Anleger zeigen sich wegen sturer EZB "verschnupft"
Die Antwort der europäischen Anleger auf die Zins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) war unmißverständlich.
Die Antwort der europäischen Anleger auf die Zins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) war unmißverständlich: Nachdem die EZB bekannt gab, die Leitzinsen unverändert bei 3,25 Prozent zu belassen, rutschten die Kurse der europäischen Aktien ins Minus. Schließlich rechneten die meisten Investoren damit, daß die EZB die Zinsen senken und den Unternehmen somit zu günstigerem Geld und zu mehr Luft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verhelfen werde.
Kräftig genährt wurden diese Hoffnungen auch durch die überraschend kräftige Zinssenkung der US-Notenbank "Fed" vom Mittwoch. Sie drehte die Zinsschraube auf 1,25 Prozent zurück, womit sich die US-Firmen gegenüber der europäischen Konkurrenz nun deutlich im Vorteil sehen können.
Heftige Kursabschläge hatte gestern insbesondere die Frankfurter Börse zu verzeichnen. Wenige Stunden nach der EZB-Entscheidung hielt der DAX bei einem Minus von knapp fünf Prozent, besonders belastet waren die Kurse von Lufthansa, HypoVereinsbank Epcos und MLP.
Stark im Minus auch die Handelsplätze Amsterdam, Paris, Mailand und Madrid sowie die Nicht-Euro-Börsen Stockholm und Zürich. Auch die New Yorker Börse startete mit Verlusten in den neuen Handelstag.
Einzig in Wien dürften die Anleger die EZB-Entscheidung entweder nicht mitbekommen haben bzw. nicht ganz ernst zu nehmen. Dort stieg der ATX bis kurz vor Börsenschluß noch an, neben BBAG und Wienerberger bestimmten noch Flughafen Wien und Semperit das Handelsgeschehen.