Ausländer halten US-Schuldtitel von über 6 Bill. $

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Ausländer halten US-Schuldtitel von über 6 Bill. $

 
19.11.03 21:13
Zu den Hügel schlendern

Es ist passiert. Die von Ausländern in den Depots gehaltenen US-Schuldtitel sind das itze-bitze, klitze-kleine wenig, welches 6 Milliarden Schmackos ausmacht, gestiegen, und übertrafen die 1 Billionen $ in der letzten Woche. Sie sind noch ein wenig rumgeeiert, wohl um diesen Meilenstein noch auszulassen, weil es einfach keine gute Figur macht. Aber letzte Woche wurde die Not, dieses disfunktionale System der US-Ökonomie liquide zu halten, und irgendetwas mit all diesen Dollars, mit dieser riesigen Tsunami aus Dollars, mit dieser Lawine von Dollars, mit diesem enormen, ausgeflippten, riesigen Berg von Dollars, der andauernd auf dieses System einklatscht, anzufangen, einfach zu groß, nehme ich an.

Die Treasury hat in der letzten Woche weitere 1,24 Milliarden Dollars gedruckt (wahrscheinlich, um sie den Irakern zu geben). Die Vereinigten Staaten zahlen wahrhaftig ihren Leuten die Gehälter, Monat für Monat, für die viele von ihnen wahrhaftig nicht ein mal ein wenig arbeiten. Auch wenn es humanitär und so ist, so heißt das doch, nach allem was gesagt und getan wurde, daß Geld an Menschen verteilt wird, die nicht einen Finger dafür krumm machen. Und der einzige Grund warum ich mich darüber ärgere ist, daß ich selbst in hohem Maße qualifiziert bin, Geld zu verdienen ohne zu arbeiten. Denn oft arbeite ich überhaupt nicht, stundenlang, ganze Tage hindurch und zuweilen wenn ich tatsächliche arbeite, mache ich es schlecht und bin generell unfähig zu jeder Art von Denken und Handeln, wie genau dann, wenn ich zum Beispiel den Mogambo Guru schreibe, aber immer wenn ich zum Briefkasten gehe, ist kein Cheque drin.

Und wo wir grade von der Treasury reden, dieser Haufen von verbeamteten Verschwendungsweicheiern hat weitere 15 Milliarden Schulden-$ auf den Markt geschmissen, wieder locker einen weiteren Rekord in Nationaler Verschuldung erreicht, wie ich anfügen darf, den ixillionsten Monat in Folge. Bei dieser Geschwindigkeit wird die Staatsverschuldung die 7-Billionen-Grenze irgendwann so gegen Weihnachten hinter sich lassen.

Nun, gewöhnlich haben die kleinen Mädchen und Jungen Spielzeug oder Süßigkeit oder ein Stück Kohle in ihren Weihnachtsstrumpf, der so sorgfältig am Kamin aufgehängt war, gesteckt bekommen. Jetzt werden wir Spielkram und einen Schuldschein bekommen, von einem Weihnachtsmann, der von Jerry Mathers, äh, hoppala, ich wollte sagen John Snow, gespielt wird. Einen Schuldschein, den er nie bezahlen wird, außer mit neuen Schuldscheinen, und das Geld wird er nehmen, um seinen kleinen Freunden, die Spielzeug und Süßigkeiten herstellen, Spielzeug und Süßkram zu schenken. Und uns wird dieser Wichser dann die Rechnung für den ganzen Kram präsentieren.

Aber zum Teufel noch mal, wir Amerikaner sind so beschäftigt, unsere eigenen Schulden auszuweiten, und die Regierung verteilt das Geld und die Beihilfen sooo sparsam an die verschiedenen Interessengruppen, daß wir feststellen müssen: „Was bedeutet schon eine weitere fette Rechnung, die zu bezahlen ist? Wir zapfen einfach den Wert unseres Hauses an, oder beleihen unsere Betriebsrente, oder verklickern dem Kongres, uns weiter Steuergutschriften zu erlassen, oder gehen zum Kredithai, oder irgendsowas. Die Regierung wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Die Regierung denkt sich IMMER was dabei.“

Und überhaupt, Feiertage sind für uns Verlierer-Deppen doch immer freudvolle Tage. Zum Beispiel: Im September ist die Verschuldung der privaten Haushalte um 15,1 Milliarden $ oder annualisiert 9,7% auf 1,975 Billionen $ gestiegen. So sieht es also danach aus, als sollte dieser besondere Schuldenindikator seinen Meilenstein, die 2-Billionen-Marke, auch recht bald hinter sich lassen.

Wie der illustre Martin Weiss es ausdrückt: „ Gerade jetzt sind die amerikanischen Konsumenten stärker verschuldet, als es je eine Bevölkerung in der Geschichte der Menschheit war. Aber anstatt den Leuten dabei zu helfen, einen Weg zu finden, um sich aus dieser Schuld herauszubuddeln, sucht unsere Regierung ständig nach neuen Wegen, Sie zu weiterem borgen, ausgeben und spekulieren zu verleiten.“

In einer ähnlichen Aufwallung bemerkte unser aller Herausgeber Bill Bonner letzthin: „Seit nahezu 100 Jahren befindet sich das Verhältnis von Schulden zu BIP zwischen 120% und 160%. Nur in 1929er Blase wurde es wirklich einmal grotesk ... mit einer Spitze von 260%. Nun ratet mal, wo es heute steht? Über 300% und weiter zunehmend.“

