welche Unternehmen könnten im Kurs von folgenden Meldungen
partizipieren ?
erbitte Fakten
danke im voraus für eure mitarbeit,
mfG
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USA setzen mit biometrischen Visa die EU unter Zugzwang
Ab nächstem Jahr dürfen Reisende in die USA nur noch mit biometrischen Visa einreisen. Am 18. April hat der US-Senat den "Enhanced Border Security and Visa Entry Reform Act of 2001" verabschiedet. Das Gesetz verlangt, dass das neue "interoperable elektronische Strafverfolgungs- und Aufklärungssystem" einen "angemessenen biometrischen Identifikationsstandard" benutzt.
180 Tage nach Inkrafttreten durch die Unterschrift von Präsident George Bush, spätestens jedoch bis zum 26. Oktober 2003 sollen Justizminister und National Institute of Standards and Technology (NIST) dem Kongress einen Bericht über den Einsatz des Systems vorlegen. Denn dann sollen Ausländern nur noch maschinenlesbare und "fälschungssichere" Visa und Reisedokumente mit biometrischen Merkmalen ausgestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollen alle Einreisepunkte der USA entsprechend mit Hard- und Software ausgestattet sein. Dabei sollen nur Geräte zum Einsatz kommen, deren Funktionsweise von US-amerikanischen und internationalen Standardisierungsorganisationen als "sehr akkurat" eingestuft wird.
Zwar haben in den USA Behörden wie das NIST, das Verteidigungsministerium sowie der Geheimdienst NSA die Erarbeitung eines gemeinsamen Standards in die Hand genommen. Doch ob die Einführung der biometrischen Visa per Gesetz funktioniert, bleibt zu bezweifeln. Noch verfügen die biometrischen Systeme nicht über zufrieden stellend niedrige Fehlerraten. Der europäische Standard für Zugangskontrolle EN 50133-1 beispielsweise verlangt eine Falschakzeptanzrate von 0,001 Prozent sowie eine Falschzurückweisungsrate von weniger als 1 Prozent. Am Flughafen Frankfurt mit seinen 40 Millionen Fluggästen im Jahr wären 1 Prozent etwa 1.100 Fehlalarme pro Tag. Bei einem nicht flexiblen Visa-Regime dürften die US-Grenzbeamten die Personen, die nicht erkannt wurden, nicht einreisen lassen.
Die Europäische Kommission setzt das Vorgehen der USA unter Zugzwang: Politisch verhandlungsfähig wäre sie nur dann, wenn sie möglichst rasch ein ähnliches Visa-System einführen würde. Am 17. April beschloss sie auf Initiative Deutschlands, künftig Lichtbilder in Visa zu integrieren. Diese könnten dann womöglich nach biometrischen Merkmalen ausgewertet werden, die etwa in einem zweidimensionalen Barcode oder in einer Chipkarte gespeichert würden. Entsprechende Ausweissysteme realisierten deutsche Firmen wie die Bundesdruckerei, Dermalog oder Giesecke & Devrient bereits in Ländern wie Ägypten, Indien oder Brunei.
