29.06.2001
Bärenmarkt in Aussicht !!
Das renommierte US-amerikanische "Economic Cycle Research Institute" (ECRI),
eine der wenigen Institutionen, die die letzte Rezession in den USA korrekt
vorher gesagt haben, warnt jetzt erstmals wieder vor einer Rezession in
den Vereinigten Staaten. Die verwandten Frühindikatoren befänden sich seit
März auf einem Niveau, das in der Vergangenheit immer von einer Rezession
gefolgt wurde.
Trotz der Rezessionsängste hat unser Gesamtmodell im letzten Monat wenig
Veränderungen erfahren. Deshalb bleiben wir weiter bei unserer Kaufempfehlung.
Bei den Sentiment-Indikatoren gab es teilweise sehr deutliche Verbesserungen.
Die monetären Rahmenbedingungen bleiben extrem positiv. Die durchschnittliche
fundamentale Bewertung der Aktienmärkte hat sich weiterhin verschlechtert,
da rückläufige Unternehmensgewinne nach wie vor an der Tagesordnung sind.
Ein von manchen erhofftes Abkoppeln Europas findet offensichtlich nicht
statt, bestenfalls eine zeitliche Verzögerung. Es zeichnet sich erstmals
seit über 20 Jahren ein globaler Abschwung ab, der Japan und die USA gleichzeitig
erfasst. Im Kontext unserer "Bubble Economy"-Analysen ist diese bedauerliche
Entwicklung natürlich keine Überraschung. Besonders traurig daran ist aber,
dass die negativen Folgen der teilweise geplatzten Spekulationsblase nicht
nur "New Era"-Propheten und exzessive Spekulanten treffen, sondern breite,
gewissermaßen unschuldige Bevölkerungsschichten.
Noch einmal der Arms-Index
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte am 16. März 2001
erstmals seit Jahren ein Niveau von über 1,50. Im Zusammenspiel mit unserem
Prognosemodell und anderen von uns verwandten Indikatoren kamen wir daraufhin
zu dem Ergebnis, dass "kurzfristig, also die nächsten zwei bis drei Wochen,
noch etwas tiefere Kurse wahrscheinlich (sind), die wir dann allerdings
als Kaufkurse betrachten."
Die wichtigen US-amerikanischen und deutschen Indizes erreichten ihre Tiefkurse
entweder am 4. April oder bereits am 22. März, allerdings mit einem Test
dieser Niveaus am 4. April. Es schlossen sich deutliche Aufwärtsbewegungen
an, teilweise um über 40 Prozent. Danach begann eine Korrektur, die noch
immer nicht abgeschlossen ist.
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte während der laufenden
Korrekturphase an sieben aufeinander folgenden Börsentagen, nämlich vom
4. bis zum 12. Juni, jeweils Stände von über 1,30. Am 14. Juni wurde mit
1,42 fast noch einmal ein Extremwert von über 1,50 registriert. Das sind
ungewöhnlich hohe Werte, die den Verkaufsdruck und die Kapitulation vieler
Marktteilnehmer widerspiegeln. In der Vergangenheit wurden lediglich in
panikartigen Abwärtsbewegungen höhere Werte erreicht, nicht jedoch in Korrekturphasen.
Da zwei Komponenten unseres Gesamtmodelles positiv sind, gehen wir von
einer Fortsetzung der Anfang April begonnenen Aufwärtsbewegung aus. Folglich
sehen wir im Kursverlauf der letzten Wochen eine kurzfristige Korrektur
in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Die sehr hohen Werte des Arms-Indizes
machen den gewissermaßen unter der Oberfläche des Marktes verborgenen extrem
starken Verkaufsdruck erkennbar. Außerdem verlief die Korrektur mit geradezu
lehrbuchmäßig fallenden Umsätzen. Vor diesem Hintergrund interpretieren
wir die aktuelle Botschaft des Arms-Indizes als eindeutiges weiteres Kaufsignal.
