Art-Investment: Kunst als Anlage - nicht für Jeden

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das Zentrum d.:

Art-Investment: Kunst als Anlage - nicht für Jeden

 
03.12.01 16:30
Art-Investment
Kunst als Anlage - nicht für Jedermann
Von Christof Leisinger

3. Dez. 2001 Es klang zu schön um wahr zu sein. Unter der Headline „Die schönst Art Investment“ wurde im Mai des Jahres 1999 über den „Global Art Fund“ der DG Bank berichtet.

Ziel dieses Fonds war es, Anlegern die Möglichkeit zu bieten, mit überschaubarem Kapitaleinsatz an den langfristigen Potenzialen des internationalen Kunstmarktes zu partizipieren. Gleichzeitig sollte die Zulassung zum Börsenhandel für Liquidität sorgen. Fragt der Anleger heute nach diesem Produkt, so erhält er die Auskunft: „Dieser Fonds ist bereits vor einem Jahr geschlossen worden“. Irgendwie scheint das Konzept also nicht aufgegangen zu sein.

Rendite besser als an der Börse

Der Kunstmarkt ist nicht direkt mit der Börse vergleichbar. „Kunst als Anlage ist eine unausgegorene Schnapsidee“, brachte der Sprecher einer großen deutschen Fondsgesellschaft seine Skepsis zum Ausdruck. Das Geschäft sei viel zu individuell, vom Geschmack des Einzelnen abhängig und in einem Fonds nicht zu steuern, präzisiert er seine Aussage.

Blickt man allerdings in Versteigerungskataloge und auf verschiedene Indizes, so scheint sich die allgemeine Einschätzung zu bestätigen, nach der Kunstliebhaber mit ihrem Engagement durchaus Geld verdienen können. Zumindest zeigen verschiedene spezifische Kunstrichtungen langfristig eine überzeugenden Wertentwicklung. Sie fiel in der Vergangenheit teilweise sogar besser aus, als bei Standardwerten der Börse.

Kunst und "emotionale Rendite"

Damit dürften einige Unterschiede unmittelbar klar werden. Kauft der Anleger ein Wertpapier, so will er Kursgewinne sehen - nichts mehr und nichts weniger. Wer sich dagegen mit Kunst beschäftigt, der sucht mehr als den puren materiellen Gewinn. Sein Motiv dürfte primär die „emotionale Rendite“ sein, sei es die persönliche Freude an einem bestimmten Objekt oder auch nur das Prestige, das mit dem Besitz einher geht. Die denkbare Wertsteigerung wäre zunächst ein angenehmer Nebeneffekt.

Will man sich dem Markt mit objektiven Kriterien nähern, stößt man sehr schnell an Grenzen. Die Wahrscheinlichkeit, unter Tausenden unbekannter Künstler gerade auf den zu stoßen, dessen Werke in Zukunft eine hohe Wertsteigerung verzeichnen, dürfte geringer sein, als die Nadel im berühmten Heuhaufen zu finden. So konzentrieren sich viele Liebhaber und Spekulanten auf relativ wenige bekannte Werke, wo dann einem begrenztem Angebot eine schwankende Nachfrage gegenüber steht. Ähnlich wie an der Börse sind auch hier mehr oder weniger regelmäßig richtige „Kunst-Bubbles“ zu beobachten.

Liquidität ist beschränkt

Nur wer davor oder danach investiert und den notwenigen langen Atem hat, kann mit einer angemessenen Rendite auf Grund eines steigenden Wertes rechnen. Aber selbst dann gibt es Einschränkungen. Denn Kunstwerke lassen sich nicht einfach über einen Verkaufsauftrag an der Börse veräußern. Die „Marktgängigkeit“ hängt wesentlich von der Qualität ab. Mögen Arbeiten von Spitzenqualität und großer Seltenheit leicht einen Abnehmer finden, so kann sich der Verkauf von qualitativ durchschnittlichen Kunstwerken über Auktionen oder Galeristen über einen Zeitraum von mehreren Wochen und Monaten hinziehen.

Für „Otto-Normal-Anleger“ ist das alles kein Problem, wenn er mit dem Kauf eines Bildes oder einer Skulptur in erster Linie sich selbst eine Freude bereiten will. Hat er „die große Rendite“ im Hinterkopf, so sollte er über das notwendige Budget verfügen - Fachleute setzen das Minimum bei einer Million Euro an - und sich seriös beraten lassen.

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aabb-cisco:

und hoch damit... o.T.

 
04.12.01 09:37
Verbrecher:

stimmt :-)

 
04.12.01 10:17
hab vor ner weile in der türkei einen hereke-seidenteppich gekauft. hängt an der wand, sieht sehr schön aus und man kann sagen, dass er etwa 20 - 30 % jährlich an wert zulegt. ein beitritt der türkei in die eu könnte das teil noch zusätzlich pushen, also: HEREKE VOR EXPLOSION!!! :-)
Reila:

Kunst - Die Anekdote.

 
04.12.01 10:30
Wenn ich Bilder kaufe, müssen sie mir sehr gefallen und zwar spontan. Und ich muß mir sicher sein, daß ich auch morgen noch etwas Interessantes in dem Bild entdecke und daß seine Stimmung mir auch noch später gefällt. So ein Bild gab es 1994 in einem Touristenschuppen in der Dominikanischen Republik. Es war vergleichsweise zu den Haiti-Imitationen naiver Kunst extrem teuer, so daß es niemand kaufte. Wie sich nach Kauf herausstellte war es von Alberto Ulloa, einer der namhaftesten Maler in der Karibik. Seine Bilder hängen sonst in Banken und Vorstandsetagen von Tabakkonzernen sowie in Galerien in US, D, und Japans. Zwei Jahre später war ich nochmals in der DR und fand ein Bild Ulloas mit einer so fantastischen Preisauszeichnung, daß ich fragte, ob es hier 300 % Inflation gegeben hätte, oder ob die Preise in Peso wären. "No", sagte die Galeristin: "He has tripled the price last year". Das war also wohl ein guter Kauf gewesen. Aber es war keine Spekulation. Ich will das Bild behalten, weil es mir gefällt. Würde ich es verkaufen wollen, würde mir wahrscheinlich dieselbe blöde Kudamm-Galeristin, die sonst rotgetüchnte 3x2 m-Leinwände für 20.000 DM verkauft (Selbstverständlich kommen wir zu Ihnen und hängen das Bild zur Probe. Man muß ja sehen, ob es auch paßt), erklären, daß dieser Schinken nur ganz schwer und für ganz wenig Geld wieder zu verkaufen wäre. Kunst ist eben etwas für Kenner, und wer kann das schon für sich behaupten? Als Anlageobjekt würde ich es nicht sehen, selbst wenn ich einmal damit Glück gehabt hätte.

R.
das Zentrum d.:

super Geschichte Reila

 
04.12.01 10:32
deine Einstellung stimmt !
Brummer:

Stimmt Reila

 
04.12.01 10:35
mir geht es bei Bildern genauso. Was mir gefällt muß nicht unbedingt wertvoll sein.
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