Die Anwendung biometrischer Verfahren bei Personaldokumenten erörterte das deutsche Bundesinnenministerium bei Ministergesprächen im EU-Rat. Im Februar wurde bereits mit den Niederlanden ein erstes Fachgespräch geführt. Auch mit Italien steht bereits ein Gespräch an. Im Juni 2002 ist nach Auskunft des Bundesinnenmisteriums eine Konferenz aller EU-Mitgliedstaaten zu dem Thema geplant. Das Bundesinnenmisterium selbst hat eine Projektgruppe Biometrie eingerichtet, die eine Bestandsaufnahme verfügbarer biometrischer Systeme und Verfahren vornimmt. Dabei werden auch technische Studien wie die kürzlich vorgestellte Biotrust-Studie und länderübergreifende Vergleiche hinzugezogen. (Christiane Schulzki-Haddouti) / (jk/c't)
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G8-Staaten drängen auf biometrische Erfassung aller Reisenden
Die acht Industriestaaten, die sich im Rahmen der G8-Gruppe regelmäßig konsultieren, wollen der Sicherheitsindustrie ein Geschenk der besonderen Art machen. Nichts weniger als die Aufrüstung der Pässe aller Reisenden weltweit mit biometrischen Merkmalen schwebt dem Gremium vor. Ein entsprechendes Planungsprotokoll, das die "Universalität", "Dringlichkeit" und "technische Zuverlässigkeit" des Konzepts bestätigt, liegt heise online vor. Die Immigrationsexperten des Staatenbundes haben sich auf erste Prinzipien bereits geeinigt. Sie sollen zusammen mit Vorhaben zum Aufbau einer umfassenden Datenbank zur Strafverfolgung des Austauschs von kinderpornographischem Material sowie zum Einsatz verdeckter Ermittler auf dem ersten Treffen des Bunds der Großmächte unter der neuen französischen Präsidentschaft Anfang 2003 vervollständigt und zusammen mit internationalen Standardisierungsgremien umgesetzt werden.
In dem Papier empfiehlt die G8-Arbeitsgruppe mit Nachdruck die Entwicklung eines "vollständigen gemeinsamen technischen Interoperabilitätsstandards", auf dessen Basis alle Nationen der Welt eine maschinenlesbare Prüfung von Ausweisdokumenten mit körpereigenen Merkmalen einführen sollen. Sie verspricht sich von der Maßnahme eine bessere Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Die Experten schüren gleichzeitig die Angst, dass eine Verzögerung der Implementierung eines entsprechenden global interoperablen Systems "Risiken für unsere Bevölkerungen unnötig erhöhe".
Bei der Standardisierung arbeitet das Immigrationsgremium mit der Internationalen Zivilen Luftfahrtbehörde ICAO zusammen. Die in Montreal sitzende UN-Behörde macht sich seit Jahren im Rahmen der von ihr vorangetriebenen Harmonisierung des Passwesens für die Gesichtserkennung als globales biometrisches Merkmal stark. Unter "aktiver" Beobachtung sind dem G8-Report zufolge auch Fingerabdrücke oder Iris-Scans.
Die G8-Vorlage liest sich in weiten Teilen wie eine Werbebroschüre der Wachstumsindustrie rund um die Biometrie, die seit dem 11. September auf immer neue Großaufträge hoffen darf. Allein die Kosten für den Aufbau der Infrastruktur für die Lesbarkeit der Visa mit biometrischen Merkmalen, die für die Einreise in die USA im nächsten Jahr vorgeschrieben sind, werden mit 3,2 Milliarden US-Dollar beziffert. "Wir haben uns überzeugen lassen", schreibt nun die G8-Arbeitsgruppe, "dass die biometrische Authentifizierung die individuelle Privatsphäre verbessern, das Reisen erleichtern und die Sicherheit vergrößern kann". Nötig sei jedoch eine "sachgerechte" Implementierung. "Sorgfältige wissenschaftliche Tests" sollten durchgeführt werden, um die "großen Versprechungen" biometrischer Technologien einzulösen.
Derlei Zusicherungen gibt es schon seit Jahren -- und trotzdem belegen Tests immer wieder, dass die Biometrie für Großprojekte bislang nicht einsatzreif ist. "Die Technik einer massentauglichen Identifizierung und Authentifizierung von Personen auf der Basis von Körpermerkmalen steckt offenbar noch in den Kinderschuhen", lautete etwa das Urteil der c't-Redaktion nach Prüfung von elf verschiedenen Biometrie-Anwendungen im Frühjahr. Bei einem Feldversuch des Pentagons versagte die Software FaceIt von Visionics gar in 51 Prozent der Fälle. Der Leiter des von der Bundesregierung geförderten Projekts BioTrusT, Henning Arendt, schätzt die durchschnittliche Fehlerquote bei Gesichtserkennungssystemen aber "nur" auf knapp zehn Prozent. Für ihn wäre es jedoch "unvorstellbar", wenn in Zukunft jeder Zehnte Probleme beim Grenzübertritt hätte.
