Analysten haben am 30. August unter anderem zu folgenden Themen und Aktien Einschätzungen und Empfehlungen herausgegeben:
MAN Die Analysten der Investmentbank Lehman Brothers haben das Kursziel der Aktie des Maschinenbau-und Nutzfahrzeugkonzerns MAN AG von 27 Euro auf 23 Euro herunter gesetzt. Die Analysten bestätigten die Einstufung der Aktie mit "Market Perform". Damit gehen die Experten weiterhin davon aus, dass die MAN-Aktie mit einer möglichen Abweichung von plus/minus fünf Prozent den Bewegungen des Marktumfeldes folgen wird. Lehman Brothers begründet die niedrigere Einschätzung des Kursziels mit der europäischen Konjunkturflaute, die MAN nach Ansicht der Analysten neben betriebsinternen Problemen belastet. Das Unternehmen hätte die jüngsten Akquisitionen und die Einführung neuer Produkte zu bewältigen. Die vorgelegten Halbjahresergebnisse hätten die Markterwartungen nicht erfüllt. Im ersten Halbjahr 2001 hatte das Unternehmen einen Auftragsrückgang von neun Prozent binnen einen Jahres verzeichnet und die Gewinnprognosen vor Steuern für 2002 um 25 Prozent nach unten korrigiert. Deshalb gehen die Analysten von keiner Erholung vor 2003 aus.
FRAPORT Die Analysten von JP Morgan haben ihre Umsatzprognose für die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport AG für 2001 um 3,6 Prozent erhöht. Wie das Investmenthaus am Donnerstag mitteilte, senkten die Analysten zugleich die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für 2001 um 1,7 Prozent. Die Experten bestätigten ihre Empfehlung für die Aktie mit "Buy". Demnach gehen die Analysten davon aus, dass sich das Papier um mindestens 10 Prozent besser als der Markt entwickeln wird. Ihr Kursziel bezifferten sie mit 36 Euro. Zudem senkte JP Morgan die Gewinn-Prognose für das kommende Jahr um 2,1 Prozent. Für das Jahr 2003 erhöhten sie dagegen die Gewinn-Prognose um 3 Prozent. Die Commerzbank Securities hat die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport in ihrer Ersteinstufung auf "Buy" gesetzt. Wenige Tage nach der Veröffentlichung von Halbjahreszahlen wies das Investmenthaus darauf hin, dass die Wachstumsziele bei Fraport derzeit im Plan lägen. Im Vergleich zur britischen Konkurrenz BAA sei die Aktie unterbewertet. Das Kursziel wurde mit 40 Euro angegeben. Die Commerzbank-Analysten erklärten, das Ergebnis sei bekanntermaßen durch den Lufthansa-Streik belastet gewesen. Außerdem hätten sich das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm und die Umstellung auf SAP-Software negativ ausgewirkt. Fraport wolle aber in Kürze ein Kostensenkungsprogramm vorstellen und die Zahl der Mitarbeiter bei den Bodenverkehrsdienstleistungen (Ground Handling) um bis zu 150 verringern, ohne Kündigungen auszusprechen. Der Kurzstudie zufolge befindet sich die Expansion im Geschäftsfeld Retail und bei den Auslandsaktivitäten im Zeitplan. Die Fraport-Aktien würden derzeit 43% unter dem Wert des britischen Flughafenbetreibers BAA gehandelt. Angemessen sei dagegen ein Unterschied von höchstens 30%.
T-ONLINE Das US-Investmenthaus Lehman Brothers hat sein Kursziel für T-Online von 8,50 auf 7,50 Euro gesenkt. Die Einstufung als "Market Underperform" werde beibehalten. Den Analysten zufolge gibt die Entwicklung der Bruttomarge und das zukünftige Wachstum des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen Anlass zur Sorge. Die Schätzung für den Verlust pro Aktie im Geschäftsjahr 2001 lagen nun bei 0,41 Euro. Zuvor waren sie von einem etwas größeren Verlust von 0,43 Euro ausgegangen. Für das kommende Jahr gehen die Analysten von einem Verlust pro Aktie von 0,35 Euro aus. Ursprünglich hatten sie einen etwas geringeren Verlust von 0,34 Euro prognostiziert. Die Prognose für den Nettoverlust im Jahr 2001 senkten die Experten von 523,9 Mio. auf 503,8 Mio. Euro. Für das Jahr 2002 erwarten sie nun einen Verlust von 425,3 Mio. Euro. Zuvor waren sie von einem geringeren Verlust von 419,6 Mio. Euro ausgegangen. Beim Umsatz schraubten die Analysten ihre Erwartungen für T-Online zurück: Für das Jahr 2001 erwarten sie nun einen Umsatz von 1,127 Mrd. Euro, gegenüber zuvor 1,292 Mrd. Euro. Im kommenden Jahr gehen sie von einem Umsatz von nur noch 1,468 Mrd. Euro aus. Zuvor hatten sie 1,785 Mrd. erwartet. Für die US-Investmentbank Goldman Sachs bleibt T-Online auch nach Vorlage der Halbjahreszahlen ein "Market Outperformer". Demnach erwarten die Experten, dass sich die Aktie in den nächsten 6 bis 18 Monaten um mehr als 5 Prozent besser entwickeln wird als der Index. Insgesamt sei die Branche mit Vorbehalt zu betrachten. T-Online bleibe aber das in Europa am besten aufgestellte Unternehmen der Sparte. Die Goldman-Sachs-Experten rechnen für das laufende Jahr mit einem Ergebnis pro Aktie (EPS) von -0,43 Euro und im Jahr 2002 von -0,32 Euro. Im Hinblick auf die jüngsten Geschäftszahlen verweisen sie auf das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), das im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zugenommen habe und über den Goldman-Sachs-Schätzungen lag. Dagegen sei der Umsatz rückläufig gewesen, was in erster Linie am Wechsel der Nutzer von der Flatrate auf T-DSL-Breitband-Dienste gelegen habe. T-Online habe mit seiner Strategie zur Verbesserung der über das Portal transportierten Inhalte begonnen. Der Umsatz im Geschäftsfeld Portale habe sich um 17% im Vergleich zum Vorquartal verbessert. Das Unternehmen wolle zudem gebührenpflichtige Online-Inhalte einführen.
