armes Hamburg

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ruhrpott:

armes Hamburg

 
03.07.01 13:00
Hamburg kämpft mit den Pleiten der New Economy

Hamburg sieht sich selbst gern als Hauptstadt der digitalen Wirtschaft in Deutschland. Doch nicht erst seitdem die Kabel New Media AG ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen kann, ist Ernüchterung eingekehrt. Die New Economy, jenes schwer greifbare Gemisch aus Medien- und Software-Unternehmen, Internet-Dienstleistern und Musikverlagen, Biotechnologie-Firmen und Hightech-Schmieden, ist in der Hansestadt ins Trudeln geraten.

Dazu haben die Beinahe-Pleiten aus den vergangenen Monaten kräftig beigetragen. Zuerst ging im Winter die Software-Firma Micrologica aus dem schleswig-holsteinischen Bargteheide durch ein Insolvenzverfahren. Von dem Unternehmen blieb nur ein karger Rest, der Hauptteil wurde verkauft.

Die Emprise-Gruppe musste im Frühjahr den Verlust ihres Grundkapitals melden, ist aber vorläufig gerettet. Dagegen strich der ehemalige St.-Pauli-Sponsor "World of Internet" gleich ganz die Segel. Peter Kabel ist ein weiteres Beispiel für einen einstigen Branchenstar, dessen Weg nach steilem Aufstieg stetig nach unten führte – am Montag bis zum Insolvenzrichter.

"Wir mussten Rückschläge einkalkulieren; dazu war die Euphorie einfach zu groß", sagt Andreas Köpke von der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (HWF). Für ihn bleibt jedoch die Digitalisierung der Hamburger Wirtschaft eine Erfolgsgeschichte: "Viele der alten Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil, weil sie die digitale Technologie und das Internet nutzen, zum Beispiel die Rolltreppenfertigung von ThyssenKrupp oder der Otto-Versand", meint der Wirtschaftsförderer. "Die Großen haben abgewartet und die Technologie in ihr Unternehmen integriert." Die Gründung neuer Internet-Agenturen und Software-Häuser sei stets nur ein "Zweitnutzen" gewesen.

Ähnlich sieht es Jens Uwe Neumann von der Initiative "New Media at Work": "Das Internet war völlig überbewertet", sagt er. "Das ist eine zusätzliche technische Möglichkeit für ein bereits vorhandenes Geschäft." Wer sich darauf konzentriert habe, stehe auch heute noch gut da. Die Hansestadt könne sich jedoch nicht von weltweiten Trends abkoppeln: "Wenn im Silicon Valley 25 Prozent der Firmen Schwierigkeiten haben, dann spüren wir das hier auch. Bislang ist Hamburg relativ verschont geblieben."

Ein weiterer Grund für das nachlassende Interesse an der New Economy ist die Renaissance der alten Industrien: Die Airbus-Werke in Finkenwerder und die Lufthansa-Werft am Flughafen, die noch in den neunziger Jahren ihre Beschäftigten zu tausenden entlassen haben, suchen wieder händeringend nach Fachkräften. Der Schiffbau ist soweit geschrumpft, dass er kaum mehr kleiner werden kann und den Betrieben geht es trotz eines schwierigen Umfelds nicht schlecht. Die Wertschätzung für die "Old Economy" drückt sich auch in der Politik des rot-grünen Senats aus, der sich die Ansiedlung des Großraum-Airbus A 380 deutlich mehr als eine Milliarde Mark kosten lässt. "Dagegen spielen die paar Millionen für die New Economy kaum eine Rolle", sagt Köpke. Mit einer neuen Initiative für den Luftfahrt-Standort Hamburg wollen Unternehmen, Kammer, Verbände und Senat die Position der Hansestadt weiter stärken.

Auch bei den Aktionären der Hamburger Internet-Stars, die sich oft über die Vervielfachung der Kurse freuen konnten, sind die modischen Technologie-Werte nicht mehr so recht angesagt. "Das Schlimmste war eigentlich Emprise", sagt RTL-Moderatorin Birgit Schrowange. "Vor dem Boom gekauft, 1000 Prozent im Plus gewesen, nicht verkauft und jetzt 80 Prozent im Minus." Auch hier haben sich die angeblich langweiligen Aktien der etablierten Unternehmen als sicherer Hafen erwiesen. Unter den Hamburger Papieren konnten die Anleger in den vergangenen Jahren und Monaten mit Werten wie HEW, Norddeutsche Affinerie, Beiersdorf oder Bijou Brigitte ihr Geld vermehren – und alle Highflyer des Neuen Marktes sind abgestürzt. (Eckart Gienke, dpa) / (mti/c't)




Viele Grüße

armes Hamburg 362036

aus dem Ruhrpott
boomer:

Armes Hamburg!

 
03.07.01 13:03
Hamburg kämft mit den zahllosen Skandalen aus der Filzokratie einer 40igen
SPD-Herrschaft.

In HH kann man auch einen Besen rot anmalen; er wird trotzdem gewählt!
Levke:

Reiches Hamburg

 
03.07.01 13:05
Halb so schlimm - ruhrpott - ich bin doch noch da...........

