Dax & Co. dürften wenig verändert eröffnen
Am Donnerstag sieht sich der deutsche Aktienmarkt tendenziell schwachen Vorgaben gegenüber. Die Wall Street hat nach enttäuschenden Ausblicken Verluste gesehen, und auch die mit einem zuversichtlichen Grundton unterlegte Rede des Notenbank-Chefs Alan Greenspan vor amerikanischen Parlamentariern hat den Aktien nicht wesentlich helfen können, da Anleger mehr Optimismus erwartet hatten. Tokio hat nach zwischenzeitich leichten Gewinnen im Nikkei ebenfalls Abgaben verbucht. Dax & Co. dürften nach den leichten Abgaben vom Mittwoch wenig verändert starten bei schwächerer Tendenz. Der TecDax wird weiter in seiner jüngsten Spanne zwischen 466 und 478 Zählern gesehen.
Rentenmarkt dürfte gut behauptet eröffnen
Der Anleihemarkt hat sich am Mittwoch einen Tag nach guten Konjunkturdaten aus Deutschland sowie im Zuge der optimistischen Greenspan-Rede nur knapp behauptet gezeigt. Der wegweisende Terminkontrakt Bund-Future mit Fälligkeit im September verlor neun Ticks auf 115,05 Prozent. Dagegen legte der nun marktführende Dezember-Bund um 17 Ticks auf 114,37 Prozent zu. Am Donnerstag sieht er sich guten Vorgaben aus Amerika gegenüber. Dort haben Anleihekurse nach der Greenspan-Rede zugelegt. Der Euro kontert weiter die jüngste Aufwertung des Dollar. Das Gesamtbild spricht für eine gute behauptete Eröffnung.
Euro zum Dollar knapp behauptet
Der Euro hält am Donnerstag seine Zugewinne, die er nach der Rede des amerikanischen Notenbankchef Alan Greenspan zur Lage der Konjunktur in Amerika erzielt hatte. Er wird gegen 7 Uhr mit 1,2185 Dollar gehandelt und damit kaum verändert zum späten amerikanischen Handel, aber um einen Cent höher als am Vortag. „Ich denke, Greenspans Ton war etwas gedämpfter als erwartet", sagte Toshihiro Azuma von Sumitomo Trust and Banking. Greenspan sagte am Mittwoch vor dem Repräsentantenhaus, die jüngsten Daten deuteten darauf hin, „daß das Wachstum insgesamt wieder Fahrt aufgenommen hat”. Dies hinterließ bei den Investoren den Eindruck, er habe seinen jüngsten Optimismus über die Entwicklung der amerikanische Konjunktur etwas zurückgenommen. Ihre Erwartung einer weiteren Zinserhöhung in diesem Monat blieb jedoch unverändert. Deswegen sei nicht damit zu rechnen, daß der Dollar seine derzeitigen Spannbreiten nach unten durchbreche, sagten sie. Zum Yen notierte der Dollar mit 109,25 Yen, nach 109,35 Yen im späten amerikanischen Handel und einem Tief von 109,04 Yen am Vortag. Zur Schweizer Währung wurde der Euro bei 1,5357 Franken gehandelt. Der Dollar notierte mit 1,2601 Franken.
Börse Japan mit Abgaben
Die Tokioter Börse hat am Donnerstag schwächer geschlossen. Die Investoren orientierten sich an den leichten Rückgängen an der Wall Street und verkauften vor der Bekanntgabe revidierter Daten zum Wachstum der japanischen Wirtschaft Aktien, die in jüngster Zeit an Wert zugelegt hatten, darunter Sony-Anteile. Der 225 Werte umfassende Nikkei schwächte sich um ein Prozent auf 11.171 Punkte ab. Der breiter gefaßte Topix-Index verlor auch ein Prozent auf 1.133 Zähler.
