Gut für die Chipfirmen, ärgerlich für PC-Käufer: Die Preise für viele Speichermodultypen steigen weiter. Nach Berichten asiatischer Newsdienste sollen Hynix und Samsung schon vor einigen Tagen erneut die Preislisten für Vertragskunden nach oben korrigiert haben; auch an den Spotmärkten erreichten die Preise neue Zwischenhochs: Für Single-Data-Rate-Chips für 133 MHz Taktfrequenz und mit 128 MBit Kapazität zahlen Einkäufer laut DRAMExchange.com bis zu 4 US-Dollar. Double-Data-Rate-Bausteine nach DDR266-Standard mit gleicher Kapazität kosten noch etwas mehr.
Auch Endkunden müssen jetzt höhere Preise für Double- und Single-Data-Rate-DIMMs nach PC2100- beziehungsweise PC133-Standard hinnehmen. Allerdings weist Crucial, die Vertriebsstochter des größten US-amerikanischen Speicherherstellers Micron, explizit darauf hin, dass PC133-Speicher trotz der im Vergleich zum Herbst vergangenen Jahres deutlich höheren Preise noch gut 30 Prozent billiger zu haben sei als im Februar 2001.
Die höheren SDR- und DDR-SDRAM-Preise führen dazu, dass Rambus-Speichermodule (RIMMs) mit 64, 128 und 256 MByte Kapazität nur noch unwesentlich teurer sind als Marken-Speichermodule gleicher Kapazität nach PC2100-Standard mit 2,0-3-3-Timing. Für RIMMs mit ECC oder mit 512 MByte Kapazität muss man allerdings noch deutlich mehr hinblättern als für Registered-ECC-PC2100-DIMMs.
Laut Crucial sollten sich Endkunden durch Pressemeldungen über steigende Speicherpreise nicht verwirren lassen, es bestehe keine Notwendigkeit zu Hamsterkäufen. Dennoch ist die Frage sicherlich berechtigt, wie lange der Aufwärtstrend anhalten wird -- eine seriöse Antwort darauf ist aber wohl nicht möglich. Zurzeit jedenfalls wittern sowohl die PC- als auch die Halbleiterhersteller Frühlingsluft. Für die gebeutelten DRAM-Firmen rückt die Schwelle zu kostendeckenden Verkaufspreisen jetzt immer näher, nach Ansicht mancher Branchenkenner dürften 4 US-Dollar für einen auf modernsten Fertigungsanlagen hergestellten 128-MBit-Chip ausreichen.
Über die Auslöser des DRAM-Preisanstiegs schießen die Spekulationen derweil weiter ins Kraut. Die ersten Ausschläge nach oben wurden im November 2001 verzeichnet. Viele Insider gingen davon aus, dass vor allem die leicht vorgezogene Einführung des Intel-Chipsatzes i845D für den Pentium 4 und der daraus folgende starke Nachfrageschub von Firmen wie Dell, die zuvor überhaupt keine Double-Data-Rate-Speichermodule anboten, zu den Preissteigerungen geführt haben.
Der britische Online-Dienst The Register zitiert nun einen Bericht der Bostoner Investmentbank Fechter, Detwiler & Co., wonach der plötzliche Anstieg der DRAM-Preise unter anderem auch vom Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron beeinflusst worden sein soll. Mitte letzten Jahres hatte die Sparte Enron Broadband Services (EBS) eine neue Abteilung namens Enron Global Semiconductor Services (EGSS) gegründet. Ziel dieser Abteilung war es, eine Art Terminhandel für Speicherchips aufzubauen, so wie die Muttersparte EBS mit Breitband-Übertragungskapazitäten handelte. Mit diesem "Futures"-Geschäft war der Energiekonzern Enron in den 90er Jahren in den Bereichen Strom, Öl und Gas erfolgreich gewesen. Anbieter und Einkäufer konnten über Termingeschäfte ihr Kalkulationsrisiko deutlich senken, was Enron im Prinzip auch auf den DRAM-Markt übertragen wollte. Termingeschäfte hätten zur Folge, dass große Firmen ihre Lagerbestände reduzieren können, weil sie nicht mehr spekulativ einkaufen müssten. Doch im Zuge des Enron-Zusammenbruchs beantragte der Konzern auch für die Sparte EBS den Bankrott. Die letzte Preisliste von EGSS datiert vom 7. November 2001, also genau auf den Zeitraum, als der DRAM-Preisanstieg begonnen hat.
Ob die Enron-Pleite eine bedeutende Auswirkung auf die DRAM-Preise gehabt hat, lässt sich mangels detaillierter Informationen über das tatsächlich gehandelte Volumen an Speicherchips zurzeit nicht sagen. Zum Zeitpunkt der Gründung der EGSS bestätigten jedenfalls Firmen wie Samsung, einer der weltgrößten Speicherlieferanten, Gespräche mit den Brokern. Fechter, Detwiler & Co. geht laut The Register davon aus, dass Firmen wie Compaq und Dell im Herbst vergangenen Jahres zumindest kurz vor Vertragsabschlüssen mit EGSS standen und ihre Lagerplanungen bereits im Hinblick auf künftige Termingeschäfte hin abgesenkt hatten. Nach der Enron-Pleite hätten sich diese Firmen kurzfristig mit größeren Lagerbeständen and Speicherriegeln eindecken müssen, was zu Preisanstiegen führte.
