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Babcock Borsig mausert sich zum Fantasiewert
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2. Feb. 2001 Wie schön, wenn auch einmal ein Unternehmen der so genannten „Old Economy“ die Fantasie der Anleger beflügelt. So geschehen mit dem Schwerindustrie-Konzern Babcock Borsig.
Anlass sind die gemeinsamen Pläne der Konzerntochter BDAG Balcke-Dürr und der dänischen Nordvest. Die Partner wollen ihre in der Nordex AG gebündelten Windkraftaktivitäten noch im Frühjahr an den Neuen Markt bringen. Bis zu 36 Millionen Aktien sollen platziert werden.
Kursziel 80 Euro
Dirk Lohmann von HSBC Trinkaus & Burkhardt leitet daraus noch erhebliches Kurspotenzial für Babcock ab. Sein Kursziel lautet seit November 80 Euro. Seitdem ist die Aktie von knapp unter 50 bis an 65 Euro herangelaufen. „Bei einem Umsatz von schätzungsweise 300 Millionen Euro und einer Vorsteuermarge von fünf Prozent steckt in Nordex viel Kursfantasie, wenn man den Wert mit seinen dänischen Wettbewerbern vergleicht“, sagt der Analyst. Gegenwärtig hält Balcke Dürr 75 Prozent an Nordex.
Lohmanns Urteil wird von Sören Östergaard-Nielsen von der dänischen Sydbank bestätigt. Auch er hält Babcock wegen der Neuemissions-Pläne für einen klaren Kauf. Sein Kursziel liegt bei 75 Euro.
Erfreuliches auch aus dem Kraftwerks- und Schiffbau
Aber auch von anderen Unternehmensbereichen kamen in jüngster Zeit gute Nachrichten. Mitte des Monats vermeldete die Kraftwerkstochter Babcock Borsig Power einen Großauftrag im Wert von 800 Millionen Mark zum Ausbau eines Kraftwerks in Abu Dhabi. Der Kraftwerksbauer bildet zusammen mit den dezentralen Energieaktivitäten (also etwa der Windkraft) den Unternehmensbereich Energietechnik. „Der Kraftwerksbau ist in den vergangenen Jahren stark restrukturiert worden. Jetzt zeigt sich, dass man auch in diesem Bereich profitabel arbeiten kann“, erläutert Dirk Lohmann.
Vor einer Woche kamen dann Neuigkeiten aus dem zweiten Unternehmensbereich Schiffbau, bislang wahrlich kein Hoffnungsträger. Babcocks Vorstandschef Klaus Lederer erklärte, sein Unternehmen wolle einen europäischen Werftenverbund bilden. Die geplante Überkreuzbeteiligung der Babcock Borsig-Tochter Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) und der Werften von ThyssenKrupp könne der Gründungsschritt zu dazu sein. HDW verhandelt darüber außerdem mit der spanischen Bazan/Asea, mit der italienischen Ficantieri und mit British Aerospace. Lohmann hebt die Fortschritte im Controlling beim Schiffbau hervor, wodurch verlustträchtige Aufträge künftig leicher vermieden werden könnten.
Risiken scheinen überschaubar
Bei den immerhin rund 160 Beteiligungen des Konzerns sieht der HSBC-Analyst zudem die meisten Risiken beseitigt. „In einem derart heterogenen Portfolio kann natürlich immer mal etwas passieren“, meint Lohmann. „In diesem Jahr kann es durchaus noch weitere Bereinigungen geben, was Umsatzprognosen sehr schwierig macht.“ Vor allem stehe in diesem Jahr noch die Verschmelzung mit der Tochter BDAG an.
Für das laufende Jahr erwartet er einen Gewinn von 4,14 Euro pro Aktie (2000: 2,61 Euro), woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15,6
ergibt.
