In den USA sind sie schon seit Jahren groß in Mode, aber auch in Deutschland finden sie mehr und mehr Anhänger: Börsengehandelte Fonds. Die Möglichkeit, die Anteilsscheine wie eine Aktie jederzeit handeln zu können, machen sie zu ernsthaften Alternativen zu Einzelaktien. Andreas Braun
Unter den meistgehandelten Titeln in der Handelsplattform Xetra findet sich immer öfter ein bislang eher unbekannter Wert. Der „Daxex“, ein Indexfonds auf den Dax, schiebt sich Tag für Tag unter die Börsenschwergewichte wie Siemens, Deutsche Telekom oder SAP. Der Daxex gehört dem vor einem Jahr geschaffenen XTF-Segment an, mit dem die Deutsche Börse inzwischen knapp zwei Milliarden Börsenumsatz im Monat macht. XTF steht dabei für „Exchange Traded Funds“.
Goldgrube für Börsenbetreiber
Die neue Fondsfamilie, der 17 Indexfonds und elf aktiv gemanagte DWS-Fonds angehören, ist nicht nur eine Goldgrube für die Börsenbetreiber. Sie bietet auch dem Anleger neue Möglichkeiten. Zunächst hat der Sparer einen gehörigen Preisvorteil, denn die Fondskategorie, die fast ausschließlich über Xetra gehandelt wird, kommt ohne Ausgabeaufschlag aus. Zweiter Pluspunkt ist die Handelbarkeit der Produkte selbst. Der Anleger kann jederzeit auf Schwankungen im Index reagieren – sogar im Laufe eines Handelstages.
"Bei normalen Fonds geht dem Investor praktisch ein ganzer Handelstag durch die Lappen, weil die Preisfeststellung nur einmal am Tag erfolgt", meint DWS-Sprecher Thomas Richter, "bei den XTF kann er jederzeit ein- oder aussteigen." Dass mehr und mehr Anleger genau das tun, kann Richter bestätigen: "Besonders die volatilsten Trading Fonds, beispielsweise der Biotech- oder der US-Technologie-Aktienfonds, werden am stärksten gekauft."
DWS ist Vorreiter
Die DWS ist derzeit die einzige Fondsgesellschaft, die börsengehandelte Fonds anbietet, mit steigendem Umsatzanteil. Rund acht Prozent des Vermögens, das die Deutsche Bank-Tochter verwaltet stecken bereits in der neuen Fondskategorie.
Starke Konkurrenz haben die DWS-Fondsmanager von den reinen Indexfonds bekommen, die die Deutsche Börse zusammen mit der Kapitalgesellschaft Indexchange aufgelegt hat. Die Nachfrage nach den Produkten, die jeweils einen Bruchteil von Dax, Nemax oder Nasdaq 100 kosten, ist riesig. "Eigentlich hatten wir mit den Indexfonds vor allem institutionelle Kunden im Blick", sagt Candice Adam von der Deutsche Börse AG, "aber inzwischen machen Privatanleger schätzungsweise ein Drittel des Umsatzes aus".
Das Potenzial der Indexfonds ist gewaltig. In den USA ist der Triple Q, eine Indexaktie auf den Nasdaq 100, der meistgehandelte Titel überhaupt. Die Manager von Fonds geraten durch die reinen Indexfonds zunehmend unter Druck. Die Produkte sind billig zu haben, folgen blitzschnell der Indexentwicklung und sind immer liquide. Dafür sorgen sogenannte "designated sponsors", internationale Investmentbanken, die im Minutentakt und exakt nach Indexstand einen Kaufs- und Verkaufspreis stellen.
Indexfonds sind günstiger Für Anleger, die eine Einschätzung zur Entwicklung eines Marktsegments haben, sind Indexfonds damit erste Wahl. Dies gilt umso mehr, da selbst die hochbezahlten Fondschefs aktiv gemanagter Fonds nur in einem Drittel aller Fälle den Index schlagen. Börsengehandelte Indexfonds werden sich also aus guten Gründen zunehmender Beliebtheit erfreuen können. Die geringere Verwaltungsgebühr spricht auf jeden Fall für Indexfonds.