Die Daten zum japanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal werden am Freitag erwartet. Robuste Investitionen der japanischen Unternehmen haben in dieser Woche die Erwartung unter den Investoren geweckt, die Revision könne eine Steigerung ausweisen. Ihr Optimismus beflügelte die Märkte und trieb die Kurse wie die des Unterhaltungselektronikkonzerns Sony oder des Internet-Dienstleisters Softbank auf seit Wochen nicht erreichte Höhen. Sony-Aktien verlieren am Donnerstag 0,5 Prozent an Wert und notieren bei 3910 Yen. Softbank-Anteile wurden um 0,8 Prozent billiger mit 4900 Yen gehandelt. Auch die Aktien des Kopierer- und Kamera-Herstellers Canon geben nach, und zwar um 0,75 Prozent auf 5260 Yen.
Börse Hongkong am Mittag pendelt um Vortagesschlußstand
Am Aktienmarkt in Hongkong schwankt der Index am Donnerstag bei richtungslosem Handel um seinen Vortagesschlußstand. Zum Ende der ersten Handelshälfte verliert der Hang Seng Index HSI 0,1 Prozent oder elf Punkte auf 13.039, wobei Händler eine erste Unterstützung bei 13.000 Punkten sehen. Hauptgewinner sind COSCO Pacific mit plus 2,5 Prozent auf 12,15 Hongkong Dollar, nachdem sich Analysten generell positiv zu den Halbjahreszahlen geäußert haben. Denway stehen dagegen mit minus 1,7 Prozent auf 2,975 Hongkong Dollar weiter unter Druck nach ihrem Aufstieg in den HSI zu Wochenbeginn.
Kursbewegungen und Neuigkeiten nach Börsenschluß
Nachbörslich zeigten sich die Kurse an der Wall Street am Mittwoch nur einen Hauch verändert. Der Nasdaq After Hours Indicator stieg um 0,08 Punkte auf 1.377,9 Zähler.
Im nachbörslichen Handel am Mittwoch haben sich Texas Instruments (TI) mit einem kleinen Aufschlag präsentiert. Bis um 19.58 Uhr Ortszeit gewannen die Titel auf der Handelsplattform Nasdaq.com 0,8 Prozent auf 19,08 Dollar. Das Unternehmen hatte nachbörslich in seinem Quartalszwischenbericht für das laufende Quartal seine Prognosen für Umsatz und Gewinn aktualisiert. TI geht nun von einem Umsatz von 3,1 Milliarden bis 3,24 Milliarden Dollar aus. Bislang prognostizierte TI einen Umsatz von 3,2 Milliarden bis 3,44 Milliarden Dollar. Beim Gewinn je Aktie erwartet das Unternehmen 0,27 bis 0,29 Dollar statt 0,26 bis 0,29 Dollar. Corning zeigten sich dagegen sehr fest. Bis um 19.50 Uhr Ortszeit notierten die Titel mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent auf 10,50 Dollar. Das Unternehmen hatte zuvor seine Prognosen für das 3. Quartal bestätigt und dabei darauf hingewiesen, dass das Absatzwachstum von LCD-Bildschirmen aus betrieblichen Gründen langsamer als erwartet verlaufen könnte.
Wall Street schließt mit leichten Verlusten
Enttäuschende Gewinnaussichten einiger Firmen haben die Wall Street am Mittwoch ins Minus getrieben. Eine Rede von Notenbankchef Alan Greenspan sowie das Beige Book der Fed enthielten Händler zufolge wenig Neues. Nachdem die amerikanischen Indizes am Vortag auf die höchsten Niveaus der vergangenen zwei Monate geklettert waren, waren Händlern zufolge nun Gewinnmitnahmen zu verzeichnen.
Der Leitindex Dow Jones schloß um 0,28 Prozent schwächer bei 10.313 Punkten nach einem Höchststand von 10.361 Punkten und einem Tiefststand von 10.305 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor um 0,43 Prozent auf 1.850 Zähler. Der S&P 500 gab 0,45 Prozent auf 1.116 Punkte nach. Zu den größten Verlieren am Mittwoch gehörten die Papiere der Fluglinie Delta, des Erfrischungsgetränke-Herstellers Coca-Cola und der Kosmetik-Firma Avon.
