Aus dem Hause Nabil - Nur für Bären ;-)

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Aus dem Hause Nabil - Nur für Bären ;-)

 
22.05.03 13:00
FONDEX Kolumne
Donnerstag, Mai 22, 2003  
 
FONDEX Kolumne

Tägliche Markeinschätzungen von Dieter Langenbucher. Die FONDEX Kolumne gibt dem Leser einen zeitnahen Einblick in die Verhaltensweisen unserer Portfoliomanager  
Dieter Langenbucher
Mitglied des FAA


Geschönte Bilanzen durch Stock-Options!

Öl und Gold stark

Auch gestern sahen wir einen unspektakulären Handelsverlauf an den Börsen. Die großen Standardindizes bewegten sich intraday innerhalb einer engen Handelsspanne. Stark präsentierten sich hingegen der Oil Service Index (OSX), der 4,4 Prozent zulegen konnte und Gold. Die Gold-Futures-Kontrakte konnten den 6. Tag in Folge zulegen und schlossen bei 372,2 Dollar je Unze. Der XAU (Philadelphia Gold & Silver Index) konnte 1,75 Prozent zulegen und erreichte ein 3-Monats-Hoch. Auch der Amex Gold Bugs Index (HUI) und der CBOE Gold Index (GOX) konnten 1,8 Prozent bzw. 2 Prozent zulegen.

Ein Put-Call-Ratio, das sich über weite Strecken des Tages im Bereich von 1 aufgehalten hat, nahm den Märkten den Platz für fallende Kurse. Es fehlten erneut die Käufer, denn ansonsten hätten die Indizes bei diesen Bedingungen durchaus Platz nach oben gehabt.

Es gibt kaum noch Bären

Und tatsächlich, ein Blick auf die neusten Zahlen von Investors Intelligence zeigt, dass die Anzahl der Optimisten noch einmal zugenommen hat. 56 Prozent der Marktteilnehmer sind derzeit optimistisch und nur noch 20,9 Prozent der Marktteilnehmer sind pessimistisch über die zukünftige Marktentwicklung eingestellt. Bei dieser hohen Bullenquote trocknet zwangsläufig die Nachfrage aus, da ja bereits alle gekauft haben. Diese hohe Bullenquote ist brandgefährlich für den Markt, zumal die Börsen zuletzt schwächer notierten. Sehen wir schwächere Kurse in der Woche, obwohl der Optimismus zugenommen hat, dann stehen wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vor einer drastischen Erosion der Märkte in den nächsten 4 Wochen. Diese negative Divergenz könnte heute per Schlusskurs bestätigt werden. Ich empfehle den interessierten Lesern einen Blick auf den FSI zu werfen, den sie unter www.fondex.de einsehen können. Er steht aktuell bei 85, was einem Extrembereich gleichkommt. Ein Blick auf den FII (FONDEX Investors Intelligence) Index zeigt, dass die Differenz zwischen Bullen und Bären nie größer als am aktuellen Zeitpunkt. Somit erhöht sich die Edge für die kurze Seite ungemein.

Die Stock-Option Problematik

Diverse Firmenpleiten in den USA, wie von Enron und Worldcom, die neben sanierten CEOs nicht mal einen Scherbenhaufen hinterließen, führten dazu, dass die Bilanzierung von Stock Options verstärkt in den Fokus gerückt ist.

In den USA werden in so einem Fall plain-vanilla-Optionen (am Geld ausgegebene Optionen mit festem Bezugskurs) herausgegeben, die nicht als Personalaufwand angesetzt werden müssen, wenn sie durch eine Kapitalerhöhung unterlegt werden. Der wahre Wert des Optionsprogramms bleibt den Aktionären so auf den ersten Blick verschlossen.

Den Wert dieser Optionen zeigen die Unternehmen nicht in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung (GUV), sondern verstecken diese im Anhang in Fußnoten. Im Klartext heißt dies, dass diese Optionen nicht aufwandswirksam verbucht werden und somit auch zu keiner Belastung des Gewinns führen. Die Unternehmen wehren sich mit Händen und Füssen gegen eine aufwandswirksame Berücksichtigung der Stock Options in der GUV.