"Neben der Frage nach der Alltagstauglichkeit und Sicherheit" seien auch "viele rechtliche Implikationen noch weitgehend unklar", befand der Forschungsausschuss des Bundestags im Vorwort zum Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung über biometrische Identifikationssysteme. Datenschützer etwa warnen vor der Anhäufung unkontrollierbarer Datenberge, der Gefahr einer ethnischen Rasterung und der verdeckten Einführung der Schleierfahndung.
Trotzdem hat die Bundesregierung mit dem umstrittenen zweiten Anti-Terrorpaket bereits vor einem Jahr den Grundstein gelegt, um biometrische Merkmale in maschinenlesbarer Form in Ausweise einzubauen. Damals hatten Datenschützer heftig gegen das Vorhaben zur erkennungsdienstlichen Behandlung des ganzen Volks protestiert und kritisiert, dass die biometrische Mobilmachung bei der Terrorismusbekämpfung nicht helfen könne. Denn die vermutlichen Selbstmordattentäter des 11. 9. hatten gültige US-Visa. Die Systeme zur stärkeren Überwachung der Bürger sind dennoch weiter auf dem Vormarsch. So sind etwa die neuen EU-Visa, die von April 2003 an auch in Deutschland ausgeben werden, schon auf Biometrie geeicht. Bayerns Innenminister Günther Beckstein hat ferner im November Projekte zur automatischen Gesichtserkennung am Grenzübergang Waidhausen und am Nürnberger Flughafen vorgestellt. (Stefan Krempl) / (jk/c't)
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29. Oktober 2001. – OTI (Neuer Markt: OT5) hat heute bekanntgegeben, dass sich ein auf Basis biometrischer Daten arbeitendes Grenzkontroll-System jetzt in der Einf?hrungserprobung befindet. Das System pr?ft die Identit?t von Personen durch Einbindung neuester kontaktfreier Smart Cards,. auf denen biometrische Informationen des Kartenbesitzers gespeichert sind. Der automatische Abgleich der Daten mit Hilfe des integrierten ID-Systems erm?glicht eine sichere Grenz?berquerung.
"Eine der anspruchsvollsten Organisationen der Welt – das israelische Verteidigungsministerium – hat unsere Technologie so positiv beurteilt, dass mit ihr eines der unter Sicherheitsaspekten sensibelsten und schwierigsten Gebiete der Welt gesichert werden soll", kommentierte Oded Bashan, President und CEO von OTI. "Diese L?sung wird den Prozess des Grenz?berschreitens beschleunigen und dabei die Sicherheit deutlich erh?hen."
Das biometrische Zugangskontrollsystem (Biometric Access Control System) erlaubt eine uneingeschr?nkte pers?nliche Identifizierung von Personen beim Betreten und Verlassen sicherheitsempfindlicher Gebiete. Das System soll die Ein- und Ausreise von t?glich etwa 120.000 Arbeitskr?ften nach und aus Israel ?berwachen und gleichzeitig f?r eine vollst?ndig sichere und au?ergew?hnlich schnelle Grenz?berquerung sorgen. Die erh?hte Sicherheit und Leistungsf?higkeit an der Grenze wird durch automatische Personen?berpr?fung auf der Grundlage innovativer integrierter Biometrieverfahren wie Erfassung der Handgeometrie und Gesichtserkennung erreicht. Durch Vergleich der vor Ort in den etwa 4 bis 9 Sekunden ?berquerungszeit erfassten Daten der Hand und des Gesichtes mit den verf?gbaren Informationen auf der Karte kann das System den Zugang erlauben oder verweigern.
Die Antragsteller m?ssen Angaben zu ihrer Person machen und sich einer Gesichts- und Handerfassung unterziehen. Das System stellt augenblicklich einen im ganzen Land anerkannten Zugangsausweis mit Foto und Personalangaben aus, der an den Grenzen eine physische und elektronische Identifizierung erm?glicht.
Das "Biometric Access Control System"-Konsortium umfasst EDS, OTI, Oberthur Smart Cards USA, Visionics Corporation sowie Recognition Systems Inc.