Greenspan sagte, die Konjunktur habe ihre jüngste Schwächephase überwunden und zuletzt wieder an Schwung gewonnen. Gleichzeitig hätten die hohen Ölpreise offenbar kaum Auswirkungen auf die Inflation gehabt. Damit signalisierte er nach Analysteneinschätzung erneut, daß die Leitzinsen in den Amerika in maßvollem Tempo weiter steigen dürften. Die Fed hat den Schlüsselzins in diesem Jahr bereits zwei Mal um jeweils 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent erhöht und weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. In ihrem Beige Book teilte die Fed mit, die amerikanische Wirtschaft sei im August und Ende Juli weiter gewachsen, das Wachstum habe sich in Teilen des Landes jedoch verlangsamt.
„Ich glaube, es gab nichts Überraschendes in den Bemerkungen von Greenspan", sagte Joseph Keating von AmSouth Bank. „Es gab keinen Katalysator, um die Aktien höher zu treiben.” Volkswirte erwarten allgemein, dass die Zinsen bei der Fed-Sitzung am 21. September um 25 Basispunkte steigen werden.Der Fed zufolge fördert das aktuelle Zinsniveau weiterhin Wirtschaftswachstum, ist also expansiv. Die Währungshüter streben allerdings eine neutrale Geldpolitik an, die weder Wachstum behindert noch übermäßige Inflation hervorruft.
Zu den Kursverlierern gehörten am Mittwoch die Papiere der angeschlagenen Delta Air Lines, die sich um 9,8 Prozent auf 4,04 Dollar verbilligten. Die drittgrößte Fluggesellschaft Amerikas will in den kommenden 18 Monaten im Rahmen ihrer Umstrukturierung 6.000 bis 7.000 Arbeitsplätze abbauen.
Die Aktien von Coca-Cola büßten 4,82 Prozent auf 43,45 Dollar ein. Das Unternehmen Coca-Cola Enterprises, der größte Abfüller der Getränke des Konzerns, senkte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Dessen Aktien verloren um 5,39 Prozent auf 19,48 Dollar. Titel des weltgrößten Kosmetik-Herstellers Avon fielen um 6,13 Prozent auf 42,86 Dollar nach einer Warnung, daß der Gewinn aus dem amerikanischen Geschäft im dritten Quartal um bis zu zehn Prozent schwächer als erwartet ausfallen könnte. Aktien des zweitgrößten Computerherstellers der Welt, Hewlett-Packard, verloren 0,28 Prozent auf 17,94 Dollar nachdem die Firma auf einer Investorenkonferenz den Geschäftsausblick bestätigt hatte.
Auf der Gewinnerseite fanden sich dagegen die Titel der Schnellrestaurant-Kette McDonald's, nachdem das Unternehmen für August von einem gestiegenen Umsatz in seit länger als einem Jahr betriebenen Restaurants berichtete. Die Aktien verteuerten sich um 0,44 Prozent auf 27,50 Dollar.
Amerikanische Anleihen schließen freundlich
Fester präsentierten sich die amerikanischen Anleihen am Mittwoch im späten Handel in New York. Nach Darstellung eines Beobachters reagierten die amerikanischen Staatsanleihen auf die Rede des Präsidenten der amerikanischen Notenbank mit Aufschlägen. Dieser habe ein weniger positives Bild von der amerikanischen Konjunktur gezeichnet, als der Markt es erwartet hatte. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,250 Prozent stiegen um 19/32 auf 100-22/32. Ihre Rendite lag bei 4,164 Prozent nach 4,244 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30 Jahre laufende Treasury kletterte um 27/32 auf 106-5/32 und rentierte mit 4,952 Prozent nach 5,013 Prozent. Die amerikanische Konjunktur hat nach der leichten ”Delle” im zweiten Quartal nach Einschätzung von Fed-Chairman Alan Greenspan wieder an Fahrt gewonnen. ”Die amerikanische Wirtschaft ist wieder in der Spur”, sagte Greenspan anläßlich einer Anhörung vor dem Haushaltsausschuß des Repräsentantenhauses. Die Äußerungen des Fed-Chairmans dürften stark darauf hindeuten, daß die Notenbank die Leitzinsen am 21. September ein weiteres Mal anheben wird. Greenspan verwies allerdings darauf, daß sich zuletzt sowohl die Inflation wie auch die Inflationserwartungen trotz der höheren Ölpreise wieder reduziert hätten. Die weitere Entwicklung der Ölpreise sei allerdings mit Unsicherheit behaftet, betonte der Fed-Chairman.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Medienschau
