27. April 2002
Aufstrebende Mikroelektronik wird für weitere Technologieschübe sorgen
Im Bereich der Mikroelektronik zeichnet sich ein
Ende der Talfahrt ab. Schätzungen des VDE Ver-
band der Elektrotechnik, Elektronik Informations-
technik zufolge wird der Halbleitermarkt bereits
in diesem Jahr um 5% zulegen. Für 2003 werden
sogar zweistellige Zuwachsraten erwartet.
Der VDE rechnet damit, dass die Mikrolektronik
der Motor für Innovationen bleibt. Nach dem
"Anspringen" der Konjunktur noch in diesem Jahr
sei für 2003 mit einer weiteren Belebung zu rech-
nen. Für 2004 rechnet der VDE mit einem Gesamt-
umsatz in Höhe von 241 Mrd. US-Dollar, der damit
sogar die bisherige Rekordmarke des Jahres 2000
mit 204 Mrd US-Dollar übertreffen würde. Mehrere
positive Entwicklungen sind für den Optimismus
ausschlaggebend: So soll Angaben von Dataquest
zufolge der Umsatz mit DRAMs im Jahre 2002 ge-
genüber dem Vorjahr um 23% steigen, während
sich der PC-Markt bei etwa 35 Mio. verkauften
Geräten pro Jahr stablisieren soll. Auf dem Mobil-
funkmarkt rechnen Anbieter wie Nokia für dieses
Jahr mit einem Wachstum von 10 bis 15%, was
etwa 420 bis 440 Mio. weltweit verkaufter Handys
entspricht.
Die stärksten Impulse erhält die Mikroelektronik
weiterhin von der Informations- und Kommuni-
kationstechnik. Eine wichtige Rolle spielen dabei
immer kleinere Pikozellen. Heute bereits lassen
sich mit dem Bluetoth-Standard Geräte von ca.
1 Mbit/s energiesparend über Distanzen von etwa
10 m drahtlos vernetzen. In zukünftigen WLAN
Verbindungen (Wireless Local Area Networks)
werden sogar Übertragungsraten von bis zu
54 Mbit/s über Strecken von etwa 100 m erreicht.
Gänzlich andere Anwendungsbereiche erschlies-
sen Handy-Standards wie GPRS (General Packet
Radio Switching) oder UMTS (Universal Mobile
Telecommunication System) im Mobilfunk. Diese
können zwar nur Datenraten von etwa 1 MB/s
übertragen, dies aber über Distanzen von einigen
zehn Kilometern. Auf diese Weise lassen sich viel-
fältige Navigations- und Infotainmentangebote im
Automotive-Bereich realisieren, die wiederum in
erheblichem Maße an Fahrkomfort und Sicherheit
im Auto beteiligt sind.
Die permanent wachsende Datenflut verlangt
indessen nach immer schnelleren Prozessoren
und leistungsfähigeren Speichermedien. Ein weg-
weisendes Konzept basiert auf der Verringerung
Anfang
der Strukturgröße von Transistoren in der elektro-
nischen Schaltung. In 130 nm CMOS Technologie
werden heute bereits Datenraten von 25 Gb/s ver-
arbeitet. Noch höhere Geschwindigkeiten lassen
sich mit Hilfe der SiGe Bipolartechnologie realisie-
ren, in der Chipsätze für 40 Gb/s zur Verfügung
stehen und bereits an 80 Gb/s geforscht wird.
Im Zuge dieser Entwicklungen erwartet der VDE,
dass bis 2005 die komplette Herstellung und
Funktionalisierung elektronischer Strukturen mit
Abmessungen von 70 nm beherrscht wird und
hochintegrierte Chips mit mehreren Milliarden
Transistoren zur Verfügung stehen werden. Der
Verband schätzt, dass 1 Megabyte Speicher dann
nur noch 10 Cents kosten werden. Ähnliches soll
für leistungsstarke Prozessoren gelten. Experten
rechnen damit, dass ein solcher Prozessor infolge
der Fortschritte der "System-On-Chip"-Technik für
maximal 5 Euro erhältlich sein wird.
cu
Aufstrebende Mikroelektronik wird für weitere Technologieschübe sorgen
Im Bereich der Mikroelektronik zeichnet sich ein
Ende der Talfahrt ab. Schätzungen des VDE Ver-
band der Elektrotechnik, Elektronik Informations-
technik zufolge wird der Halbleitermarkt bereits
in diesem Jahr um 5% zulegen. Für 2003 werden
sogar zweistellige Zuwachsraten erwartet.
