Anleger rüsten sich für die späte Konjukturphase

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quantas:

Anleger rüsten sich für die späte Konjukturphase

 
18.05.05 08:58

Mai-Umfrage von Merrill Lynch bestätigt Vorliebe für Aktien
 
Das makroökonomische Umfeld hat sich im Urteil der professionellen Anleger deutlich verschlechtert. Dies ist eine der Kernaussagen der jüngsten Monatsumfrage von Merrill Lynch. Gut die Hälfte der zwischen dem 6. und dem 12. Mai befragten 339 institutionellen Vermögensverwalter sind nun der Meinung, die Wirtschaft sei in die Spätphase des Konjunkturzyklus eingetreten. Noch im März hatte sich die Konjunktur für 58% der Befragten erst in der Mitte des Zyklus befunden. Als Alarmsignal gedeutet werden kann auch, dass mittlerweile 32% der Fondsmanager im nächsten Jahr sogar eine schrumpfende Wirtschaft erwarten - die schlechteste Einschätzung seit dem Jahr 2001. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die Fondsmanager auch für die Entwicklung der Unternehmen skeptischer gestimmt sind. Prognostizierten im März noch 18% engere Gewinnmargen, stieg dieser Anteil in der Mai-Umfrage auf 40%. Zugleich rechnet ein Fünftel im Verlauf des nächsten Jahres mit einem negativen Gewinnwachstum.

Der Optimismus scheint überall verflogen zu sein. Waren noch vor Monatsfrist divergierende Aussagen aus Europa und den USA einerseits und Asien anderseits abgegeben worden, sind solche Meinungsunterschiede in der jüngsten Umfrage nicht mehr auszumachen. Offenbar haben sich die unlängst noch optimistisch gebliebenen Investoren in Asien ihren skeptischeren Kollegen im Rest der Welt angeschlossen. Angesichts des in Frankreich Ende Mai bevorstehenden Referendums zur EU-Verfassung hat Merrill Lynch die Fondsmanager in einer Spezialfrage zu den Auswirkungen eines negativen Volksentscheids befragt. Ein «Non» könnte gemäss den Finanzexperten mehrere europäische Anlageklassen beeinträchtigen. 71% vermuten eine Schwächung des Euro. Und für 69% würden türkische Finanzwerte nicht ungeschoren davonkommen, da die Aussichten des Landes auf eine EU-Mitgliedschaft schwinden dürften. 43% der Fondsmanager befürchten bei einer Rückweisung aus Frankreich zudem sinkende Obligationenpreise, während nur für einen Drittel die Aktienkurse Schaden nehmen dürften.

Bei einem Abwägen der verschiedenen Anlageklassen ziehen die Umfrageteilnehmer Aktien weiterhin den Obligationen vor. 37% der institutionellen Investoren sind in den Dividendenpapieren «übergewichtet». Dies kontrastiert deutlich mit den 51%, bei welchen die Bonds mit dem Etikett «untergewichten» versehen sind. Obschon die Fondsmanager gegenüber dem Vormonat wieder vermehrt mit Cash liebäugeln, haben die tatsächlichen Barmittel mit 4,1% nicht zugenommen. Ein liquiditätsgetriebenes Rally, wie es letztmals im August 2004 zu beobachten gewesen war, scheint demnach noch nicht in Sicht zu sein.
NZZ 18.5.2005
EinsamerSam.:

Sehr interessant, quantas ! -Danke- o. T.

 
18.05.05 09:03
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