Letzter Schritt bei der Umstrukturierung. Der Börseninformationsdienst "Mainvestor" wird eingestellt.
Berlin - Die Börsenkrise hat ein neues Opfer gefordert: Die Berliner Gatrixx AG wird den Börseninformationsdienst "Mainvestor" mit der letzten Ausgabe am 27. Juli 2001 einstellen. Dies hat der Vorstand von Gatrixx, an der auch die Beteiligungsgesellschaft United Internet Anteile hält, im Einvernehmen mit der Chefredaktion des "Mainvestor" beschlossen. Von der Schließung sind drei Redakteure in Frankfurt betroffen.
Als Grund für die Einstellung nennt die Geschäftsführung das unverändert schwache Marktumfeld. Dieses lasse ein weiteres Engagement im Newsletter-Pay-Bereich nicht sinnvoll erscheinen. "Wir hatten eine hohe Zahl an Abo-Kündigungen und gleichzeitig nur wenige neue Kunden gewonnen", sagt Gatrixx-Vorstand Matthias Baller.
Viele der Abonnenten hatten einen Vertrag über ein Jahr abgeschlossen und die Verträge nun nicht mehr verlängert, so Baller. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wären massive Marketingausgaben erforderlich geworden, die sich angesichts der Marktlage wahrscheinlich nicht ausgezahlt hätten. Die Auflage habe in Spitzenzeiten bei über 1000 Exemplaren gelegen, sagt Baller. Am Ende seien es mehrere Hundert gewesen
Gute Verbindungen zu Unternehmen
Der "Mainvestor" war erst am 14. Januar 2000 an den Start gegangen und hatte sich auf die Berichterstattung rund um Wachstumswerte spezialisiert. In dieser Zeit hatte sich die Redaktion einen sehr guten Ruf in der Fachwelt erworben, da der "Mainvestor" über exzellente Verbindungen zu vielen Unternehmen verfügte.
Chefredakteur Axel Mühlhaus arbeitete vorher beim Informationsdienst Platow-Brief, der seit Ende der 60er Jahre ein Teil des Bertelsmann-Konzerns ist. Probleme hatte sein Börsenbrief "Mainvestor" auch im Internet. Die Zahl der Seitenabrufe brach mit der Krise an den Börsen dramatisch ein. Im Juni war die Zahl der sogenannten "Page Impressions" laut IVW-Angaben auf etwa 23.500 gefallen, gegenüber Mai ein Verlust von über 35 Prozent.
Gatrixx schließt Umsturkturierung ab
Die Schließung des "Mainvestor" sei die letzte Maßnahme im Rahmen der Anfang dieses Jahres eingeleiteten Umstrukturierung von Gatrixx, erklärt Baller. Ende Januar war bereits die Gatrixx Internet Television AG eingestellt worden. Das Internet-TV-Unternehmen musste wegen fehlender Finanzmittel ein Insolvenzverfahren einleiten.
Gatrixx TV war erst Mitte vergangenen Jahres gegründet worden. Die Redaktion unter Leitung von Roland Klaus, der zuvor bei N-TV gearbeitet hatte, produzierte täglich Beiträge über das Geschehen an den deutschen Börsen und belieferte unter anderem die Gatrixx-Webseiten Finanztreff.de und Frauenfinanzseite.de.
Lizenzgeschäft soll zweites Standbein werden
Zweiter Schritt der Umstrukturierungen war die Bündelung der verschiedenen Internet-Auftritte unter der Dachmarke Gattrixx-Finanztreff.de. Nach dem Ende des "Mainvestor" will sich Gatrixx zukünftig auf sein Kerngeschäft Internet konzentrieren. Dabei soll vor allem die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen reduziert werden.
Zwar hat Gatrixx mittlerweile ein achtköpfiges Vertriebsteam für den Bereich Werbung aufgebaut - und dafür an anderer Stelle an Personal gespart - , zweites Standbein soll aber in Zukunft das Lizenzgeschäft werden. Im ersten Halbjahr habe Gatrixx bereits zehn Kunden für diesen Bereich gefunden, erzählt Baller. Im zweiten Halbjahr, hofft der Vorstand, noch eine Vielzahl weiterer Kunden zu gewinnen. Über die Umsatzerwartungen will er jedoch nichts verraten. Den Break-even will er aber im dritten Quartal 2002 geschafft haben.