Bei Technolgieunternehmen, die jährlich Millionen von Stock Options ausgeben hätte eine Gesetzänderung einen beachtlichen Einfluss auf die Gewinnsituation. Microsoft hätte so anstatt eines Reingewinns von 7,83 Mrd. Dollar im letzten Geschäftsjahr nur einen Gewinn von 5,36 Mrd. Dollar ausgewiesen. Man darf also zweifelsohne behaupten, dass der Einfluss auf die Gewinnsituation dramatisch wäre.

Inzwischen müssen sich die Unternehmensführer mit aufgebrachten Aktionärsgruppen auseinander setzen, die sich derartige Bilanzierungspraktiken nicht mehr länger bieten lassen wollen. Der Druck auf die Unternehmen endlich Änderungen herbeizuführen wächst also, auch wenn sie momentan noch Oberwasser haben. Erste Erfolge sind jedoch bereits zu erkennen, so stimmten kürzlich die Aktionäre von Apple Computer für eine aufwandswirksame Bilanzierung von Optionen. Ein ähnliches Begehren scheiterte bei IBM (NYSE: IBM) denkbar knapp.

Intel (Nasdaq: INTC) einer der bekanntesten Gegner

Gestern durften nun die Intel Aktionäre abstimmen, wie sie künftig die Bilanzierung von Stock-Options handhaben wollen. Intel ist einer der bekanntesten Gegner der aufwandswirksamen Berücksichtung der Stock-Options. Vor wenigen Wochen hat es sich die Mühe gemacht und den fairen Wert ihres Optionsprogrammes mit der Black-Scholes-Formel (Standardformel zur Berechnung des fairen Wertes einer Options zum aktuellen Zeitpunkt) berechnet, natürlich um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass es keinen Sinn mache, die Optionen in der GUV anzusetzen, da ja sonst die Gewinne einbrechen würden. Die Berechnung brachte Zutage, dass der Wert dieser Optionen bei Intel im 1. Quartal 298 Mio. Dollar, oder 5 Cents pro Aktie betrugen. Hätte Intel den Wert dieser Optionen in der GUV berücksichtigt, hätte das Unternehmen im 1. Quartal 03 anstatt der ausgewiesenen 915 Mio. Dollar und 14 Cents lediglich einen Gewinn von 617 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht einem Gewinn von 9 Cents. Im letzten Jahr hätte sich der Gewinn von Intel von 3,12 Mrd. Dollar (0,46 Dollar pro Aktie) auf 1,95 Mrd. (0,29 Dollar pro Aktie) reduziert.

Und wie ging es aus? Der Antrag der Aktionäre auf Änderung der bisherigen Praxis wurde bei geringer Wahlbeteiligung abgelehnt.

Ähnlich sieht es bei Siebel Systems (Nasdaq: SEBL) aus, einem der führenden Anbieter von CRM (Customer Relationship Management)-Software. Bei Siebel wäre aus dem Reingewinn von 4,6 Millionen Dollar bei Berücksichtigung der Optionen in der GUV ein Verlust von 303 Millionen Dollar entstanden. Nicht übel, bedenkt man, dass Siebel im 1. Quartal des laufenden Jahres einen Umsatz von 333 Mio. Dollar erzielte.

Das ganze Szenario spielt sich zu einem Zeitpunkt ab, an dem wir mit einem KGV von 30 im S&P 500 Bewertungen vorfinden, die nahe am historischen Hoch notieren. Eine korrekte aufwandswirksame Berücksichtigung der Stock-Options würde die Aktien zusätzlich verteuern. Von einem günstigen Bewertungsniveau kann deshalb nicht die Rede sein.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag!

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Beste Grüße vom Gesellen
JoBar:

Bei Enron, Worldcom dachte ich noch: "Die armen

 
22.05.03 13:43
Aktionäre wurden um ihr Geld betrogen!"
Inzwischen glaube ich, daß sie wieder einmal durch eigene Blödheit in Not geraten werden. Es ist schon eine Kunst diese überdeutlichen Anzeichen für fatale Fehlentwicklungen zu ignorieren.
Was solls? Kaum einer will davon hören - sollen sie doch fühlen!

J.
ZettelEwald:

Danke Geselle!

