Der Deutsche Aktienindex konnte sich am Donnerstag weiter erholen. Angesichts des Feiertags in den USA (Thanksgiving) mussten die Börsianer mit wenigen Impulsen auskommen. Die enttäuschenden Zahlen des ifo-Geschäftsklimaindex und der neue Rekordstand des Euro blieben weitgehend unbeachtet. Zum Handelsende notierte der DAX30 mit einem Plus von 0,85 Prozent bei 4.160,35 Punkten (LDAX: 4.159 +0,8%). Der MDAX notierte bei 5.247 mit einem Plus von 0,2 Prozent, während der TecDAX unverändert bei 514 Punkten schloss. | |
|
Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit einem leichten Plus in den Handel starten. Die Deutsche Bank erwartet eine DAX-Eröffnung bei 4.164 Punkten, die Citibank prognostiziert eine Eröffnung bei 4.150 Zählern, Lang & Schwarz rechnet zu Handelsbeginn mit 4.154 Punkten.
Konjunktur- und Wirtschaftstermine:
Während in Japan die Verbraucherpreise (Okt.) bekannt gegeben werden, wird in Deutschland der GfK Konsumklima Index für November veröffentlicht. In der Schweiz wird das Bruttoinlandsprodukt für das 3. Quartal bekannt gegeben und in Frankreich stehen die Erzeugerpreise für Oktober auf der Agenda. Aus Großbritannien erwartet uns das BIP für das zweite Quartal.
Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:
Quartalszahlen stehen heute bei Advanced Photonics Technologies AG, NEXUS AG und Rücker AG an. Analystentreffen wird es bei Bayer AG und Rücker AG geben, während bei der Unilever N.V. die Dividendenausschüttung ansteht.
Die US-Börsen:
Die beiden US-Börsen hatten gestern aufgrund des Feiertags "Thanksgiving" geschlossen. Die Terminkontrakte der wichtigsten US-Indizes signalisieren für heute ein kleines Minus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ-Future bei 1.582 Punkten mit einem Minus von 0,1 Prozent. Der S&P Future verliert 0,2 Prozent auf 1.179 Punkte.
Devisen und Rohstoffe:
Gold: 451 Dollar; Brent Oil: 43,04 Dollar; Euro: 1,3239 Dollar
Wichtige Meldungen:
Der Automobilkonzern DaimlerChrysler AG plant Presseangaben zufolge Investitionen in den Berliner Standort Marienfelde. Wie die "Berliner Morgenpost" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf einen Konzernsprecher berichtet, will der deutsch-amerikanische Konzern unter anderem den neu entwickelten Dieselmotor V-6 in Marienfelde fertigen. Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich den Angaben zufolge auf 220 Mio. Euro. Im Rahmen der geplanten Erweiterung des Produktionsstandorts soll die 3.000 Mitarbeiter starke Belegschaft um weitere 600 Mitarbeiter aufgestockt werden. Dabei will man rund die Hälfte der Neuzugänge bei den Mitarbeitern durch interne Umschichtungen realisieren, wobei insbesondere Konzernmitarbeiter aus Bremen nach Marienfelde wechseln sollen.
Der angeschlagene Waren- und Versandhauskonzern KarstadtQuelle AG hat sich mit den Aktionären, die auf der letzten Hauptversammlung Widerspruch gegen den gefassten Kapitalerhöhungsbeschluss erhoben haben, geeinigt.
So wurden mit den Aktionären vereinbart, dass kurzfristig eine Zusatzinformation zum Roland Berger-Gutachten erstellt wird, die keine geheimhaltungsbedürftigen Passagen enthält.
Der Vorstand hat sich zudem verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass der Ausgabekurs der neuen Aktien den Betrag von 5,38 Euro je Aktie nicht unterschreiten wird, so dass der Gesellschaft ohne zusätzliche weitere Kapitalerhöhung mindestens 500 Mio. Euro zufließen. Damit wird eine zusätzliche Verwässerung durch eine weitere Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital vermieden.
Der Vorstand wird im Geschäftsbericht 2004 einen ausführlichen Risikobericht vorlegen.
Darüber hinaus werden die Aktionäre regelmäßig über den jeweils aktuellen Stand der Sanierungsmaßnahmen und die dabei erzielten Fortschritte unterrichtet.
Die Forderung auf Austausch der BDO als Konzernabschlussprüfer hat der Vorstand zur Kenntnis genommen und wird dies an den Aufsichtsrat weiterleiten.
Die Aktionäre hatten unter anderem gerügt, dass in der Hauptversammlung erteilte Informationen zur Kapitalerhöhung unzureichend und widersprüchlich waren. Darüber hinaus wurde kritisiert, dass der vorgesehene Mindestausgabepreis von 4,00 Euro je Aktie zu niedrig sei, weil damit der Anteil der Aktionäre, die sich an der Kapitalerhöhung nicht beteiligen, wegen der dann erforderlichen weiteren Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital im ungünstigsten Fall erheblich verwässert werde.
Nun haben die widersprechenden Aktionäre erklärt, aus ihren zu Protokoll erklärten Widersprüchen keine weiteren rechtlichen Maßnahmen gegen den Kapitalerhöhungsbeschluss herzuleiten. Der Vorstand geht nunmehr davon aus, dass die Kapitalerhöhung wie geplant umgesetzt werden kann.
Vorstand und Aufsichtsrat haben inzwischen auch die Einzelheiten der beabsichtigten Barkapitalerhöhung festgelegt. Das Grundkapital wird um 238.185.920 Mio. Euro auf 539.645.824 Mio. Euro erhöht. Den KarstadtQuelle-Aktionären werden 93.041.375 neue Aktien im Verhältnis von 8 zu 7 mit einem Bezugspreis von 5,75 Euro angeboten. Die Bezugsfrist soll am 30. November beginnen und am 13. Dezember 2004 enden. Durch die Kapitalerhöhung soll der KarstadtQuelle AG ein Betrag (vor Kosten) von rund 535,0 Mio. Euro zufließen.
Gestern stiegen die Aktien um 0,1 Prozent und schlossen bei 9,71 Euro.