Für die zukünftige Entwicklung der Speicherpreise kann man die Enron-Pleite jedenfalls nicht verantwortlich machen, dafür dürfte die Nachfrageentwicklung im PC-Markt sowie der Ausgang des Gerangels um die Hynix-Kooperation entscheidender sein.
Auch Endkunden müssen jetzt höhere Preise für Double- und Single-Data-Rate-DIMMs nach PC2100- beziehungsweise PC133-Standard hinnehmen. Allerdings weist Crucial, die Vertriebsstochter des größten US-amerikanischen Speicherherstellers Micron, explizit darauf hin, dass PC133-Speicher trotz der im Vergleich zum Herbst vergangenen Jahres deutlich höheren Preise noch gut 30 Prozent billiger zu haben sei als im Februar 2001.
Die höheren SDR- und DDR-SDRAM-Preise führen dazu, dass Rambus-Speichermodule (RIMMs) mit 64, 128 und 256 MByte Kapazität nur noch unwesentlich teurer sind als Marken-Speichermodule gleicher Kapazität nach PC2100-Standard mit 2,0-3-3-Timing. Für RIMMs mit ECC oder mit 512 MByte Kapazität muss man allerdings noch deutlich mehr hinblättern als für Registered-ECC-PC2100-DIMMs.
Laut Crucial sollten sich Endkunden durch Pressemeldungen über steigende Speicherpreise nicht verwirren lassen, es bestehe keine Notwendigkeit zu Hamsterkäufen. Dennoch ist die Frage sicherlich berechtigt, wie lange der Aufwärtstrend anhalten wird -- eine seriöse Antwort darauf ist aber wohl nicht möglich. Zurzeit jedenfalls wittern sowohl die PC- als auch die Halbleiterhersteller Frühlingsluft. Für die gebeutelten DRAM-Firmen rückt die Schwelle zu kostendeckenden Verkaufspreisen jetzt immer näher, nach Ansicht mancher Branchenkenner dürften 4 US-Dollar für einen auf modernsten Fertigungsanlagen hergestellten 128-MBit-Chip ausreichen.
Über die Auslöser des DRAM-Preisanstiegs schießen die Spekulationen derweil weiter ins Kraut. Die ersten Ausschläge nach oben wurden im November 2001 verzeichnet. Viele Insider gingen davon aus, dass vor allem die leicht vorgezogene Einführung des Intel-Chipsatzes i845D für den Pentium 4 und der daraus folgende starke Nachfrageschub von Firmen wie Dell, die zuvor überhaupt keine Double-Data-Rate-Speichermodule anboten, zu den Preissteigerungen geführt haben.
Der britische Online-Dienst The Register zitiert nun einen Bericht der Bostoner Investmentbank Fechter, Detwiler & Co., wonach der plötzliche Anstieg der DRAM-Preise unter anderem auch vom Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron beeinflusst worden sein soll. Mitte letzten Jahres hatte die Sparte Enron Broadband Services (EBS) eine neue Abteilung namens Enron Global Semiconductor Services (EGSS) gegründet. Ziel dieser Abteilung war es, eine Art Terminhandel für Speicherchips aufzubauen, so wie die Muttersparte EBS mit Breitband-Übertragungskapazitäten handelte. Mit diesem "Futures"-Geschäft war der Energiekonzern Enron in den 90er Jahren in den Bereichen Strom, Öl und Gas erfolgreich gewesen. Anbieter und Einkäufer konnten über Termingeschäfte ihr Kalkulationsrisiko deutlich senken, was Enron im Prinzip auch auf den DRAM-Markt übertragen wollte. Termingeschäfte hätten zur Folge, dass große Firmen ihre Lagerbestände reduzieren können, weil sie nicht mehr spekulativ einkaufen müssten. Doch im Zuge des Enron-Zusammenbruchs beantragte der Konzern auch für die Sparte EBS den Bankrott. Die letzte Preisliste von EGSS datiert vom 7. November 2001, also genau auf den Zeitraum, als der DRAM-Preisanstieg begonnen hat.
Ob die Enron-Pleite eine bedeutende Auswirkung auf die DRAM-Preise gehabt hat, lässt sich mangels detaillierter Informationen über das tatsächlich gehandelte Volumen an Speicherchips zurzeit nicht sagen. Zum Zeitpunkt der Gründung der EGSS bestätigten jedenfalls Firmen wie Samsung, einer der weltgrößten Speicherlieferanten, Gespräche mit den Brokern. Fechter, Detwiler & Co. geht laut The Register davon aus, dass Firmen wie Compaq und Dell im Herbst vergangenen Jahres zumindest kurz vor Vertragsabschlüssen mit EGSS standen und ihre Lagerplanungen bereits im Hinblick auf künftige Termingeschäfte hin abgesenkt hatten. Nach der Enron-Pleite hätten sich diese Firmen kurzfristig mit größeren Lagerbeständen and Speicherriegeln eindecken müssen, was zu Preisanstiegen führte.
Für die zukünftige Entwicklung der Speicherpreise kann man die Enron-Pleite jedenfalls nicht verantwortlich machen, dafür dürfte die Nachfrageentwicklung im PC-Markt sowie der Ausgang des Gerangels um die Hynix-Kooperation entscheidender sein.