 
22.05.03 13:50
Schönes Bärenfutter ist das!
Wird meinem aktuellen Schein 781178 sicher gut tun!

Gruß Zettel
Zick-Zock:

Quelle?

 
22.05.03 13:58
URL?

Danke!

 

 

 

MfG, ZiZo

     Aus dem Hause Nabil - Nur für Bären ;-) 1039872

Geselle:

@zick-zock

 
22.05.03 14:09
www.fondex.de/Fondex-Kolumne.htm
Beste Grüße vom Gesellen
Zick-Zock:

Super !

 
22.05.03 14:10
Danke vielmals !!

 

 

 

MfG, ZiZo

     Aus dem Hause Nabil - Nur für Bären ;-) 1039890

Geselle:

Sell the Rallye!

 
23.05.03 13:45
FONDEX Kolumne
Freitag, Mai 23, 2003  
 
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Dieter Langenbucher
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Sell the Rallye!

Gestern sahen wir auf den ersten Blick einen soliden Tag an den Börsen. Der DAX konnte sich deutlich von seinen Tagestiefs lösen und konnte von dort knapp 1,7 Prozent zulegen. Auf Tagesbasis konnte der DAX immerhin 1,3 Prozent zulegen. Es gelang ihm sogar das charttechnisch wichtige Level von 2850 Punkten zu überschreiten. Auch die amerikanischen Indizes schlossen im Plus: Dow + 0,91 Prozent, Nasdaq + 1,2 Prozent, S&P 500 +0,92 Prozent, während Gold, bekannt als antikorrelierender Sektor deutliche Schwäche zeigte: HUI -2,3 Prozent, XAU - 2,3 Prozent. Star des gestrigen Tages war der Biotech-Index (BTK) mit einem Plus von 4,1 Prozent. Die positive Meldung von Genentech (NYSE: DNA) scheint die Investoren daran zu erinnern, dass mit Biotechs auch Geld zu verdienen ist. Durch die Beteiligung von Amgen (Nasdaq: AMGN) an Tularik (Nasdaq: TLRK) und einem 230 Dollar-Deal von Roche mit Maxygen (Nasdaq: MAXY) wurde die Spekulation um weitere Übernahmen und strategischen Deals bzgl. gemeinsamer Produktentwicklungen von Pharmas mit Biotechs zusätzlich angeheizt.

Erneut Distribution

Die Optimisten unter den Lesern werden jetzt denken, es sähe alles super aus, die Schwäche der letzten Tage sei nicht ernst zu nehmen und jetzt sei wirklich der Zeitpunkt zu kaufen. Ein Blick auf den intraday-Chart der wichtigsten Indizes offenbart, dass wir es leider gestern erneut mit keinem gesunden, dynamischen Anstieg zu tun hatten, sondern leider mal wieder mit Distribution. So sahen Dow, Nasdaq und S&P 500 den Großteil ihres gestrigen Anstiegs in den ersten 1 ½ Stunden des Handels und schlossen unter diesem Niveau. Dies zeigt deutlich, dass die großen Player nach wie vor ihre Aktienquote reduzieren, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Futures im Spiel

Ein Blick auf die Marktbreite deutet darauf hin, dass wir gestern die Futures im Spiel hatten. Während des gesamten Handels hatten wir nur ein leichtes Übergewicht im Advances: Declines- Verhältnis im Nasdaq, während wir im Nasdaq 100 ein deutliches Übergewicht zugunsten der Gewinner sahen. Um 19.30 h unserer Zeit hatten wir im Nasdaq 100 86 Gewinner und nur 14 Verlierer. Dieses Missverhältnis zwischen Nasdaq 100 und Nasdaq Composite deutet darauf hin, dass gestern der Markt über die Futures nach oben gezogen wurde, um eine höhere Distributionsbasis zu schaffen.

Negative Divergenz bestätigt

Der US-Markt hat gestern die negative Divergenz bestätigt, da er gestern unter den Niveaus der Vorwoche schloss. Wie bereits gestern erwähnt sollten bei dieser Konstellation die Alarmglocken aufleuchten. In der Vergangenheit sahen wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hohe Kursabschläge in den Indizes. Auch die gestrige Entwicklung von Microsoft (Nasdaq: MSFT) und Intel (Nasdaq: INTC) mahnt zur Vorsicht. Beide Aktien zeigten keine Dynamik und schlossen unter Eröffnung. Wenn nun alles so super aussieht, warum bestätigen dann die Marktführer diese Entwicklung nicht?

