Thyssen-Krupp-Aktien verlieren drei Prozent
Anleger halten sich am Frankfurter Aktienmarkt zurück
Schwache US-Vorgaben haben die meisten deutschen Aktien am Freitag belastet. Unterstützung erhielt der Markt laut Händlern allerdings von dem sinkenden Euro-Kurs und dem relativ niedrigen Ölpreis.
HB FRANKFURT. Das Börsenbarometer büßte bis zum Mitag 0,45 % auf 4247 Punkte ein und verlor damit im Wochenvergleich rund zwei Prozent. Händler sprachen von Zurückhaltung vor dem Wochenende und einer abwartenden Haltung vieler Anleger vor dem US-Daten am Nachmittag. „Denn eigentlich gäbe es genug Gründe für den Markt zu steigen. Der Ölpreis ist zuletzt gefallen, und der Euro gibt weiter nach“, sagte ein Händler. Gegen 15.45 Uhr (MESZ) wird der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan für Mai erwartet. Erstmals seit vier Monaten gehen Analysten von einem leichten Anstieg aus.
Die Quartalszahlen der Stahlunternehmen Thyssen-Krupp und Salzgitter wurden von den Anlegern sehr unterschiedlich aufgenommen. So enttäuschte Thyssen die Investoren mit seinem Quartalgewinn, was die Aktie 3,1 % an Wert kostete. Salzgitter verzehnfachte dagegen das Ergebnis und übertraf die schon hochgesteckten Erwartungen der Analysten deutlich. Die im MDax notierten Anteilsscheine stiegen deswegen um mehr als vier Prozent. „Die Zahlen waren fantastisch“, sagte Analyst Hermann Reith von der BHF-Bank. „Sie lagen noch über meinen bereits recht hohen Schätzungen.“ Vor diesem Hintergrund halte er das Unternehmen für massiv unterbewertet.
Neben Thyssen gehörten die Bankenwerte zu den größeren Dax-Verlieren. Händler sprachen von einer Fortsetzung der Kursverluste nach den Gerüchten um die Schieflage eines nicht genannten US-Hedge-Fonds, der angeblich mit Investitionen in die Aktien des US-Autoherstellers Ford Verluste eingefahren hatte. Die Aktien der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank und der Commerzban büßten jeweils rund ein Prozent an Wert ein. Am Donnerstag hatte sich die Ratingagentur Moody's dem Schritt des Konkurrenten Standard & Poor's angeschlossen und die Bewertung von Ford-Anleihen herabgestuft.
Nach den Hauptversammlungen notierten auch die Aktien von BMW, SAP, Conti und Medion wegen des Dividenabschlags im Minus.
Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon führten die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 0,9 % an, nachdem die US-Technologieunternehmen Dell und Nvidia mit starken Quartalszahlen überzeugt hatten.
Die Automobilwerte profitierten von einer Hochstufung des europäischen Autosektors durch die Investmentbank CSFB auf „Market Weight“ von „Underweight“. „Der Autoabsatz im April überraschte positiv“, schrieben die CSFB-Analysten in einer Studie nach der Veröffentlichung der Verkaufszahlen durch die Herstellervereinigung ACEA. So verteuerten sich VW- Aktien um 0,4 %, Daimler-Papiere legten 0,3 % an Wert zu. Lufthansa-Aktien reagierten mit einem Plus von 0,7 % auf den überraschend stark gestiegenen Gewinn des Konkurrenten British Airways.
Neuerliche Gerüchte, der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung sei an der zum Verkauf stehenden Handysparte von Siemens interessiert, ließ die Anteilsscheine des Münchner Unternehmens zeitweise um ein Prozent steigen. Nach dem Dementi von Samsung notierten die Aktien des Index-Schwergewichts noch 0,2 % über Vortagesschluss.
Im Dax brachen die Anteilsscheine der Immobilienbank Hypo Real Estate um 3,3 % ein, nachdem das Institut im ersten Quartal mit seinen Zinseinnahmen enttäuscht hatte. „Die Kommissions- und Zinseinnahmen lagen unter den Erwartungen“, sagte Analyst Metehan Sen vom Bankhaus Sal. Oppenheim. Jochen Schmitt von der Landesbank Rheinland-Pfalz betrachtete das Quartalsergebnis unter dem Strich allerdings als solide. „Insgesamt sitzt der Konzern sicher im Sattel."
