Von Midia Nuri www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...DD0464}&mode=file1" style="max-width:560px" >
17. Juli 2001 Für die Computerbranche ist die Aktion ziemlich ungewöhnlich: Den alten PC in Zahlung geben und dafür den neuen billiger kaufen. Der Computerhersteller Apple bietet den Käufern des Powerbook G4 genau das an. Voraussetzung: die alte Kiste - PC ab Windows 95 oder Mac - muss funktionstüchtig sein, und die Kunden kaufen das 2,6 Zentimeter flache Notebook bis zum 27. Juli. Das Angebot gilt ausschließlich in Deutschland und Österreich. Weltweit erhalten die Kunden außerdem einen CD-Brenner gratis.
Über den Grund für den verkappten Preisnachlass brodelt es in der Gerüchteküche. Nur eine Maßnahme, um den Absatz anzukurbeln oder klares Anzeichen für ein neues Modell? Auf der Computermesse Macworld Expo am Mittwoch in New York wird das Rätsel gelüftet.
Zum Plattformwechsel reizen
„Die Aktion ist ungewöhnlich“, bestätigt Georg Albrecht, Pressesprecher von Apple Deutschland und Österreich. „Und entspricht somit unserer Attitüde“, ergänzt er kokett. Mit der Aktion wolle Apple Windowsbenutzern den Plattformwechsel erleichtern. Dass die Aktion vor allem Lager und Händlerregale räumen soll, weist Albrecht von sich. „Das Powerbook ist erst seit sieben Monaten auf dem Markt“, verweist er. „Also noch on top.“ Dabei kämen dem kalifornischen Unternehmen bessere Absatzzahlen durchaus gelegen.
Zum ersten Mal seit drei Jahren rutschte der Konzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 tief in die roten Zahlen. Die Umsätze brachen um 57 Prozent auf eine Milliarde Dollar ein. Im Vorjahresquartal waren es 2,34 Milliarden. Im operativen Geschäft betrug der Verlust 247 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal will Apple wieder die Gewinnzone erreichen. Der Abbau der Lagerbestände ist eine wichtige Grundlage dafür. „Wir haben den Bestand im Handelskanal auf ein vernünftiges Maß von fünfeinhalb Wochen reduziert“, teilte Konzernchef Steve Jobs Anfang des Jahres mit. Um Gewinne zu erwirtschaften, seien 1,4 Milliarden Dollar Erlös nötig.
„Die Regale bekommen wir auch ohne diese Aktion leer“, ist auch Christian Weyer überzeugt, Marketingleiter von Hansa Computer in Leipzig und Berlin, einem von bundesweit 20 Apple-Centern. Wahrscheinlich bereite Apple so den Weg für eine neue Version des Powerbooks. Weyer erwartet, dass Apple am Mittwoch ein neu überarbeitetes Modell des Powerbook auf den Markt bringen wird.
Gerüchteküche brodelt
„Da blühen zur Zeit die wildesten Gerüchte“, beobachtet Holger Sparr, Redakteur der Hamburger Computerzeitschrift MACup. Angeheizt wird dies vor allem durch die mit dem Tauschangebot gleichzeitig laufende weltweite Werbeaktion: Käufer eines Powerbook G4 bekommen beim Kauf einen tragbaren CD-Brenner im Wert von 800 Mark gratis. „Ich könnte mir vorstellen, dass künftig ein CD-Brenner statt eines DVD-Laufwerks enthalten sein wird“, sagt Sparr.
„Das sind nur die üblichen Gerüchte vor jeder Macworld“, dämpft Albrecht. Seien alle diese Gerüchte immer wahr, müsste die Eröffnungsrede regelmäßig mehrere Stunden dauern. „Natürlich“, fügt Albrecht mit hörbarer Freude hinzu, „provozieren wir solche Gerüchte auch mit unseren Aktionen.“ Mehr Spannung erzeugt vor Beginn der Messe die Frage, was sich bei den Desktop-Computern tut. Vor wenigen Tagen erst versetzte Apple dem extravaganten und teuren PowerMac G4 Cube den Todesstoß.
Den Tausch alter Computer biete Apple nicht zum ersten Mal als Marketinggag an, meint Sparr. „Von ähnlichen früheren Aktionen weiß ich, dass Apple sogar ein Entsorgungskonzept erarbeitet hat.“ Neben dem Aufmerksamkeitsvorsprung verschafft dies Apple einen weiteren Vorteil vor den Mitbewerbern. Sollte die EU-Richtlinie zur Rücknahme von Elektroschrott beschlossen werden, wäre bei Apple die Infrastruktur vorhanden.