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Babcock: Verschmelzung mit BDAG bis Ende Mai... (zwei)
Ursprünglich hatte der Babcock-Vorstand für die geplante Bündelung seines Geschäftsbereiches Energietechnik zunächst seine Tochtergesellschaft Babcock Borsig Power (BBP) in die Balcke-Dürr einbringen wollen. Gegen entsprechende Beschlüsse der BDAG-Hauptversammlung Anfang Oktober hatte es jedoch Anfechtungsklagen gegeben. Der Vorstandsvorsitzende von Babcock Borsig, Klaus G. Lederer, betonte am Freitag, mit einer Verschmelzung erreiche der Konzern ebenfalls alle gesteckten Ziele. Allerdings hätte Babcock durch das erste Konzept "mehr Geld gespart". Einen Betrag nannte er nicht. Babcock Borsig hätte aber beispielsweise vom geplanten IPO des Windanlagenbauers Nordex deutlich stärker profitiert, da der Konzern bei einem Einbringen von BBP in die BDAG rund 90 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen gehalten hätte, wie der Vorstandschef weiter erläuterte. An der börsennotierten Balcke-Dürr ist der Konzern derzeit lediglich mit 67,2 Prozent beteiligt. Die Einbringung der BBP war auf Grund der ursprünglich geplanten Bewertung von BDAG in die Kritik der Balcke-Dürr-Aktionäre geraten. Bei der jetzt beschlossenen Lösung stünden die freien Anteilseigener von BDAG wesentlich besser da als vorher, sagte Lederer. Nach Angaben des Oberhausener Konzerns kann es bei der nun geplanten "Verschmelzung durch Neugründung" keine vollzugshemmenden Anfechtungsklagen wegen der Unternehmensbewertung geben. Möglich sei nur ein späteres Spruchstellenverfahren, hieß es. Babcock Borsig will ihr in zahlreiche Aktiengesellschaften zersplittertes Geschäftsfeld Energietechnik bündeln, um ihre Konzernstruktur zu vereinfachen und auch gesellschaftsrechtlich umzusetzen. Erhofft werden geringere Verwaltungskosten und einfachere Entscheidungsabläufe. +++Andreas Heitker vwd/26.1.2001/hei/mr
BDAG Balcke-Dürr AG - Hauptversammlung 15.03.2001
Portrait
Die BDAG Balcke-Dürr AG ist in den Bereichen Energie-, Gebäude-, Verfahrens- und Oberflächentechnik sowie Industrieservice tätig. 1998/99 stand für den Konzern im Zeichen einer weiteren Konsolidierung der Aktivitäten. Im Rahmen der Zielsetzung, sich auf die Bereiche zu konzentrieren, die eine starke Position in den internationalen Märkten einnehmen können, wurden die wassertechnischen Tätigkeitsfelder veräußert und der Bereich zentrale Energietechnik in ein Joint-venture (rund 1 Mrd. DM Umsatz; Balcke-Dürr-Anteil 47,5%) mit dem US-Unternehmen Thermal Engineering International Corp. zusammengelegt. Ähnliche Schritte wurden im Berichtsjahr für den Industrierohrleitungsbau, die Verfahrenstechnik und den Verzinkungsbereich eingeleitet. Aufgrund der darin zum Ausdruck kommenden Veränderungen im Konsolidierungskreis ist der Konzernabschluß des Geschäftsjahres 1998/99 mit denen der Vorjahre nur eingeschränkt zu vergleichen. Der Umsatz betrug 1,97 Mill. DM, der Auftragseingang wird mit 2,11 Mrd. DM angegeben, und der Auftragsbestand lag per 30. September 1999 bei 1,48 Mrd. DM.
Der zum l. Oktober 1998 unter der Führungsgesellschaft Borsig Energy GmbH neu formierte Geschäftsbereich Energiesysteme war im Berichtsjahr der wesentliche Wachstums- und Ergebnisträger der Gruppe. Mit einem Auftragszuwachs um 58% auf 1,02 Mrd. DM konnte erstmals die Milliardengrenze überschritten werden. Umsatz und Ergebnis stiegen bereinigt gegenüber dem Vorjahr deutlich an. An der Spitze der Borsig Energy stand dabei die Nordex GmbH, die ihren Auftragseingang um 130% auf 414 Mill. DM erhöht und damit die Marktposition im Windkraftgeschäft, trotz Irritationen wegen der Neuregelung des Stromeinspeisungsgesetzes, in Deutschland weiter ausgebaut hat. Auch die Schweizer TUMA Turbomach S.A. hat sich den Angaben zufolge 1998/99 dynamisch entwickelt. Der Auftragseingang legte um 19% auf 339 Mill. DM zu. Durch Übernahme von 70% der Anteile der MDE Gasturbinen GmbH konnte das Unternehmen seine führende Position in Europa weiter festigen. Dem Geschäftsfeld Gebäudetechnik ist es gelungen, nach der Konsolidierung der Vorjahre wieder in eine Wachstumsphase einzuschwenken. Der Auftragseingang stieg trotz schwacher Baukonjunktur um 4% auf 999 Mill. DM. Von den fünf Bereichen Anlagenbau, Immobilienmanagement, Gebäudemanagement, Reinraumtechnik und Gebäudetechnische Sonderlösungen lieferte der Anlagenbau den wesentlichen Beitrag.