Quelle: HANDELSBLATT, Freitag, 13. Mai 2005, 12:52 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Anleger halten sich am Frankfurter Aktienmarkt zurück
Schwache US-Vorgaben haben die meisten deutschen Aktien am Freitag belastet. Unterstützung erhielt der Markt laut Händlern allerdings von dem sinkenden Euro-Kurs und dem relativ niedrigen Ölpreis.
HB FRANKFURT. Das Börsenbarometer büßte bis zum Mitag 0,45 % auf 4247 Punkte ein und verlor damit im Wochenvergleich rund zwei Prozent. Händler sprachen von Zurückhaltung vor dem Wochenende und einer abwartenden Haltung vieler Anleger vor dem US-Daten am Nachmittag. „Denn eigentlich gäbe es genug Gründe für den Markt zu steigen. Der Ölpreis ist zuletzt gefallen, und der Euro gibt weiter nach“, sagte ein Händler. Gegen 15.45 Uhr (MESZ) wird der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan für Mai erwartet. Erstmals seit vier Monaten gehen Analysten von einem leichten Anstieg aus.
Die Quartalszahlen der Stahlunternehmen Thyssen-Krupp und Salzgitter wurden von den Anlegern sehr unterschiedlich aufgenommen. So enttäuschte Thyssen die Investoren mit seinem Quartalgewinn, was die Aktie 3,1 % an Wert kostete. Salzgitter verzehnfachte dagegen das Ergebnis und übertraf die schon hochgesteckten Erwartungen der Analysten deutlich. Die im MDax notierten Anteilsscheine stiegen deswegen um mehr als vier Prozent. „Die Zahlen waren fantastisch“, sagte Analyst Hermann Reith von der BHF-Bank. „Sie lagen noch über meinen bereits recht hohen Schätzungen.“ Vor diesem Hintergrund halte er das Unternehmen für massiv unterbewertet.
Neben Thyssen gehörten die Bankenwerte zu den größeren Dax-Verlieren. Händler sprachen von einer Fortsetzung der Kursverluste nach den Gerüchten um die Schieflage eines nicht genannten US-Hedge-Fonds, der angeblich mit Investitionen in die Aktien des US-Autoherstellers Ford Verluste eingefahren hatte. Die Aktien der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank und der Commerzban büßten jeweils rund ein Prozent an Wert ein. Am Donnerstag hatte sich die Ratingagentur Moody's dem Schritt des Konkurrenten Standard & Poor's angeschlossen und die Bewertung von Ford-Anleihen herabgestuft.
Nach den Hauptversammlungen notierten auch die Aktien von BMW, SAP, Conti und Medion wegen des Dividenabschlags im Minus.
Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon führten die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 0,9 % an, nachdem die US-Technologieunternehmen Dell und Nvidia mit starken Quartalszahlen überzeugt hatten.
Die Automobilwerte profitierten von einer Hochstufung des europäischen Autosektors durch die Investmentbank CSFB auf „Market Weight“ von „Underweight“. „Der Autoabsatz im April überraschte positiv“, schrieben die CSFB-Analysten in einer Studie nach der Veröffentlichung der Verkaufszahlen durch die Herstellervereinigung ACEA. So verteuerten sich VW- Aktien um 0,4 %, Daimler-Papiere legten 0,3 % an Wert zu. Lufthansa-Aktien reagierten mit einem Plus von 0,7 % auf den überraschend stark gestiegenen Gewinn des Konkurrenten British Airways.
Neuerliche Gerüchte, der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung sei an der zum Verkauf stehenden Handysparte von Siemens interessiert, ließ die Anteilsscheine des Münchner Unternehmens zeitweise um ein Prozent steigen. Nach dem Dementi von Samsung notierten die Aktien des Index-Schwergewichts noch 0,2 % über Vortagesschluss.
Im Dax brachen die Anteilsscheine der Immobilienbank Hypo Real Estate um 3,3 % ein, nachdem das Institut im ersten Quartal mit seinen Zinseinnahmen enttäuscht hatte. „Die Kommissions- und Zinseinnahmen lagen unter den Erwartungen“, sagte Analyst Metehan Sen vom Bankhaus Sal. Oppenheim. Jochen Schmitt von der Landesbank Rheinland-Pfalz betrachtete das Quartalsergebnis unter dem Strich allerdings als solide. „Insgesamt sitzt der Konzern sicher im Sattel."
Quelle: HANDELSBLATT, Freitag, 13. Mai 2005, 12:52 Uhr
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Der Einsame Samariter
