AT&S baut große Hoffnungen auf Schanghai
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Leiterplattenhersteller erwartet 2002 Umsatzplus von 20 Prozent
Leoben - Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S geht fest davon aus, dass es 2002 nur mehr besser werden kann am gebeutelten Leiterplattenmarkt. Der Markt dürfte sich erholen, beim Auftragseingang sei ein deutliches Anziehen spürbar, sagte Vorstandsvorsitzender Willi Dörflinger in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Ausgehend vom heurigen Krisenjahr, für das 40 Prozent Marktwachstum prognostiziert worden waren und das für AT&S beim Umsatz de facto ein Nullwachstum gebracht habe, sei im kommenden Geschäftsjahr (ab 1. April 2002) eine Umsatzsteigerung um 20 Prozent nicht unrealistisch.
China soll rasch in Gewinnzone
Einen fetten Beitrag dazu dürfte das heuer in Schanghai errichtete fünfte AT&S-Werk liefern, das planmäßig in Betrieb gehen wird und binnen Jahresfrist bereits in die Gewinnzone kommen soll. Abgesehen von der "Niederlage" in Augsburg, die AT&S in Summe zwar 46 Millionen Euro (632,97 Mio. S) gekostet, aber langfristige Lieferverträge mit Siemens beschert hat, ist AT&S mit einem blauen Auge aus dem Konjunkturtief gekommen: Während die US-Konkurrenten insgesamt 20.000 Mitarbeiter und die Leiterplattenbranche in Europa 6000 Beschäftigte von ihren Payrolls streichen mussten, fuhren die Leobener stets Gewinne ein und verzeichneten an allen Standorten über 80 Prozent Auslastung, betonte Dörflinger. "Andere Hersteller in Europa müssen Kurzarbeit fahren, 95 Prozent der Mitbewerber weltweit schreiben rote Zahlen." In den heimischen Werken sei es aber gelungen, mittels flexibler Arbeitszeitmodelle durchzutauchen.
Technologieführerschaft
Herausgeputzt haben sich die Steirer, an denen auch der Industrielle Hannes Androsch beteiligt ist, sowohl technologisch als auch mengenmäßig. Das auf den Leiterplattenmarkt spezialisierte US-Marktforschungsinstitut Prismark attestiert, dass AT&S in der obersten Technologieklasse der zweitgrößte Hersteller sei - ex aequo mit der koreanischen Samsung. Größer sei in dieser "Preisklasse" nur der US-Konkurrent Ibiden, der es auf ein monatliches Produktionsvolumen von 32.0000 Quadratmeter bringe (AT&S kommt auf 30.000 m², Anm.). Noch vor einem Jahr habe man Rang sechs belegt. Dörflinger: "Mengenmäßig muss man sich schon an uns orientieren, technologiemäßig haben wir bald den japanischen Standard." Damit wolle man nach der technologischen Marktführerschaft greifen. Die mit Motorola geschmiedete Partnerschaft sei dabei sicher hilfreich. Da verwundet es nicht, dass in Forschung und Entwicklung durchschnittlich zwei bis drei Prozent des Umsatzes hineingebuttert werden. (ung, APA)
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Leiterplattenhersteller erwartet 2002 Umsatzplus von 20 Prozent
Leoben - Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S geht fest davon aus, dass es 2002 nur mehr besser werden kann am gebeutelten Leiterplattenmarkt. Der Markt dürfte sich erholen, beim Auftragseingang sei ein deutliches Anziehen spürbar, sagte Vorstandsvorsitzender Willi Dörflinger in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Ausgehend vom heurigen Krisenjahr, für das 40 Prozent Marktwachstum prognostiziert worden waren und das für AT&S beim Umsatz de facto ein Nullwachstum gebracht habe, sei im kommenden Geschäftsjahr (ab 1. April 2002) eine Umsatzsteigerung um 20 Prozent nicht unrealistisch.
China soll rasch in Gewinnzone
Einen fetten Beitrag dazu dürfte das heuer in Schanghai errichtete fünfte AT&S-Werk liefern, das planmäßig in Betrieb gehen wird und binnen Jahresfrist bereits in die Gewinnzone kommen soll. Abgesehen von der "Niederlage" in Augsburg, die AT&S in Summe zwar 46 Millionen Euro (632,97 Mio. S) gekostet, aber langfristige Lieferverträge mit Siemens beschert hat, ist AT&S mit einem blauen Auge aus dem Konjunkturtief gekommen: Während die US-Konkurrenten insgesamt 20.000 Mitarbeiter und die Leiterplattenbranche in Europa 6000 Beschäftigte von ihren Payrolls streichen mussten, fuhren die Leobener stets Gewinne ein und verzeichneten an allen Standorten über 80 Prozent Auslastung, betonte Dörflinger. "Andere Hersteller in Europa müssen Kurzarbeit fahren, 95 Prozent der Mitbewerber weltweit schreiben rote Zahlen." In den heimischen Werken sei es aber gelungen, mittels flexibler Arbeitszeitmodelle durchzutauchen.
Technologieführerschaft
Herausgeputzt haben sich die Steirer, an denen auch der Industrielle Hannes Androsch beteiligt ist, sowohl technologisch als auch mengenmäßig. Das auf den Leiterplattenmarkt spezialisierte US-Marktforschungsinstitut Prismark attestiert, dass AT&S in der obersten Technologieklasse der zweitgrößte Hersteller sei - ex aequo mit der koreanischen Samsung. Größer sei in dieser "Preisklasse" nur der US-Konkurrent Ibiden, der es auf ein monatliches Produktionsvolumen von 32.0000 Quadratmeter bringe (AT&S kommt auf 30.000 m², Anm.). Noch vor einem Jahr habe man Rang sechs belegt. Dörflinger: "Mengenmäßig muss man sich schon an uns orientieren, technologiemäßig haben wir bald den japanischen Standard." Damit wolle man nach der technologischen Marktführerschaft greifen. Die mit Motorola geschmiedete Partnerschaft sei dabei sicher hilfreich. Da verwundet es nicht, dass in Forschung und Entwicklung durchschnittlich zwei bis drei Prozent des Umsatzes hineingebuttert werden. (ung, APA)