ATX "Wien in fünf Jahren Teil eines Netzwerks"

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sir charles:

ATX "Wien in fünf Jahren Teil eines Netzwerks"

 
10.12.01 11:20
"Wien in fünf Jahren Teil eines Netzwerks"

Der Wiener Aktienmarkt werde sich ähnlich wie die AUA der Star-Alliance einem größeren Bündnis anschließen, meint Antonella Mei-Pochtler von Boston Consulting.

 
"Es ist nach wie vor fünf vor zwölf." So beurteilt Antonella Mei-Pochtler von Boston Consulting (BC) im "Presse"-Gespräch die Situation des heimischen Kapitalmarkts. BC hatte im Sommer die Schwachstellen der Wiener Börse analysiert. Wiens Aktienmarkt hat die Turbulenzen nach dem 11. September relativ gut überstanden, weil hier die Titel der old economy und Zykliker dominieren. "Die Wiener Börse hat im Konzert der internationalen Märkte nicht verloren, die strategischen Probleme bleiben aber weiter bestehen."

Lob für Schenz

Rosen streut Mei-Pochtler dem neue Kapitalmarkt-Champion, dem scheidenden OMV-General Richard Schenz: "Er war unser Wunschkandidat. Schenz ist ein tiefer Kenner des lokalen und internationalen Kapitalmarkts, war lange Führungskraft eines der profiliertesten börsenotierten Unternehmens Österreich und kann auch mit dem politischen Umfeld gut umgehen."


Daß es an der Wiener Börse derzeit weit und breit keine Neuemission gibt, liege im internationalen Trend. Auch 2002 werde nur wenig passieren. "Erst 2003 wird sich bei den Neuemissionen wieder spürbar etwas tun, bis dahin bin ich sehr skeptisch." Noch kein Urteil hat sie sich über das neue Top-Segment der Wiener Börse (prime market) gebildet: "Die Ausrichtung auf mehr Transparenz und Liquidität ist von der Idee her sicher positiv. Ob es funktioniert, wird man sehen."


Durch die Abverkaufspolitik der ÖIAG könnten nach der Austria Tabak weitere Titel vom Kurszettel verschwinden, möglicherweise auch das "Schwergewicht" Telekom Austria. Um das Börsevolumen zu halten, müßten die verbleibenden Unternehmen sich noch viel stärker als in der Vergangenheit in Richtung Performance orientieren und außerdem ihren Streubesitz kräftig erhöhen.


Einiges an Auftrieb könnte die Abfertigung neu für die Börse Wien bringen. Dabei sei auch die Politik gefordert, meint Mei-Pochtler, die steuerliche Anreize für die Pensionsvorsorge in Aktien vorschlägt. "Als selektiven Anreiz, um inländische Pensionsfonds zu forcieren, die in österreichischen Aktien investieren, sollte man sich steuerliche Maßnahmen sehr wohl überlegen."


Hörbare Kritik äußert die Expertin an der Newex, der in Wien angesiedelten Ostbörse. Die Newex dümpelte in ihrem ersten Jahr fast umsatzlos vor sich hin und wird vor allem in den Reformstaaten teilweise deutlich abgelehnt. "Die Konfrontation ist nur sehr schwer zu überwinden. Gerade die Reformstaaten hassen nichts mehr als vereinnahmt oder kolonialisiert zu werden," so Mei-Pochtler.


Sie ist strikt dagegen, daß aus dem Wiener Aktienmarkt ein "Österreich-Fenster" der Börse Frankfurt wird. Vor allem für mittelständische Unternehmens sei ein lokaler Börseplatz wichtig. Die Kooperation mit Frankfurt, wie sie derzeit besteht, sei aber zu wenig: "In fünf Jahren wird die Börse Wien Teil eines größeren Netzwerkes sein, ähnlich wie die AUA in der Star Alliance."


ztlanger:

Warum kann man die Wr.Börse nicht auflösen?

 
10.12.01 11:25
....ersatzlos streichen, sag ich. Btw, der ATX steht jetzt genau am Stand von vor 5 Jahren! Und die Aktien sind abgeblich niedriger bewertet als die in Budapest. Hab keine Lust das nachzuprüfen, aber wundern würde es mich nicht!
sir charles:

ztlanger

 
10.12.01 11:27
Grundsätzlich keine schlechte Idee, aber wohin mit den österr. Titeln??

Sag nicht auf den Neuen Markt
erzengel:

Hihi, in den Mdax o.T.

 
10.12.01 11:29
erzengel:

Hehe, oder man löst auch Ösiland auf

 
10.12.01 11:34
Wien/Niederöst./Burgenland kommt nach Ungarn und restl. Österreich kommt wieder zu Bayern.
Erzi
ztlanger:

Ende der Regionalbörsen

 
10.12.01 11:48
Ich versteh den Sinn der zahlreichen Regionalbörsen nicht (mehr). Deutschland ist ja auch voll von großen und kleinen Börsen. Der Umsatz an den "Nebenbörsen" ist dort bei etlichen Werten ist einfach Null. Ich denke, es ließe sich etliches vereinfachen und eventuell sogar attraktiver machen wenn man eine oder zumindest nur wenige Börsen in Europa hätte.

Die Tendenz geht eh in die richtige Richtung, aber es dauert schon recht lange und man spricht immer wieder von Verbesserungen anstatt von einer Radikalkur. Mir ist zum Beispiel vollkommen egal, ob ich in Frankfurt, London oder gleich in New York handle. Wien hab ich bisher nur sehr selten beansprucht.
sir charles:

@erzengel

 
10.12.01 11:56
Ich dachte wir sind alle bei der EU und es ist eh wurscht wo hin wir gehören.

Aber das du Wien an Ungarn verschenken willst tut weh, burgenland wäre ja
noch gegangen
Paco:

die vielen Nebenbörsen sind echt ein Quatsch

 
10.12.01 13:58
wer braucht soo viele kleine Börsen wo eh nie gehandelt wird und die meisten sind sws schon bei Xetra. Wichtig wären hohe Umsätze und die haben die kleinen nicht.

Am schlimmsten sind aber die Rechte die die deutschen Banken haben um die privaten abzuzocken. Ich pers. würde mich freuen wenn die die € 100 Mio Strafe zahlen müßten wegen ihrer Kartellvergehen.
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