Schlechte Stimmung
Wenn wir die aktuellen Stände der Aktienindizes nicht kennen würden und
stattdessen lediglich die (veröffentlichte) Stimmung der Marktteilnehmer,
dann müssten wir zu dem Schluss kommen, dass die Indizes deutlich unter
ihren März-April-Tiefs stehen.
Wie in den vergangenen Analysen bereits dargestellt, gehen wir von der
Arbeitshypothese eines beginnenden säkularen, also sehr langfristigen Bärenmarktes
in den USA aus. Trotz der gewaltigen Kursverluste in einigen besonders
populären Aktienindizes ist das "Buy and Hold"-Credo noch immer überall
zu hören. Wir haben bereits einige Argumente zur Stützung unserer These
vorgetragen und haben in diesem Zusammenhang das Buch "Stock Cycles" von
Michael A. Alexander empfohlen, das sicherlich mehr als nur eine Einführung
in dieses (noch) unpopuläre Thema ist. Heute legen wir Ihnen das Lesen
einer nur sechs Seiten langen Abhandlung nahe mit dem Titel "On the Nature
of Long Term Returns from Holding Stocks" von David Moore. Sie ist im Internet
kostenlos abrufbar. Der Autor macht mit Hilfe einiger einfacher Annahmen
über Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Dividendenrenditen und Gewinnwachstum der
Unternehmen anhand von Rechenbeispielen deutlich, wie wahrscheinlich aufgrund
der aktuell extrem hohen fundamentalen Bewertung der Märkte eine lange
Phase unterdurchschnittlicher Börsenjahre ist.
Mittelabflüsse erwartet
Ein weiteres, in diesem Zusammenhang unserer Meinung nach sehr wichtiges
Thema sind die Mittelzu- beziehungsweise -abflüsse der Investmentfonds.
Teilweise wird die Meinung vertreten, das bisher festzustellende Ausbleiben
von Mittelabflüssen - mit Ausnahme von April - zeige eindeutig die langfristige
und gelassene Einstellung der Mehrheit der Privatanleger, die die "Buy
and Hold"-These verstanden hätten und sie praktizierten.
Diese Sicht der Dinge lässt sich allerdings kaum mit historischen Vorgaben
in Einklang bringen. Der letzte säkulare Bärenmarkt begann Ende der 60er
Jahre und endete 1982. Die Phase der Mittelabflüsse begann jedoch erst
mit einigen Jahren Verzögerung, also Anfang der 70er und hielt bis Anfang
der 80er Jahre an. Im Anschluss an die Weltuntergangsstimmung, die die
veröffentlichte Meinung nach dem Crash von 1987 ergriffen hatte, kam es
dann noch einmal zu einer etwa 1 1/2jährigen Phase enormer Mittelabflüsse.
Erst Anfang der 90er und in geradezu gigantischen Größenordnungen dann
zum Ende jener Dekade wurden hohe Mittelzuflüsse scheinbar zur Normalität.
Wir gehen davon aus, dass im Laufe der nächsten Jahre auch die Mittelabflüsse
wieder zum "Business as usual" zurückkehren werden. Die Erfahrungen japanischer
Investmentfonds verliefen nach ähnlichem Muster.
Zu einer ähnlichen Einschätzung zwingt uns eine Statistik, die den Aktienanteil
als Prozentsatz der Finanzvermögenswerte US-amerikanischer Haushalte misst.
Ende der 60er Jahre lag dieser Prozentsatz bei etwa 35 Prozent, 1974 bis
1991 um die 20 Prozent. Das Tief wurde im Jahr 1982 erreicht, also unmittelbar
vor dem Beginn der größten Hausse aller Zeiten. Zur Zeit beträgt diese
Kennziffer 44 Prozent, der Spitzenwert wurde Anfang 2000 mit 48 Prozent
erreicht. 1982 gab es in den USA etwa 350 Aktienfonds - aktuell sind es
rund 4400!
[29.06.2001 - 09:20] - © 2001
Den Originalartikel finden sie unter:
www.g-ft.de/gatrixx/news.htm?id=10069909&sektion=Kommentare
Bärenmarkt in Aussicht !!
