Ein ehemaliger Berater der Sparkasse Bremen hat sich und zahlreiche seiner Kunden mit spekulativen Aktiengeschäften ruiniert. Die Bank soll den Husarenritt ihres Mitarbeiters nach Kräften gefördert haben.
Bremen - Sönke Liebig hat am Neuen Markt eine Menge Geld verloren - sein eigenes und das seiner Kunden. Wie das Magazin "Die Telebörse" berichtet, hat der ehemalige Berater der Sparkasse Bremen während des Börsenbooms der vergangenen Jahre in großem Stil Aktien auf Kredit gekauft und diese dann wiederum durch Kredite auf Yen-Basis günstig refinanziert.
Der im April 2001 aus dem Institut ausgeschiedene Liebig erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Der Vorstand der Sparkasse habe seine Anlagestrategie "abgesegnet und forciert", sagte der Ex-Berater der "Telebörse". Schriftlich habe er den Vorstand im November 2000 gewarnt - nach seiner Darstellung vergebens.
Zahlreiche Klagen gegen die Sparkasse
"In dieser Sparkasse wurde mit System gegen Gesetze verstoßen - und gegen so ziemlich alle selbsterlassenen oder von den jeweiligen Aufsichtsämtern verfügten Richtlinien", behauptet Liebig. Die Sparkasse Bremen sieht dies naturgemäß anders. Sie spricht von einem Racheakt eines ehemaligen Mitarbeiters.
Liebig plane gegen das Institut zu klagen, da dieses die Fürsorgepflicht gegenüber ihrem Angestellten nicht wahrgenommen habe, so das Magazin. Beim Landgericht Bremen seien zudem bereits sechs Klagen geschädigter Anleger gegen die Bank anhängig. Außerdem bereite die auf Anlegerschutz spezialisierte Kanzlei Tilp & Kälberer weitere Klageschriften vor.
Das zwanzigfache Gehalt als Kreditlinie
Ein Unschuldslamm ist der ehemalige Aktienguru von der Weser wohl nicht. Allerdings hat die Sparkasse Liebig offenbar an einer sehr langen Leine laufen lassen: Laut "Telebörse" bestätigt Liebigs ehemaliger Vorgesetzter, dass der Berater im März 2000 für eigene Aktiengeschäfte eine Kreditlinie von 2,5 Millionen Mark besaß - bei einem Jahresgehalt von 120.000 Mark. Auch die Kreditlinien seiner knapp 30 Kunden habe Liebig hochsetzen lassen.
Zudem habe Liebig, wie der Leiter der Rechtsabteilung der Bremer Sparkasse einräumt, "nächtelang durchgearbeitet" - und anscheinend auf eigene Rechnung mit hohem Einsatz gezockt. In den meisten Banken würde einem Mitarbeiter, der nebenbei als Daytrader arbeitet, sofort fristlos gekündigt. Nicht so bei der Bremer Sparkasse: Liebig soll einen Aufhebungsvertrag und ein vorzügliches Zeugnis "für besonders gute Leistungen" erhalten haben.
Gruß
Happy End
Bremen - Sönke Liebig hat am Neuen Markt eine Menge Geld verloren - sein eigenes und das seiner Kunden. Wie das Magazin "Die Telebörse" berichtet, hat der ehemalige Berater der Sparkasse Bremen während des Börsenbooms der vergangenen Jahre in großem Stil Aktien auf Kredit gekauft und diese dann wiederum durch Kredite auf Yen-Basis günstig refinanziert.
Der im April 2001 aus dem Institut ausgeschiedene Liebig erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Der Vorstand der Sparkasse habe seine Anlagestrategie "abgesegnet und forciert", sagte der Ex-Berater der "Telebörse". Schriftlich habe er den Vorstand im November 2000 gewarnt - nach seiner Darstellung vergebens.
Zahlreiche Klagen gegen die Sparkasse
"In dieser Sparkasse wurde mit System gegen Gesetze verstoßen - und gegen so ziemlich alle selbsterlassenen oder von den jeweiligen Aufsichtsämtern verfügten Richtlinien", behauptet Liebig. Die Sparkasse Bremen sieht dies naturgemäß anders. Sie spricht von einem Racheakt eines ehemaligen Mitarbeiters.
Liebig plane gegen das Institut zu klagen, da dieses die Fürsorgepflicht gegenüber ihrem Angestellten nicht wahrgenommen habe, so das Magazin. Beim Landgericht Bremen seien zudem bereits sechs Klagen geschädigter Anleger gegen die Bank anhängig. Außerdem bereite die auf Anlegerschutz spezialisierte Kanzlei Tilp & Kälberer weitere Klageschriften vor.
Das zwanzigfache Gehalt als Kreditlinie
Ein Unschuldslamm ist der ehemalige Aktienguru von der Weser wohl nicht. Allerdings hat die Sparkasse Liebig offenbar an einer sehr langen Leine laufen lassen: Laut "Telebörse" bestätigt Liebigs ehemaliger Vorgesetzter, dass der Berater im März 2000 für eigene Aktiengeschäfte eine Kreditlinie von 2,5 Millionen Mark besaß - bei einem Jahresgehalt von 120.000 Mark. Auch die Kreditlinien seiner knapp 30 Kunden habe Liebig hochsetzen lassen.
Zudem habe Liebig, wie der Leiter der Rechtsabteilung der Bremer Sparkasse einräumt, "nächtelang durchgearbeitet" - und anscheinend auf eigene Rechnung mit hohem Einsatz gezockt. In den meisten Banken würde einem Mitarbeiter, der nebenbei als Daytrader arbeitet, sofort fristlos gekündigt. Nicht so bei der Bremer Sparkasse: Liebig soll einen Aufhebungsvertrag und ein vorzügliches Zeugnis "für besonders gute Leistungen" erhalten haben.
Gruß
Happy End