Außerdem verschwinden mit solchen Firmen wie Kabel Media auch die
ganzen Schnösel............
Levke:

Da hast du nicht ganz unrecht boomer

 
03.07.01 13:07
in Hamburg wird aus Tradition rot gewählt; auch in diesem
Jahr dürfte wieder alles klar sein.
Niemand wird hier was ohne das rote Parteibuch.....

Ganz wie in Bayern - nur anders rum !

Hungerhahn:

Bürgerschaftswahl 2001

 
03.07.01 13:16
Mag sein, daß auch dieses Jahr wieder alles klar ist. Aber nur, wenn Richter Gnadenlos und die FDP nicht in die Bürgerschaft einziehen.
Schaut euch mal die Wahlergebnisse der SPD 1991 bis heute an. (1991: 48%, 1993: 40%, 1997: 37%, Umfrage 2001: 34%)
Die Erosion ihrer Macht ist nach 40 Jahren Filzokratie nicht mehr aufzuhalten.
Und das ist gut so.
(Wowereit möge mir verzeihen, daß ich seinen Spruch klaue)
boomer:

Hi Levke, aber HH ist die schönste Weltstadt

 
03.07.01 13:20
Deutschlands - neben München!
MfG
borgling:

@Levke hab garnicht gewußt, dass Christian Ude

 
03.07.01 13:24
(OB München) bei der CSU ist! *g*

Gruß  
borgling:

In den Großstädten dominiert halt meist das

 
03.07.01 13:25
Proletariat!

Gruß
mod:

@Ruhrpott

 
03.07.01 13:53
Kennst Du Hamburg?

Hamburg ist eine reiche, sehr schöne Stadt trotz

jahrzehntelangem SPD-Filz!

Wir haben hier fast jede Woche einen neuen SPD-Skandal.

Informier Dich bitte einmal.

Viele Grüße
mod
Levke:

München ist eine Weltstadt ???? boomer

 
03.07.01 17:23
nur weil Horden von  Japanern die Schlösser
fotografieren ????

Im Ernst - boomer - ich lade Dich gerne mal nach Hamburg ein,
damit du mal den Unterschied zu München sehen kannst..

Der Vergleich geht garnicht....weitere Bemerkungen spare ich
mir jetzt......
boomer:

Hi Levke,

 
03.07.01 17:39
kennst Du noch den Star-Palast, das Winterhuder Fährhaus usw.?

So sind halt die Zeiten!
MfG

Hiob:

Die Hamburger warten gespannt darauf, ob Ole

 
03.07.01 17:57
(van Beust) sich vor der Wahl noch wowereitmäßig outet. Aber wahrscheinlich käme das, so wie ich die Stadt kenne, hier nicht so gut an.  
Carupano:

@Ruhrpott

 
03.07.01 18:00
was heißt da armes Hamburg? Ich denke da findest Du immer wieder eine Gegend in unserem"lieben Vaterland",die NM-geschädigt ist.Aus meiner näheren Umgebung fällt mir da z.B. Amatech(sehr solide Firma aus Pfronten,ist leider nur alles etwas dumm gelaufen),Infomatec,CPU-Software oder EM TV ein.Es gibt sicherlich noch mehr"solide" Firmen in meiner Umgebung,nur bei dem ganzen Schrott am NM ist es eigentlich auch gar nicht mehr so wichtig,wo die "Stars" ihren Stammsitz haben.Die Geldvernichter sind wohl mehr oder weniger über ganz Deutschland verteilt.Vielleicht wäre es ja besser am NM ein radikalen Schnitt anzubringen und den ganzen Müll zu delisten,eventuell bleiben dann ja 20 bis 30 gesunde Unternehmen übrig,mit denen der NM einen Neuanfang wagen könnte,um zu beweisen,daß man die Käufer auch ernst nimmt und nicht nur ihre Kohle vernichten möchte.Aber dazu wird sich die deutsche Börse wohl nicht durchringen können.
Hiob:

Guter Vorschlag, aber wir werden es nicht erleben!

 
03.07.01 18:28
Vor allem stehen die Banken doch schon wieder mit neuen "Highflyern" für den NM auf der Matte - und schließlich gehört die Deutsche Börse zum Großteil den Banken. Der Neue Markt ist mausetot (ich hatte es schon vor etwa einem Jahr gepostet) und daran wird sich auch so schnell nichts mehr ändern. Das sich zunehmend öffnende Gap zwischen Nasdaq und NM zeigt, daß bei den Anlegern eine breite Abkehr vom NM und eine Verlagerung auf andere Börsensegmente stattgefunden hat und immer noch stattfindet.

Überdies: Gesunde Firmen wie beispielsweise Jumptec holten sich auf der HV bereits die Genehmigung zum (Zweit-)Listing an einer anderen (ausländischen) Börse. Daraus kann dann ziemlich schnell ein Abwanderungsprozeß von soliden Firmen entstehen. Dieses Szenario halte ich für wahrscheinlicher als die "Selbstreinigungskraft" der Deutschen Börse.
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