Analysten haben am Mittwoch, dem 22. August 2001, unter anderem zu folgenden Aktien und Themen Einstufungen heraus gegeben:
MAN Das Investmenthaus Merrill Lynch hat die MAN-Aktie nach der Vorlage der Halbjahreszahlen mit "Reduce" bestätigt. "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Papiere von MAN unter Druck bleiben werden", erläuterten die Experten. Die Einschätzung "Reduce" bedeutet, dass der Titel ein hohes Rückschlagpotenzial hat.
AOL TIME WARNER Goldman Sachs hat seine Prognose von 10,7 Mrd. US-Dollar (USD) für das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) der AOL Time Warner Inc im laufenden Geschäftsjahr bekräftigt, nachdem die Internetsparte AOL einen massiven Stellenabbau angekündigt hatte. Die Unternehmensführung habe ihre Prognose von 11 Mrd. USD bisher nicht revidiert, schreiben die Analysten. Die Anlageempfehlung "Recommended List" wurde bestätigt.
DEUTSCHE POST Die Deutsche Bank hat die Aktien der Deutschen Post nach den Halbjahreszahlen mit "Buy" bestätigt. Die Ergebnisse für das erste Halbjahr seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Auf operativer Ebene habe der Logistikkonzern sogar die Prognosen übertroffen. Hatte die Deutsche Post im März noch gewarnt, dass die zum Börsengang ausgegebenen Margenziele in den Bereichen Express und Logistik nicht erreicht werden können, sehen die Experten auf Grund der Halbjahresbilanz die Trendwende in diesen Geschäftsfeldern eingeleitet. Unterdessen bestätigte die WGZ-Bank die "Aktie Gelb" als "Outperformer". Allerdings revidierte die Bank ihre Gewinnerwartung für den Gewinn je Aktie für 2001 von 1,47 auf 1,41 Euro je Aktie und für 2002 von 1,41 auf 1,35 Euro. Auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) stufte die Deutsche-Post-Aktie erneut als "Outperformer" ein. Auch wenn noch das Beihilfeverfahren aus Brüssel anhängig sei und die zahlreichen Akquisitionen in den Konzern zu integrieren seien, dürften ihrer Meinung nach die positiven Punkte überwiegen. Mit der Positionierung "als einer der Weltmarktführer im Express- und Logistiksektor" und der beschlossenen Verlängerung der Exklusivlizenz bis Ende 2007 sollte die Post gut für die Zukunft gerüstet sein.
GENERAL MOTORS Lehman Brothers bestätigte seine Anlageempfehlung "Market Perform" für die Aktie der General Motors Co (GM) , nachdem der Autohersteller seine Prognose für den Gewinn pro Aktie (EPS) im dritten Quartal mit 0,83 US-Dollar bekräftigt hatte. "GM hat ganz bewusst die Prognose von 4,25 USD für das Geschäftsjahr 2001 nicht bekräftigt, was wir für ein Eingeständnis der schwierigen Situation der Industrie und der potenziellen Ertragsrisiken halten", hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Die Analysten rechnen für das laufende Geschäftsjahr mit einem EPS von 3,25 USD. Für 2002 erwarten sie ein EPS von 3,00 USD. Auch Goldman Sachs beließ die GM-Aktie auf "Market Performer". "Wichtiger als das dritte Quartal ist, was GM im vierten Quartal und 2002 verdienen wird", schrieben die Experten. "Und zum vierten Quartal hatte das Unternehmen wenig zu sagen, außer dass das Preisumfeld schlimmer als erwartet sei und das geplante Produktionsvolumen den Erwartungen entspreche." Goldman Sachs erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein EPS von 3,55 USD und für 2002 ein EPS von 3,40 USD. Prudential Securities senkte die EPS-Prognose für das laufende Geschäftsjahr von 4,16 auf 3,83 USD. Für 2002 nahmen die Experten ihre EPS-Schätzung von 5,20 auf 4,81 USD zurück. Die Anlageempfehlung "Hold" wurde beibehalten, das Kursziel von 61 auf 57 USD gesenkt.
PIXELPARK Die Analysten der WestLB Panmure haben ihre Anlageempfehlung "Verkaufen" für die Aktie der Pixelpark AG bekräftigt, nachdem der Internet-Dienstleister in der vergangenen Woche Quartalszahlen vorgelegt hatte. "Trotz der starken Rückendeckung durch Bertelsmann sind wir der Auffassung, dass ein Turnaround mit interessanten Perspektiven für weiteres Wachstum immer unrealistischer wird", heißt es in einer Studie. Die Übernahme des schweizerischen E-Business-Dienstleisters Digivision bezeichneten die Analysten als "Akquisition ohne strategisches Kalkül". Die Unternehmensleitung sollte sich ihrer Ansicht nach auf die interne Restrukturierung konzentrieren. "Zusätzliche Integrationsprobleme eignen sich nicht, die Performance der Gruppe zu verbessern", hieß es.
DAIMLERCHRYSLER Credit Suisse First Boston (CSFB) empfiehlt die Aktie von DaimlerChrysler zum "Kauf". Die Experten zeigten sich zuversichtlich, dass Chrysler auf dem Weg der Gesundung ist und die Verlustziele für dieses Jahr nicht überschreiten wird. Im dritten Quartal rechnet der Konzern mit einem Fehlbetrag zwischen 500 und 600 Mio. USD, für das Gesamtjahr liegt der anvisierte Verlust bei 2 bis 2,5 Mrd. USD. Damit liege der Umbau der Chrysler-Sparte, die seit 1996 rund die Hälfte des Proforma-Konzerngewinns ausgemacht hat, im Plan. Von den schlechten Nachrichten beim Konkurrenten Ford ließen sich die CSFB-Analysten nicht beunruhigen. Mit der Gewinnwarnung und der Ankündigung, bis zu 5.000 Stellen abzubauen, reagiere Ford auf den Preisdruck im amerikanischen Markt. Die harte Wettbewerbslage lasse zwar auch Chrysler nicht unberührt und werde voraussichtlich dazu führen, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Auf der anderen Seite spräche für Chrysler im Vergleich zu Ford die aufgefrischte Produktpalette. Besonders von dem Dodge-Ram-Pickup versprechen sich die Analysten einen Schub.