Das renommierte US-amerikanische "Economic Cycle Research Institute" (ECRI),
eine der wenigen Institutionen, die die letzte Rezession in den USA korrekt
vorher gesagt haben, warnt jetzt erstmals wieder vor einer Rezession in
den Vereinigten Staaten. Die verwandten Frühindikatoren befänden sich seit
März auf einem Niveau, das in der Vergangenheit immer von einer Rezession
gefolgt wurde.
Trotz der Rezessionsängste hat unser Gesamtmodell im letzten Monat wenig
Veränderungen erfahren. Deshalb bleiben wir weiter bei unserer Kaufempfehlung.
Bei den Sentiment-Indikatoren gab es teilweise sehr deutliche Verbesserungen.
Die monetären Rahmenbedingungen bleiben extrem positiv. Die durchschnittliche
fundamentale Bewertung der Aktienmärkte hat sich weiterhin verschlechtert,
da rückläufige Unternehmensgewinne nach wie vor an der Tagesordnung sind.
Ein von manchen erhofftes Abkoppeln Europas findet offensichtlich nicht
statt, bestenfalls eine zeitliche Verzögerung. Es zeichnet sich erstmals
seit über 20 Jahren ein globaler Abschwung ab, der Japan und die USA gleichzeitig
erfasst. Im Kontext unserer "Bubble Economy"-Analysen ist diese bedauerliche
Entwicklung natürlich keine Überraschung. Besonders traurig daran ist aber,
dass die negativen Folgen der teilweise geplatzten Spekulationsblase nicht
nur "New Era"-Propheten und exzessive Spekulanten treffen, sondern breite,
gewissermaßen unschuldige Bevölkerungsschichten.
Noch einmal der Arms-Index
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte am 16. März 2001
erstmals seit Jahren ein Niveau von über 1,50. Im Zusammenspiel mit unserem
Prognosemodell und anderen von uns verwandten Indikatoren kamen wir daraufhin
zu dem Ergebnis, dass "kurzfristig, also die nächsten zwei bis drei Wochen,
noch etwas tiefere Kurse wahrscheinlich (sind), die wir dann allerdings
als Kaufkurse betrachten."
Die wichtigen US-amerikanischen und deutschen Indizes erreichten ihre Tiefkurse
entweder am 4. April oder bereits am 22. März, allerdings mit einem Test
dieser Niveaus am 4. April. Es schlossen sich deutliche Aufwärtsbewegungen
an, teilweise um über 40 Prozent. Danach begann eine Korrektur, die noch
immer nicht abgeschlossen ist.
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte während der laufenden
Korrekturphase an sieben aufeinander folgenden Börsentagen, nämlich vom
4. bis zum 12. Juni, jeweils Stände von über 1,30. Am 14. Juni wurde mit
1,42 fast noch einmal ein Extremwert von über 1,50 registriert. Das sind
ungewöhnlich hohe Werte, die den Verkaufsdruck und die Kapitulation vieler
Marktteilnehmer widerspiegeln. In der Vergangenheit wurden lediglich in
panikartigen Abwärtsbewegungen höhere Werte erreicht, nicht jedoch in Korrekturphasen.
Da zwei Komponenten unseres Gesamtmodelles positiv sind, gehen wir von
einer Fortsetzung der Anfang April begonnenen Aufwärtsbewegung aus. Folglich
sehen wir im Kursverlauf der letzten Wochen eine kurzfristige Korrektur
in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Die sehr hohen Werte des Arms-Indizes
machen den gewissermaßen unter der Oberfläche des Marktes verborgenen extrem
starken Verkaufsdruck erkennbar. Außerdem verlief die Korrektur mit geradezu
lehrbuchmäßig fallenden Umsätzen. Vor diesem Hintergrund interpretieren
wir die aktuelle Botschaft des Arms-Indizes als eindeutiges weiteres Kaufsignal.
