€ auf ATH zum Dollar

Beiträge: 3
Zugriffe: 405 / Heute: 2
permanent:

€ auf ATH zum Dollar

2
27.04.07 14:57
HANDELSBLATT, Freitag, 27. April 2007, 14:39 Uhr
Devisenhandel

Euro markiert neues Allzeithoch 

Der Euro hat am Freitag nach US-Wachstumsdaten ein Rekordhoch zum Dollar erreicht. Nach einem tagelangen Anlauf übersprang die Gemeinschaftswährung die alte Bestmarke von 1,3670 Dollar und notierte mit 1,3682 Dollar so hoch wie noch nie zuvor seit ihrer Einführung an den Finanzmärkten am 1. Januar 1999. Der Dax fiel nach den Daten leicht, der Bund-Future zog etwas an


€ auf ATH zum Dollar 3246687
€ auf ATH zum Dollar 3246687
€ auf ATH zum Dollar 3246687
€ auf ATH zum Dollar 3246687US-Dollar weiter unter Druck: Devisenhandel an der Chicago Mercantile Exchange. Foto: ap

HB FRANKFURT. Der Dollar ist damit für Deutsche so günstig wie zuletzt vor mehr als elf Jahren. Analysten machen vor allem die unterschiedlichen Konjunkturentwicklung in den USA und in Europa für den Kursanstieg verantwortlich: Während in Europa die Konjunktur brummt, schwächt sie sich in den USA seit Monaten ab.

Gedrückt wird der US-Dollar vor allem durch die Erwartung, dass sich die US-Konjunktur abschwächen und die Notenbank noch in diesem Jahr auf Zinssenkungskurs einschwenken wird. Außerdem haben die Vereinigten Staaten ein riesiges Defizit im Außenhandel, das weithin als auf Dauer nicht tragfähig eingeschätzt wird. Aus diesen Gründen rechnen auch die meisten Experten mit einer weiteren Dollar-Abwertung und Euro-Aufwertung. „Für die Märkte ist es eine klare Sache, dass der Euro weiter aufwertet“, sagte Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank.

<!--nodist-->

» Börsen-Tops und Flops auf einen Blick


<!--/nodist-->

Zudem seien die USA an einem schwachen Dollar interessiert. Auch Thomas Stolper von Goldman Sachs gehört zu denen, die einen weiter steigenden Euro erwarten. „Die Anzeichen dass sich Europas Wirtschaft von den USA abkoppelt, sind sehr stark“, meint Stolper.

Während vor zwei Jahren in Europa Katastrophenstimmung herrschte hatte, lässt die derzeitige Eurostärke Finanzmärkte, Politik und Wirtschaft weitgehend kalt. "Zu Alarmismus besteht auf Grund des hohen Euro in Deutschland noch kein Anlass", sagt BDI-Konjunkturexperte Matthias Krämer. Ausschlaggebend dafür sei neben der guten wirtschaftlichen Entwicklung, dass sich viele Unternehmen gegen Währungsrisiken abgesichert hätten. Als "wenig überraschend" schätzt der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton Börner, den starken Anstieg des Euro ein. "Von daher war jeder Profi gut beraten, sich frühzeitig abzusichern und muss diese Entwicklung nicht scheuen", sagte er dem Handelsblatt. Gelassen stimme ihn zudem, dass sich die Weltwirtschaft "robuster als erwartet entwickelt und die deutschen Unternehmen dank ihrer Restrukturierungen in den Vorjahren davon erheblich profitieren".

