Arbeitslosenzahlen überraschen Experten

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Arbeitslosenzahlen überraschen Experten

 
09.10.03 09:59
Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich im September besser entwickelt als angesichts der Konjunkturflaute von Experten erwartet worden war. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum August offenbar unerwartet deutlich zurückgegangen.

Die Arbeitslosenzahl sank saisonbereinigt im Monatsvergleich um 14.000 auf 4,392 Millionen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus informierten Kreisen, die sich auf die amtliche Statistik der Bundesanstalt für Arbeit (BA) beriefen. Volkswirte waren im Schnitt von einem saisonbereinigten Anstieg um 10.000 Erwerbslose ausgegangen. Bereinigt ging die Zahl der Arbeitslosen vor allem wegen der Herbstbelebung um 107.400 auf 4,207 Millionen zurück. Die BA gibt die neuen Zahlen am Donnerstagvormittag bekannt.

Von Reuters befragte Experten sagten, der Rückgang sei höher ausgefallen als erwartet, deute jedoch nicht auf eine dauerhafte Belebung am Arbeitsmarkt hin. Stefan Bielmeier von der Deutschen Bank sagte: "Von einer nachhaltigen Verbesserung am Arbeitsmarkt gehen wir erst ab dem ersten Quartal 2004 aus."

Andreas Rees von der Hypovereinsbank sagte, die Wirkung der Arbeitsmarktreformen scheine größer auszufallen als erwartet: "Mittlerweile würde ich den Gesamteffekt der Reformen zusammen auf rund 100.000 beziffern." Die Eine-Million-Euro-Frage sei aber, ob der erwartete Aufschwung sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen werde. "Wir glauben, dass die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt 2004 etwas höher als 2003 sein wird", sagte Rees.

Im Jahresvergleich Anstieg der Arbeitslosen

Trotz des deutlichen Rückgangs waren im September den Angaben zufolge 265.000 mehr Menschen arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresvergleich von 9,5 auf 10,1 Prozent. Dennoch habe sich der Arbeitsmarkt im September besser entwickelt als angesichts der Konjunkturflaute erwartet, hieß es weiter. Die Bundesanstalt führe dies vor allem auf die größeren Vermittlungsanstrengungen der Arbeitsämter zurück sowie auf höheren Druck auf Arbeitslose und eine steigende Zahl von Existenzgründungen.

So hätten sich seit Jahresbeginn 183.000 Arbeitslose mit Hilfe der Ich-AG oder mit einem Überbrückungsgeld selbstständig gemacht. Zudem werde die Statistik dadurch entlastet, dass Ende September rund 21.300 Arbeitslose in Personal-Service-Agenturen (PSA) beschäftigt gewesen seien. Die PSA sollen Arbeitslose über Zeitarbeit in eine neue dauerhafte Beschäftigung vermitteln.

ftd.de
Bärentatze:

Irreführende Signale vom Arbeitsmarkt

 
09.10.03 13:40

09.10. 12:26
K: Irreführende Signale vom Arbeitsmarkt
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Externe Quelle : DEKA Bank

Irreführende Signale vom Arbeitsmarkt

1. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September um 107 Tausend Personen (nicht saisonbereinigt) auf 4,206 Millionen erfreut nur auf den ersten Blick. Eine flüchtige Betrachtung der registrierten Arbeitslosigkeit erweist sich – wie schon in den vergangenen Monaten – als irreführend. Die Statistikbereinigung der Bundesanstalt für Arbeit überdeckt die überaus angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Die derzeitige konjunkturelle Situation ist nicht dazu angetan, den Rückgang als Erfolg zu feiern. Noch immer übertreffen die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit die der Abgänge in Erwerbstätigkeit.

Das der Bundesanstalt für Arbeit gemeldete Stellenangebot gibt ebenfalls keinen Anlass zur überschwänglichen Freude, saisonbereinigt ist das Stellenangebot seit Dezember 2000 kontinuierlich zurückgegangen. Im September 2003 waren es noch rund 330 Tausend Stellen (nicht saisonbereinigt).

Die jetzt über mehrere Monate leicht rückläufigen Arbeitslosenzahlen haben im Abgang in die sonstige Nichterwerbstätigkeit (hier insbesondere der Abgang wegen Nichterneuerung der Meldung) ihre tiefere Ursache. Gerade der Saldo zwischen den Abgängen wegen Nichterneuerung der Meldung und den erneuten Meldungen nach Meldversäumnis zeigt das Ausmaß der aus der Arbeitslosenstatistik gefallenen Personen. Weit mehr als eine halbe Millionen Menschen sind aus der Statistik herausgerechnet und vergrößern das Heer der „Stillen Reserve“. Die Konsequenzen werden bei einem Wiederanziehen der Konjunktur sichtbar werden. So werden die, die jetzt resigniert die Arbeitssuche über die Bundesanstalt aufgaben, sich bei einer besseren gesamtwirtschaftlichen Situation zurückmelden und so den Abbau der Arbeitslosigkeit bremsen.

2. Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl ist ebenfalls zurückgegangen. Für den September wurden 4,39 Millionen Personen gemeldet. Der Rückgang um 14 Tausend Personen ist überaus kräftig. Doch liegt auch in diesem Fall, wie bei den nicht saisonbereinigten Daten, die statistische Verzerrung vor.

3. Die nichtsaisonbereinigte Arbeitslosenquote sank von 10,4 % im August auf 10,1 % im September, sie lag damit 0,6 Prozentpunkte über der des Vorjahres. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 10,5 % zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote in der EU-Definition liegt unverändert bei 9,4 %.

4. Bereits gestern wurden die Zahlen zur Erwerbstätigkeit in Deutschland für den Monat Juli veröffentlicht. Diese Angaben spiegeln die Misere am Arbeitsmarkt zurzeit besser wider als die Arbeitslosenstatistik. Nichtsaisonbereinigt ergab sich gegenüber dem Vormonat ein Rückgang um 76 Tausend auf jetzt 38,028 Millionen Personen, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 653 Tausend Menschen. Der saisonbereinigte Rückgang um 47 Tausend Personen auf 38,03 Millionen Personen unterstreicht die schlechte Verfassung des deutschen Arbeitsmarktes.


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