Schlechte Stimmung
Wenn wir die aktuellen Stände der Aktienindizes nicht kennen würden und
stattdessen lediglich die (veröffentlichte) Stimmung der Marktteilnehmer,
dann müssten wir zu dem Schluss kommen, dass die Indizes deutlich unter
ihren März-April-Tiefs stehen.
Wie in den vergangenen Analysen bereits dargestellt, gehen wir von der
Arbeitshypothese eines beginnenden säkularen, also sehr langfristigen Bärenmarktes
in den USA aus. Trotz der gewaltigen Kursverluste in einigen besonders
populären Aktienindizes ist das "Buy and Hold"-Credo noch immer überall
zu hören. Wir haben bereits einige Argumente zur Stützung unserer These
vorgetragen und haben in diesem Zusammenhang das Buch "Stock Cycles" von
Michael A. Alexander empfohlen, das sicherlich mehr als nur eine Einführung
in dieses (noch) unpopuläre Thema ist. Heute legen wir Ihnen das Lesen
einer nur sechs Seiten langen Abhandlung nahe mit dem Titel "On the Nature
of Long Term Returns from Holding Stocks" von David Moore. Sie ist im Internet
kostenlos abrufbar. Der Autor macht mit Hilfe einiger einfacher Annahmen
über Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Dividendenrenditen und Gewinnwachstum der
Unternehmen anhand von Rechenbeispielen deutlich, wie wahrscheinlich aufgrund
der aktuell extrem hohen fundamentalen Bewertung der Märkte eine lange
Phase unterdurchschnittlicher Börsenjahre ist.
Mittelabflüsse erwartet
Ein weiteres, in diesem Zusammenhang unserer Meinung nach sehr wichtiges
Thema sind die Mittelzu- beziehungsweise -abflüsse der Investmentfonds.
Teilweise wird die Meinung vertreten, das bisher festzustellende Ausbleiben
von Mittelabflüssen - mit Ausnahme von April - zeige eindeutig die langfristige
und gelassene Einstellung der Mehrheit der Privatanleger, die die "Buy
and Hold"-These verstanden hätten und sie praktizierten.
Diese Sicht der Dinge lässt sich allerdings kaum mit historischen Vorgaben
in Einklang bringen. Der letzte säkulare Bärenmarkt begann Ende der 60er
Jahre und endete 1982. Die Phase der Mittelabflüsse begann jedoch erst
mit einigen Jahren Verzögerung, also Anfang der 70er und hielt bis Anfang
der 80er Jahre an. Im Anschluss an die Weltuntergangsstimmung, die die
veröffentlichte Meinung nach dem Crash von 1987 ergriffen hatte, kam es
dann noch einmal zu einer etwa 1 1/2jährigen Phase enormer Mittelabflüsse.
Erst Anfang der 90er und in geradezu gigantischen Größenordnungen dann
zum Ende jener Dekade wurden hohe Mittelzuflüsse scheinbar zur Normalität.
Wir gehen davon aus, dass im Laufe der nächsten Jahre auch die Mittelabflüsse
wieder zum "Business as usual" zurückkehren werden. Die Erfahrungen japanischer
Investmentfonds verliefen nach ähnlichem Muster.
Zu einer ähnlichen Einschätzung zwingt uns eine Statistik, die den Aktienanteil
als Prozentsatz der Finanzvermögenswerte US-amerikanischer Haushalte misst.
Ende der 60er Jahre lag dieser Prozentsatz bei etwa 35 Prozent, 1974 bis
1991 um die 20 Prozent. Das Tief wurde im Jahr 1982 erreicht, also unmittelbar
vor dem Beginn der größten Hausse aller Zeiten. Zur Zeit beträgt diese
Kennziffer 44 Prozent, der Spitzenwert wurde Anfang 2000 mit 48 Prozent
erreicht. 1982 gab es in den USA etwa 350 Aktienfonds - aktuell sind es
rund 4400!
[29.06.2001 - 09:20] - © 2001
Den Originalartikel finden sie unter:
www.g-ft.de/gatrixx/news.htm?id=10069909&sektion=Kommentare