Clemens von Frentz / Alexandra Knape
Berlin - Die Börsenkrise hat ein neues Opfer gefordert: Die Berliner Gatrixx AG wird den Börseninformationsdienst "Mainvestor" mit der letzten Ausgabe am 27. Juli 2001 einstellen. Dies hat der Vorstand von Gatrixx, an der auch die Beteiligungsgesellschaft United Internet Anteile hält, im Einvernehmen mit der Chefredaktion des "Mainvestor" beschlossen. Von der Schließung sind drei Redakteure in Frankfurt betroffen.
Als Grund für die Einstellung nennt die Geschäftsführung das unverändert schwache Marktumfeld. Dieses lasse ein weiteres Engagement im Newsletter-Pay-Bereich nicht sinnvoll erscheinen. "Wir hatten eine hohe Zahl an Abo-Kündigungen und gleichzeitig nur wenige neue Kunden gewonnen", sagt Gatrixx-Vorstand Matthias Baller.
Viele der Abonnenten hatten einen Vertrag über ein Jahr abgeschlossen und die Verträge nun nicht mehr verlängert, so Baller. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wären massive Marketingausgaben erforderlich geworden, die sich angesichts der Marktlage wahrscheinlich nicht ausgezahlt hätten. Die Auflage habe in Spitzenzeiten bei über 1000 Exemplaren gelegen, sagt Baller. Am Ende seien es mehrere Hundert gewesen
Gute Verbindungen zu Unternehmen
Der "Mainvestor" war erst am 14. Januar 2000 an den Start gegangen und hatte sich auf die Berichterstattung rund um Wachstumswerte spezialisiert. In dieser Zeit hatte sich die Redaktion einen sehr guten Ruf in der Fachwelt erworben, da der "Mainvestor" über exzellente Verbindungen zu vielen Unternehmen verfügte.
Chefredakteur Axel Mühlhaus arbeitete vorher beim Informationsdienst Platow-Brief, der seit Ende der 60er Jahre ein Teil des Bertelsmann-Konzerns ist. Probleme hatte sein Börsenbrief "Mainvestor" auch im Internet. Die Zahl der Seitenabrufe brach mit der Krise an den Börsen dramatisch ein. Im Juni war die Zahl der sogenannten "Page Impressions" laut IVW-Angaben auf etwa 23.500 gefallen, gegenüber Mai ein Verlust von über 35 Prozent.
Gatrixx schließt Umsturkturierung ab
Die Schließung des "Mainvestor" sei die letzte Maßnahme im Rahmen der Anfang dieses Jahres eingeleiteten Umstrukturierung von Gatrixx, erklärt Baller. Ende Januar war bereits die Gatrixx Internet Television AG eingestellt worden. Das Internet-TV-Unternehmen musste wegen fehlender Finanzmittel ein Insolvenzverfahren einleiten.
Gatrixx TV war erst Mitte vergangenen Jahres gegründet worden. Die Redaktion unter Leitung von Roland Klaus, der zuvor bei N-TV gearbeitet hatte, produzierte täglich Beiträge über das Geschehen an den deutschen Börsen und belieferte unter anderem die Gatrixx-Webseiten Finanztreff.de und Frauenfinanzseite.de.
Lizenzgeschäft soll zweites Standbein werden
Zweiter Schritt der Umstrukturierungen war die Bündelung der verschiedenen Internet-Auftritte unter der Dachmarke Gattrixx-Finanztreff.de. Nach dem Ende des "Mainvestor" will sich Gatrixx zukünftig auf sein Kerngeschäft Internet konzentrieren. Dabei soll vor allem die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen reduziert werden.
Zwar hat Gatrixx mittlerweile ein achtköpfiges Vertriebsteam für den Bereich Werbung aufgebaut - und dafür an anderer Stelle an Personal gespart - , zweites Standbein soll aber in Zukunft das Lizenzgeschäft werden. Im ersten Halbjahr habe Gatrixx bereits zehn Kunden für diesen Bereich gefunden, erzählt Baller. Im zweiten Halbjahr, hofft der Vorstand, noch eine Vielzahl weiterer Kunden zu gewinnen. Über die Umsatzerwartungen will er jedoch nichts verraten. Den Break-even will er aber im dritten Quartal 2002 geschafft haben.
Clemens von Frentz / Alexandra Knape