Nach der Enron-Pleite und der Anklage in den USA will Andersen seine Glaubwürdigkeit wieder herstellen.
(SZ vom 19.03.02) – Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und Arthur Andersen haben Gespräche über einen Zusammenschluss beider Organisationen für die Länder außerhalb der USA aufgenommen. Das bestätigten beide Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Verhandlungen sind die Folge des Desasters, das Andersen in den USA erlebte. Andersen war der Wirtschaftsprüfer des texanischen Energiekonzerns Enron, der 2001 in der größten Pleite der US-Geschichte zusammengebrochen war.
In Bedrängnis
Die Prüfer hatten das vermeintliche Vorzeige-Unternehmen offenbar nur mangelhaft unter die Lupe genommen. Zudem hatten Anderson-Mitarbeiter eingeräumt, wichtige Dokumente von Enron vernichtet zu haben. Anderson, der fünftgrößte Wirtschaftsprüfer der Welt, war daraufhin in eine bedrohliche Krise gestürzt. Zahlreiche Mandanten kündigten ihre Beziehung zu dem Prüfunternehmen.
Am Donnerstag vergangener Woche erhoben zudem die US-Behörden Anklage gegen Andersen wegen Behinderung der Justiz. Die Regierung in Washington erklärte, der Prüfungsgesellschaft vorläufig keine Aufträge mehr zu erteilen. Dem Unternehmen droht die Pleite.
Fusionen zur Ehrenrettung
Als Reaktion auf die Krise in den USA versuchten die außer-amerikanischen Filialen von Andersen ihre eigene Glaubwürdigkeit zu retten und erwogen Möglichkeiten, sich mit Konkurrenten zusammenzuschließen. Die deutsche Andersen hatte durchblicken lassen, dass KPMG ihr Wunschpartner sei. KPMG ist die drittgrößte Prüfungsgesellschaft der Welt. In Deutschland steht die Gruppe an erster Stelle.
Harald Wiedmann, der Sprecher des Vorstandes von KPMG Deutschland sagte dazu: „Wir sind derzeit dabei, die Möglichkeiten zu sondieren, wie unsere jeweiligen Geschäfte in den wichtigsten Ländern Europas, Afrikas, des Nahen Ostens sowie Kanadas, Asiens und Lateinamerikas zusammengeführt werden können.“ Ein solcher Zusammenschluss würde „erhebliche Synergien freisetzen“.
Christoph Groß, der Sprecher der Geschäftsführung von Andersen Deutschland erklärte: „Mit einer vereinten Organisation wären wir auch weiterhin in der Lage, unseren Mandanten ein umfassendes Dienstleistungsangebot in jedem Teil der Welt zu machen.“ Geplant ist, die jeweils wichtigsten nationalen Gesellschaften zusammenzuführen. Allerdings müssten in jedem Land die nationalen Partnerschaften sowie die Kartellbehörden einem Zusammenschluss zustimmen.
Fusion mit Deloitte und Ernst & Young gescheitert
Andersen hatte zunächst versucht, sich als gesamte Gruppe mit den Konkurrenten Deloitte Touche Tohmatsu oder Ernst & Young zusammenzuschließen. Diese Firmen stehen in der weltweiten Rangliste auf den Plätzen zwei und vier. Doch die Gespräche scheiterten vergangene Woche.
Daraufhin machten sich europäische Andersen-Partner daran, für die nicht-amerikanischen Teile der Gruppe eine Lösung zu suchen. Es bestand die Gefahr, dass zahlreiche Mitarbeiter von Andersen zur Konkurrenz gehen und wichtige Mandate mitnehmen könnten.
(SZ vom 19.03.02) – Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und Arthur Andersen haben Gespräche über einen Zusammenschluss beider Organisationen für die Länder außerhalb der USA aufgenommen. Das bestätigten beide Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Verhandlungen sind die Folge des Desasters, das Andersen in den USA erlebte. Andersen war der Wirtschaftsprüfer des texanischen Energiekonzerns Enron, der 2001 in der größten Pleite der US-Geschichte zusammengebrochen war.
In Bedrängnis
Die Prüfer hatten das vermeintliche Vorzeige-Unternehmen offenbar nur mangelhaft unter die Lupe genommen. Zudem hatten Anderson-Mitarbeiter eingeräumt, wichtige Dokumente von Enron vernichtet zu haben. Anderson, der fünftgrößte Wirtschaftsprüfer der Welt, war daraufhin in eine bedrohliche Krise gestürzt. Zahlreiche Mandanten kündigten ihre Beziehung zu dem Prüfunternehmen.
Am Donnerstag vergangener Woche erhoben zudem die US-Behörden Anklage gegen Andersen wegen Behinderung der Justiz. Die Regierung in Washington erklärte, der Prüfungsgesellschaft vorläufig keine Aufträge mehr zu erteilen. Dem Unternehmen droht die Pleite.
Fusionen zur Ehrenrettung
Als Reaktion auf die Krise in den USA versuchten die außer-amerikanischen Filialen von Andersen ihre eigene Glaubwürdigkeit zu retten und erwogen Möglichkeiten, sich mit Konkurrenten zusammenzuschließen. Die deutsche Andersen hatte durchblicken lassen, dass KPMG ihr Wunschpartner sei. KPMG ist die drittgrößte Prüfungsgesellschaft der Welt. In Deutschland steht die Gruppe an erster Stelle.
Harald Wiedmann, der Sprecher des Vorstandes von KPMG Deutschland sagte dazu: „Wir sind derzeit dabei, die Möglichkeiten zu sondieren, wie unsere jeweiligen Geschäfte in den wichtigsten Ländern Europas, Afrikas, des Nahen Ostens sowie Kanadas, Asiens und Lateinamerikas zusammengeführt werden können.“ Ein solcher Zusammenschluss würde „erhebliche Synergien freisetzen“.
Christoph Groß, der Sprecher der Geschäftsführung von Andersen Deutschland erklärte: „Mit einer vereinten Organisation wären wir auch weiterhin in der Lage, unseren Mandanten ein umfassendes Dienstleistungsangebot in jedem Teil der Welt zu machen.“ Geplant ist, die jeweils wichtigsten nationalen Gesellschaften zusammenzuführen. Allerdings müssten in jedem Land die nationalen Partnerschaften sowie die Kartellbehörden einem Zusammenschluss zustimmen.
Fusion mit Deloitte und Ernst & Young gescheitert
Andersen hatte zunächst versucht, sich als gesamte Gruppe mit den Konkurrenten Deloitte Touche Tohmatsu oder Ernst & Young zusammenzuschließen. Diese Firmen stehen in der weltweiten Rangliste auf den Plätzen zwei und vier. Doch die Gespräche scheiterten vergangene Woche.
Daraufhin machten sich europäische Andersen-Partner daran, für die nicht-amerikanischen Teile der Gruppe eine Lösung zu suchen. Es bestand die Gefahr, dass zahlreiche Mitarbeiter von Andersen zur Konkurrenz gehen und wichtige Mandate mitnehmen könnten.