Motorola erhöht Prognose - Fed-Chef zuversichtlich
09. September 2004
Unternehmensnachrichten
Motorola bekräftigt deutliches Umsatzplus bei Handys
Der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller Motorola hat am Mittwoch seine Prognose eines Umsatzplus von 30 bis 40 Prozent im laufenden Quartal in seiner Handysparte bekräftigt. Sein Unternehmen spüre nur einen geringen Einfluß der jüngsten Strategie der Preissenkungen seines Rivalen Nokia, sagte Motorola-Präsident Mike Zafirovski weiter vor Investoren auf der jährlichen SG Cowen Technologiekonferenz. Im laufenden, dritten Quartal erwartet das Unternehmen zudem einen zum Vorjahr verbesserten Gewinn im Segment Privatkommunikation, zu dem Mobiltelefone und Funkgeräte gehören. Auch Motorola-CEO Edward Zander äußerte sich in einem Interview optimistisch über die Entwicklung im Mobilfunk: „Alle gehen davon aus, daß das Ende des Jahres richtig gut wird", sagte er Reuters. „Es gibt sicherlich Jahr für Jahr ein Wachstum.” Im Juli hat Motorola mit seinen Ergebnissen vor Sonderposten für die Monate April bis Juni das zweite Quartal in Folge die Erwartungen an den Märkten übertroffen. Der Konzern nahm dem Branchenprimus Nokia aus Finnland Marktanteile ab und sagte fürs dritte Quartal Umsätze voraus, die über den Erwartungen liegen. (Reuters)
British Airways nimmt 632 Millionen Euro durch Anteil-Verkauf ein
Die britische Fluggesellschaft British Airways(BA) hat für ihren Anteil an der australischen Fluglinie Qantas rund 632 Millionen Euro eingenommen. Die Aktien seien für 3,28 australische Dollar verkauft worden, teilte Qantas am Donnerstag mit. Dies bedeutet einen Aufschlag von 1,2 Prozent auf den gezeichneten Preis von 3,24 australischen Dollar pro Aktie. „Der Ausgabepreis wurde bei 3,28 australischen Dollar je Aktie festgelegt und die Anteile wurden weit gestreut an australische und internationale Investoren verkauft", hieß es in einer Erklärung des Unternehmens. Qantas-Aktien legten im Vormittagshandel 1,8 Prozent und damit etwas stärker als der Gesamtmarkt zu. BA hatte seit der Privatisierung von Qantas vor neun Jahren 18,25 Prozent an Qantas gehalten. Die britische Fluggesellschaft will mit dem Erlös ihre Schulden abbauen und ihre Kasse für mögliche Akquisitionen in Europa auffüllen. (Reuters)
Texas Instruments senkt Umsatzprognose - Aktie steigt dennoch
Die Texas Instruments Inc hat ihre Umsatzprognosespanne für das 3. Quartal auf 3,1 Milliarden bis 3,24 Milliarden Dollar von zuvor 3,2 Milliarden bis 3,44 Milliarden Dollar gesenkt. Das Unternehmen begründete das am Mittwoch mit geringeren Bestellungen für ihre Halbleiterprodukte. Texas Instruments hat dennoch das untere Ende ihrer Ergebnisprognose im dritten Quartal angehoben. Das Unternehmen geht nunmehr von einem Gewinn zwischen 0,27 und 0,29 Dollar je Aktie aus. Am 20. Juli hatte sie einen Gewinn zwischen 0,26 und 0,29 Dollar vorhergesagt. Begründet wurde das unter anderem mit geringeren Rückstellungen für Gewinnbeteiligungen. Im nachbörslichen Handel am Mittwoch haben sich Texas Instruments dennoch mit einem kleinen Aufschlag präsentiert. Bis um 19.58 Uhr Ortszeit gewannen die Titel auf der Handelsplattform Nasdaq.com 0,8 Prozent auf 19,08 Dollar. (Dow Jones-vwd)