Im Geschäftsfeld Industrieservice verlief das Geschäft uneinheitlich. Während die Borsig GmbH im Anlagenbau schwarze Zahlen schreiben konnte, stand das Servicegeschäft unter enormen Wettbewerbsdruck. Entsprechend verringerte sich der Auftragseingang in diesem Geschäftsfeld um 28,8% auf 143,8 Mill. DM. Im industriellen Rohrleitungsbau war die Wettbewerbssituation vor allem durch ausländische Billiganbieter und preisaggressive mittelständische Konkurrenzunternehmen geprägt. Das operative Ergebnis war in der Berichtszeit deutlich negativ. Zusätzlich belasteten notwendige Vorsorgemaßnahmen zur Anpassung der Kapazitäten an die Marktlage. Neben umfangreichen Personalmaßnahmen wurden zwei ausländische Niederlassungen geschlossen. Darüber hinaus sollen die einzelnen Einheiten mit den entsprechenden Gesellschaften der österreichischen VATech verbunden werden. Die Beteiligung von Balcke Dürr an dem neuen Unternehmen mit einem Umsatz von voraussichtlich fast 500 Mill. DM soll 50% betragen.
Im Geschäftsfeld Oberflächentechnik konnten Euroflamm, Metaplas lonon und die Verzinkerei Netzschkau ihr Geschäftsvolumen und Ergebnis steigern. Dagegen blieb die Großverzinkerei deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dennoch war dieses Geschäftsfeld auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die renditestärkste Einheit der Gruppe. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Asien und Osteuropa ist die Chema (Verfahrenstechnik) erheblich unter Druck geraten. Die auch weiterhin negativen Aussichten haben Balcke Dürr veranlaßt, den Bereich Prozeßtechnische Komponenten an ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen zu veräußern. Der Bereich Verfahrenstechnische Anlagen wird im Geschäftsjahr 1999/2000 auf die zur Babcock-Borsig-Gruppe gehörende Salzgitter Anlagenbau GmbH übertragen.
Die Ergebnisentwicklung der Balcke-Dürr-Gruppe war geprägt durch die Auswirkungen der Restrukturierung. Außerordentliche Einflüsse schlugen sich den Angaben zufolge sowohl auf der Aufwands- als auch Ertragsseite nieder. Per Saldo legten Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und Jahresüberschuß erneut kräftig zu, so daß eine Dividendenerhöhung möglich wurde. (AfU
gruß
proxi
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2. Feb. 2001 Wie schön, wenn auch einmal ein Unternehmen der so genannten „Old Economy“ die Fantasie der Anleger beflügelt. So geschehen mit dem Schwerindustrie-Konzern Babcock Borsig.
Anlass sind die gemeinsamen Pläne der Konzerntochter BDAG Balcke-Dürr und der dänischen Nordvest. Die Partner wollen ihre in der Nordex AG gebündelten Windkraftaktivitäten noch im Frühjahr an den Neuen Markt bringen. Bis zu 36 Millionen Aktien sollen platziert werden.
Kursziel 80 Euro
Dirk Lohmann von HSBC Trinkaus & Burkhardt leitet daraus noch erhebliches Kurspotenzial für Babcock ab. Sein Kursziel lautet seit November 80 Euro. Seitdem ist die Aktie von knapp unter 50 bis an 65 Euro herangelaufen. „Bei einem Umsatz von schätzungsweise 300 Millionen Euro und einer Vorsteuermarge von fünf Prozent steckt in Nordex viel Kursfantasie, wenn man den Wert mit seinen dänischen Wettbewerbern vergleicht“, sagt der Analyst. Gegenwärtig hält Balcke Dürr 75 Prozent an Nordex.
Lohmanns Urteil wird von Sören Östergaard-Nielsen von der dänischen Sydbank bestätigt. Auch er hält Babcock wegen der Neuemissions-Pläne für einen klaren Kauf. Sein Kursziel liegt bei 75 Euro.
Erfreuliches auch aus dem Kraftwerks- und Schiffbau
Aber auch von anderen Unternehmensbereichen kamen in jüngster Zeit gute Nachrichten. Mitte des Monats vermeldete die Kraftwerkstochter Babcock Borsig Power einen Großauftrag im Wert von 800 Millionen Mark zum Ausbau eines Kraftwerks in Abu Dhabi. Der Kraftwerksbauer bildet zusammen mit den dezentralen Energieaktivitäten (also etwa der Windkraft) den Unternehmensbereich Energietechnik. „Der Kraftwerksbau ist in den vergangenen Jahren stark restrukturiert worden. Jetzt zeigt sich, dass man auch in diesem Bereich profitabel arbeiten kann“, erläutert Dirk Lohmann.