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USA setzen mit biometrischen Visa die EU unter Zugzwang
Ab nächstem Jahr dürfen Reisende in die USA nur noch mit biometrischen Visa einreisen. Am 18. April hat der US-Senat den "Enhanced Border Security and Visa Entry Reform Act of 2001" verabschiedet. Das Gesetz verlangt, dass das neue "interoperable elektronische Strafverfolgungs- und Aufklärungssystem" einen "angemessenen biometrischen Identifikationsstandard" benutzt.
180 Tage nach Inkrafttreten durch die Unterschrift von Präsident George Bush, spätestens jedoch bis zum 26. Oktober 2003 sollen Justizminister und National Institute of Standards and Technology (NIST) dem Kongress einen Bericht über den Einsatz des Systems vorlegen. Denn dann sollen Ausländern nur noch maschinenlesbare und "fälschungssichere" Visa und Reisedokumente mit biometrischen Merkmalen ausgestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollen alle Einreisepunkte der USA entsprechend mit Hard- und Software ausgestattet sein. Dabei sollen nur Geräte zum Einsatz kommen, deren Funktionsweise von US-amerikanischen und internationalen Standardisierungsorganisationen als "sehr akkurat" eingestuft wird.
Zwar haben in den USA Behörden wie das NIST, das Verteidigungsministerium sowie der Geheimdienst NSA die Erarbeitung eines gemeinsamen Standards in die Hand genommen. Doch ob die Einführung der biometrischen Visa per Gesetz funktioniert, bleibt zu bezweifeln. Noch verfügen die biometrischen Systeme nicht über zufrieden stellend niedrige Fehlerraten. Der europäische Standard für Zugangskontrolle EN 50133-1 beispielsweise verlangt eine Falschakzeptanzrate von 0,001 Prozent sowie eine Falschzurückweisungsrate von weniger als 1 Prozent. Am Flughafen Frankfurt mit seinen 40 Millionen Fluggästen im Jahr wären 1 Prozent etwa 1.100 Fehlalarme pro Tag. Bei einem nicht flexiblen Visa-Regime dürften die US-Grenzbeamten die Personen, die nicht erkannt wurden, nicht einreisen lassen.
Die Europäische Kommission setzt das Vorgehen der USA unter Zugzwang: Politisch verhandlungsfähig wäre sie nur dann, wenn sie möglichst rasch ein ähnliches Visa-System einführen würde. Am 17. April beschloss sie auf Initiative Deutschlands, künftig Lichtbilder in Visa zu integrieren. Diese könnten dann womöglich nach biometrischen Merkmalen ausgewertet werden, die etwa in einem zweidimensionalen Barcode oder in einer Chipkarte gespeichert würden. Entsprechende Ausweissysteme realisierten deutsche Firmen wie die Bundesdruckerei, Dermalog oder Giesecke & Devrient bereits in Ländern wie Ägypten, Indien oder Brunei.
Die Anwendung biometrischer Verfahren bei Personaldokumenten erörterte das deutsche Bundesinnenministerium bei Ministergesprächen im EU-Rat. Im Februar wurde bereits mit den Niederlanden ein erstes Fachgespräch geführt. Auch mit Italien steht bereits ein Gespräch an. Im Juni 2002 ist nach Auskunft des Bundesinnenmisteriums eine Konferenz aller EU-Mitgliedstaaten zu dem Thema geplant. Das Bundesinnenmisterium selbst hat eine Projektgruppe Biometrie eingerichtet, die eine Bestandsaufnahme verfügbarer biometrischer Systeme und Verfahren vornimmt. Dabei werden auch technische Studien wie die kürzlich vorgestellte Biotrust-Studie und länderübergreifende Vergleiche hinzugezogen. (Christiane Schulzki-Haddouti) / (jk/c't)
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G8-Staaten drängen auf biometrische Erfassung aller Reisenden
Die acht Industriestaaten, die sich im Rahmen der G8-Gruppe regelmäßig konsultieren, wollen der Sicherheitsindustrie ein Geschenk der besonderen Art machen. Nichts weniger als die Aufrüstung der Pässe aller Reisenden weltweit mit biometrischen Merkmalen schwebt dem Gremium vor. Ein entsprechendes Planungsprotokoll, das die "Universalität", "Dringlichkeit" und "technische Zuverlässigkeit" des Konzepts bestätigt, liegt heise online vor. Die Immigrationsexperten des Staatenbundes haben sich auf erste Prinzipien bereits geeinigt. Sie sollen zusammen mit Vorhaben zum Aufbau einer umfassenden Datenbank zur Strafverfolgung des Austauschs von kinderpornographischem Material sowie zum Einsatz verdeckter Ermittler auf dem ersten Treffen des Bunds der Großmächte unter der neuen französischen Präsidentschaft Anfang 2003 vervollständigt und zusammen mit internationalen Standardisierungsgremien umgesetzt werden.