Schering: FDA gewährt Krebsmittel-Prüfung Priorität
Der Berliner Pharmakonzern Schering hat nach eigenen Angaben von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für sein Krebsmittel Bonefos eine vorrangige Prüfung des Zulassungsantrags zugebilligt bekommen. Das Mittel solle zur Verminderung von Knochenmetastasen bei Brustkrebspatienten eingesetzt werden, teilte Schering am Donnerstag mit. Nach den Firmenangaben hat die amerikanische Tochter von Schering, Berlex, den Zulassungsantrag bei der FDA gestellt. (Reuters)
Interbrew steigert Gewinn kräftig, aber nicht so stark wie erwartet
Der belgische Brauereikonzern Interbrew hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr um 8,5 Prozent gesteigert und seine Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr bekräftigt. Das jüngst mit der brasilianischen AmBev zum weltgrößten Bierbrauer fusionierte Unternehmen bezifferte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für die ersten sechs Monate am Donnerstag mit 685 Millionen Euro nach 622 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz des nach der Fusion in InBev umbenannte Unternehmens stieg vor allem wegen des kräftig wachsenden russischen Marktes und dortiger Zukäufe auf 3,51 Milliarden Euro von 3,25 Milliarden Euro. Die Ergebnisse des Beck's- und Stella-Artois-Herstellers lagen jedoch knapp unter den Analystenerwartungen. Diese hatten im Schnitt ein Ebitda von 694 Millionen Euro und Erlöse von 3,49 Milliarden Euro prognostiziert. Da der Zusammenschluß mit AmBev erst Ende August vollzogen wurde, sind die Ergebnisse der Brasilianer noch nicht in den Halbjahreszahlen enthalten. „InBev erwartet ein anhaltendes organisches Absatz- und Gewinnwachstum in diesem Jahr entsprechend unserer im März bekannt gegeben Ziele", erklärte der Konzern. Ohne Berücksichtigung von Zukäufen hatte InBev zuvor ein Absatzwachstum von fünf Prozent und steigende Gewinne für 2004 in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr verkaufte das Unternehmen 5,5 Prozent mehr Bier. (Reuters)
Nippon Steel erhöht Prognose deutlich
Japans größter Stahlhersteller Nippon Steel hat seine Gewinnerwartungen für dieses Geschäftsjahr wegen der starken weltweiten Nachfrage um 70 Prozent auf ein Rekordniveau angehoben. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr prognostizierte das Unternehmen am Donnerstag einen Netto-Gewinn von 170 Milliarden Yen (rund 1,28 Milliarden Euro). Dies wäre das beste jemals von Nippon Steel vorgelegte Ergebnis und vier Mal höher als der Vorjahresgewinn. Für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres sagte der nach Arcelor weltweit zweitgrößte Stahlproduzent einen Gewinn von 70 Milliarden Yen voraus, was einem Plus von rund 90 Prozent entspräche. Die Stahlhersteller weltweit haben in den vergangenen Jahren von stark anziehenden Preisen im Zuge der boomenden Nachfrage insbesondere aus China profitiert. Die Preise einiger Stahlsorten verdoppelten sich in diesem Zeitraum. (Reuters)
Früherer Starbanker Quattrone muß 18 Monate in Haft