Die Euro-Finanzminister haben ebenfalls betont gelassen auf den erneuten Höhenflug des Euro reagiert und sehen offenbar keinen Grund einzuschreiten. Ihr luxemburgischer Vorsitzender Jean-Claude Juncker warnte vor einem Treffen mit seinen zwölf Kollegen aus der Währungsunion am Freitag in Berlin vor Panikmache. „Der Euro-Außenkurs hat sich nicht brutal nach oben bewegt, er ist graduell angewachsen.“ Erfügte hinzu: „Deshalb gibt es keinen Grund, in Panik auszubrechen.“

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet mahnte die Devisenmärkte zuletzt in Anbetracht der Euro-Stärke zur Vorsicht. „Die Devisenmärkte müssen sich der Tatsache bewusst sein, dass es bei jeder Wette Risiken in beide Richtungen gibt“, sagte Trichet am Freitag in Berlin nach einem Treffen mit den Finanzministern der Euro-Zone. Übertriebene Kursausschläge seien nicht wünschenswert für das Wachstum, bekräftige er die jüngste Erklärung der sieben wichtigsten Industrieländer (G7) zu den Wechselkursen. Nach Trichets Äußerungen gab der Euro zum Dollar leichtnach. Er hielt sich aber über der Marke von 1,36 Dollar So haben jüngst die führenden deutschen Forschungsinstitute ihre Wachstumsprognose für Deutschland für dieses Jahr von 1,4 auf 2,4 Prozent angehoben.

<!--nodist-->

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Was die EZB plant

<!--/nodist-->

Wenn der Kurs des Euro steigt, werden deutsche und europäische Exporte im Dollarraum für die Abnehmer teurer. gleichzeitig können ausländische Konkurrenten ihre Waren im Euroraum in Euro gerechnet billiger anbieten. Auch die Investoren glauben an die Abkopplung. Aktien deutscher Großunternehmen haben seit Jahresanfang gemessen am Deutschen Aktienindex (Dax) allein seit Jahresanfang um elf Prozent zugelegt, während die wichtigsten US-indizes maximal 3,8 Prozent gewannen.

Dass der Euro-Anstieg die Europäische Zentralbank von ihrem Zinserhöhungskurs abringen könnte, gilt an den Finanzmärkten als unwahrscheinlich. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat bereits signalisiert, dass die EZB wegen der aus ihrer Sicht sehr guten Konjunkturentwicklung mindestens eine weitere Zinserhöhung beabsichtigt. An den Finanzmärkten wird mit einer EZB-Zinserhöhung auf vier Prozent im Juni und auf 4,25 Prozent im Herbst gerechnet.

Nicht alle Experten glauben allerdings an daran, dass sich Europas Wirtschaft von der Tendenz in der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt abkoppeln kann. Die Erfahrung habe anderes gelehrt, sagte Thomas Mayer, von der Deutschen Bank. Er erwartet deshalb, dass die EZB nach der wahrscheinlichen Zinserhöhung im Juni Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres ebenfalls auf Zinssenkungskurs einschwenken müsse, um die Wirtschaft zu stützen und den Gegenwind vom starken Euro zu kompensieren. Auch der starke Euro werde die EZB zu Zinssenkungen veranlassen.

Spätestens in der zweiten Jahreshälfte werde es vorbei sein mit der demonstrativen Gelassenheit deutscher und europäsicher Politiker. Mayer befürchtet Spannungen zwischen den Euro-Ländern. „Die deutsche Industrie steckt den festern Euro gut weg, weil sie die Kostenkontrolle gut im Griff hat. Bei anderen Ländern ist das nicht so.“ Insbesondere aus Frankreich erwartet Meyer politisches Sperrfeuer gegen einen zu starken Euro.

„Vielfach sind die Produkte deutscher Maschinenbauer und Elektrotechnikspezialisten fast konkurrenzlos und können im Dollarraum kaum in gleicher Qualität produziert werden“ erklärt Lothar Hessler von HSBC Trinkaus, warum die deutsche Industrie den Dollar-Anstieg so gut wegsteckt.

<!--nodist-->

 

» Währungen handeln wie ein Profi
– im Handelsblatt Devisen-Center

 


<!--/nodist-->

<!-- ISI_LISTEN_STOP -->

<!-- content end--><!-- Print Footer -->

permanent:

US Wachstum auf dem tiefsten Stand seit vier Jahre

 
27.04.07 15:10
HANDELSBLATT, Freitag, 27. April 2007, 14:59 Uhr
Erstes Quartal

US-Wirtschaftswachstum auf tiefstem Stand seit vier Jahren 

Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2007 so schwach gewachsen wie seit vier Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft stieg mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,3 Prozent nach 2,5 Prozent im Vorquartal.