Vor einer Woche kamen dann Neuigkeiten aus dem zweiten Unternehmensbereich Schiffbau, bislang wahrlich kein Hoffnungsträger. Babcocks Vorstandschef Klaus Lederer erklärte, sein Unternehmen wolle einen europäischen Werftenverbund bilden. Die geplante Überkreuzbeteiligung der Babcock Borsig-Tochter Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) und der Werften von ThyssenKrupp könne der Gründungsschritt zu dazu sein. HDW verhandelt darüber außerdem mit der spanischen Bazan/Asea, mit der italienischen Ficantieri und mit British Aerospace. Lohmann hebt die Fortschritte im Controlling beim Schiffbau hervor, wodurch verlustträchtige Aufträge künftig leicher vermieden werden könnten.
Risiken scheinen überschaubar
Bei den immerhin rund 160 Beteiligungen des Konzerns sieht der HSBC-Analyst zudem die meisten Risiken beseitigt. „In einem derart heterogenen Portfolio kann natürlich immer mal etwas passieren“, meint Lohmann. „In diesem Jahr kann es durchaus noch weitere Bereinigungen geben, was Umsatzprognosen sehr schwierig macht.“ Vor allem stehe in diesem Jahr noch die Verschmelzung mit der Tochter BDAG an.
Für das laufende Jahr erwartet er einen Gewinn von 4,14 Euro pro Aktie (2000: 2,61 Euro), woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15,6
ergibt.
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Babcock: Verschmelzung mit BDAG bis Ende Mai... (zwei)
Ursprünglich hatte der Babcock-Vorstand für die geplante Bündelung seines Geschäftsbereiches Energietechnik zunächst seine Tochtergesellschaft Babcock Borsig Power (BBP) in die Balcke-Dürr einbringen wollen. Gegen entsprechende Beschlüsse der BDAG-Hauptversammlung Anfang Oktober hatte es jedoch Anfechtungsklagen gegeben. Der Vorstandsvorsitzende von Babcock Borsig, Klaus G. Lederer, betonte am Freitag, mit einer Verschmelzung erreiche der Konzern ebenfalls alle gesteckten Ziele. Allerdings hätte Babcock durch das erste Konzept "mehr Geld gespart". Einen Betrag nannte er nicht. Babcock Borsig hätte aber beispielsweise vom geplanten IPO des Windanlagenbauers Nordex deutlich stärker profitiert, da der Konzern bei einem Einbringen von BBP in die BDAG rund 90 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen gehalten hätte, wie der Vorstandschef weiter erläuterte. An der börsennotierten Balcke-Dürr ist der Konzern derzeit lediglich mit 67,2 Prozent beteiligt. Die Einbringung der BBP war auf Grund der ursprünglich geplanten Bewertung von BDAG in die Kritik der Balcke-Dürr-Aktionäre geraten. Bei der jetzt beschlossenen Lösung stünden die freien Anteilseigener von BDAG wesentlich besser da als vorher, sagte Lederer. Nach Angaben des Oberhausener Konzerns kann es bei der nun geplanten "Verschmelzung durch Neugründung" keine vollzugshemmenden Anfechtungsklagen wegen der Unternehmensbewertung geben. Möglich sei nur ein späteres Spruchstellenverfahren, hieß es. Babcock Borsig will ihr in zahlreiche Aktiengesellschaften zersplittertes Geschäftsfeld Energietechnik bündeln, um ihre Konzernstruktur zu vereinfachen und auch gesellschaftsrechtlich umzusetzen. Erhofft werden geringere Verwaltungskosten und einfachere Entscheidungsabläufe. +++Andreas Heitker vwd/26.1.2001/hei/mr
BDAG Balcke-Dürr AG - Hauptversammlung 15.03.2001
Portrait
Die BDAG Balcke-Dürr AG ist in den Bereichen Energie-, Gebäude-, Verfahrens- und Oberflächentechnik sowie Industrieservice tätig. 1998/99 stand für den Konzern im Zeichen einer weiteren Konsolidierung der Aktivitäten. Im Rahmen der Zielsetzung, sich auf die Bereiche zu konzentrieren, die eine starke Position in den internationalen Märkten einnehmen können, wurden die wassertechnischen Tätigkeitsfelder veräußert und der Bereich zentrale Energietechnik in ein Joint-venture (rund 1 Mrd. DM Umsatz; Balcke-Dürr-Anteil 47,5%) mit dem US-Unternehmen Thermal Engineering International Corp. zusammengelegt. Ähnliche Schritte wurden im Berichtsjahr für den Industrierohrleitungsbau, die Verfahrenstechnik und den Verzinkungsbereich eingeleitet. Aufgrund der darin zum Ausdruck kommenden Veränderungen im Konsolidierungskreis ist der Konzernabschluß des Geschäftsjahres 1998/99 mit denen der Vorjahre nur eingeschränkt zu vergleichen. Der Umsatz betrug 1,97 Mill. DM, der Auftragseingang wird mit 2,11 Mrd. DM angegeben, und der Auftragsbestand lag per 30. September 1999 bei 1,48 Mrd. DM.