SUN MICROSYSTEMS Die Analysten von Prudential Securities haben ihr Kursziel für die Aktie der Sun Microsystems Inc nach der Umsatzwarnung des Hardware-Herstellers für das laufende Quartal von 25 auf 18 US-Dollar (USD) gesenkt. Die Anlageempfehlung "Buy" werde beibehalten. Demnach messen die Experten der Aktie ein Wertsteigerungspotenzial von mindestens 20 Prozent bei. Die zuständige Analystin Kimberly Alexy senkte gleichzeitig ihre Prognose für den Gewinn pro Aktie (EPS) im laufenden Geschäftsjahr 2001/02 von 0,32 auf 0,15 USD. Für das folgende Geschäftsjahr nahm sie ihre EPS-Schätzung von 0,57 auf 0,42 USD zurück. Die von Sun angekündigten Kostensenkungsmaßnahmen könnten nach Ansicht der Analystin 50 Mio. USD bringen. Das sei aber nicht ausreichend, um im laufenden Quartal pro forma die Rentabilität zu erreichen. Die Analysten von Lehman Brothers haben ihre Schätzungen für den Gewinn pro Aktie von Sun Microsystems Inc nach deren Umsatzwarnung um 47 Prozent auf 0,17 USD gesenkt. Die Anlageempfehlung "Market Perform" wird beibehalten. Lehman Brothers rechnet folglich damit, dass die Aktie nicht mehr als 5 Prozent vom Marktdurchschnitt abweichen wird. Sun Microsystems hatte gestern (Mittwoch) gemeldet, dass die Umsätze im dritten Quartal 3,7 Mrd. USD nicht erreichen und damit kleiner ausfallen als ursprünglich angenommen. Die Bruttomargen würden sich verringern, und es wird mit einem "kleinen" operativen Verlust gerechnet. Lehman Brothers prognostizieren nun für das dritte Quartal einen Umsatz von 3,5 Mrd. USD und einen Verlust von 0,02 USD pro Aktie, nachdem sie zuvor von einem Quartalsgewinn von 0,02 USD ausgegangen waren.
BMW Die BMW-Aktien sind nach Ansicht von Lehman Brothers trotz schlechter Nachrichten aus der Branche weiterhin ein "Strong Buy" mit Kursziel 55 Euro. Die Wachstumsstory des Münchener Automobilkonzerns sei nach wie vor intakt. Der Kurs, der derzeit am unteren Ende der Handelsspanne liege, stelle eine einmalige Chance zum Einstieg dar. Die Nachrichten über den anziehenden Eurokurs, die Ford-Gewinnwarnung und Missverständnisse hinsichtlich des Ausblicks zum zweiten Halbjahr haben nach Ansicht von Lehman Brothers zu Unrecht auf dem Kurs gelastet. So spiele etwa der Wechselkurs Euro zu US-Dollar eine immer geringere Rolle, da sich die Schere zwischen den in den USA produzierten und den dort verkauften Pkw weiter schließe. Im laufenden Jahr würden voraussichtlich 225.000 Wagen in den USA verkauft und nur 120.000 dort hergestellt. In 2002 sei mit 200.000 verkauften und 140.000 produzierten zu rechnen. Die Ford-Gewinnwarnung spielt laut Lehman Brothers für BMW keine Rolle, weil deren Absatz in den USA weiterhin "äußerst robust" sei. Die Analysten gehen davon aus, dass auch in unmittelbarer Zukunft mit positiven Nachrichten aus München zu rechnen ist. So sei der BMW-Ausblick für das zweite Halbjahr als zu konservativ anzusehen. Der Absatz dürfte in diesem Zeitraum stärker zulegen als die angekündigten 3,5%. Ohne Zweifel werde BMW auch die am 11. September beginnende Internationale Automobilausstellung in Frankfurt zu einer weiteren positiven Selbstdarstellung nutzen.
AMD Die Analysten von Prudential Securities haben ihr Kursziel für die Aktie der Advanced Micro Devices Inc von 22 auf 12 USD gesenkt, nachdem der Chip-Hersteller angekündigt hatte, das Umsatzziel für das laufende Quartal zu verfehlen. Gleichzeitig reduzierten sie ihre Prognose für den Gewinn pro Aktie (EPS) von 0,37 auf 0,21 USD. Die Anlageempfehlung "Hold" blieb. Die Experten senkten ihre EPS-Schätzung für 2002 von 0,60 auf 0,25 USD. Das Unternehmen habe betont, dass die ausgelieferten Stückzahlen in der Nähe der zuletzt erreichten Rekordhöhe bleiben sollen, hieß es. Allerdings habe die aggressivere Preisgestaltung des Wettbewerbers Intel für dessen Flagschiff "Pentium 4" die durchschnittlichen Verkaufspreise von AMD stärker unter Druck gesetzt als bislang angenommen, schrieb der zuständige Analyst Hans Mosesmann.