HB WASHINGTON. Wie das US-Wirtschaftsministerium am Freitag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, waren vor allem geringere Exporte und der Abschwung am Immobilienmarkt für die Wachstumsschwäche verantwortlich. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 1,8 Prozent gerechnet. Der Dollar geriet nach den Zahlen unter Druck und der Euro stieg auf ein neues Rekordhoch von 1,3682 Dollar.

Der für die Inflationsentwicklung in den USA wichtige Kernpreisindex auf Basis der Konsumausgaben stieg um annualisiert 2,2 Prozent. Im Vorquartal hatte er um 1,8 Prozent zugelegt. Dieser Index ist für die US-Notenbank Fed ein zentraler Inflationsindikator.

»  Wie die Märkte auf die Daten reagieren

permanent:

Nur Zwischenstation?

 
27.04.07 17:48
HANDELSBLATT, Freitag, 27. April 2007, 16:43 Uhr
Devisenhandel

Allzeithoch für Euro nur Zwischenstation 

Unerwartet niedriges Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten hat am Freitag den Euro auf 1,3680 Dollar getrieben, den höchsten Stand seit seiner Einführung. Aufs Jahr hochgerechnet ist die US-Wirtschaft im ersten Vierteljahr 2007 nur um 1,3 Porzent gewachsen.


€ auf ATH zum Dollar 3247211
€ auf ATH zum Dollar 3247211
€ auf ATH zum Dollar 3247211
€ auf ATH zum Dollar 3247211Der Euro ist so teuer wie nie. Foto: dpa

noh/doh/hz/jojo/som FRANKFURT. Ende Dezember 2004 hatte der Euro sein bisheriges Rekordhoch bei 1,3667 Dollar erreicht. Markteilnehmer und Analysten gehen davon aus, dass sich die Euro-Aufwertung fortsetzt. „Für die Märkte ist es eine klare Sache, dass der Euro weiter aufwertet“, sagte Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank. Die USA seien an einem schwachen Dollar interessiert.

Gedrückt wird der US-Dollar vor allem durch die Erwartung, dass amerikanische Notenbank noch in diesem Jahr auf Zinssenkungskurs einschwenken wird um die Wirtschaft zu stützen, während von der die Europäischen Zentralbank erwartet wird, dass sie mit ihrem Zinserhöhungskurs fortfährt. Wenn die europäsichen Zinsen relativ zu den amerikansichen steigen, wird die Anlage in Dollar-Anleihen weniger attraktiv und die Nachfrage nach Dollar sinkt. Als langfristig unvermeidlich gilt eine Dollar-Abwertung, weil die Vereinigten Staaten ein riesiges Defizit im Außenhandel haben, das weithin als auf Dauer nicht tragfähig eingeschätzt wird. Ein schwacher Dollar fördert die US-Ausfuhren und bremst die Einfuhren.

Leidtragende sind die euroäischen Exporteure. Doch während vor zwei Jahren in Europa Katastrophenstimmung herrschte, lässt die derzeitige Eurostärke Finanzmärkte, Politik und Wirtschaft weitgehend kalt. „Zu Alarmismus besteht auf Grund des hohen Euro in Deutschland noch kein Anlass", sagt BDI-Konjunkturexperte Matthias Krämer. Ausschlaggebend dafür sei neben der guten wirtschaftlichen Entwicklung, dass sich viele Unternehmen gegen Währungsrisiken abgesichert hätten. Als „wenig überraschend" schätzt der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton Börner, den starken Anstieg des Euro ein. „Von daher war jeder Profi gut beraten, sich frühzeitig abzusichern und muss diese Entwicklung nicht scheuen", sagte er dem Handelsblatt. Gelassen stimme ihn zudem, dass sich die Weltwirtschaft robuster als erwartet entwickelt und die deutschen Unternehmen dank ihrer Restrukturierungen in den Vorjahren davon erheblich profitierten. „Vielfach sind die Produkte deutscher Maschinenbauer und Elektrotechnikspezialisten fast konkurrenzlos und können im Dollarraum kaum in gleicher Qualität produziert werden“ erklärt Lothar Hessler von HSBC Trinkaus, warum die deutsche Industrie den Dollar-Anstieg bisher so gut wegsteckt.