17. Juli 2001 Für die Computerbranche ist die Aktion ziemlich ungewöhnlich: Den alten PC in Zahlung geben und dafür den neuen billiger kaufen. Der Computerhersteller Apple bietet den Käufern des Powerbook G4 genau das an. Voraussetzung: die alte Kiste - PC ab Windows 95 oder Mac - muss funktionstüchtig sein, und die Kunden kaufen das 2,6 Zentimeter flache Notebook bis zum 27. Juli. Das Angebot gilt ausschließlich in Deutschland und Österreich. Weltweit erhalten die Kunden außerdem einen CD-Brenner gratis.
Über den Grund für den verkappten Preisnachlass brodelt es in der Gerüchteküche. Nur eine Maßnahme, um den Absatz anzukurbeln oder klares Anzeichen für ein neues Modell? Auf der Computermesse Macworld Expo am Mittwoch in New York wird das Rätsel gelüftet.
Zum Plattformwechsel reizen
„Die Aktion ist ungewöhnlich“, bestätigt Georg Albrecht, Pressesprecher von Apple Deutschland und Österreich. „Und entspricht somit unserer Attitüde“, ergänzt er kokett. Mit der Aktion wolle Apple Windowsbenutzern den Plattformwechsel erleichtern. Dass die Aktion vor allem Lager und Händlerregale räumen soll, weist Albrecht von sich. „Das Powerbook ist erst seit sieben Monaten auf dem Markt“, verweist er. „Also noch on top.“ Dabei kämen dem kalifornischen Unternehmen bessere Absatzzahlen durchaus gelegen.
Zum ersten Mal seit drei Jahren rutschte der Konzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 tief in die roten Zahlen. Die Umsätze brachen um 57 Prozent auf eine Milliarde Dollar ein. Im Vorjahresquartal waren es 2,34 Milliarden. Im operativen Geschäft betrug der Verlust 247 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal will Apple wieder die Gewinnzone erreichen. Der Abbau der Lagerbestände ist eine wichtige Grundlage dafür. „Wir haben den Bestand im Handelskanal auf ein vernünftiges Maß von fünfeinhalb Wochen reduziert“, teilte Konzernchef Steve Jobs Anfang des Jahres mit. Um Gewinne zu erwirtschaften, seien 1,4 Milliarden Dollar Erlös nötig.
„Die Regale bekommen wir auch ohne diese Aktion leer“, ist auch Christian Weyer überzeugt, Marketingleiter von Hansa Computer in Leipzig und Berlin, einem von bundesweit 20 Apple-Centern. Wahrscheinlich bereite Apple so den Weg für eine neue Version des Powerbooks. Weyer erwartet, dass Apple am Mittwoch ein neu überarbeitetes Modell des Powerbook auf den Markt bringen wird.
Gerüchteküche brodelt
„Da blühen zur Zeit die wildesten Gerüchte“, beobachtet Holger Sparr, Redakteur der Hamburger Computerzeitschrift MACup. Angeheizt wird dies vor allem durch die mit dem Tauschangebot gleichzeitig laufende weltweite Werbeaktion: Käufer eines Powerbook G4 bekommen beim Kauf einen tragbaren CD-Brenner im Wert von 800 Mark gratis. „Ich könnte mir vorstellen, dass künftig ein CD-Brenner statt eines DVD-Laufwerks enthalten sein wird“, sagt Sparr.
„Das sind nur die üblichen Gerüchte vor jeder Macworld“, dämpft Albrecht. Seien alle diese Gerüchte immer wahr, müsste die Eröffnungsrede regelmäßig mehrere Stunden dauern. „Natürlich“, fügt Albrecht mit hörbarer Freude hinzu, „provozieren wir solche Gerüchte auch mit unseren Aktionen.“ Mehr Spannung erzeugt vor Beginn der Messe die Frage, was sich bei den Desktop-Computern tut. Vor wenigen Tagen erst versetzte Apple dem extravaganten und teuren PowerMac G4 Cube den Todesstoß.
Den Tausch alter Computer biete Apple nicht zum ersten Mal als Marketinggag an, meint Sparr. „Von ähnlichen früheren Aktionen weiß ich, dass Apple sogar ein Entsorgungskonzept erarbeitet hat.“ Neben dem Aufmerksamkeitsvorsprung verschafft dies Apple einen weiteren Vorteil vor den Mitbewerbern. Sollte die EU-Richtlinie zur Rücknahme von Elektroschrott beschlossen werden, wäre bei Apple die Infrastruktur vorhanden.