In dem Papier empfiehlt die G8-Arbeitsgruppe mit Nachdruck die Entwicklung eines "vollständigen gemeinsamen technischen Interoperabilitätsstandards", auf dessen Basis alle Nationen der Welt eine maschinenlesbare Prüfung von Ausweisdokumenten mit körpereigenen Merkmalen einführen sollen. Sie verspricht sich von der Maßnahme eine bessere Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Die Experten schüren gleichzeitig die Angst, dass eine Verzögerung der Implementierung eines entsprechenden global interoperablen Systems "Risiken für unsere Bevölkerungen unnötig erhöhe".
Bei der Standardisierung arbeitet das Immigrationsgremium mit der Internationalen Zivilen Luftfahrtbehörde ICAO zusammen. Die in Montreal sitzende UN-Behörde macht sich seit Jahren im Rahmen der von ihr vorangetriebenen Harmonisierung des Passwesens für die Gesichtserkennung als globales biometrisches Merkmal stark. Unter "aktiver" Beobachtung sind dem G8-Report zufolge auch Fingerabdrücke oder Iris-Scans.
Die G8-Vorlage liest sich in weiten Teilen wie eine Werbebroschüre der Wachstumsindustrie rund um die Biometrie, die seit dem 11. September auf immer neue Großaufträge hoffen darf. Allein die Kosten für den Aufbau der Infrastruktur für die Lesbarkeit der Visa mit biometrischen Merkmalen, die für die Einreise in die USA im nächsten Jahr vorgeschrieben sind, werden mit 3,2 Milliarden US-Dollar beziffert. "Wir haben uns überzeugen lassen", schreibt nun die G8-Arbeitsgruppe, "dass die biometrische Authentifizierung die individuelle Privatsphäre verbessern, das Reisen erleichtern und die Sicherheit vergrößern kann". Nötig sei jedoch eine "sachgerechte" Implementierung. "Sorgfältige wissenschaftliche Tests" sollten durchgeführt werden, um die "großen Versprechungen" biometrischer Technologien einzulösen.
Derlei Zusicherungen gibt es schon seit Jahren -- und trotzdem belegen Tests immer wieder, dass die Biometrie für Großprojekte bislang nicht einsatzreif ist. "Die Technik einer massentauglichen Identifizierung und Authentifizierung von Personen auf der Basis von Körpermerkmalen steckt offenbar noch in den Kinderschuhen", lautete etwa das Urteil der c't-Redaktion nach Prüfung von elf verschiedenen Biometrie-Anwendungen im Frühjahr. Bei einem Feldversuch des Pentagons versagte die Software FaceIt von Visionics gar in 51 Prozent der Fälle. Der Leiter des von der Bundesregierung geförderten Projekts BioTrusT, Henning Arendt, schätzt die durchschnittliche Fehlerquote bei Gesichtserkennungssystemen aber "nur" auf knapp zehn Prozent. Für ihn wäre es jedoch "unvorstellbar", wenn in Zukunft jeder Zehnte Probleme beim Grenzübertritt hätte.
