Ausblick: Analystenmehrheit erwartet in den USA Zinssenkung um 50 Basispunkte
WASHINGTON (dpa-AFX) - Bei der am morgigen Dienstag beginnenden Sitzung
des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (Fed) rechnen Fachleute mit einer
Senkung der Leitzinsen um mindestens 0,5 Prozentpunkte. Einige Experten sagen sogar eine Senkung um 0,75 Prozentpunkte voraus. Zu dieser wachsenden
Minderheit gehören reputierte Finanzhäuser wie Merrill Lynch, HSBC Securities und Credit Suisse First Boston. Führende Wirtschaftsexperten der Regierung lehnten es allerdings ab, Prognosen zu stellen.
Notenbankchef Alan Greenspan hat bisher nicht zu erkennen gegeben, wie der
Beschluss aussehen wird. Die Leitzinsen waren angesichts des schwachen
US-Wachstums im Januar bereits in zwei Schritten um insgesamt einen
Prozentpunkt reduziert worden.
Der Dow-Jones-Index hatte in der vergangenen Woche seinen schlimssten
einwöchigen Punkte-Verlust erlebt. Das wichtigste US-Börsenbarometer brach im Wochenvergleich um 821,21 Zähler oder 7,7 Prozent auf 9.823,41 Punkte ein. Der NASDAQ-Index fiel in der vergangenen Woche um 7,9 Prozent. Diese Entwicklung nährt die Spekulationen über einen deutlichen Zinsschritt ebenso wie eine sich abzeichnenden Rezession und die weiterhin verhältnismäßig geringe Inflation, sagten Experten.
Richard Rippe, Chefökonom bei Prudential Securities, rechnet daher fest mit einer Zinssenkung, nur die Größe des Zinsschritts bleibe offen. Er erwartet aber einen "kleineren Tippelschritt". Sein Kollege Tom O Neill von der Bank of Montreal sieht das ähnlich: Mit 0,75 Punkten würde die Fed genau die Erwartungen der Börse erfüllen. Das wiederum sei nicht im Sinne der Notenbank, die immer klar gestellt habe, die gesamte Volkswirtschaft im Auge zu behalten. Die sehe wiederum nicht so schlecht aus wie oft angenommen. Schließlich sei der private Konsum weiterhin sehr stark.
Die ungebremste Talfahrt der Aktienmärkte und die nicht abreißende Serie von
Gewinnwarnungen von Hoffnungsträgern der Börse sind für Carol Stone Gründe
genug, einen größeren Schritt zu prognostizieren. Sie ist Analystin bei Nomura Securities. Hinzu komme, dass die die japanische Notenbank mit einer Rückkehr zur Nullzinspolitik ein Zeichen gesetzt habe. Diese Vorgabe dürfte die Mitglieder des Offenmarktausschusses beeinflussen./cxa/ub/wö/DP/FX/kh
WASHINGTON (dpa-AFX) - Bei der am morgigen Dienstag beginnenden Sitzung
des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (Fed) rechnen Fachleute mit einer
Senkung der Leitzinsen um mindestens 0,5 Prozentpunkte. Einige Experten sagen sogar eine Senkung um 0,75 Prozentpunkte voraus. Zu dieser wachsenden
Minderheit gehören reputierte Finanzhäuser wie Merrill Lynch, HSBC Securities und Credit Suisse First Boston. Führende Wirtschaftsexperten der Regierung lehnten es allerdings ab, Prognosen zu stellen.
Notenbankchef Alan Greenspan hat bisher nicht zu erkennen gegeben, wie der
Beschluss aussehen wird. Die Leitzinsen waren angesichts des schwachen
US-Wachstums im Januar bereits in zwei Schritten um insgesamt einen
Prozentpunkt reduziert worden.
Der Dow-Jones-Index hatte in der vergangenen Woche seinen schlimssten
einwöchigen Punkte-Verlust erlebt. Das wichtigste US-Börsenbarometer brach im Wochenvergleich um 821,21 Zähler oder 7,7 Prozent auf 9.823,41 Punkte ein. Der NASDAQ-Index fiel in der vergangenen Woche um 7,9 Prozent. Diese Entwicklung nährt die Spekulationen über einen deutlichen Zinsschritt ebenso wie eine sich abzeichnenden Rezession und die weiterhin verhältnismäßig geringe Inflation, sagten Experten.
Richard Rippe, Chefökonom bei Prudential Securities, rechnet daher fest mit einer Zinssenkung, nur die Größe des Zinsschritts bleibe offen. Er erwartet aber einen "kleineren Tippelschritt". Sein Kollege Tom O Neill von der Bank of Montreal sieht das ähnlich: Mit 0,75 Punkten würde die Fed genau die Erwartungen der Börse erfüllen. Das wiederum sei nicht im Sinne der Notenbank, die immer klar gestellt habe, die gesamte Volkswirtschaft im Auge zu behalten. Die sehe wiederum nicht so schlecht aus wie oft angenommen. Schließlich sei der private Konsum weiterhin sehr stark.
Die ungebremste Talfahrt der Aktienmärkte und die nicht abreißende Serie von
Gewinnwarnungen von Hoffnungsträgern der Börse sind für Carol Stone Gründe
genug, einen größeren Schritt zu prognostizieren. Sie ist Analystin bei Nomura Securities. Hinzu komme, dass die die japanische Notenbank mit einer Rückkehr zur Nullzinspolitik ein Zeichen gesetzt habe. Diese Vorgabe dürfte die Mitglieder des Offenmarktausschusses beeinflussen./cxa/ub/wö/DP/FX/kh