Der frühere Investmentbanker Frank Quattrone ist am Mittwoch in Amerika wegen Justizbehinderung zu einer Haftstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden. Damit blieb das New Yorker Gericht um zwei Monate über dem Strafmaß, das in den juristischen Richtlinien der Bundesgerichte maximal für das Vergehen empfohlen wird. Das Gericht wies zudem eine Empfehlung des Bewährungsabteilung zurück, nach der der ehemalige Starbanker nur fünf Monate absitzen und fünf Monate unter Hausarrest gestellt werden sollte. Quattrone wurde für schuldig befunden, das Gericht belogen und Ermittlungen über eventuelle Provisionen im Zusammenhang mit einigen der begehrtesten Akteinangebote der neunziger Jahre behindert zu haben. Quattrones Anwälte kündigten an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Quattrone hat zu seinen Hochzeiten 120 Millionen Dollar im Jahr verdient und gehörte zu den ersten Investmentbankern, die den Run auf Technologieaktien in den neunziger Jahren vorhergesehen haben. Für die Investmentbank Morgan Stanley betreute er unter anderem die Börsengänge von Cisco Systems und Netscape Communications. Später wechselte er zur Deutschen Bank und 1998 schließlich zur Credit Suisse First Boston (CSFB). Ende 2000 begannen die Ermittlungen gegen CSFB in der Frage, ob sich die Bank von Hedge Funds für eine Bevorteilung bei der Zuteilung von begehrten Aktien bezahlen ließ. Damals soll Quattrone seinen Kollegen dringend angeraten haben, einschlägige E-Mails zu vernichten. Die Ermittlungen gegen die Bank zogen keine Anklagen nach sich. Seine Strafe muss der 48 Jahre alte Quattrone der Entscheidung zufolge innerhalb von 50 Tagen antreten und in einem Gefängnis im Bundesstaat Kalifornien absitzen. Er hat bis zuletzt jede Schuld bestritten. (Reuters)
Regierung warnt Alitalia-Gewerkschaften vor Zusammenbruch
Das italienische Finanzministerium hat die Gewerkschaften des Landes vor einem Zusammenbruch der staatlich kontrollierten Fluggesellschaft Alitalia gewarnt, sollten sie dem Rettungsplan für den Konzern nicht zustimmen. Der Abschluß der Verhandlungen über die Sanierung sei „eine unbedingt notwendige Voraussetzung, um das Unternehmen zu retten, und muß bis zum 15. September vollzogen sein", sagte der von der Regierung ernannte Konzernchef Giancarlo Cimoli am Mittwoch bei der Hauptversammlung des Unternehmens. Auch das Finanzministerium warnte die Aktionäre vor einer „möglichen Nicht-Fortsetzung der Geschäfte". Italien hält 62 Prozent an Alitalia. Gewerkschaftsvertreter äußerten Zweifel an einer Einigung: „Zu diesem Zeitpunkt scheint es schwierig eine Einigung zu erreichen", sagte Guglielmo Epifani, Chef der größten italienischen Gewerkschaft Cgil. Auf die Frage nach einem möglichen Streik antwortete der Chef der Gewerkschaft CISL, Savino Pezzotta: „Man führt Krieg, wenn man muß.” Die Unternehmensführung hatte am Montag einen Sanierungsplan vorgelegt, der die Streichung eines Viertels aller Stellen bei der Fluggesellschaft vorsieht. Damit sollen die Verluste des Konzerns bis 2006 abgebaut werden. (Reuters)
Wirtschaftsnachrichten
Greenspan: Amerikas Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf
Die amerikanische Konjunktur hat nach den Worten von Notenbankchef Alan Greenspan ihre jüngste Schwächephase überwunden und zuletzt wieder an Schwung gewonnen. Weiteres Wachstum der Wirtschaft Ende Juli und im August konstatierte am Mittwoch auch die Notenbank in ihrem so genannten Beige Book. Zugleich dämpfte die Fed in dem Bericht jedoch den allgemeinen Optimismus mit dem Hinweis, in mehreren Regionen zeige sich jedoch ein verlangsamtes Wachstum. „Die jüngsten Daten deuten darauf hin, daß das Wachstum insgesamt wieder Fahrt aufgenommen hat", sagte Greenspan am Mittwoch bei der rund zweieinhalbstündigen Anhörung vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses in Washington.