Der VDE rechnet damit, dass die Mikrolektronik
der Motor für Innovationen bleibt. Nach dem
"Anspringen" der Konjunktur noch in diesem Jahr
sei für 2003 mit einer weiteren Belebung zu rech-
nen. Für 2004 rechnet der VDE mit einem Gesamt-
umsatz in Höhe von 241 Mrd. US-Dollar, der damit
sogar die bisherige Rekordmarke des Jahres 2000
mit 204 Mrd US-Dollar übertreffen würde. Mehrere
positive Entwicklungen sind für den Optimismus
ausschlaggebend: So soll Angaben von Dataquest
zufolge der Umsatz mit DRAMs im Jahre 2002 ge-
genüber dem Vorjahr um 23% steigen, während
sich der PC-Markt bei etwa 35 Mio. verkauften
Geräten pro Jahr stablisieren soll. Auf dem Mobil-
funkmarkt rechnen Anbieter wie Nokia für dieses
Jahr mit einem Wachstum von 10 bis 15%, was
etwa 420 bis 440 Mio. weltweit verkaufter Handys
entspricht.
Die stärksten Impulse erhält die Mikroelektronik
weiterhin von der Informations- und Kommuni-
kationstechnik. Eine wichtige Rolle spielen dabei
immer kleinere Pikozellen. Heute bereits lassen
sich mit dem Bluetoth-Standard Geräte von ca.
1 Mbit/s energiesparend über Distanzen von etwa
10 m drahtlos vernetzen. In zukünftigen WLAN
Verbindungen (Wireless Local Area Networks)
werden sogar Übertragungsraten von bis zu
54 Mbit/s über Strecken von etwa 100 m erreicht.
Gänzlich andere Anwendungsbereiche erschlies-
sen Handy-Standards wie GPRS (General Packet
Radio Switching) oder UMTS (Universal Mobile
Telecommunication System) im Mobilfunk. Diese
können zwar nur Datenraten von etwa 1 MB/s
übertragen, dies aber über Distanzen von einigen
zehn Kilometern. Auf diese Weise lassen sich viel-
fältige Navigations- und Infotainmentangebote im
Automotive-Bereich realisieren, die wiederum in
erheblichem Maße an Fahrkomfort und Sicherheit
im Auto beteiligt sind.
Die permanent wachsende Datenflut verlangt
indessen nach immer schnelleren Prozessoren
und leistungsfähigeren Speichermedien. Ein weg-
weisendes Konzept basiert auf der Verringerung
Anfang
der Strukturgröße von Transistoren in der elektro-
nischen Schaltung. In 130 nm CMOS Technologie
werden heute bereits Datenraten von 25 Gb/s ver-
arbeitet. Noch höhere Geschwindigkeiten lassen
sich mit Hilfe der SiGe Bipolartechnologie realisie-
ren, in der Chipsätze für 40 Gb/s zur Verfügung
stehen und bereits an 80 Gb/s geforscht wird.
Im Zuge dieser Entwicklungen erwartet der VDE,
dass bis 2005 die komplette Herstellung und
Funktionalisierung elektronischer Strukturen mit
Abmessungen von 70 nm beherrscht wird und
hochintegrierte Chips mit mehreren Milliarden
Transistoren zur Verfügung stehen werden. Der
Verband schätzt, dass 1 Megabyte Speicher dann
nur noch 10 Cents kosten werden. Ähnliches soll
für leistungsstarke Prozessoren gelten. Experten
rechnen damit, dass ein solcher Prozessor infolge
der Fortschritte der "System-On-Chip"-Technik für
maximal 5 Euro erhältlich sein wird.
cu