"Neben der Frage nach der Alltagstauglichkeit und Sicherheit" seien auch "viele rechtliche Implikationen noch weitgehend unklar", befand der Forschungsausschuss des Bundestags im Vorwort zum Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung über biometrische Identifikationssysteme. Datenschützer etwa warnen vor der Anhäufung unkontrollierbarer Datenberge, der Gefahr einer ethnischen Rasterung und der verdeckten Einführung der Schleierfahndung.
Trotzdem hat die Bundesregierung mit dem umstrittenen zweiten Anti-Terrorpaket bereits vor einem Jahr den Grundstein gelegt, um biometrische Merkmale in maschinenlesbarer Form in Ausweise einzubauen. Damals hatten Datenschützer heftig gegen das Vorhaben zur erkennungsdienstlichen Behandlung des ganzen Volks protestiert und kritisiert, dass die biometrische Mobilmachung bei der Terrorismusbekämpfung nicht helfen könne. Denn die vermutlichen Selbstmordattentäter des 11. 9. hatten gültige US-Visa. Die Systeme zur stärkeren Überwachung der Bürger sind dennoch weiter auf dem Vormarsch. So sind etwa die neuen EU-Visa, die von April 2003 an auch in Deutschland ausgeben werden, schon auf Biometrie geeicht. Bayerns Innenminister Günther Beckstein hat ferner im November Projekte zur automatischen Gesichtserkennung am Grenzübergang Waidhausen und am Nürnberger Flughafen vorgestellt. (Stefan Krempl) / (jk/c't)
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29. Oktober 2001. – OTI (Neuer Markt: OT5) hat heute bekanntgegeben, dass sich ein auf Basis biometrischer Daten arbeitendes Grenzkontroll-System jetzt in der Einf?hrungserprobung befindet. Das System pr?ft die Identit?t von Personen durch Einbindung neuester kontaktfreier Smart Cards,. auf denen biometrische Informationen des Kartenbesitzers gespeichert sind. Der automatische Abgleich der Daten mit Hilfe des integrierten ID-Systems erm?glicht eine sichere Grenz?berquerung.
"Eine der anspruchsvollsten Organisationen der Welt – das israelische Verteidigungsministerium – hat unsere Technologie so positiv beurteilt, dass mit ihr eines der unter Sicherheitsaspekten sensibelsten und schwierigsten Gebiete der Welt gesichert werden soll", kommentierte Oded Bashan, President und CEO von OTI. "Diese L?sung wird den Prozess des Grenz?berschreitens beschleunigen und dabei die Sicherheit deutlich erh?hen."
Das biometrische Zugangskontrollsystem (Biometric Access Control System) erlaubt eine uneingeschr?nkte pers?nliche Identifizierung von Personen beim Betreten und Verlassen sicherheitsempfindlicher Gebiete. Das System soll die Ein- und Ausreise von t?glich etwa 120.000 Arbeitskr?ften nach und aus Israel ?berwachen und gleichzeitig f?r eine vollst?ndig sichere und au?ergew?hnlich schnelle Grenz?berquerung sorgen. Die erh?hte Sicherheit und Leistungsf?higkeit an der Grenze wird durch automatische Personen?berpr?fung auf der Grundlage innovativer integrierter Biometrieverfahren wie Erfassung der Handgeometrie und Gesichtserkennung erreicht. Durch Vergleich der vor Ort in den etwa 4 bis 9 Sekunden ?berquerungszeit erfassten Daten der Hand und des Gesichtes mit den verf?gbaren Informationen auf der Karte kann das System den Zugang erlauben oder verweigern.
Die Antragsteller m?ssen Angaben zu ihrer Person machen und sich einer Gesichts- und Handerfassung unterziehen. Das System stellt augenblicklich einen im ganzen Land anerkannten Zugangsausweis mit Foto und Personalangaben aus, der an den Grenzen eine physische und elektronische Identifizierung erm?glicht.
Das "Biometric Access Control System"-Konsortium umfasst EDS, OTI, Oberthur Smart Cards USA, Visionics Corporation sowie Recognition Systems Inc.