SPOTANALYSE-Kreise - Im März bereinigt 52.000 Arbeitslose mehr
Berlin, 03. Apr (Reuters) - Die Zahl der Arbeitslosen ist im
März Kreisen zufolge saisonbereinigt um 52.000 gestiegen. Von
Reuters befragte 21 Banken-Volkswirte hatten im Schnitt eine
Zunahme um 40.200 nach einem Plus von 67.000 im Februar
erwartet. Analysten sagten zu den März-Daten in ersten
Reaktionen:
PETER MEISTER, ING BHF-BANK:
"Der saisonbereinigte Anstieg ist zwar niedriger als in den
beiden vorausgegangenen Monaten. Insgesamt haben wir aber im
ersten Quartal fast 200.000 Arbeitslose mehr. Das ist
saisonbereinigt eine außergewöhnlich schlechte Entwicklung. Die
Ursache liegt in der konjunkturellen Schwäche und der
Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Die Bauwirtschaft ist
schwach, ihre Erholung fällt schwächer aus als normalerweise
nach den Wintermonaten. Das zeigen auch die jüngst
veröffentlichten Geschäftsklimaindikatoren.
Eine größere Bewegung am Arbeitsmarkt ist bereits jetzt auf
2004 verschoben. Selbst wenn die Konjunktur im zweiten Halbjahr
dieses Jahres anzieht, ist die Gewinnsituation vieler
Unternehmen so ansgespannt, dass sie zunächst weiter Stellen
abbauen werden. Die Pläne der Bundesregierung könnten positiv
wirken, aber auch das würde nicht so schnell greifen."
MANUELA PREUSCHL, DEUTSCHE BANK:
"Das ist eine schlechte Botschaft. Die Entwicklung in den
letzten beiden Monaten war schlechter als erwartet. Wir hatten
gedacht, dass nach dem starken Anstieg im Januar das schlimmste
schon passiert wäre. Bei den Unternehmen ist offenbar keine
Hoffnung auf eine Konjunkturbesserung da, im Gegenteil:
Offentsichtlich gibt es die Erwartung, dass sich die Konjunktur
weiter abschwächt. Die Kündigungswelle in den ersten drei
Monaten des Jahres ist verhältnismäßig stark ausgefallen. Der
Anstieg im März war zumindest etwas schwächer als in den
Vormonaten. Im April sollte der Anstieg noch einmal geringer
ausfallen, insgesamt wäre das aber immer noch sehr stark. Wenn
alles gut läuft, könnte die Arbeitslosigkeit in diesem Jahr
zumindest irgendwann stagnieren. Möglicherweise werden die
ersten Stufen der Hartz-Reform in den kommenden Monaten für
etwas Entlastung sorgen. Von einer konunkturell bedingten
Trendwende würde ich erst im kommenden Jahr ausgehen."
Bye, Twinson_99
Besucht mich im Internet:
your-investor.piranho.com