Stand:13.10.2001
© 2001 sharper.de
So long,
Calexa
Unter den meistgehandelten Titeln in der Handelsplattform Xetra findet sich immer öfter ein bislang eher unbekannter Wert. Der „Daxex“, ein Indexfonds auf den Dax, schiebt sich Tag für Tag unter die Börsenschwergewichte wie Siemens, Deutsche Telekom oder SAP. Der Daxex gehört dem vor einem Jahr geschaffenen XTF-Segment an, mit dem die Deutsche Börse inzwischen knapp zwei Milliarden Börsenumsatz im Monat macht. XTF steht dabei für „Exchange Traded Funds“.
Goldgrube für Börsenbetreiber
Die neue Fondsfamilie, der 17 Indexfonds und elf aktiv gemanagte DWS-Fonds angehören, ist nicht nur eine Goldgrube für die Börsenbetreiber. Sie bietet auch dem Anleger neue Möglichkeiten. Zunächst hat der Sparer einen gehörigen Preisvorteil, denn die Fondskategorie, die fast ausschließlich über Xetra gehandelt wird, kommt ohne Ausgabeaufschlag aus. Zweiter Pluspunkt ist die Handelbarkeit der Produkte selbst. Der Anleger kann jederzeit auf Schwankungen im Index reagieren – sogar im Laufe eines Handelstages.
"Bei normalen Fonds geht dem Investor praktisch ein ganzer Handelstag durch die Lappen, weil die Preisfeststellung nur einmal am Tag erfolgt", meint DWS-Sprecher Thomas Richter, "bei den XTF kann er jederzeit ein- oder aussteigen." Dass mehr und mehr Anleger genau das tun, kann Richter bestätigen: "Besonders die volatilsten Trading Fonds, beispielsweise der Biotech- oder der US-Technologie-Aktienfonds, werden am stärksten gekauft."
DWS ist Vorreiter
Die DWS ist derzeit die einzige Fondsgesellschaft, die börsengehandelte Fonds anbietet, mit steigendem Umsatzanteil. Rund acht Prozent des Vermögens, das die Deutsche Bank-Tochter verwaltet stecken bereits in der neuen Fondskategorie.
Starke Konkurrenz haben die DWS-Fondsmanager von den reinen Indexfonds bekommen, die die Deutsche Börse zusammen mit der Kapitalgesellschaft Indexchange aufgelegt hat. Die Nachfrage nach den Produkten, die jeweils einen Bruchteil von Dax, Nemax oder Nasdaq 100 kosten, ist riesig. "Eigentlich hatten wir mit den Indexfonds vor allem institutionelle Kunden im Blick", sagt Candice Adam von der Deutsche Börse AG, "aber inzwischen machen Privatanleger schätzungsweise ein Drittel des Umsatzes aus".
Das Potenzial der Indexfonds ist gewaltig. In den USA ist der Triple Q, eine Indexaktie auf den Nasdaq 100, der meistgehandelte Titel überhaupt. Die Manager von Fonds geraten durch die reinen Indexfonds zunehmend unter Druck. Die Produkte sind billig zu haben, folgen blitzschnell der Indexentwicklung und sind immer liquide. Dafür sorgen sogenannte "designated sponsors", internationale Investmentbanken, die im Minutentakt und exakt nach Indexstand einen Kaufs- und Verkaufspreis stellen.
Indexfonds sind günstiger Für Anleger, die eine Einschätzung zur Entwicklung eines Marktsegments haben, sind Indexfonds damit erste Wahl. Dies gilt umso mehr, da selbst die hochbezahlten Fondschefs aktiv gemanagter Fonds nur in einem Drittel aller Fälle den Index schlagen. Börsengehandelte Indexfonds werden sich also aus guten Gründen zunehmender Beliebtheit erfreuen können. Die geringere Verwaltungsgebühr spricht auf jeden Fall für Indexfonds.
Stand:13.10.2001
© 2001 sharper.de
So long,
Calexa