auch Ergebnisse in Form höherer Renditen sehen. Einige hoffen indes noch auf günstigere Einstiegskurse, die jedoch offensichtlich nicht kommen – eine konfuse Lage.
Manfred Hübner von der Sentix GmbH, in gewisser Weise Kollege von Hirschmüller, empfindet die gegenwärtige Stimmungslage unter Börsianern ähnlich. „Man traut dem Braten nicht.“ Anders als Hirschmüller erwartet er jedoch eine Konsolidierung, sprich fallende Kurse. Er ist davon überzeugt, dass die Erholung an der Börse von einer kurzen Talfahrt unterbrochen wird.
Anlegegelder auf der Suche
Auch wenn er für September eher skeptisch ist, so rechnet Hübner doch für das vierte Quartal mit eher steigenden Kursen, schließlich gebe es einen Liquiditätsüberhang, sprich Anleger wollen sich nicht länger mit den niedrigen Zinsen abspeisen lassen, die Banken für Tages- und Festgeld zahlen. Da es an attraktiven Alternativen fehle, kämen sie doch wieder in die Aktienmärkte zurück.
Börsenprofi Hirschmüller lässt sich auch von steigenden Goldnotierungen nicht aus der Ruhe bringen, seinen Optimismus können auch Kurse über 1000 Dollar pro Feinunze nicht eintrüben: „Gold ist keine wirkliche Alternative.“ Das Edelmetall eigne sich lediglich als Depotbeimischung. Das gleiche gilt für den Indikator Insiderverkäufe: Im August verloren Manager des Frankfurter Analysehauses 2iQ die Lust an Aktien ihres eigenen Unternehmens und hielten sich mit Käufen zurück. Dieser Index ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn die Insider hatten sich in der Vergangenheit schon mehrmals geirrt.
Die Meinungen über die weitere Entwicklung der Börsen gehen weit auseinander, was allein schon die Äußerungen von Hirschmüller und Hübner belegen. Anleger, deren Depots ein kleines Plus ausweisen, ist zurzeit eigentlich nur zu raten, Reißleinen in Form von Stop-loss-Limits einzubauen. Damit sind sie auf der richtigen Seite, falls es doch zu einer Zwischenbaisse kommen sollte. Vermögenserhalt ist oberstes Gebot.
q: focus.de
Prof. DDr. Dr. mult. habil. e. h. med. vet. anomal. ES