Üblicherweise fing ich an zu hyperventilieren und bekam einen Herzinfarkt, wenn ich soetwas las. Aber ich werde älter, ich habe soetwas schon mal gehört, und habe die Schaubilder gesehen, die soetwas darstellten, deshalb bin ich irgendwie abgehärtet gegen diesen ganzen Schlamassel. Und statt daß ein Mitarbeiter im heldenhaften Versuch, mein Herz wieder in Gang zu setzen, mit seinen verdammt schweren Stiefeln auf meiner Brust auf und ab hüpft, oder sie mich wie damals aus dem Fenster schmeißen, in der Annahme, der Schock würde mich wiederbeleben, gehe ich heutzutage seelenruhig durch die Flure und stelle sicher, daß alle Türen dreifach abgeschlossen sind und die Alarmanlage angeschaltet und funktionsfähig ist, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Aber damit noch nicht genug. Ja, die Fed kübelt mit aller Hemmungslosigkeit Geld in die Wirtschaft. Und ja, die Konsumenten stehen Schlange um ihre gierigen kleinen Hände so schnell es geht daran zu bekommen. Aber – ein ungeheurer, ein unheilvoller, ein malefikanter Gedanke mach sich in meinem Hirn breit! – sogar wenn die Fed noch eine Pumpe hinter den Geldhahn stellt, kann diese Konsumenten-Schlange überhaupt kürzer werden?

„Ganz egal, wieviel die FED pumpt, sie kann weder die Betriebe zwingen, Kredit zu nehmen, noch die Banken, Kredit zu geben.“ Schreibt Jim Puplava in Financial Sense online, die schwindende Geldmenge und die weiter zurückgehende Kreditbereitschaft bei den Banken betrachtend. „Wenn der Appetit auf geliehenes Geld sich verflüchtigt, beginnt die Geldmenge zu schrumpfen, und das ist genau das, was sie momentan tut.“

Gut, das erklärt, warum die Ms zurückgehen. Aber es gibt eine Kehrseite allen dessen, wie Mr.Puplava erklärt: „Da sich nun die Geldmenge verringert, ist weniger Geld vorhanden, um die Wirtschaft und die Märkte zu befeuern. Dies wird in den nächsten Monaten kritisch, weil wir es mit einem liquiditätsgetriebenen Markt zu tun haben. So wie die Geldmenge und die Neuverschuldung zusammenschnurren, so werden es auch die Märkte tun.“

Und dieses kleine Stückchen wirtschaftlichen Geheimnisses klärt zumindest einen Grund, warum die Regierung nicht auf uns dumpfbackige Faulpelze wartet, bis wir Geld geliehen und unsere Geschäfte ausgeweitet haben, um das Rad der Wirtschaft am Rollen zu halten. Satattdessen drucken sie ihr Geld und geben es selber aus. Und zwar viel. Einen ganzen Haufen davon. Viele, viele Haufen davon.

Und warum nehmen wir nicht einen Kredit und spielen mit im Wirtschaftswachstumsprogramm? Wieder Mr.Puplava: „Insgesamt bleiben die Schulden eines der größten Hindernisse für eine dauerhafte Wirtschaftserholung und eine Fortschreibung dieser Bärenmarktrally. Sie ist der Grund für uns bärisch zu bleiben. Die gesamten Fehlinvestitionen des vorangegangenen Booms stehen immer noch zu Bereinigung an. Die Fed hat den Tag der Abrechnung nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.“

Und weil er das Wort Fed benutzt hat, ruft es meine übliche reflexartige Reaktion hervor, nämlich einige unmotivierte Unflätigkeiten über Greenspan und die Fed zu ergießen, mit einem ungehobelten und respektlosen Unterton, weil ich eigentlich immer nur nach einer Gelegenheit ausschau halte genau das zu tun, weil ich nämlich genau diese Sorte von Kerl bin, was vielleicht erklärt, warum mich keiner mag und alle hinter mir her sind. Die Mogambo-Fans sitzen in Faszination versunken da, hypnotisch von meinen Lippe gebannt, die ich zu einem Hohnlächeln grober Verachtung verziehe, wie Marlon Brando in „Wie ein wilder Stier“, nur noch cooler, noch ungehobelter und viel verachtungsvoller und es ausspreche: „Sie sind ein Haufen von klammergepuderten Schwachköpfen, deren Idiotie darin gipfeln wird, die gesamte USA zu ruinieren, hoast mi? Genau wie die Idiotien all der anderen ‚Wirf-die-Druckmaschine-an’-Irren in (füge hier eine ausholende Armbewegung ein, die die weiteste Verbreitung andeutet) der Geschichte jede Wirtschaft ruiniert haben, die solch einen bizarren und gänzlich diskreditierten Kurs eingeschlagen haben.“

Und um dem Stück einen netten kleinen Schlußakkord anzuhängen, wende ich mich an das Publikum, blinzele mit meinem bezaubernden knabenhaften Charme und sage: „QED“

Herzlich,

Der Mogambo Guru
für The Daily Reckoning

p.s. Ihr könnt es auch von einem anderen hören. In einem Artikel „Die Dollarkrise: Ein Interview mit Richard Duncan“, die auf der Prudent Bear Homepage erschien, die gleiche Leier von Mr.Duncan:

„Diese Lage der Dinge kann nicht unbegrenzt so fortgehen. Die USA können ihre Verschuldung beim Rest der Welt nicht um 5% vom BIP pro Jahr erhöhen. Und nicht einmal eine US-Regierung kann für den Rest aller Tage jedes Jahr ein Budget-Defizit von 500 Milliarden Dollar einfahren.“

---Mogambo sacht: Ich behaupte nicht, daß es Zeit wäre auf die rettenden Hügel zu flüchten, aber ein wenig in die Richtung zu schlendern ist gewiß eine gute Idee.



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Sorry :) Nur US-Schuldtitel von über 1 Billion $

 
19.11.03 21:27
Grüße

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