Die Verbraucherausgaben und Baubeginne hätten sich im Juli erholt und die Geschäftsinvestitionen hätten ihren Aufwärtstrend beibehalten. Allerdings hätten die Einzelhandelsumsätze im August eher ein gemischtes Bild geliefert, sagte der Notenbankchef. Die hohen Ölpreise haben nach Einschätzung Greenspans offenbar keine gravierenden Auswirkungen auf die Inflation gehabt. „Trotz der bis Mitte August gestiegenen Ölpreise haben die Inflation und die Inflationsaussichten in den vergangenen Monaten abgenommen", erklärte Greenspan. Später sagte er auf Fragen von Abgeordneten, gäbe es diesen Ölpreisanstieg auf Spitzenwerte nicht, würde seine Einschätzung für die weitere Wirtschaftsentwicklung „sehr optimistisch” sein. (Reuters)
Neuseelands Notenbank erhöht Leitzins
Die neuseeländische Notenbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Wie die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, steht die Cash Rate nunmehr bei 6,25 Prozent. Zudem deutete die RBNZ an, dass der Leitzins zur Eindämmung der Inflationsrisiken bis Jahresende auf 6,75 Prozent steigen könnte. RBNZ-Gouverneur Alan Bollard sagte, das Wirtschaftswachstum stehe kurz vor seinen Höhepunkt, die die Ressourcen seien stark ausgelastet und der Inflationsdruck bleibe stark. (Dow Jones-vwd)
Kanadas Notenbank hebt Leitzinssatz an
Die kanadische Notenbank hat den Leitzins am Mittwoch wegen des stärker als erwarteten Wirtschaftswachstums im ersten Halbjahr um ein 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent erhöht. Dies hat die Bank of Canada am Mittwoch bekannt gegeben. Sie führte die robuste Auslandsnachfrage für kanadische Produkte und Dienstleistungen an. Die Inflation habe im Juli bei 2,3 Prozent gelegen und sei damit über den Erwartungen geblieben. Die Ölpreise hätten deutlich höher gelegen als von der Zentralbank geschätzt. Die kanadische Wirtschaft operiere nahe ihrer Kapazitätsgrenze. Deshalb müsse man die währungspolitische Ankurbelung reduzieren, um einen Anstieg der Inflation zu verhindern. (DPA)
Bank of Japan läßt Geldpolitik unverändert
Die Bank of Japan (BoJ) läßt ihre Geldpolitik unverändert. Wie der geldpolitische Ausschuss der BoJ am Donnerstag mitteilte, bleibt die Höhe der Liquiditätsrahmens für Geschäftsbanken bei 30 Billionen bis 35 Billionen Yen. Beobachter hatten diese Entscheidung erwartet, nachdem der Rückgang der Verbraucherpreise auf Jahressicht trotz der konjunkturellen Erholung bis zuletzt angehalten hatte. Darüber hinaus versicherte die BoJ, dass sie nicht zögern werde, im Fall einer drohenden Instabilität an den Finanzmärkten noch mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen. (Dow Jones-vwd)
Japans Leistungsbilanzüberschuß erwartungsgemäß gestiegen
Der Überschuß in der japanischen Leistungsbilanz hat sich im Juli zu 13. Mal in Folge erhöht. Er stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,2 Prozent auf 1.633 Milliarden Yen, wie das Finanzministerium am Donnerstag berichtete. Analysten hatten Anstieg des Leistungsbilanzüberschusses auf 1.763 Milliarden Yen erwartet. Für die Handelsbilanz wurde ein positiver Saldo von 1.383 Milliarden Yen gemeldet; die kombinierte Handels- und Dienstleistungsbilanz verzeichnete ein Plus von 923 Milliarden Yen. (Dow Jones-vwd)
Verbraucherkredite in Amerika gestiegen
Die ausstehenden Kredite von amerikanischen Verbrauchern haben sich im Juli weiter erhöht. Sie stiegen um 10,9 Milliarden Dollar auf 2,040 Bill Dollar. Im Vormonat hatte sich der Betrag um revidiert 4,3 Milliarden Dollar auf 2,029 Bill Dollar erhöht, wie die Notenbank Federal Reserve in der Nacht zum Donnerstag berichtete. Allerdings sind die Daten recht volatil und werden häufig revidiert. Der Anstieg im Juli wurde den Angaben zufolge von revolvierenden Krediten angeführt, die um 5,6 Milliarden (Juni: minus 118 Millionen) Dollar stiegen. Dazu gehören Kredite über Kreditkarten. Nicht-revolvierende Kredite erhöhten sich im Juli um 5,4 (plus 4,4) Milliarden Dollar. Annualisiert stiegen die Konsumentenkredite um 6,4 Prozent, nachdem sie im Juni noch um 2,6 Prozent zugenommen hatten. (Dow Jones-vwd)
Quelle: http://www.faz.net