Hier und da zwickt der starke Euro die Unternehmen aber bereits empfindlich. Der anhaltende Preisdruck in der Autoindustrie und die kräftige Aufwertung des Euro machen dem weltgrößten Autozulieferer Bosch zu schaffen. Im ersten Quartal halbierte sich das Umsatzwachstum durch Währungsverluste infolge der Schwäche von Dollar und Yen auf 2,5 Prozent, wie der stark vom Export abhängige Stuttgarter Konzern am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Um ein weiteres Abschmelzen der Rendite zu vermeiden, läutet der vor allem in Asien und Osteuropa expandierende Traditionskonzern eine Sparrunde ein.

<!--nodist-->

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Worauf die Finanzmärkte spekulieren.

<!--/nodist-->

Im laufenden Jahr sei - um Währungseffekte bereinigt - nur ein Umsatzplus von fünf Prozent zu erwarten, sagte Bosch-Chef Franz Fehrenbach. Bei einem unverändert hohem Wechselkurs des Euro müsste sich Bosch am Jahresende mit einem Umsatzzuwachs von 3,5 Prozent zufrieden geben, rechnete Finanzchef Gerhard Kümmel vor.

Die Finanzmärkte spekulieren darauf, dass Börner Recht hat, dass sich Europa und insbesondere Deutschland konjunkturell von den USA abkoppeln und zudem noch der Belastung durch den Höhenflug des Euro trotzen kann. Aktien deutscher Großunternehmen haben gemessen am Deutschen Aktienindex (Dax) allein seit Jahresanfang um zwölf Prozent zugelegt, während die wichtigsten amerikanischen und europäsichen Indizes nur rund halb so viel gewannen. Die schwachen US-Daten und der Euro-Rekord brachten nur einen kleinen Rückschlag um ein halbes Prozent.

Auch dass der Euro-Anstieg die Europäische Zentralbank von ihrem Zinserhöhungskurs abringen könnte, gilt an den Finanzmärkten als unwahrscheinlich. An den Finanzmärkten wird mit einer EZB-Zinserhöhung auf vier Prozent im Juni und auf 4,25 Prozent im Herbst gerechnet. Der Euro hat an dieser Einschätzung nichts geändert, die Zinserhöhungserwartung verstärkte sich am Freitagnachmittag sogar noch etwas.

<!--nodist-->

 

» Währungen handeln wie ein Profi
– im Handelsblatt Devisen-Center

 


<!--/nodist-->

Einige renommierte Volkswirte warnen allerdings vor zu viel Gleichmut. Die Erfahrung habe anderes gelehrt, widerspricht Thomas Mayer der These, Europa werde von der Konjunkturschwäche in den USA nicht tangiert. Er erwartet, dass die EZB spätestens in neun Monaten ebenfalls auf Zinssenkungskurs einschwenken müsse, um die Wirtschaft zu stützen und den Gegenwind vom starken Euro zu kompensieren. Mayer befürchtet Spannungen zwischen den Euro-Ländern. „Die deutsche Industrie steckt den festern Euro gut weg, weil sie die Kostenkontrolle gut im Griff hat. Bei anderen Ländern ist das nicht so.“ Insbesondere aus Frankreich erwartet Meyer politisches Sperrfeuer gegen einen zu starken Euro.

„Die Europäische Zentralbank sollte die Zinsen nicht weiter erhöhen, sonst treibt sie den ohnehin überbewerteten Euro noch weiter nach oben“, warnt Joachim Fels von der Investmentbank Morgan Stanley.

Ganz anders die Sicht von Goldman Sachs und der italienischen Großbank Unicredit. Beide Häuser haben am Freitag ihre ohnehin schon optimsitischen Konjuntkurprognosen für Deutschland und Europa weiter nach oben revidiert. Goldman Sachs erwartet nun in diesem Jahr für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent und für den Euroraum insgesamt von 2,7 Prozent.


<!-- ISI_LISTEN_STOP -->
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--