Kurzfristig muss der Markt nicht fallen

Aus kurzfristiger Sicht hat der Markt noch etwas Luft nach oben. Wir halten eine SKS-Formation im S&P 500 für das wahrscheinlichste Szenario. Dies würde dem S&P 500 Platz bis in den Bereich von 940 lassen. Das Put-Call-Ratio passt momentan nicht in das Bild, dass wir sofort aus dem Stand wie ein Stein fallen. Auch gestern schloss es bei 0,92 und zeigt uns, dass wir zumindest eine positive Eröffnung sehen müssen, um dieses abzubauen. Der Beschluss des Steuerpakets der US-Regierung könnte den Markt einen letzten Auftrieb geben, ehe er den Weg gen Süden antritt. Die Steuersenkung sieht vor, dass die Besteuerung von Unternehmensdividenden von einem Maximum von 38,6 Prozent auf 15 Prozent und Kapitalerträge von bisher 20 Prozent auf ein Maximum von 15 Prozent reduziert werden. Eigentlich müsste Bush angesichts der hohen Verschuldung der USA ja anstatt einer stimulierenden Fiskalpolitik genau das Gegenteil umsetzen. Aber wir haben ja nächstes Jahr Präsidentschaftswahlen.

Dieses letzte Aufbäumen der Märkte ändert nichts an unserer Meinung, dass wir in naher Zukunft deutlich tiefere Kurse sehen werden.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag!


Beste Grüße vom Gesellen
Geselle:

Drehen die Börsen nach Süden?

 
27.05.03 13:54
FONDEX Kolumne
Dienstag, Mai 27, 2003  
 
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Tägliche Markeinschätzungen von Dieter Langenbucher. Die FONDEX Kolumne gibt dem Leser einen zeitnahen Einblick in die Verhaltensweisen unserer Portfoliomanager  
Dieter Langenbucher
Mitglied des FAA


 


Drehen die Börsen nach Süden?

Am Freitag hatte man zu Beginn des Handelstages den Eindruck, als wollten die amerikanischen Märkte zu einer dynamischen Rallye ansetzen. Doch schon nach kurzer Zeit relativierte sich das Bild und man konnte genau dasselbe Verhalten an den Märkten beobachten, wie schon die letzten Tage und Wochen.

Marktteilnehmer, die long am Markt positioniert sind, sind gerne bereit, den neu in den Markt strömenden Investoren ihre Positionen zu verkaufen. Schön zu erkennen ist dieses Verhalten daran, dass die Börsen ausschliesslich in den ersten Stunden steigen, anschließend seitwärts tendieren und keine weitere Aufwärtsdynamik mehr entfalten können.

Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass die Käufer nicht mehr ganz so zahlreich vorhanden sind. Diesen Schluss kann man zumindest ziehen, wirft man einen Blick auf das Volumen. Wir haben an der Nasdaq lediglich 1,44 Mrd. Aktien am Freitag gehandelt. Die Käuferseite scheint also etwas schwächer zu werden, auch wenn man in Betracht ziehen muss, dass sich die Amerikaner vor dem langen Wochenende mit Aktienengagements zurückhielten. Auch das Put-Call Ratio hat sich inzwischen etwas erholt und schloss am Freitag bei 0,78. Es steht somit fallenden Kursen nicht mehr im Weg.

Insider Verkäufe bei Microsoft

Die Schwäche von Microsoft die letzten Tage und Wochen hat sich inzwischen auch aufgeklärt. Microsofts CEO Steve Ballmer bestätigte, dass er sich von einem Teil seiner Microsoft-Aktien trennt. Als Grund gab er an, dass er eine Diversifikation seiner Anlagen erreichen möchte. Zum Stichtag am 9. September hielt Ballmer knapp 471 Mio. Microsoft-Aktien. Wie viele Aktien Ballmer verkauft hat, wurde nicht bekannt.