Der zum l. Oktober 1998 unter der Führungsgesellschaft Borsig Energy GmbH neu formierte Geschäftsbereich Energiesysteme war im Berichtsjahr der wesentliche Wachstums- und Ergebnisträger der Gruppe. Mit einem Auftragszuwachs um 58% auf 1,02 Mrd. DM konnte erstmals die Milliardengrenze überschritten werden. Umsatz und Ergebnis stiegen bereinigt gegenüber dem Vorjahr deutlich an. An der Spitze der Borsig Energy stand dabei die Nordex GmbH, die ihren Auftragseingang um 130% auf 414 Mill. DM erhöht und damit die Marktposition im Windkraftgeschäft, trotz Irritationen wegen der Neuregelung des Stromeinspeisungsgesetzes, in Deutschland weiter ausgebaut hat. Auch die Schweizer TUMA Turbomach S.A. hat sich den Angaben zufolge 1998/99 dynamisch entwickelt. Der Auftragseingang legte um 19% auf 339 Mill. DM zu. Durch Übernahme von 70% der Anteile der MDE Gasturbinen GmbH konnte das Unternehmen seine führende Position in Europa weiter festigen. Dem Geschäftsfeld Gebäudetechnik ist es gelungen, nach der Konsolidierung der Vorjahre wieder in eine Wachstumsphase einzuschwenken. Der Auftragseingang stieg trotz schwacher Baukonjunktur um 4% auf 999 Mill. DM. Von den fünf Bereichen Anlagenbau, Immobilienmanagement, Gebäudemanagement, Reinraumtechnik und Gebäudetechnische Sonderlösungen lieferte der Anlagenbau den wesentlichen Beitrag.
Im Geschäftsfeld Industrieservice verlief das Geschäft uneinheitlich. Während die Borsig GmbH im Anlagenbau schwarze Zahlen schreiben konnte, stand das Servicegeschäft unter enormen Wettbewerbsdruck. Entsprechend verringerte sich der Auftragseingang in diesem Geschäftsfeld um 28,8% auf 143,8 Mill. DM. Im industriellen Rohrleitungsbau war die Wettbewerbssituation vor allem durch ausländische Billiganbieter und preisaggressive mittelständische Konkurrenzunternehmen geprägt. Das operative Ergebnis war in der Berichtszeit deutlich negativ. Zusätzlich belasteten notwendige Vorsorgemaßnahmen zur Anpassung der Kapazitäten an die Marktlage. Neben umfangreichen Personalmaßnahmen wurden zwei ausländische Niederlassungen geschlossen. Darüber hinaus sollen die einzelnen Einheiten mit den entsprechenden Gesellschaften der österreichischen VATech verbunden werden. Die Beteiligung von Balcke Dürr an dem neuen Unternehmen mit einem Umsatz von voraussichtlich fast 500 Mill. DM soll 50% betragen.
Im Geschäftsfeld Oberflächentechnik konnten Euroflamm, Metaplas lonon und die Verzinkerei Netzschkau ihr Geschäftsvolumen und Ergebnis steigern. Dagegen blieb die Großverzinkerei deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dennoch war dieses Geschäftsfeld auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die renditestärkste Einheit der Gruppe. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Asien und Osteuropa ist die Chema (Verfahrenstechnik) erheblich unter Druck geraten. Die auch weiterhin negativen Aussichten haben Balcke Dürr veranlaßt, den Bereich Prozeßtechnische Komponenten an ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen zu veräußern. Der Bereich Verfahrenstechnische Anlagen wird im Geschäftsjahr 1999/2000 auf die zur Babcock-Borsig-Gruppe gehörende Salzgitter Anlagenbau GmbH übertragen.
Die Ergebnisentwicklung der Balcke-Dürr-Gruppe war geprägt durch die Auswirkungen der Restrukturierung. Außerordentliche Einflüsse schlugen sich den Angaben zufolge sowohl auf der Aufwands- als auch Ertragsseite nieder. Per Saldo legten Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und Jahresüberschuß erneut kräftig zu, so daß eine Dividendenerhöhung möglich wurde. (AfU
gruß
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