Berlin (awp 27/vwd) - Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Januar 2003 gegenüber dem Vormonat nach vorläufigen Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWA) saisonbereinigt um 3,8 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Anstieg um 1,8 Prozent gerechnet. Laut BMWA wird es für dieses vorläufige Januar-Ergebnis voraussichtlich eine Aufwärtskorrektur geben. Auf Jahressicht legten die Auftragseingänge um 1,2 Prozent zu. Für den Dezember 2002 wies das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag endgültig einen Orderrückgang von vier Prozent aus, nach einem vorläufig genannten Minus von 4,1 Prozent. Der Anstieg im Januar 2003 ist vor allem auf eine deutliche Erhöhung der Neubestellungen aus dem Ausland um acht Prozent zurückzuführen. Im Inland nahm das Ordervolumen nur leicht um 0,2 Prozent zu. In den westdeutschen Bundesländern stieg die Nachfrage nach Industrieerzeugnissen im Januar um 3,7 Prozent und in den ostdeutschen Bundesländern um 4,2 Prozent. Den deutlichsten Anstieg an Neubestellungen konnten die Produzenten von Investitionsgütern mit einem Plus von 6,5 Prozent verbuchen. Bei den Vorleistungsgüterproduzenten erhöhten sich im Januar die Neubestellungen um 1,4 Prozent. Demgegenüber gingen die Ordereingänge bei den Herstellern von Konsumgütern um 0,3 Prozent zurück. Im Zweimonatsvergleich (Dezember/Januar gegenüber Oktober/November) sind die Bestellungen bundesweit um 1,5 Prozent zurückgegangen. Nach BMWA-Angaben ist dies massgeblich auf den starken Rückgang der Aufträge im Dezember zurückzuführen. Dabei hatten die Konsumgüterhersteller mit einem Minus von 2,5 Prozent den stärksten Nachfragerückgang zu verzeichnen. Bei den Investitionsgüterproduzenten verringerte sich in dieser Zweimonatsbetrachtung das Ordervolumen um 1,6 Prozent und bei den Vorleistungsgüterproduzenten um ein Prozent. Während die Inlandsaufträge nur leicht um 0,6 Prozent abnahmen, ging die Nachfrage aus dem Ausland um 2,5 Prozent zurück. Im Westen nahm das Ordervolumen um 1,6 Prozent ab, während es sich im Osten leicht um 0,4 Prozent erhöhte. Ihr entsprechendes Vorjahresniveau übertrafen die Auftragseingänge in der Industrie im Dezember und Januar leicht um 0,6 Prozent. Dabei überschritten die Bestellungen aus dem Ausland den Vorjahresstand um 2,4 Prozent, während aus dem Inland 0,9 Prozent weniger Aufträge an Industrieunternehmen vergeben wurden. Das Auftragsvolumen in Ostdeutschland lag um 8,8 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, in Westdeutschland hat es sich nicht verändert. Die am Freitag veröffentlichten Daten wurden erstmals auf der Grundlage des neuen Basisjahres 2000 veröffentlicht, nachdem das Statistische Bundesamt den Index für den Auftragseingang auf das Basisjahr 2000 umgestellt hatte.