Ifo Index über Erwartungen lässt DAX kalt

Gestern überraschte das ifo-Institut (Institut für Wirtschaftsforschung) mit besser als erwarteten Konjunkturzahlen für Deutschland. Die Überraschung besteht darin, dass die befragten Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten sechs Monaten etwas optimistischer erwarten. Aufgrund der breiten Stichprobe von etwa 7000 Unternehmen ist der ifo-Index ein ernstzunehmender Frühindikator. Die aktuelle Lage wird allerdings skeptischer betrachtet als noch im Vormonat, so dass noch nicht von einer Trendwende gesprochen werden kann. Der Optimismus für die Zukunft ist sicher nicht zuletzt Ausdruck der deutlichen Kursgewinne im April und könnte von Skeptikern als Zweckoptimismus interpretiert werden, um die aufkommenden Deflationsgefahren in den Hintergrund zu drängen. Die Ökonomen fürchten sogenannte sich selbst erfüllenden Prognosen: Redet jeder von Deflation, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wir tatsächlich in eine deflationäre Phase eintreten. Ob der Aufschwung im zweiten Quartal tatsächlich einsetzt ist angesichts der angespannten Weltkonjunktur allerdings fraglich.
Die Märkte zeigen sich nur kurz beeindruckt, als der DAX gegen 10 Uhr von 2821 auf 2850 schoss, um während des weiteren Handelsverlaufs seitwärts mit leicht negativer Tendenz, zu tendieren. Die Marktteilnehmer scheinen also dem Braten nicht so recht zu trauen.

Biotechs erneut stärkster Sektor

Am Freitag schlug sich der Biotech-Sektor erneut am besten. Der NBI (Nasdaq Biotech Index) konnte 2,25 Prozent zulegen. Beflügelt wurde der Sektor erneut durch Gerüchte um Genentech (NYSE: DNA), das an einer Übernahme von IDEC Pharmaceuticals (Nasdaq: IDPH) interessiert sein soll.

Genentech an IDEC Pharmaceuticals interessiert?

IDEC gehört zu den Perlen der Biotech-Branche und ist selbst das beste Beispiel dafür, welch lukratives Potenzial die Marktzulassung eines neuen Medikamentes entfalten kann. Dank seiner Cash-Cow Rituxan® gelang es IDEC innerhalb kurzer Zeit die Profitabilität zu erreichen. Der Umsatz für Rituxan® konnte von 6 Mill. Dollar im Jahre 1997 auf über 1 Mrd. Dollar in 2002 gesteigert werden. Die Entwicklung der IDEC-Aktie sieht ähnlich aus. Der Kurs notierte am 30.12.94 lediglich bei 1,06 Dollar, IDEC stand kurz vor dem Aus, am 29.12.00 lag der Kurs bei 189,56 Dollar. Dies entspricht einer Wertsteigerung von 17783%.

Ein derartiges Gerücht ist nicht komplett an den Haaren herbeigezogen, haben doch beide Unternehmen zusammen mit Rituxan®, den ersten monoklonalen Antikörper zur Behandlung des Non-Hodgkin Lymphoms (eine Blutkrebserkrankung) zusammen entwickelt. Mit Zevalin® hat IDEC ein zweites Medikament am Markt, dessen Verkaufszahlen allerdings unter den anfänglichen Erwartungen zurückgeblieben sind.

Dennoch ist Zevalin® aufgrund seines Wirkungsansatzes ein sehr interessantes Medikament. Zevalin® zielt ebenfalls auf die Behandlung des Non-Hodgkin's-Lymphom ab und verfolgt dabei einen gänzlich neuen Ansatz. Die Bestrahlung wird intravenös durch den Körper geschickt, bestimmte chemische Verbindungen von Krebszellen werden gesucht und Krebszellen können gleichzeitig bekämpft werden. Zevalin® dockt dabei an die Krebszelle an und setzt seine tumorabtötende Strahlung frei. Damit können wichtige Nachteile der externen Bestrahlungstherapie umgangen werden, die darin liegen, dass bei herkömmlichen Bestrahlungsmethoden nur ein Tumor nach dem anderen bekämpft werden kann und auch gesunde Zellen zerstört werden.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag!



Beste Grüße vom Gesellen
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